Die Garage – mehr als nur ein Schutz vor Witterungen
Wenn Sie eine Garage nur als Unterstellmöglichkeit Ihres Autos sehen, zeigen wir Ihnen, dass sie weitaus mehr als das ist. Ob Regen, Hagel oder Sonneneinstrahlung. Der notwendige Schutz ist unabdingbar, auch als Vorbeugung vor Diebstählen oder dem Marder. Eine Garage ist aber neben dem Stellplatz für das eigene Fahrzeug, auch noch als Lager- oder Stauraum nutzbar. Sogar als Probe- oder Hobbyraum dient ein An- oder Neubau, allerdings mit entsprechendem Wärme- und Schallschutz.
Auto, Wohnmobil, Fahrräder, Gartenutensilien, Werkzeug und vieles weitere finden mittlerweile Platz in einer geräumigen Garage. Durch den vielfältigen Einsatz, sind bis zur letztendlichen Umsetzung des geplanten Bauvorhabens noch einige Fragen zu klären. Es gilt zwischen drei Varianten zu wählen: Eine Fertiggarage mit Einzelteilen, eine Fertiggarage ohne Einzelteile oder dem Eigenbau nach individuellen Vorlieben. Oder doch lieber völlig unkompliziert eine Garage mieten?
1. Vorbereitung und Planung sind für die Garage das A und O
Was ist vor dem Bau der Garage zu beachten? Wie viel Platz steht für den Garagenbau zur Verfügung? Was soll Platz in der Garage finden? Welches Garagenmodell ist das Richtige? Fällt die Entscheidung auf eine Fertiggarage oder eine gemauerte Garage? Wie viel Budget steht Ihnen zur Verfügung? Wie viel Platz benötigen Sie in beziehungsweise vor der Garage? Fragen über Fragen.
Eins ist auf jeden Fall klar und definitiv hilfreich: Wenn Sie bereits frühzeitig genaue Vorstellungen haben, schonen Sie Ihre Nerven. Heißt es doch nicht umsonst, eine gute Vorbereitung und Planung sind nur die halbe Miete.
Ein langer, bürokratischer Weg, der sich auszahlt
Bevor Sie sich in die weitere Planung stürzen, ist die Stellung eines Bauvorantrags bei der örtlichen Kommune durchaus zu empfehlen. Hier findet eine Überprüfung mit dem Bebauungsplan statt. Sofern die Kommune grünes Licht gibt, gilt es nur noch die Nachbarn von Ihrem Vorhaben zu überzeugen.
Einem Bauvorantrag folgt der offizielle Bauantrag. In Zusammenarbeit mit einem Architekten kann nun ein Bauplan entworfen werden. Bei Fertiggaragen kümmert sich meist der Händler darum, wodurch einige Planungskosten eingespart werden. Nach erfolgreicher Einreichung des Antrags, folgt die Baugenehmigung. Dies ist der Startschuss für die weitere Planung Ihrer Garage. Auch wenn diese Schritte bei kleineren Bauvorhaben nicht zwingend notwendig sind, werden sie dennoch ans Herz gelegt. Es erspart Ihnen im Nachhinein einigen Ärger und dem möchte man als Bauherr bei Baubeginn entgehen.
Grundsätzlich gilt: Je einfacher der Bau (z. B. Carport), desto leichter erhalten Sie eine Genehmigung. Ein detaillierter Bauplan bei individueller Anfertigung Ihrer Garage, erspart Ihnen lange Wartezeiten und gewährleistet somit eine schnellere Abwicklung. Hinweis: Die gesetzlichen Regelungen für einen Bau variieren in Deutschland nicht nur je nach Bundesland, sondern auch zwischen den Kommunen. Informieren Sie sich somit vorab in Ihrer örtlichen Kommune.
2. Verschiedene Arten und Typen – Welcher Garagenbau passt zu Ihrem Haus?
Bei der Entscheidung welcher Bau Ihren Anforderungen nahe kommt, wird zwischen drei Arten unterschieden. Eine Fertiggarage, die schnelle und unkomplizierteste Art. Oder die Fertigteilgarage, welche als kostengünstigste gilt und nach Befolgung des Bausatzes handwerkliches Geschick erfordert. Falls keines der beiden Modelle Ihren Wünschen entspricht, bleibt nur noch der Eigenbau. Hier wird die Garage ganz nach Ihren Ansprüchen realisiert und umgesetzt.
