Ihr Inhalt
- Wieso silikonfreie Wandanschlüsse?
- Nutzung und Vorgaben silikonfreier Wandanschlüsse
- Verwendete Materialien und verschiedene Arten
- Einbau und Installation des silikonfreien Wandanschlusses
- Kosten im Überblick
- Fazit: Silikonfreier Wandanschluss als lohnende Investition
- Fachpartner finden
Weitere Themenpunkte
Vorwandinstallationen | Abwasserrohre | Sanitärplanung | Wasserleitungen
1. Was spricht für einen silikonfreien Wandanschluss?
Das Ziehen, Pflegen und Entfernen von Silikonfugen hat Tücken. Zudem werden Silikonfugen nach einiger Zeit porös und erfüllen ihren Zweck nicht mehr: Wasser und Feuchtigkeit abhalten. Es gibt aber eine Alternative: Der silikonfreie Wandanschluss. Dieser:
- erhält die Bausubstanz.
- sorgt für hygienische Feuchträume.
- garantiert Nachhaltigkeit durch robustes und langlebiges Material.
- bringt ein neues Erscheinungsbild ins Bad.
Planen Sie einen Neubau oder die Komplettsanierung Ihres Bades? Dann ist ein silikonfreier Wandanschluss die perfekte Alternative, um die genannten Vorteile zu genießen.
Lesen Sie bei Tipp zum Bau, was es über den silikonfreien Wandanschluss zu wissen gibt.
2. Nutzung und Vorgaben für einen silikonfreien Wandanschluss
Funktionsweise
Bei silikonfreien Wandanschlüssen für Badewannen und Duschwannen wird der Wannenrand um ungefähr 35 mm verlängert und aufgekantet. Dafür verwendet man glasierte Oberflächen, welche Bakterien keine Haftungsmöglichkeiten bieten.
Da dieser nach oben gekantete Rand ungefähr 11 bis 13 mm hinter der Wand liegt, läuft das Wasser senkrecht herab und dringt nicht ans Mauerwerk. Der Wandanschluss beugt Schimmel vor erhält die Badhygiene.
Bei der Gestaltung der Wand bleiben Ihnen alle Möglichkeiten offen. Die Zarge wird etwa 10 mm überfliest oder Sie versehen sie mit Wandflächen aus Echtglas oder HPL-Verbundplatten. HPL steht für High Pressure Laminate, wird aber auch als Hochdrucklaminat bezeichnet. Diese Platten bestehen aus mehreren Schichten, die mit hohem Druck zusammengepresst werden.
Da der Wandanschluss fest verbaut und aus robustem Material ist, fallen für Sie keine weiteren Wartungsarbeiten an. Dies ist langfristig deutlich kostengünstiger als eine herkömmliche Silikonfuge.
So ist ein Wandanschluss aufgebaut
Ein silikonfreier Wandanschluss besteht aus mehreren Komponenten, die für die Wasserdichtigkeit wichtig sind. Vor der Wand befindet sich ein Entkopplungsband. Es sorgt dafür, dass Bewegungen sich nicht direkt auf die Wand übertragen, sondern sich verringern. Diese schallentkoppelnden Anlagebänder reduzieren auch Nutzergeräusche und sorgen so für ein behagliches Wohlfühlambiente.
Auf dieses Band bringen Sie ein Dichtvlies an, gefolgt von der Zarge und einer weiteren Lage Dichtvlies. Dies ist ein spezielles und vielseitig einsetzbares Dichtband zur zusätzlichen Abdichtung. Darauf folgt ein weiteres Entkopplungsband.
Das Dichtvlies befestigen Sie oberhalb zwischen Fliesenkleber, Verbundabdichtungen und dem Wandbelag. Verbundabdichtungen sind Streich- oder Spachtelabdichtungen oder auch wasserundurchlässige Abdichtungsbahnen, die Mauer und Wandbelag verbinden. Der Wannenanker stabilisiert den Wandanschluss, indem er Ihre Dusch- oder Badewanne zusätzlich stützt.
Vorschrift der Bauwerkabdichtung
Beim Neubau oder der Sanierung Ihres Badezimmers ist es wichtig, die vorgegebene Norm zu erfüllen. Der glasierte Titan-Stahl ist absolut wasserdicht und entspricht daher der Bauwerkabdichtung (DIN 18534). Bade- und Duschwannen dichten Fachmänner in besonderer Weise ab, wofür das Silikon allein nicht ausreicht. Neben konventionellen Dichtbändern sorgt explizit eine Zarge für eine normgerechte Lösung. Diese eingebaute Zarge in silikonfreien Wannen bestätigt ihre Dichte in Anlehnung an Leitlinie ETAG 02.
