Zimmerer

Zimmerer – Experte für Dachkonstruktionen

Ein Zimmermann ist Ihr richtiger Ansprechpartner, wenn es um den Dachbau geht. Er entwirft Ihnen Ihren individuellen Dachstuhl und berät Sie bei der Auswahl des Holzes optimal. Er vereint Fachwissen und Körperkraft, sodass Sie am Ende nicht im Regen stehen müssen.

1. Die Ausbildung zum Zimmermann

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Die Bezeichnung Zimmerer, oftmals auch Zimmermann, kommt ursprünglich vom mittelhochdeutschen Wort zimber, was Bauholz bedeutet. Diese Wortherkunft findet man auch heute noch im englischen Wort für Bauholz: timber. Wie es die Namens-Herkunft schon andeutet, dreht sich bei dem Beruf des Zimmerers alles um Holz. Deswegen ist er unter anderem Ihr Experte für Dachkonstruktionen, Balkone und Treppen.

Dies alles erlernt Ihr Zimmerer ausführlich in seiner Ausbildung. Hierbei meistert er innerhalb von drei Jahren von der Dachplanung bis zum Aufstellen des Daches alle Hürden. Nach bestandener Gesellenprüfung absolvieren viele Zimmerer noch die Meisterprüfung. Mit einem Meistertitel können die Zimmerer ihren eigenen Zimmerbetrieb eröffnen.

Ihr Zimmermeister hat genügend Berufserfahrung und Know-How, um ihre Holzkonstruktion für Sie perfekt zu machen. Sie als Bauherr sind damit also immer auf der sicheren Seite.

2. Was macht ein Zimmerer? – Aufgabengebiet

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Der Beruf ist den Sparten Bauwesen und Holzverarbeitung zuzuordnen. Ein Zimmermann montiert so gut wie alle Bestandteile Ihres Hauses, die aus Holz bestehen. Hierzu gehören Dachkonstruktionen, Fachwerk und Balkone. Vor allem bei Dächern arbeitet Ihr Zimmerer meistens nur in Kooperation mit einem Dachdecker. Somit bekommen Sie Ihr perfektes Dach.

Im Innenausbau ist der Zimmerer unter anderem für Holzdecken, Fußböden und Treppen zuständig. Hier arbeitet er oft mit dem Bautischler (Bauschreiner) zusammen.

Ihr Zimmerer hat dabei aber auch noch ganz andere Aufgabengebiete. Deshalb finden Sie hier eine kurze Übersicht der Tätigkeiten Ihres Zimmerers:

  • Holzkonstruktionen entwerfen und berechnen
  • Bauwerksteile aus Holz erstellen
  • Konstruieren von Fertigbauteilen aus Holz
  • Hölzerne Treppen errichten
  • Balkone aus Holz erbauen
  • Dächerkonstruktionen aller Art
  • Verschalungen, Lattungen und Verkleidungen aus Holz im Innen- und Außenbereich
  • Sanierungsarbeiten an alten Fachwerkhäusern

Die Axt im Haus erspart den Zimmermann? – Spezielle Aufgaben:

Ihr Zimmermeister kann aber noch viel mehr. Beispielsweise kann er auch kleine Arbeits-Gerüste mit speziell angefertigten Abfangungen aufstellen. Dafür sperrt er natürlich vorher alle nötigen Wege ab, damit niemand verletzt wird. In Deutschland sind allein 20% der tödlichen Unfälle der Baubranche zu zuordnen. Davon werden allein 5,7% den Zimmerern und Dachdeckern zugesprochen. Kein Wunder also, weshalb Sicherheitsgerüste so wichtig sind. Bei größeren Gerüstkonstruktionen sollten Sie immer einen Gerüstbauer kontaktieren. Er ist hierfür der Experte.

Wussten Sie außerdem, dass Zimmerleute auch für Trockenbauarbeiten zuständig sein können? Er baut Ihnen beispielsweise individuelle Trockenwände. Zudem zaubert er aus Ihrem Haus ein akustisches Wunder. Dabei sägt er das Holz passgenau und wählt das für Sie passende Holz aus. Er ist also auch Ihr Ratgeber, wenn es um die perfekte Akustik geht.

