Wasserglas

Wasserglas – ein glasklares Multitalent für Boden und Wand

Wassergläser sind nicht nur zum Trinken da. Als flüssiges Baumaterial sind sie wahre Allrounder unter den Beschichtungen. Ob Wandgrundierung, Bodenbeschichtung oder Brandschutzhelfer – die Einsatzbereiche sind äußerst vielfältig. Und das Beste: Sie benötigen keinen Fachbetrieb, um seine Stärken zu nutzen. Erfahren Sie, welche weiteren Vorteile das glasklare Silicat Ihnen bietet.

1. Was ist Wasserglas?

Wasserglas ist eine vielseitige glasartige Verbindung – Tipp zum Bau.

Dieses Wasserglas kennt jeder.

Wassergläser gehören zu den „glasartigen Verbindungen“. Es handelt sich dabei um wasserlösliche Natrium-, Kalium- und Lithiumsilicate. Diese liegen entweder als Feststoff oder als wässrige Lösung vor. Zur Herstellung wird fein gemahlenes Glas bei einer Temperatur von 1350°C – 1480°C geschmolzen. Die Zugabe verschiedener Chemikalien entscheidet darüber, welche Verbindung dabei entsteht. Es gibt:

  • Natronwasserglas.
  • Kaliwasserglas.
  • Lithiumwasserglas.

Das im Handel erhältliche Wasserglas entsteht durch Vermahlen des abgekühlten Feststoffs zu feinem Pulver. Die Bezeichnung dafür ist „festes Wasserglas“. Zur Herstellung der wässrigen Lösung löst der Hersteller dieses Pulver bei rund 150°C in Wasser. Nun liegt „flüssiges Wasserglas“ vor – der Stoff, den Sie zum Renovieren oder Bauen im Baumarkt kaufen.

Viele nützliche Tipps zum Thema Bauen und Renovieren finden Sie unter der Rubrik Rohbau und Dach.

2. Einsatzbereiche für Wasserglas

Tipp zum Bau zeigt Ihnen die wichtigsten Einsatzbereiche für Wasserglas.

Wandgrundierung: ein klassischer Einsatzbereich für Wasserglas.

Doch wofür verwenden Sie eigentlich Wasserglas? Das kommt ganz darauf an, was Sie in Ihrem Zuhause vorhaben. Denn für das interessante Baumaterial gibt es verschiedene sinnvolle Einsatzgebiete. Dabei ist das Wirkprinzip simpel und immer gleich. Sie bringen flüssiges Wasserglas auf eine Fläche auf. Beim Trocknen kommt es zur Verdunstung des Wasseranteils; die Feststoffe bleiben zurück. Dadurch bildet sich eine glatte, durchsichtige Beschichtung, die sich fest mit dem Trägermaterial verbindet. Sie findet besonders in vier Bereichen Anwendung:

  • als Grundierung.
  • als Sperrgrund.
  • als Versiegelung.
  • im Brandschutz.

Wasserglas als Grundierung

Als Grundierung setzen Sie die Beschichtung zur Vorbereitung poröser Oberflächen ein. Sie nutzen es beispielsweise zur Bearbeitung von Holz, Beton, Sandstein oder altem Mauerwerk. Dabei erfüllt das Wasserglas gleich mehrere Funktionen:

  • Es verdichtet die Oberfläche des Untergrundes. Je nach Konzentration dringt die Beschichtung bis zu zehn Millimeter tief in die Oberfläche ein. Durch eine Reaktion mit dem Grundmaterial füllt sie vorhandene kleine Hohlräume und wirkt stabilisierend.
  • Wasserglas wirkt staubbindend. Durch seine Barrierefunktion versiegelt es selbst feine Staubpartikel unter der Beschichtung. Der Untergrund wird tragfähiger.
  • Die Oberflächenhaftung des Trägermaterials verbessert sich. Grund dafür ist die Material- Zusammensetzung der glasartigen Verbindung. Doch auch die bereits erwähnte staubbindende Funktion leistet hierbei einen wichtigen Beitrag.
  • Die Beschichtung verhindert ein Eindringen von Feuchtigkeit. Besonders beliebt ist Wasserglas deshalb auch als Sperrgrund.
  • Durch seine schimmelhemmende Wirkung eignet es sich gut zum Einsatz in Feuchträumen.

