Verblendmauerwerk

Was ein Verblendmauerwerk ist und für welche Zwecke es dient: Das erklärt das Glossar von Tipp zum Bau.

Mit einem Verblendmauerwerk lässt sich die Außenfassade eines Gebäudes optisch ansprechender gestalten.

Das Verblendmauerwerk bezeichnet eine Art des Mauerwerks der Außenfassade. Dieses ist zusätzlich und freiwillig außen an die eigentliche Fassade angefügt. Es gestaltet das Gebäude optisch ansehnlicher als der alleinige Putz der Tragfassade. Verbreitet ist diese Mauerwerksart vor allem in Nord- und West-Deutschland. Sie ist einschalig oder zweischalig angelegt. Außerdem ordnet sie sich dem Begriff des Sichtmauerwerks unter.

Wieso ist ein Verblendmauerwerk wichtig?

Die tragende Außenfassade eines Gebäudes sieht in manchen Fällen nicht ansprechend aus. Deshalb wünschen sich einige Bauherren zusätzlich eine Außenschicht, die optisch etwas hermacht. Ist diese freiwillig angefügte Außenschicht aus Mauerstein, heißt sie Verblendmauerwerk. Sie erfüllt folgende Anforderungen:

  • Ihr Hauptziel ist es, das Gebäude schöner zu gestalten.
  • Sie schützt vor Witterungseinflüssen.
  • Außerdem ist es wichtig, dass sie langlebig ist.

Das einschalige Verblendmauerwerk

Diese Art des Verblendmauerwerks besteht aus zwei schmalen Mauern, die nebeneinander liegen.

  • Innen ist das sogenannte Hintermauerwerk. Dessen Fassade ist häufig nicht ansehnlich.
  • Das wahre Verblendmauerwerk ist an der Außenseite sichtbar.

Diese beiden Mauerteile sind durch eine senkrechte Mörtelschicht verbunden. Sie hält die Mauerwerke fest zusammen. Somit ist die gesamte einschalige Konstruktion tragend. Deshalb ist auch eine Wandbreite von mindestens 310 mm gefordert. Alternativ kommen anstatt des Verblendmauerwerks aus Mauerstein auch sogenannte Riemchen zum Einsatz. Dabei handelt es sich um 0,5 cm – 2,5 cm dicke Platten. Diese kleben auf dem Hintermauerwerk.

Das zweischalige Verblendmauerwerk

Beim zweischaligen Verblendmauerwerk ist zwischen dem Hinter- und Verblendmauerwerk ein Abstand. Dieser Abstand ist min. 4 cm und max. 20 cm dick. Alternativ füllt eine Wärmedämmung diesen Hohlraum aus. Darüber hinaus ist die Wand des Verblendmauerwerks mindestens 90 cm dick.
Die beiden Mauerarten sind nicht durch Mörtel, sondern durch Edelstahlanker miteinander verbunden. Diese befinden sich an allen freien Rändern des Verblendmauerwerks. Die zusätzliche Außenschicht übernimmt keine tragenden Aufgaben. Somit liegt die Traglast des Gebäudes ausschließlich auf dem Hintermauerwerk.

Die Gestaltung des Verblendmauerwerks

Das Verblendmauerwerk ist freier gestaltbar als das Hintermauerwerk. Letzteres übernimmt nämlich immer die größte Traglast. Deshalb ist bei ihm nicht die Optik, sondern die Stabilität wichtig. Beim Verblendmauerwerk ist hauptsächlich das Aussehen wichtig. Dabei sind zwei Bestandteile offen gestaltbar:

  • Die Art, Farbe und Struktur der Ziegel. Am häufigsten finden Ziegel aus Klinker, Natur-, Kalksand- oder Betonstein Anwendung.
  • Die Fugen in ihrer Dicke und Farbe.

Verblendmauerwerk und Sichtmauerwerk

Das Sichtmauerwerk umfasst alle sichtbaren Mauerwerke. Also auch jene, die an der Innenseite in den Räumen zu sehen sind. Das Verblendmauerwerk bezeichnet jedoch lediglich das sichtbare Mauerwerk an der Außenseite eines Gebäudes. Es fällt also unter den Oberbegriff des Sichtmauerwerks.