3. Zimmerer gesucht? – Vergabe

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Damit Ihr Dach am Ende nicht zum Reinfall wird, sollten Sie sich schon frühzeitig um Ihren perfekten Zimmererbetrieb kümmern. Informieren Sie sich möglichst bald über aufkommende Kosten und Möglichkeiten.

Erfragen Sie in Ihrem Bekanntenkreis, ob schon jemand einen Zimmermann engagiert hat. Achten Sie stets auf Seriosität. Lassen Sie sich schon fertige Objekte bzw. Bauteile zeigen. Behalten Sie dabei auch immer die Kosten im Auge. Denn nicht immer ist das billigste Angebot auch für Sie das Günstigste.

Ihr Zimmerer – Wunsch-Liste

Erstellen Sie zu Beginn eine Wunsch-Liste. Dort listen Sie alles auf, was in Ihren Augen nötig ist.

  • Welcher Bereich ist betroffen: Innen- oder Außenbereich
  • Art der Tätigkeit: Egal ob Dachstuhl oder Balkon, Ihr Zimmerer kennt sich aus
  • Qual der Wahl: Welches Holz benötigen Sie?
  • Sind spezielle Trockenarbeiten von Nöten?
  • Für die Sicherheit auf Ihrem Bau: Brauchen Sie ein Gerüst?

Die Kosten Ihres Zimmermanns

Natürlich variieren die Kosten für Ihren Zimmererbetrieb auch je nach Aufwand. Wenn Sie beispielsweise edlere Hölzer auswählen, dann fällt der Endpreis auch höher aus. Außerdem hängt der Preis auch von der Art der Tätigkeit ab. Beispielsweise kostet ein Satteldach viel weniger als ein Mansarddach. Im Schnitt können Sie aber mindestens 60 € pro Quadratmeter Dachfläche rechnen.

Zimmerermeister gesucht – Ausschreibung und Werkvertrag

Die genaue Kostenaufteilung erfahren Sie mithilfe einer Ausschreibung. Die Preise können von Betrieb zu Betrieb stark variieren. Deswegen ist es immer ratsam eine Ausschreibung zu veröffentlichen. Hierfür müssen Sie unter anderem ein Leistungsverzeichnis erstellen. Dort listen Sie alle benötigten Materialien und Aufgaben auf. In die vorgefertigten Lücken müssen die Zimmermeister deren Kostenvoranschläge eintragen. Somit können Sie genau nachvollziehen, was wieviel kostet. Das ausgefüllte Leistungsverzeichnis erhalten Sie dann von den Fachbetrieben zurück.

Anhand dessen haben Sie die Qual der Wahl bei der Auswahl Ihres Zimmermanns. Mit diesen Informationen sollten Sie vor Vergabe noch in ein Vergabegespräch starten. Erfragen Sie dort genauere Details und vereinbaren beispielsweise eine Baubesichtigung. Dort kann Ihnen der Zimmerer genau zeigen, was wo zu tun ist. Folglich schließen Sie mit Ihrem ausgewählten Betrieb einen Werkvertrag nach VOB ab. Dadurch sind Sie als Bauherr auf der sicheren Seite, weil Ihr Zimmerer mehr zu Verantwortung gezogen wird.

Aber Achtung: Listen Sie alle Preise und Aufgaben im Vertrag detailliert auf! Es kann am Ende nämlich nur das abgenommen werden, was auch vorher schriftlich vereinbart wurde.

4.  Bauüberwachung und Abnahme der Zimmererarbeiten

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Wenn Ihr Zimmermeister nun zur Tat schreitet, heißt es für Sie aufmerksam zu sein. Auch gelernte Fachleute können Fehler machen. Dokumentieren Sie deshalb alles mit Fotos und Texten. Überprüfen Sie beispielsweise ob die Handwerker sauber arbeiten und nicht zu viel Pause machen. Behalten Sie den Materialverbrauch im Auge, sodass Sie am Ende nicht mehr zahlen müssen.

Nach Beendigung der Baumaßnahme sind Sie auch wieder gefragt. Nehmen Sie sich hierfür genügend Zeit, bevor Sie den Bau frei geben. Überprüfen Sie alle Balken, ob auch alles sicher hält.