Wasserglas als Sperrgrund

Machen Sie Ihre Immobilie nach Auszug eines starken Rauchers wieder bewohnbar. Sie sind Vermieter und haben Sorge, den Rauchgeruch nicht aus den Wänden zu bekommen? Sie haben geweißelt, doch nach einer Weile zeigen sich gelbe Nikotinflecken an der Wand? Sie haben Ihr Traumhaus gefunden, doch sein Geruch schreckt Sie ab? Wasserglas als Sperrgrund bietet eine ideale Lösung für solche Probleme. Die Beschichtung bildet eine Barriere, die Geruch und Flecken sicher einschließt.

Behandeln Sie Wände und Decke. Lassen Sie die Flüssigkeit trocknen, und renovieren Sie anschließend wie gewohnt. Alte Teppiche tauschen Sie bestenfalls aus und ersetzen sie durch pflegeleichtes Vinyl oder Laminat. Ist der Rauchgeruch in der Wohnung besonders intensiv? Tragen Sie zusätzlich eine Schicht Sperrgrund auf, bevor Sie die Trittschalldämmung verlegen. So gehen Sie sicher, dass Ihre Immobilie dauerhaft duftneutral bleibt. Zumindest, bis Sie selbst oder Ihre neuen Vermieter Ihre eigenen Duftmarken setzen.

Wasserflecken decken Sie durch eine Schicht Wasserglas ebenfalls wirkungsvoll ab. Voraussetzung: Die Wand selbst ist trocken und ein neuer Schaden nicht zu erwarten. So vermeiden Sie unschöne alte Wasserringe, die immer wieder durch die Farbe durchschlagen. Sie selbst und Ihre neuen Mieter genießen weiße Wände und ein sicheres Gefühl.

Wasserglas zur Versiegelung von Böden und Naturstein

Boden- und Naturstein- Versiegelungen sind Paradedisziplinen von Wasserglas. Die Beschichtung wirkt imprägnierend. Sie eignet sich dadurch gut als Feuchtigkeitsschutz, ist pflegeleicht und strapazierfähig. Besonders beliebte Einsatzbereiche sind Keller- und Garagenböden. Doch auch im dekorativen Bereich zeigt Wasserglas seine Stärken. Die Haltbarkeit von Naturstein und Steinmosaiken verbessert sich. Durch den Glanz und die glatte Struktur erzielen Sie zudem eine edle Optik.

Hier lesen Sie mehr zum Thema Bodenbeschichtungen.

Wasserglas im Brandschutz

Ursprünglich war Brandschutz der erste wichtige Einsatzbereich von Wasserglas. Denn als glasartige verkieselte Beschichtung vermindert es die Entflammbarkeit von Holz. Leider stellte sich heraus, dass es gleichzeitig seine Brüchigkeit erhöht. Das behandelte Holz wird deutlich schwerer und gleichzeitig weniger belastbar. Zur Imprägnierung und zum Hervorheben schöner Maserungen eignet sich die glasartige Verbindung gut. Sie beschränken sich bei der Holzbehandlung aber besser auf kleinere, nicht tragende Bereiche.

Heute hat Wasserglas im Brandschutz eine andere Nische gefunden. Hersteller von Brandschutzglas schätzen es für seine Transparenz und exzellente Hitzebeständigkeit. Als Zwischenschicht zwischen zwei normalen Gläsern wirkt es schützend. Der transparente Werkstoff sorgt dafür, dass bei Feuer nur eine der Scheiben springt.

3. Wasserglas ist nicht gleich Wasserglas, oder: Wann benötigen Sie welches?

Tipp zum Bau informiert Sie über verschiedene Varianten von Wasserglas

Natursteinböden versiegeln Sie am besten mit Lithium-Wasserglas.

Wasserglas gibt es in verschiedenen Varianten. Aufgrund seiner chemischen Eigenschaften eignen sich dabei nicht alle für den gleichen Zweck. Welche Verbindung Sie für Ihr Bauvorhaben wählen, hängt deshalb von Ihrem gewünschten Einsatzgebiet ab. Weitere wichtige Auswahlkriterien sind Ihr geplantes Baubudget und Ihr Qualitätsanspruch. Denn die verschiedenen Glasarten unterscheiden sich durch Ihre Ausgangsmaterialien preislich, wie auch in Ihrer Wertigkeit.