Neben dem finanziellen Aspekt, ist die Bauzeit ebenfalls ein entscheidender Faktor. Fertiggaragen oder Fertigteilgaragen sind in wenigen Stunden und maximal an einem Arbeitstag fertiggestellt. Individuelle Anfertigungen dauern gerne auch mal zwei Wochen oder länger.
Es wird zwischen verschiedenen Typen der Garage unterschieden:
- Die gängigste Form sind Einzelgaragen, die in ihrer Größe begrenzt sind.
- Zweiräder finden Platz in einer Motorradgarage, welche auch gerne als Abstellraum für Gartenutensilien verwendet wird.
- Für zwei Haushalte ist eine Doppelgarage mit oder ohne Trennwand geeignet.
- Reihengaragen finden sich bei Mehrfamilienhäusern oder Wohnsiedlungen wieder.
- Zugang zu Garagen auf zwei Ebenen verschafft die Doppelstockgarage bei begrenzten Parkmöglichkeiten in Hanglage.
- Eine durchgehende Großraumgarage bietet Platz für ein oder mehrere Fahrzeuge eines Haushalts.
- Bei begrenztem Platzbedarf und hoher Nachfrage nach Parkmöglichkeiten, dient die unterirdische Tiefgarage mit teilweise engen Stellplätzen.
- Die Prüfung der Baustatik ist von extremer Wichtigkeit bei Erddruckgaragen, um dem Druck in Hanglagen Stand zu halten.
- Steigender Beliebtheit erfreuen sich als freistehender Unterstand genannte Carports, welche meist am Wohnhaus angebaut werden.
- Gemauerte Garagen sind individuell nach Ihrem Geschmack anpassbar.
3. Die richtige Wahl des Materials für Ihre Garage zahlt sich aus
Die Beschaffenheit des Materials ist nicht nur vom Nutzen der Garage abhängig. In einem trockenen, angenehm warmen Raum lässt es sich bekanntlich besser arbeiten, als in einem zugigem und feuchten.
Der Klassiker unter den Materialien ist die Fertiggarage aus Beton. Seine Eigenschaften wie beständig, wartungsarm und preiswert sprechen für sich. Zudem wird das Dach einer Fertiggarage aufgrund der Standhaftigkeit auch gerne als Terrasse oder Begrünung genutzt. Ebenfalls sehr beliebt und oft gesehen sind die Fertiggaragen, welche bekannt sind unter Stahl- oder auch so genannte Blechgaragen. Im Vergleich zur Betongarage ist eine Fertiggarage aus Blech weitaus kostengünstiger. Die Fertiggarage aus Blech punktet mit Robustheit und Stabilität des Materials.
Sofern Sie auf nachhaltige und natürliche Rohstoffe setzen, dann fällt Ihre Wahl auf eine Fertiggarage aus Holz. Eine Holzgarage glänzt nicht nur durch die optische Ansicht. Holz hat auch langfristig gesehen positive Auswirkungen auf das Raumklima. Hohe Feuchtigkeit aus der Luft wird aufgenommen und bei niedriger Luftfeuchtigkeit wieder abgegeben. Allerdings verlangt eine Garage aus Holz einen hohen Pflegeaufwand.
Dann fehlt nur noch der wahre Klassiker beim Hausbau: Gemauerte Fertiggaragen aus Ziegel, Beton oder Kalksandstein. Ziegel steht für gute Wärme- und Schalldämmung und ist feuchtigkeitsregulierend. Beton ist wie oben bereits genannt, besonders leicht und einfach in der Bearbeitung. Der hervorragenden Wärmedämmung steht jedoch der schlechte Schallschutz gegenüber. Der Kalksandstein überzeugt mit perfektem Schall- und Brandschutz, ist jedoch schwer im Gewicht.
4. Fundamentlegung als Basis der Garage
Egal für welche Art und Material Sie sich letztendlich entscheiden, ein Fundament ist dringend notwendig. Es dient als Basis der Stabilität und schafft die Grundlage für die Installation. Bei Fertiggaragen läuft dies allerdings anders ab. Händler beziehungsweise Hersteller liefern normalerweise einen Plan des Fundaments bereits mit oder bieten diesen separat an. Das Fundament kann aber auch selbst in Auftrag gegeben werden, wodurch bei der Fertiggarage Kosten gespart werden.
Unterschieden wird zwischen:
- Einem Plattenfundament, welches sich durch eine durchgehende Betonplatte zur Vorbeugung bei Unebenheiten bewährt.
- Dem Punktfundament, welches sich aufgrund einzelner Fundamente in Kombination mit Pflasterung auszeichnet.