Achten Sie auf die Beschaffenheit des Holzes. Nicht, dass wegen einem spröden Balken das komplette Dach wieder renoviert werden muss. Haben die Zimmerleute auch sauber gearbeitet? Oder erkennen Sie Spreißel oder zerfetzte Stücke in Ihrer Dachkonstruktion? Seien Sie vorsichtig, hier könnte Lebensgefahr bestehen. Überprüfen Sie zudem die Art des Holzes. Wurde auch wirklich das Holz verbaut, das Sie bestellt haben?

5. Zimmerermeister und deren Kosten

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Damit am Ende keine böse Überraschung droht, sollten Sie sich schon im Vornherein klar werden, dass Holzarbeiten aller Art recht teuer sind. Wenn Sie außerdem in Ballungsgebieten zu Hause sind, dann können Handwerker-Kosten oftmals stark in die Höhe gehen, wie auch beim Zimmerer.

Speziell bei der Errichtung des Dachstuhls können immense Kosten auf Sie zukommen. Dabei sollten Sie z.B. den Abriss des alten Daches im Hinterkopf behalten. Dieser wird immer pro Tonne gerechnet. Sprich pro Tonne des alten Daches können Sie ca. 110€ pro Tonne veranlagen. Erst danach beginnt die eigentliche Arbeit des Zimmerers. Dort können Sie einschließlich Material auf jeden Fall 60€ pro m2 einkalkulieren. Je nachdem wie groß ihr Dach ist und welche Dachform sie benötigen, können diese Kosten aber auch in die Höhe steigen. So können Sie allein beim Dachstuhl schon einige 1.000€ rechnen.

Als Faustregel können Sie sich merken: Je größer die Fläche ist, umso höher ist der Aufwand für den Zimmermeister.

Dachstuhl selber machen?

Wer meint, er könne beim Dachbau leicht Geld sparen, der irrt. Dachstühle werden individuell gefertigt. Hierfür gibt es kein Musterbuch. Deswegen muss Ihr Zimmerer über genügend Fachwissen und Berufserfahrung verfügen. Damit erbaut er Ihnen Ihr perfektes Dach.

Kosten sparen können Sie aber eventuell durch Eigenleistung. Fragen Sie Ihren Zimmermeister, ob er eine helfende Hand benötigen kann. Inwieweit dieser dann zustimmt, kann von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich sein. Oft wird diese Art der Eigenleistung auch abgelehnt.

6. Der perfekte Zimmermann – Ihre Checkliste

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Einen gelernten Experten zu engagieren, bewahrt Sie vor jeder Menge Ärger. Sie können die Verantwortung beruhigt an Ihn abgeben. Der Zimmerer ist Ihr Experte rund ums Thema Holz. So gilt sein Steckenpferd zwar dem Errichten des Dachstuhls, jedoch kann er auch alle anderen Arten an Holzarbeiten verrichten.

Auf was Sie sonst noch achten können, erfahren Sie in dieser Checkliste:

  • Prüfen Sie Ihren Zimmererbetrieb: Hat er einen Meistertitel?
  • Erstellen Sie einen ausführlichen Plan der auszuführenden Arbeiten
  • Prüfen Sie alle Kosten genau: Lassen Sie sich ein ausführliches Leistungsverzeichnis geben
  • Lassen Sie sich bei der Erstellung der Dachkonstruktion ausführlich beraten
  • Überwachen Sie den Bau Ihres Daches mit strengen Blicken

7. Zimmerer finden

Sie möchten Ihre Holzdecken, Fußböden oder auch Ihre Dachkonstruktionen montieren lassen?

Ihr Zimmerer in Ihrer Nähe hilft Ihnen gerne.

8. Der Zimmerer und das Satteldach

Das Satteldach ist die geläufigste Dachkonstruktion in Deutschland. Es besteht aus zwei Flächen, die von den langen Hauskanten nach oben aufeinander zuführen. Hierbei laufen die Dachbalken, die „Sparren“, in der Dachmitte zusammen und stützen sich gegenseitig. Bei einem Satteldach beträgt die Länge der Sparren maximal 4,50 Meter.

Der Neigungswinkel der beiden Sparren liegt zwischen 30 und 90 Grad. Außerhalb dieser Maßangaben ist die Statik des Hauses nicht mehr garantiert. Für den Zimmerer ist es nicht möglich, in diese Dachkonstruktion Fenster oder Gauben einzubauen. Die gesamte Last des Hauses liegt auf den Sparren. Durch ein Fensterausschnitt erfahren die Sparren an dieser Stelle keine ausreichende Stütze.