  • Natronwasserglas ist zum Haus- und Heimwerken leider ungeeignet. Es löst sich im Laufe der Zeit auf und bietet dadurch keine dauerhaften Schutzeigenschaften. Industriell kommt es vornehmlich in Klebern, Waschmitteln und Pflanzenschutzmitteln zum Einsatz.
  • Kaliwasserglas ist die gängigste Materialvariante, die Sie als Grundierung oder Beschichtung verwenden. Es hat ähnliche Eigenschaften wie Lithiumwasserglas und bietet dauerhaften Halt bei günstigen Materialkosten.
  • Setzen Sie auf Lithiumwasserglas, wenn Sie Wert auf besondere Qualität legen. Lithiumwasserglas ist deutlich teurer als Kaliwasserglas und gleichzeitig deutlich besser. Seine Besonderheit: Durch höhere Viskosität dringt es besonders tief in die behandelten Flächen ein. Zudem ist es weniger wasserlöslich und etwas weniger alkalisch. Sie erzielen dadurch eine gleichmäßigere Verteilung, tiefgründigere Verfestigung und wirksamere Abdichtung. Insbesondere bei Lehmputzen und Naturstein-Behandlungen empfiehlt es sich, zu dieser Variante zu greifen.

4. Wasserglas – Kosten und Ergiebigkeit

Tipp zum Bau informiert Sie über die Kosten von Wasserglas.

Von günstig bis teuer – Wasserglas gibt es in verschiedenen Qualitäten.

Die Preise für Wasserglas-Beschichtungen sind sehr unterschiedlich, abhängig von Sorte, Hersteller und Einsatzbereich. Sie erhalten Flüssigkeiten verschiedener Konzentration, die teils zur Verdünnung geeignet sind. Beachten Sie hierzu bitte unbedingt die Angaben auf der Verpackung. Bei Unklarheiten befragen Sie zusätzlich die Mitarbeiter Ihres Lieblings-Baumarktes oder den Kundenservice des Onlineshops. Ein Liter Kaliwasserglas liegt preislich zwischen 2,50 € und 8 €. Den Liter Lithiumwasserglas gibt es ab ca. 7 €. Wie viele Liter Flüssigkeit Sie für Ihr Bauvorhaben benötigen, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Von der Konzentration der Flüssigkeit.
  • Vom Material, das Sie behandeln wollen.
  • Vom Zustand der Material-Substanz.

Herstellerangaben zur Ergiebigkeit fallen dabei erfahrungsgemäß eher großzügig aus. Besonders auf porösen Untergründen benötigen Sie meist eine deutlich größere Menge als angegeben. Kaufen Sie deshalb im Zweifel lieber etwas mehr Flüssigkeit ein. Nicht-verwendete Verpackungen geben Sie nach Abschluss Ihrer Renovierung unkompliziert zurück an den Verkäufer.

5. Wasserglas richtig auftragen

Tipp zum Bau erklärt Ihnen, wie Sie Wasserglas richtig auftragen.

Drahtbürsten eignen sich gut, um Flächen vor einer Grundierung zu säubern.

Wasserglas auftragen ist leicht. Einen Fachbetrieb benötigen Sie lediglich, um sich Zeit und Mühe zu sparen. Ansonsten verarbeiten Sie die Beschichtung einfach selbst, besonders als Wandgrundierung. Wichtig ist dabei, wie vor jeder Grundierung und Beschichtung, zunächst eine gute Vorbereitung.

Vorbereitung

Sorgen Sie für einen trockenen, sauberen Untergrund. Am besten verwenden Sie hierfür, je nach Untergrund, eine Metall oder Wurzelbürste. Im Außenbereich ist häufig auch der Einsatz eines Hochdruckreinigers möglich. Verwenden Sie Wasser, lassen Sie den Untergrund vor Auftrag der Beschichtung gut trocknen! Andernfalls laufen Sie Gefahr, Feuchtigkeit in Boden oder Mauerwerk einzuschließen.

Auftragung

Zur Auftragung nutzen Sie üblicherweise einen Quast oder eine Rolle. Für eine besonders tief eindringende Anwendung empfiehlt sich der Einsatz eines Sprühgerätes. Arbeiten Sie zügig und gleichmäßig und achten Sie auf notwendige Schutzmaßnahmen. Je nach Untergrund und Verwendungszweck planen Sie mehrere Auftragungen ein.