- Und dem Streifenfundament, was ein auf Streifen gebautes Fundament in Kombination mit Pflasterung darstellen soll.
Somit gilt es lediglich noch zu klären, ob das Fundament selbst angefertigt oder durch einen Fachbetrieb übernommen wird. Hier stehen fachmännisches Wissen, handwerkliches Können und die Gewährleistung bei Mängeln den anfallenden Kosten gegenüber.
5. Passende Dachform für Ihre Garage finden
Sie haben sich für ein Modell und Material für Ihre Garage entschieden? Nun haben Sie ebenso die Qual der Wahl zwischen verschiedenen Dachformen. Grundsätzlich ist jede Dachform möglich und birgt seine eigenen Vor- und Nachteile. Eine Dachform passend zur restlichen Hausfassade ist optisch gesehen unumgänglich. Darauf achten Sie auch bei Kauf Ihrer Fertiggarage.
Berücksichtigt werden soll ein benötigter Dachstuhl oder ein zusätzlicher Lagerraum. Selbstverständlich dürfen der finanzielle und zeitliche Aufwand sowie die Anpassung an das Wohnhaus nicht fehlen. Beeinflusst wird die Wahl der Dachform auch von einer Photovoltaikanlage. Diese erfreuen sich immer größerer Nachfrage. Die Schräge des Dachs ist hier einzukalkulieren. Ein direkter oder nachträglicher Aufbau können durchaus in Betracht gezogen werden. Auch für Ihre Fertiggarage.
Dachform | Eigenschaft |
Satteldach | Durch senkrechte Giebel wird gerne das Obergeschoss als Wohnraum ausgebaut. |
Walmdach | Durch geneigte Giebelseiten ist ein Ausbau der Fläche unter dem Dach kaum möglich, allerdings sind sie dadurch stabiler. |
Krüppelwalmdach | Nur ein Teil der Giebelfläche ist abgewalmt, wodurch hingegen Wohnraum möglich wäre. |
Bogendach | Einfache und kostengünstige Konstruktion, welche schlecht dämm- und abdichtbar sowie wartungsintensiv ist. |
Flachdach | Klassiker unter den Dachformen bei Fertiggaragen aus Beton oder Stahl, da eine Dachbegrünung oder –terrasse in Aussicht stehen. |
Pultdach | Seltene Dachform mit nur einer geneigten Dachfläche. Dafür aber wenig Materialverbrauch und sehr gute Ausrichtung nach der Sonne für eine Photovoltaikanlage. |
Mansarddach | Kombination aus steilem und flachem Dach, allerdings aufwendig in der Konstruktion. |
6. Das richtige Tor für die Garage
Garagentor öffnen, einsteigen, aussteigen, Garagentor schließen. Ein ständiger Kreislauf, der so manche Autobesitzer in den Wahnsinn treibt. Bei der richtigen Wahl des Garagentores kann hier allerdings mit einem elektrischen Garagentoröffner Abhilfe geschafft werden. Falls Ihnen die traditionelle Methode gefällt, ist die Öffnung oder Schließung per Hand weiterhin möglich. Die Fertiggarage gibt es mit beiden Möglichkeiten. Doch für welches Tor entscheiden Sie sich nun?
Sektional-, Schwing-, Roll-, oder doch lieber Flügeltor? Vorab gilt zu klären, wie viel Platz vor und natürlich auch in der Garage verfügbar ist. Bei einem Sektionaltor verschwindet das, aus mehreren klappbaren Elementen bestehende, Tor an die Wand oder Decke. Es zeichnet sich durch seine platzsparende Eigenschaft aus. Das Rolltor ist vergleichbar mit einem Rollladenkasten und ist ebenfalls platzsparend.
Am bekanntesten ist sicherlich das Schwingtor, welches vor der Garage mindestens zur Hälfte ausschwingt. Bei geöffnetem Zustand ist das Tor an der Decke der Garage zu finden. Am meisten Platz benötigt sicherlich das Flügeltor, wobei Sie bei der Einfahrt keinerlei Bedenken haben müssen. Durch das Aufklappen wie eine Scheunentür, ist das Risiko sehr gering hier irgendwo anzuecken.
7. Berücksichtigung zusätzlicher Einbaumöglichkeiten der Garage
Ein durchdachter Bauplan beugt finanzielle und dadurch auch bauliche Nachrüstungen vor. Bei einem Hobbyraum ist ein natürliches Tageslicht goldwert und sehr angenehm. In einem hellen Raum lässt es sich bekanntlich leichter arbeiten, als in einem dunklen mit künstlichem Licht. Auch zusätzliche Lüftungsschlitze sind je nach verwendetem Baumaterial empfehlenswert.