9. Der Zimmerer und das Kehlbalkendach

Das Kehlbalkendach ist ein erweitertes Satteldach. Durch die stützenden Kehlbalken ist es möglich, längere Sparren zu verwenden. Der Zimmerer verankert die Kehlbalken zwischen den Sparren sodass diese sich nicht durchbiegen. Fachmänner empfehlen, Kehlbalken ab einer Sparrenlänge von 4,50 Metern einzubauen.

Durch die horizontal verlaufenden Kehlbalken entsteht ein zusätzlicher Raum unter dem Dach: der Spitzboden. Der Spitzboden bietet eine zusätzliche Abstell- oder Wohnfläche, je nach Höhe des Dachfirstes.

Ein Kehlbalkendach bietet eine höhere Stabilität als ein Sparrendach. Für unausgeglichene und einseitige Lasten sind allerdings beide Dachkonstruktionen anfällig. Daher ist es hier wichtig, eine gleichmäßige Nutzung des Dachbodens zu beachten. Für einen ausgebauten Dachboden empfiehlt sich aufgrund höherer Stabilität das Pfettendach.

10. Der Zimmerer und das Pfettendach

Das Pfettendach weist eine ganz andere Dachkonstruktion als das Sparren- und das Kehlbalkendach auf. Die Sparren stützen sich hier nicht gegenseitig, sondern liegen auf Pfetten auf. Eine Pfette ist ein über die Dachlänge horizontal verlaufender Balken. Auf diesem liegen die Sparren auf. Zwei vertikale Balken im Dachraum stützen die Pfette.

Die Pfetten leiten die Traglast des Daches in den Untergrund ab. Je eine Pfette lässt sich auf jeder Seite am Fuß und eine Firstpfette zu montieren. Ab einer Sparrenlänge von 4,50 Meter montiert der Zimmerer je eine Mittelpfette auf jeder Seite.

Ein Pfettendach bietet die Möglichkeit, Fenster und Gauben einzubauen. Da die Traglast hauptsächlich auf den Pfetten liegt, ist es möglich, Sparren auszusparen.

11. Zimmerer arbeiten nachhaltig

Zimmerer achten die Ressourcen des Waldes. Erfahren Sie mehr dazu bei Tipp-zum-Bau.

Nachhaltige Forstwirtschaft steht im Zentrum der Zimmerer-Arbeit.

Holz ist der einzige Werkstoff mit dem ein Zimmerer arbeitet. Auf dieser Ressource basiert sein gesamtes Wissen um Eigenschaften und Nutzungsmöglichkeiten. Im Fokus liegt auch ganz besonders der nachhaltige Umgang mit Holz.

Als Zimmerer ist es Teil Ihrer Verantwortung, genau zu wissen, woher Sie Ihr Holz beziehen:

  • Achten Sie auf nachhaltige Forstwirtschaft.
  • Wichtig ist auch, mit regionalen Förstern und Holzwirtschaften verbunden zu sein.

Sehen Sie sich als Botschafter des Waldes, wenn Kunden mit exotischen Holzwünschen an Sie herantreten. Vermitteln Sie als Zimmerer das Wissen eines achtsamen und nachhaltigen Umgang mit Hölzern. So helfen Sie mit, ein neues Bewusstsein zu schaffen, von dem nachfolgende Generationen profitieren.

12. Der Zimmerer auf Wanderschaft

Die Walz ist die traditionelle Wanderschaft verschiedener Handwerksberufe. Im Jahr 2015 erhielt sie von der UNESCEO die Auszeichnung zum immateriellen Kulturgut. Die Idee der Walz besteht darin, Erfahrungen zu sammeln und zum Gemeinwohl beizutragen.

Nach der Gesellenprüfung entlässt der Meister den Gesellen in die Welt. So jedenfalls war es vor hunderten vor Jahren. Heutzutage ist die Walz keine Pflicht mehr. Wer sie trotzdem begeht ist noch immer an ursprüngliche Regeln gebunden:

  • Die Walz dauert drei Jahre und einen Tag.
  • Der Heimatort ist in einem Umkreis von 50 Kilometern zu meiden.
  • Wandergesellen sind ledig, kinder- und schuldenfrei und maximal 30 Jahre.
  • Ein eigenes Auto oder Geld besitzen Wandergesellen nicht.