Nach der Auftragung

Kontrollieren Sie die die behandelten Flächen. Ist die Beschichtung gleichmäßig? Befinden sich Flecken auf dem Boden? Nehmen Sie verschüttetes Wasserglas unbedingt auf, solange es noch flüssig ist. Einmal getrocknet, ist eine spätere Entfernung unmöglich. Ihre Arbeitswerkzeuge reinigen Sie am besten direkt nach Verwendung unter fließendem klarem Wasser. Auch hier ist es wichtig, dass Sie die Reinigung vor Aushärtung der Beschichtung vornehmen. Danach heißt es „geduldig warten“. Wasserglas benötigt eine Trocknungszeit von mindestens 24, besser 48 Stunden. Danach ist der behandelte Untergrund bereit für weitere Arbeitsschritte, zum Beispiel für:

  • die Auftragung einer weiteren Schicht Wasserglas.
  • Tapezierarbeiten.
  • Verputzen oder Streichen.
  • die Auftragung einer ergänzenden Bodenbeschichtung.

Beachten Sie zum Thema Trocknung bitte zusätzlich die Herstellerangaben. Je nach Konzentration der Lösung weichen die angegebenen Zeiten voneinander ab. Wählen Sie stets den längsten angegebenen Zeitraum, damit der Verkieselungs-Prozess vollständig ablaufen kann. So werden Ihre Untergründe tragfähig und Ihre weitere Renovierung eine Freude.

6. Beachten Sie unbedingt diese 4 Dinge bei der Verarbeitung von Wasserglas

Tipp zum Bau zeigt Ihnen, was es bei der Verarbeitung von Wasserglas zu beachten gilt.

Tragen Sie bei der Arbeit mit Wasserglas unbedingt eine Schutzbrille.

Wasserglas ist ein vielseitiger Baustoff. Sein Einsatzbereich ist groß, und die erzielten Resultate bleiben dauerhaft erhalten. Auch, wenn Sie keine Expert*in sind, werden Sie mit Ihrem Renovierungs-Ergebnis zufrieden sein. Voraussetzung ist lediglich, dass Sie sorgfältig arbeiten und einige wichtige Punkte beachten.

  • Wasserglas ist eine stark alkalische Lauge mit einem PH-Wert von 11. Tragen Sie bei der Verarbeitung deshalb zwingend eine Schutzbrille und geeignete Handschuhe. Verwenden Sie ein Sprühsystem, benötigen Sie zusätzlich einen Atemschutz. Bei Kontakt mit den Augen spülen Sie mit viel klarem Wasser. Suchen Sie umgehend einen Arzt auf.
  • Die Beschichtung eignet sich bestens als Feuchtigkeitsschutz beispielsweise für Keller- oder Garagenböden. Sie eignet sich jedoch keinesfalls für den Einsatz auf feuchten Flächen, Böden oder Wänden. Die Barrierefunktion schließt vorhandene Nässe ein, was bis zur Schädigung der Bausubstanz führt.
  • Gips und Wasserglas vertragen sich nicht. Für die Kombination mit gipshaltigen Putzen und Farben ist das Baumaterial entsprechend ungeeignet.
  • Einmal getrocknet, ist die Entfernung von Wasserglas nicht mehr möglich. Nehmen Sie verschüttete Flüssigkeit deshalb stets direkt auf. Geeignete Bindemittel sind Papiertücher, Katzenstreu, sowie Holzspäne.

7. Fazit: Wasserglas ist ein echter Allrounder

Planen Sie, weite Teile Ihrer Renovierung selbst durchzuführen? Dann ziehen Sie Wasserglas als Baustoff unbedingt in Betracht. Bei richtiger Anwendung ist das Material nicht gesundheitsschädlich. Dabei ist es leicht zu verarbeiten, und auch Laien erzielen gute, dauerhafte Ergebnisse. Besonders interessant ist Wasserglas für Sie:

  • Wenn Sie eine Grundierung von Boden oder Wänden vor sich haben.
  • Wenn Sie eine pflegeleichte Beschichtung auf Keller- oder Garagenböden aufbringen möchten.
  • Wenn Sie ein altes Gebäude renovieren oder ökologisch bauen. Besonders bei der Verfestigung von Lehmputzen erzielen Sie mit Wasserglas gute Resultate.
  • Um die Struktur von kleineren Holz- oder Steinelementen besser herauszuarbeiten.
  • Als Versiegelung für Natursteinmosaike.

8. Erfindung und weitere Verwendungsmöglichkeiten für Wasserglas

Tipp zum Bau informiert Sie über weitere Verwendungsmöglichkeiten von Wasserglas

Brandschutz: Früher versiegelten Unternehmer Ihre Baugerüste mit Wasserglas.