Somit ist das fugenlose Modell auf die Wasserdichtigkeit geprüft. Da keine Lücke zur Wand entsteht, schützen Sie so auch ihre Bausubstanz. Dadurch vermeiden Sie unerwünschte Wasserschäden und tragen zur Langlebigkeit Ihres Mauerwerks bei.
3. Materialien und verschiedene Arten silikonfreier Wandanschlüsse
Die Zargen für einen Wandanschluss bestehen aus glasiertem Titan-Stahl. Dieses Material ist besonders robust und langlebig. Zudem setzen sich auf der porenfreien Oberfläche keine Bakterien ab, was besonders hygienisch ist. Außerdem ist glasierter Titan-Stahl sehr pflegeleicht.
Bei der Badewanne fliesen Sie die Wand einfach weiter. Achten Sie bei der Duschwanne jedoch auf die Türen und deren Wandanbringung. Je nach Duschabtrennung gibt es verschiedene Varianten, wie Sie einen silikonfreien Wandanschluss installieren.
Haben Sie eine Duschabtrennung mit Beschlag, an der die Wand weiter geht, läuft der Beschlag vor die zugeschnittene Fliese. Führen Sie die Wand nach der Duschabtrennung mit Beschlag nicht weiter. Verwenden Sie stattdessen einen verkürzten Wandanschluss und schneiden die Fliese passgenau zu.
Bei einer Duschabtrennung mit Profil bringen Sie hinter dieser Abtrennung ein kleines Fliesenstück an. Dadurch schließt sich der Hohlraum, der am Wandanschluss entsteht.
Planen Sie eine rahmenlose Duschabtrennung mit U-Profil, fassen Sie das Stück am besten in die Wand ein. Der silikonfreie Wandanschluss schließt dahinter ab.
Da jedes Bad anders geschnitten und aufgeteilt ist, gibt es die Möglichkeit, eine maßgeschneiderte Zarge sowie Wanne einzubauen. Je nach Ausführung und Konstruktion ist die Lösung genau auf Ihre Bedürfnisse ausgelegt.
4. So installieren Sie Ihren silikonfreien Wandanschluss
Voraussetzungen für den Einbau
Die wichtigste Voraussetzung für den Einbau der Zarge ist die Vorbereitung der Wand. Da der Wandanschluss 11 – 13 mm hinter der Wand liegt, ist es wichtig diesen Teil entsprechend auszusparen. Zudem sind Dichtvlies und Entkopplungsband weitere relevante Bestandteile.
Damit Ihre Konstruktion die Wasserdichtigkeit gewährleistet, empfehlen wir den Einbau durch einen Fachbetrieb. Beachten Sie dabei, dass sich der Installateur und der Fliesenleger absprechen. Auf diese Weise läuft die Installation Ihres Wandanschlusses reibungslos und professionell ab.
Generell empfehlen wir jedoch, einen silikonfreien Wandanschluss nur bei Neubau oder Komplettsanierung durchzuführen. Bei einem bereits bestehenden Badezimmer muss mit umständlichem Wannenaustausch und Entfernung der Fliesen gerechnet werden.
Einbau der Zarge
Nach der Vorbereitung der Wand präpariert der Fachmann die Badewanne oder Duschwanne für die Montage. Am besten lassen Sie eine spezielle, für die silikonfreie Nutzung, angefertigte Wanne verbauen. Bei bereits bestehenden Wannen ist die Verlängerung des Wannenrandes schwierig umsetzbar.
Bei der Lieferung der Zarge kommt das Dichtvlies meist mit. Auf dieses klebt der Fachmann das Entkopplungsband. Danach richtet er die Badewanne oder Duschwanne aus und befestigt sie mit den Wannenankern. Das Dichtvlies wird daraufhin in die Verbundabdichtung eingearbeitet.
Zum Schluss folgt der Wandbelag, den Sie sich für Ihr Bad ausgesucht haben. Dieser überschneidet den silikonfreien Wandanschluss um ungefähr 10 mm. Das trägt zu einem abgerundeten Gesamtbild und einer modernen Optik bei.
5. Die Kosten Ihres silikonfreien Wandanschlusses im Überblick
Die Preise für einen silikonfreien Wandanschluss variieren je nach Hersteller, Material und Installationsaufwand. Generell ist eine silikonfreie Variante teurer als eine herkömmliche Silikonverdichtung. Allerdings sparen Sie durch die Nutzung silikonfreier Wannen langfristig an Wartungs- und Reparaturkosten. Entfernen und erneuern Sie nach einer gewissen Zeit Ihren Wandanschluss aus Silikon.