13. Geschichtliches über den Berufsstand Zimmerer

Eine Tradition ist etwas, dass sich aus der Vergangenheit bis in die Gegenwart trägt. Im Gewerk der Zimmerer halten sich bis heute die Folgenden:

  • Manche Zimmerer tragen noch immer eine Kreole im linken Ohr. Diese diente in früheren Zeiten zur Bezahlung der Beerdigungskosten, sollte ein Arbeitsunfall passieren.
  • Die breite Krempe des Zimmererhuts diente früher dazu, herabfallende Späne aufzufangen. Außerdem nutzen die Zimmerleute den breiten Hut als Nagelablage.
  • Die traditionelle Schlaghose der Zimmerer ist am Schlag mit Knöpfen aus Perlmutt besetzt. Ihre Anordnung und Menge zeigt, in welchem Lehrjahr die Zimmerleute sind.
  • Der Latthammer ist noch immer das wichtigste Werkzeug eines Zimmerers. In früheren Zeiten fertigten Schmiede diese in Handarbeit an. Der Stiel besteht aus Eschenholz.

14. Zimmerer – ein Beruf mit Zukunft

Heutzutage ist vielerorts von aussterbenden Handwerksberufen die Rede. Die fortschreitende industrielle Herstellung von allem, inklusive Häuser, scheint dies zu bestätigen. Unser Kulturgut, das neben dem Denker- und Dichtertum auf den Handwerkszünften basiert, scheint gefährdet.

Die digitale Welt vereinfacht mit ihren technischen Errungenschaften unser Leben. Der Beruf des Zimmerers ist hingegen alles andere als einfach. Hier erschaffen Männer und Frauen mit den eigenen Händen ganze Häuser. Holzhäuser überdauern Generationen und dienen als natürlicher Lebensraum.

Soweit die technische Welt auch fortschreitet: einen guten Handwerker ersetzt keine Maschine. Es braucht immer Menschen, die das Wissen besitzen, ein Gebäude zu errichten. Und je rarer Handwerker in der Zukunft vielleicht sind, umso wertvoller sind sie geschätzt.

15. Der Zimmerer und Kalt- und Warmdächer

Neben den unterschiedlichen Dachkonstruktionen wie Satteldach oder Pfettendach gibt es noch Kalt- und Warmdächer. Mit den Temperaturen hängen die Begriffe „kalt“ und „warm“ allerdings nicht zusammen. Die beziehen sich auf die Feuchtigkeit und die damit verbundene Belüftung des Daches.

Das Kaltdach ist die ursprüngliche Art, Dächer zu bauen. Die Zimmerer berücksichtigen hier mindestens eine Belüftungsebene um eindringende Feuchtigkeit wieder abzutrocknen. Kaltdächer gelten als unkaputtbar, insofern die Belüftung richtig funktioniert. Ein Kaltdach ist gedämmt und ungedämmt möglich. Entscheidend ist die Belüftung.

Das Warmdach verfügt über keine Belüftung, sondern über eine abschließende Dachhaut. Diese verhindert den Eintritt von Feuchtigkeit, aber auch den Austausch dieser.

16. Berufswahl: Zimmerer, Tischler oder Schreiner?

Zimmerer unterscheiden sich von Tischlern und Schreinern. Mehr dazu bei Tipp-zum-Bau.

Es gibt einen Unterschied zwischen Zimmerern und Schreinern.

Zimmerer, Tischler oder Schreiner – Laien kennen häufig nicht die Unterschiede dieser Berufe. Fakt ist, dass alle eine große Gemeinsamkeit besitzen: Die Leidenschaft für den Roh- und Werkstoff Holz. Doch was genau macht den Zimmerer zu eben diesem?

Tischler und Schreiner sind zwei Bezeichnungen für ein und denselben Beruf. Die unterschiedlichen Ausdrücke liegen den regionalen Gegebenheiten zugrunde. Das Wort Tischler basiert auf Tisch, der Begriff Schreiner auf Schrein. Der Schrein war früher eine Kiste und so auch der Tisch. Je nach Region bezeichneten die Leute den Kistenbauer Schreiner oder Tischler.