Wasserglas wurde erstmals im Jahr 1818 durch den Chemiker und Mineralogen Johann Nepomuk von Fuchs hergestellt. Ab 1823 diente es als Verfahren, um die Entflammbarkeit von Holz herabzusetzen, zunächst bei Baugerüsten und Dekorationen. Auch bemalte Kulissen behandelte man mit der Beschichtung, zunächst jedoch mit mäßigem Erfolg. Denn das aufgetragene Wasserglas wirkte nicht nur brandhemmend, sondern auch farbschädigend.
Erst eine Mischung von Wasserglas mit anorganischen Farbpigmenten schuf eine praktikable Lösung. Auch heute finden Wassergläser neben ihrem Einsatz als Baumaterial Verwendung in Farben und Malerei. Zudem sind sie wichtiger Bestandteil von:

  • Waschmitteln.
  • Zahnfüllungen.
  • Klebstoffen.
  • Stabilisatoren.
  • Pflanzenstärkungsmitteln.

In diesen Bereichen kommt besonders das für Bauprojekte ungeeignete, aber preiswerte, Natronwasserglas zum Einsatz.

9. Eier konservieren mit Wasserglas

Menschen sind erfinderisch. Und manche Ideen erscheinen im ersten Augenblick zunächst einmal kurios. Wie geht es Ihnen zum Beispiel mit dem Gedanken an mit Wasserglas konservierte Eier? Finden Sie ihn merkwürdig? Verständlich, denn wenn Sie heute ein Ei benötigen, gehen sie einfach in den Supermarkt. Unabhängig von der Tageszeit und unabhängig von der Jahreszeit. Beleuchtung und veränderte Zuchtbedingungen machen es möglich.

Das war jedoch nicht immer so. Wer früher Hühner hielt, musste sich an natürliche Rhythmen halten. Obst- und Gemüsesorten sind regional nicht jederzeit verfügbar. Und genauso verhält es sich eigentlich auch mit Eiern, denn im Winter gehen die Hennen natürlicherweise in eine Legepause. Das liegt am Rückgang des Tageslichts und sinkenden Temperaturen. Doch Eier waren ein wichtiges und wertvolles Nahrungsmittel. Wollte der Bauer sie auch im Winter verwenden oder verkaufen, brauchte er also eine Konservierungs-Möglichkeit.

Das Einlegen in Kaliwasserglas bietet hierzu eine einfache, kostengünstige Lösung. Der Mechanismus: Siliciumdioxid dichtet die Poren der Eierschalen ab. Qualität und Geschmack lassen dadurch ein wenig nach. Doch zum Kochen und Backen eignen sich die so behandelten Eier prima. Ihre Haltbarkeit verlängert sich auf vier bis sechs Monate. Und so geht’s:

  • Auf viereinhalb Liter Wasser kommen 500 Milliliter Kali-Wasserglas. Diese Menge reicht für die Konservierung von ca. 100 Eiern.
  • Die Eier werden gründlich, aber trocken gesäubert, zum Beispiel mit einer Bürste.
  • Ein Steingutgefäß eignet sich ideal zur Aufbewahrung. Wichtig ist, die Eier eng nebeneinander hinein zu stapeln. Die Spitzen zeigen nach unten.
  • Nun kommt die Flüssigkeit hinzu. Idealerweise steht der Rand ca. zwei Zentimeter über der obersten Eierschale.
  • Der richtige Aufbewahrungsort ist kühl und trocken. Ein frostfreier Kellerraum eignet sich besonders gut.

10. Checkliste: Welches Wasserglas ist das richtige für Sie?

Welches Wasserglas für welchen Einsatzbereich? – Tipp zum Bau informiert.

Naturstein behandeln Sie am besten mit Lithium-Wasserglas.

Natron-, Kali- oder Lithiumwasserglas? Die unterschiedlichen Wasserglas-Arten sorgen häufig zunächst einmal für Verwirrung. Wann verwenden Sie Lithium-Wasserglas? Und ist Natronwasserglas vielleicht doch eine gute Alternative? Die nachfolgende Tabelle sorgt für den schnellen Überblick.

GrundierungLehmputzNaturstein
Natron-Wasserglasneinneinnein
Kali-Wasserglasgutokayokay
Lithium-Wasserglasgutsehr gutsehr gut

Allgemein gilt: Lithium-Wasserglas eignet sich für alle Bereiche, in denen Sie auch Kali-Wasserglas einsetzen. Es dringt dabei tiefer in die behandelten Flächen ein. Besondere Vorzüge bietet Lithium-Wasserglas bei Natursteinen, Lehmputzen und besonders porösen Untergründen. Natronwasserglas ist für Ihre Bauvorhaben aufgrund seiner Eigenschaften ungeeignet.