Steigender Beliebtheit erfreuen sich auch Nebeneingangstüren mit direkter Verbindung von Garage zum Haus. Das ist auch für Ihre Fertiggarage möglich, allerdings mit mehr Aufwand verbunden. Nachträglich gibt es auch die Möglichkeit, eine eigene Werkstatt für private oder berufliche Zwecke einzubauen. Ein Regal schafft Ordnung und Übersicht in der Garage. Da nachhaltige Stromversorgung eine immer größere Rolle spielt, wird gerne auch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach montiert. Wer kann schon von sich behaupten, seinen eigenen Strom zu bekommen und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten?
8. Bau der Garage – Welche Kosten kommen auf Sie zu?
Im Vorfeld ist eine Kostenauflistung für die Garage zu erstellen, damit Sie als Bauherr leichter kalkulieren. Eine Einholung von Angeboten verbunden mit umfassender Recherche über Qualität und Leistung der Anbieter ist in jedem Fall zu empfehlen. Es hilft auch das geplante Budget ständig vor Augen zu haben. Durch Kostenvoranschläge für Fundament, Art, Typ und Material sind die meisten Kosten bereits abgedeckt.
Rechnen Sie mit anfallenden Kosten der Kommune, Architekten- und Fundamentkosten sowie mit laufenden Kosten unter dem Jahr. Auch Wartungskosten werden Ihnen im Laufe der Zeit begegnen. Diese sind vom gewählten Material und auftretenden Schäden abhängig.
Die Kosten einer Fertiggarage (ca. 8.000 Euro) gegenüber einer Massivgarage (ca. 15.000 – 20.000 Euro) sind wesentlich geringer. In der Regel belaufen sich die Kosten für einen Eigenbau auf mehr als die Hälfte im Vergleich zu einen Fertigbau. Dies hängt damit zusammen, dass bis auf die Kosten des Fundaments alle zusätzlichen Leistungen im Preis der Fertiggarage bereits enthalten sind. Dies sind beispielsweise das Garagentor, Elektroinstallation, Seitentür, sowie Putz- und Malerarbeiten.
Die folgende Kostenübersicht bezieht sich auf Durchschnittswerte:
Fertiggarage Blech | Fertiggarage Stahl | Fertiggarage Holz | Fertiggarage Beton | Garage gemauert | |
Material/Baukosten Fundament | 1.300-1.800€ | 1.300-1.800€ | 1.300-1.800€ | 1.300-1.800€ | 1.300-1.800€ |
Material/Baukosten Garage | 900-1.300€ | 2.000-2.400€ | 5.200-5.700€ | 6.000-8500€ | 8.000-10.000€ |
Gesamtkosten | 2.200-3.100€ | 3.300-4.200€ | 6.500-7.500€ | 7.300-10.300€ | 9.300-11.800€ |
Berücksichtigen Sie somit, dass Ihre Kosten je nach Ausführung, Größe und Bausituationen variieren. Denn die Kosten für den Bau einer individuellen Garage lassen sich nicht pauschalisieren. Deutlich höhere Kosten entstehen durch Extras wie beispielsweise Elektroinstallation, Seitentüren, gedämmtes Garagentor, Dachbegrünung oder Wärmedämmung. Bei Bau- und Gestaltungskosten gibt es immer Luft nach oben.
9. Vor- und Nachteile der Materialien
Die folgende Übersicht hilft Ihnen, bei der Auswahl des Materials für die perfekte Garage:
Material | Vorteile | Nachteile |
Beton |
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Stahl |
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|
Holz |
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Gemauert |
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10. Fazit zum Garagenbau
Am Ende ist es wichtig, dass sowohl Modell und Art der Garage als auch die Dachform Ihnen gefällt. Schließlich fahren Sie täglich Ihr Auto in die Garage. Langfristig gesehen wird es Ihnen auch Ihr Auto danken. Denn Reparaturen am Fahrzeug aufgrund von Rost oder Marderbefall sind eine kostspielige Angelegenheit.
Und seien Sie ehrlich: Freut sich nicht der ein oder andere über ein warmes Auto an eisigen Tagen? Ganz zu schweigen von zusätzlichen Stunden im wohligen Haus, während der Nachbar mal wieder sein Auto vom Schnee befreit.