Die fachgerechte Installation und Pflege Ihrer silikonfreien Wanne garantiert eine hohe Langlebigkeit, weswegen sich die Anschaffung lohnt.
Kosten der silikonfreien Wannen
Je nach Sanitär-Fachbetrieb oder -Fachgroßhändler unterscheiden sich die Kosten für Ihren silikonfreien Wandanschluss deutlich. Auch das Material sowie die Größe und Länge Ihrer Wanne haben Einfluss auf Ihr Budget.
Im Allgemeinen bekommen Sie eine Zarge ab circa 300 € aufwärts. Zusätzlich müssen Sie jedoch noch Kosten für Ihre neue Dusch- oder Badewanne miteinberechnen. Rechnen Sie hierbei mit einer Preisspanne von 400-4.000 €. Abhängig von Größe, Material und Modell gibt es nach oben keine Grenze.
Informieren Sie sich daher bitte vorab bei Ihrem Fachbetrieb über konkrete Kosten für Ihr eigenes Badezimmer.
Kosten der Erneuerung von Silikonfugen
Dem gegenüberstehend rechnen Sie beim Erneuern der Silikonfugen am besten mit 15-20 € pro laufendem Meter Fuge. Neben den Materialkosten des Silikons werden auch das Entfernen und neu Befüllen extra berechnet. Hinzu kommen noch Anfahrts- und Montagekosten. Je nach verwendetem Silikon, der Größe und Länge sowie dem Arbeitsaufwand fallen die Kosten daher sehr unterschiedlich aus. Grundsätzlich lassen Sie Ihre Fugen alle fünf Jahre erneuern. Auf Dauer entstehen sonst hohe Kosten.
Geübte Heimwerker versuchen sich oft selbst an dem Austausch von Silikonfugen, um Kosten zu sparen. Hier ist jedoch zur Vorsicht geraten: nur mit handwerklichem Geschick und Fachwissen gelingt es Ihnen, die Silikonfugen für einen Wandanschluss zu tauschen.
6. Fazit: Silikonfreier Wandanschluss als lohnende Investition
Sie haben sich für eine silikonfreie Wanne mit Wandabschluss entschieden? Dieser Entschluss bietet Ihnen längerfristig Nachhaltigkeit und zusätzliche Nutzen.
Im Vergleich zu Silikonfugen bietet eine silikonfreie Variante deutlich mehr Vorteile. Durch die glasartige Oberfläche und die fugenlose Verarbeitung ist die Gestaltung optisch ansprechend. Der fließende Übergang zwischen den Wandfließen und der Badewanne lässt das Wasser natürlich bergab fließen. Dies verleiht Ihrem Bad ein modernes Design. Verschiedene Material- und Gestaltungswünsche sind zudem individuell umsetzbar.
Durch Verwendung der speziellen Technik wird Schimmelbildung vorgebeugt. Bakterien und Keime finden auf der fugenlosen Verarbeitung keinen Halt. Ihre Badhygiene und das Raumklima verbessern sich durch einen silikonfreien Wandanschluss deutlich.
Auch die Reinigung gestaltet sich erheblich einfacher und pflegeleichter als bei einer Silikonfuge. Aufgrund hoher Widerstandsfähigkeit ist der fugen- und silikonfreie Wandanschluss einfach zu reinigen und sauber zu halten. Besonders lüftungsarme Räume profitieren davon. Daher ist diese Variante neben Ihrem eigenen Zuhause auch besonders für Hotelräume gewinnbringend.
Einer der größten Vorteile ist der dauerhafte Schutz vor Wasser. Der glasierte Titan-Stahl ist absolut wasserdicht und robust. Da keine Lücke zur Wand entsteht, schützt der Wandanschluss auch Ihre Bausubstanz. Dies vermeidet unerwünschte Wasserschäden und trägt zur Langlebigkeit Ihres Mauerwerks bei.
Der silikonfreie Wandanschluss ist langfristig deutlich kostengünstiger. Nach der Montage entfernen Sie keine verschmutzten Silikonfugen und tilgen auch keine sonstigen Reparaturkosten. Diese Nachhaltigkeit beeinflusst daher auch unsere Umwelt positiv.
7. Fachpartner finden
Sie planen einen silikonfreien Wandanschluss bei Ihnen einzubauen und benötigen Rat vor Ort?
Ihr Fachmann in Ihrer Nähe hilft Ihnen gerne.