11. Lagerungs-, Entsorgungs- und Verarbeitungstipps für Wasserglas

Wie bei allen Baustoffen, so stellt sich auch bei Wasserglas die Frage nach der richtigen Lagerung, Verarbeitung und Entsorgung. Die gute Nachricht: In allen drei Punkten sind Wassergläser unkompliziert.

  • Ungeöffnet und luftdicht verschlossen sind Wassergläser mindestens drei Jahre haltbar. Lagern Sie ungeöffnete Gebinde trocken, frostfrei und unter 25°C.
  • Verarbeiten Sie Wasserglas bei Außentemperaturen zwischen 10°C und 25°C. Decken Sie die Umgebung mit geeigneten Materialien ab. Beachten Sie die unter Punkt fünf aufgeführten Schutzmaßnahmen und entfernen Sie verschüttete Flüssigkeit sofort. Beachten Sie die angegebenen Trocknungszeiten.
  • Eingetrocknete Produktreste entsorgen Sie über den Hausmüll. Leere Verpackungen führen Sie der Wertstoffsammlung zu. Entsorgen Sie Produktreste nicht über Toilette oder Waschbecken.

12. Glasproduktion und Nachhaltigkeit: Ist Wasserglas umweltfreundlich?

Wie umweltfreundlich ist Wasserglas? – Tipp zum Bau informiert.

Das größte Problem der Wasserglas-Herstellung ist der hohe Energieverbrauch.

Wer baut oder renoviert, fragt heute nicht mehr nur nach Preisen, Optik und Gesundheitsschutz. Das neue, wichtige Thema für den Bauherrn und den Umweltschutz, heißt Nachhaltigkeit. Glas hat dabei allgemein den Ruf, ein eher umweltfreundliches Material zu sein. Doch ist es das wirklich? Hierzu lohnt es sich, die Glasherstellung etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

  • Gläser bestehen aus verschiedenen natürlichen und synthetischen Ausgangsstoffen. Die genaue Zusammensetzung ist je nach Glasart unterschiedlich. Wichtigster natürlicher Bestandteil ist Quarzsand, der unbegrenzt zur Verfügung steht. Wichtigster synthetischer Bestandteil ist Soda.
  • Zudem kommt dem Wertstoff Altglas bei der Herstellung neuer Gläser ein wichtiger Stellenwert zu. Bereits seit 1970 gibt es ein Sammelsystem für Weiß- und Buntglas. Seit den 1990er Jahren sind die Quoten für Recyclinganteile einzelner Gläser gesetzlich festgelegt. So muss zum Beispiel Behälterglas einen Recyclinganteil von 75% aufweisen. Eine weitere Regelung sorgt dafür, dass wiederum mindestens 80% aller Behältergläser wiederaufbereitet werden.
  • Das größte Problem in der Glasherstellung liegt in den hohen Schmelztemperaturen begründet. Die benötigten Schmelztemperaturen von 900 bis 1600°C ziehen zwangsläufig einen hohen Energieverbrauch nach sich. Tatsächlich zählt die Glasherstellung zu den energieintensivsten industriellen Herstellungsprozessen. Sie trägt erheblich zu der allgemein schlechten CO2-Bilanz Deutschlands bei.
  • Eher zu vernachlässigen ist der Anfall von Glasstäuben. Geschlossene Produktionssysteme halten diese gut zurück und führen sie der Herstellung wieder zu. Auch Abwässer spielen lediglich eine untergeordnete Rolle. In der Regel handelt es sich bei ihnen um Kühlwasser, das im Produktionskreislauf verbleibt.

Fakt ist: Glas als Bau- und Werkstoff bringt eine eher schlechte Energiebilanz mit sich. Der Einsatz natürlicher, unendlicher Ressourcen und der hohe Recyclinganteil schaffen einen gewissen Ausgleich. Ein „Allheilmittel“ für unsere Umwelt sind glashaltige Baustoffe jedoch keinesfalls. Die Kunststoffproduktion entwickelt sich weiter, und ein gezielter Materialvergleich lohnt sich immer.