Die Zimmerer und Tischler beziehungsweise Schreiner hingegen grenzten sich schon früh gegeneinander ab. Im 13. Jahrhundert bildeten sich die ersten Zünfte. Sie legten fest, dass der Schreiner für die beweglichen Teile im Haus zuständig war. Er fertigte fortan Möbel, Fensterrahmen und Türen. Während die Zimmerer für die unbeweglichen Teile wie Häuser und Dächer zuständig waren.

Diese traditionelle Festlegung hält sich bis heute. Ein Zimmerer ist aufgrund seiner Kenntnisse um Holz allerdings breiter aufgestellt. Einfache Möbel baut auch ein Zimmerer. Eine Dachkonstruktion bleibt allerdings das Geheimnis der Zimmerer. Auch ein Tischler baut diese nicht so einfach.

17. Häuser bauen mit dem Zimmerer

Da die konventionelle Bauweise heutzutage hauptsächlich mit Steinen und Beton stattfindet, sind Holzhäuser selten. Das Arbeitsgebiet der Zimmerer beschränkt sich somit hauptsächlich auf die Dachkonstruktion sowie Hauselemente. Fenster- und Türrahmen, Balkone oder Anbauten sind auch Teil der Zimmerer-Arbeit.

Beim Hausbau ist der Zimmerer dann dabei, wenn der Rohbau aus Holz besteht. Als natürlicher Werkstoff ist Holz atmungsaktiv und wirkt ausgleichend auf die Luftfeuchtigkeit. Zudem ist die Luft in einem Holzhaus schadstofffrei – optimal für Allergiker.

Ein Holzhaus benötigt bereits in der Herstellung weniger Energie als ein Massivhaus aus Stein. Da die Wärmedämmwirkung von Holz deutlich höher ist als Stein, besitzt ein Holzhaus niedrige Energiewerte. Lassen Sie sich von Ihrem Zimmerer beraten.

18. Vom Zimmerer zum Zimmermeister

Um einen Meistertitel zu erlangen, bedarf es dem Gang in eine Meisterschule. Diese sind deutschlandweit verteilt und grundsätzlich über das Bafög förderfähig. Das macht Sinn denn Meisterkurse sind kostenintensiv. Die staatliche Unterstützung hilft Junggesellen und Zimmerern, den Weg zum Meistertitel zu ebnen. Die Meisterprüfung setzt sich aus vier Teilen zusammen:

  • Teil 1: Die praktische Prüfung.
  • Teil 2: Die theoretische Prüfung.
  • Teil 3: Die Prüfung der betriebswirtschaftlichen, rechtlichen und kaufmännischen Kenntnisse.
  • Teil 4: Prüfung der berufs- und arbeitspädagogischen Kenntnisse.

Die Handwerkskammer empfiehlt, die Teile drei und vier vor der theoretischen und praktischen Prüfung abzulegen. Diese beiden Prüfungsbereiche sind mit den Meisterprüfungen anderer Berufszweige gemein. Bei Abschluss einer fachkaufmännischen Ausbildung entfällt Teil 3 der Prüfungen.

19. Ein Mann für alle Fälle: der Zimmerer

Eines der Hauptaufgabengebiete des Zimmerers ist zwar das Dach doch das ist nicht alles. Der Zimmerer ist der Fachmann für alles, was holztechnisch mit dem Haus zusammenhängt. Wo Laien lange herumtüfteln, sieht er mit einem Blick wo der Nagel schief liegt. Zwar sind Handwerkerstunden immer kostenintensiv doch guter Rat ist eben teuer. Und häufig unbezahlbar.

Das Internet bietet zwar zahlreiche Informationen zum Thema Dachkonstruktionen und Holzbau. Diese Wissens-Ansammlung ersetzt allerdings nicht eine fundierte Fachausbildung. Der wichtigste Teil einer Ausbildung ist der praktische. Hier geht die Theorie durch Erfahrung in Fleisch und Blut über.

Diese Erfahrung bezieht sich beim Zimmerer auf Holz, Holzverarbeitung, Konstruktionen, Verbindungsmechanismen. Erst durch die Verbindung der verschiedenen Lehrbereiche entstehen kreative Lösungen. Und das lernt man in keiner Ausbildung: Kreativität. Letztendliche ist handwerkliches Arbeiten immer auch kreatives Arbeiten, insbesondere bei individuellen Lösungen.

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