13. Warum sind Grundierungen sinnvoll?

Ihre Grundierung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur erfolgreichen Renovierung. Das gilt für Ihre Boden- wie auch für Ihre Wandgrundierung. Wer zur Zeitersparnis verzichtet, ärgert sich später häufig über unsaubere Renovierungs- Ergebnisse. Unebenheiten im Boden und Tapeten, die sich bereits nach kurzer Zeit wieder lösen – das muss nicht sein! Auch unangenehme Gerüche des Vorbesitzers Ihrer Immobilie gehören mit der richtigen Grundierung der Vergangenheit an. Mit einer Grundierung:

  • gleichen Sie Unebenheiten aus.
  • verfestigen Sie poröse oder weiche Untergründe.
  • schaffen Sie einen Schutz vor Feuchtigkeit.
  • machen Sie Wände tragfähiger.
  • befreien Sie sich von durchschlagenden unangenehmen Flecken und Gerüchen.
  • sorgen Sie für eine verbesserte Oberflächenhaftung.

Sie sehen, eine Grundierung ist definitiv nichts Überflüssiges. Wer hier ein wenig Zeit investiert, wird lange Freude an seinem Zuhause haben. Die Auftragung ist leicht, die Trocknungszeit kurz und der Nutzen enorm. Dabei finden Sie heute unkompliziert für jeden Untergrund das richtige Überzugsmaterial. Informieren Sie sich in Ihrem Baumarkt, welche Grundierung sich für Ihr Bauvorhaben am besten eignet. Es lohnt sich.

14. Wasserglas und weitere Grundierungen: Unterschiede

Tipp zum Bau informiert über die Eigenschaften von Wasserglas und weiteren Grundierungen.

Mit der richtigen Grundierung sorgen Sie für optimale Renovierungsergebnisse. Wasserglas eignet sich besonders gut als Sperrgrund und Haftgrund.

Grundierung ist nicht gleich Grundierung. Prüfen Sie Material und Beschaffenheit des Untergrundes. Je nach Material und Beschaffenheit benötigen Sie unterschiedliche Grundierungs- Eigenschaften. Ein weiteres Entscheidungskriterium liegt in Ihrem weiteren geplanten Vorhaben. Planen Sie zu verputzen, zu streichen oder zu tapezieren? Auch diese Frage hilft Ihnen, ein geeignetes Produkt auszuwählen. Zur Verfügung stehen: Tiefgrund, Haftgrund, Sperrgrund, Putzgrund und Spezialhaftgrund.

  • Tiefgrund ist der Alleskönner für den Innen- und Außenbereich. Er ist auf allen mineralischen Flächen anwendbar und beseitigt dort alle kleineren Mängel.
  • Greifen Sie zu Haftgrund, wenn Ihre Oberflächen wenig saugfähig sind. Auch für glatte Oberflächen wie Estrich oder Feinbeton ist Haftgrund die richtige Wahl.
  • Sperrgrund setzen Sie ein, wenn Sie eine Barriere gegen Gerüche oder Flecken wünschen. Er stellt sicher, dass die Farben decken. Sperrgrund ist die geeignete Grundierung bei Nikotingeruch oder nach Wasserschäden. Sperrgrund und Haftgrund sind die Haupt-Einsatzbereiche für Wassergläser.
  • Putzgrund benötigen Sie, bevor Sie eine Wand neu verputzen. Ihr Putz trocknet und haftet durch Putzgrund besser.
  • Spezialhaftgrund verwenden Sie bei Fliesenverlegung und ähnlichen Projekten.

15. Wasserglas und weitere Grundierungen: Unterschiede

Sie haben nun schon einiges über Wasserglas und weitere Grundierungen erfahren. Die nachfolgende Tabelle zeigt Ihnen alle Vor- und Nachteile auf einen Blick. So wählen Sie mit Leichtigkeit die richtige Beschichtung.

VorteileNachteile
TiefgrundAllrounder
Für alle mineralischen Flächen
Günstig
Nur für stark saugende Oberflächen
HaftgrundGut für glatte Oberflächen
Gut für schwach saugende Oberflächen
Gut für Holz
Nicht für stark saugende Oberflächen
SperrgrundSorgt für gute Farbdeckung.
Bildet eine Barriere gegen Flecken und Gerüche.
Bildet eine Barriere gegen Feuchtigkeit.
Keinesfalls bei feuchten Wänden anwenden!
Preis
PutzgrundDie richtige Wahl, wenn Sie verputzen wollenNicht für weitere Anwendungszwecke geeignet
SpezialhaftgrundFür schwierige Untergründe und spezielle ProjektePreis

16. So bereiten Sie verschiedene Untergründe optimal auf eine Grundierung vor

Damit Ihre Grundierung ihre volle Wirkung entfaltet, ist eine gute Vorbereitung wichtig. Nehmen Sie sich auch hierfür ein wenig Zeit. Arbeiten Sie gründlich. Zur Belohnung erhalten Sie ein dauerhaftes, zufriedenstellendes Grundierungs- Ergebnis. Sie schaffen eine perfekte Basis für alle folgenden Renovierungs- Schritte.

  • Prüfen Sie das Ausgangsmaterial. Woraus besteht die zu grundierende Fläche? Wählen Sie ein geeignetes, zum Material passendes Grundierungsmittel. Denken Sie daran: gipshaltige Untergründe und Wasserglas vertragen sich nicht.
  • Säubern Sie den Untergrund sorgfältig. Verwenden Sie hierfür im Innenbereich Kunststoff- oder Drahtbürsten, wenn notwendig zusätzlich Wasser. Im Außenbereich eignen sich meist auch Hochdruckreiniger.
  • Lassen Sie die gesäuberten Flächen trocknen, bevor Sie mit der Grundierung beginnen. Das ist wichtig, um keine Feuchtigkeit in Wänden oder Böden einzuschließen.
  • Füllen Sie Bohrlöcher und grobe Risse mit einem geeigneten Füllmaterial. Lassen sie auch dieses trocknen und aushärten.
  • Nun ist die Fläche bestens vorbereitet. Einer erfolgreichen Grundierung steht nichts mehr im Wege.

17. Bodenbeschichtungen: Ergänzungen zu Wasserglas

Tipp zum Bau informiert über ergänzende Bodenbeschichtungen zu Wasserglas.

Im Wohnbereich kommt Epoxidharz häufiger zum Einsatz als Wasserglas.

Auf Keller- und Garagenböden empfinden viele Bauherren eine Schicht Wasserglas als ausreichend. Und das ist es in aller Regel auch. Es sorgt für Feuchtigkeitsschutz, macht den Boden belastbarer und leicht zu reinigen. Als Bodenbeschichtung im Wohnbereich finden Sie Wasserglas hingegen eher selten, höchstens als Versiegelung für Natursteinböden. Weitaus häufiger finden Sie Beschichtungen aus Epoxidharz, Polyurethanharz oder Polyaspartic.

  • Epoxidharz ist besonders belastbar und langlebig. Zudem wirkt es isolierend und haftet auf fast allen Oberflächen.
  • Polyurethanharz punktet mit hervorragender Lichtstabilität. Zudem ist das Material rutschhemmend und sorgt für eine gute Trittschalldämmung.
  • Polyaspartic eignet sich aufgrund seiner hohen UV-Beständigkeit besonders gut für Außenbereiche. Zudem ist es die perfekte Lösung für alle, die es besonders eilig haben. Eine Polyaspartic-Beschichtung trocknet innerhalb weniger Stunden.

Verglichen mit anderen Bodenbelägen bieten Beschichtungen verschiedenste Vorteile. Sie sind pflegeleicht, belastbar und hygienisch. Einige Varianten sind rutschhemmend, und sie bieten vielfältige Gestaltungsspielräume. Was ursprünglich aus dem öffentlichen und gewerblichen Bereich stammt, hält immer öfter auch in Privatwohnungen Einzug.

18. Pflege und Reinigung von Bodenbeschichtungen

Bodenbeschichtungen erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Das gilt nicht nur für Wasserglas, sondern auch für andere Varianten. Je nach Material bringt jede Beschichtung unterschiedliche spezifische Eigenschaften mit. Doch drei Dinge haben alle gängigen Bodenbeschichtungen gemeinsam:

  • Sie sind belastbar.
  • Sie schaffen fugenlose Bodenlösungen.
  • Sie punkten mit Pflegeleichtigkeit.

Wichtig ist nach dem Aushärten Ihrer Bodenbeschichtung die sogenannte „Einpflege“. Wischen Sie hierfür Ihren neuen Boden mehrfach mit einem hochkonzentrierten, in Wasser gelösten Reinigungsmittel. Durch mehrfache Wiederholung entsteht ein Schutzfilm, der Belastbarkeit und Pflegeeigenschaften verbessert. Keller- und Garagenböden fegen Sie regelmäßig mit einem groben Besen. Zur weiteren, üblichen Reinigung reichen Wasser und ein normales Allzweck-Putzmittel.

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