Unterdruckentwässerung

Tipp zum Bau zeigt Ihnen, dass eine Unterdruckentwässerung sich für Flachdächer eignet.

Mit der Unterdruckentwässerung sparen Kunden Kosten und Material, da sie wenig Rohre benötigen.

Die Unterdruckentwässerung dient der Entwässerung von großen Flachdächern. Dabei sorgen Druck und Schwerkraft dafür, das Wasser vom Dach zu saugen. Diese Methode benötigt nur wenige Rohrleitungen und bleibt daher platzsparend.

Das Problem bei Flachdächern liegt in der Entwässerung von Regenwasser. Anders als bei Dächern mit Gefällen, läuft das Wasser nicht von allein ab. Deshalb hilft ein System der Unterdruckentwässerung nach. Durch den Unterdruck entsteht ein Sog, der das Wasser vom Flachdach saugt. In Fachkreisen erhält dieses Entwässerungs-System unter anderem folgende Bezeichnungen:

• Der Oberbegriff ist Druckentwässerung.
• Auch der Begriff der Dachentwässerung beschreibt das System nur oberflächlich.
• Der Begriff der Vakuum-Entwässerung hingegen enthält die Funktionsweise.
• Da die Schwerkraft eine große Rolle spielt, nennen viele die Unterdruckentwässerung auch Schwerkraft-Entwässerung

Allgemein sprechen Fachleute von einem Entwässerungs-System oder der Abwasser-Entsorgung.

Wie funktioniert eine Unterdruckentwässerung?

Anders als bei der Freispiegel-Entwässerung fließt das Regenwasser nicht einfach in den Ablauf. Bei der Unterdruckentwässerung sammelt es sich zunächst waagerecht in der Sammelleitung des Systems. Wenn diese Sammelleitung restlos mit Abwasser gefüllt ist, besteht eine Vollfüllung. Erst nach dem Erreichen der Vollfüllung fließt das Wasser zur Fallleitung. Dabei handelt es sich um die Öffnung zu dem Rohr, das Richtung Boden führt.

Das Regenwasser stürzt durch das Rohr Richtung Boden. Da sich dort vorher keine Luft befindet, entsteht ein Unterdruck in der Sammelleitung. Dadurch entsteht ein Sog. Das Wasser in der Sammelleitung stürzt weiter. Dabei saugt der Unterdruck das Abwasser auf dem Dach weiter an. Durch die Abläufe läuft das Regenwasser bis auf den Boden ab.

Warum eine Unterdruckentwässerung?

Durch den Unterdruck läuft das Abwasser in einer hohen Geschwindigkeit ab. Der Druck, den das Wasser auf die Rohre ausübt, sorgt für eine Selbstreinigung. Außerdem besitzt die Unterdruckentwässerung den Vorteil, dass kein Dachgefälle nötig ist. Weitere Gründe für ein Abwassersystem mit Unterdruck sind:

  • Dieses System benötigt weniger Rohrleitungen wie ein herkömmliches Abwassersystem.
  • Dadurch reduziert sich das Baumaterial.
  • Auch die Materialkosten verringern sich.
  • Weil weder Gefälle noch viele Rohrverlegungen notwendig sind, bleibt der Arbeitsaufwand gering.

Wo macht eine Unterdruckentwässerung Sinn?

Das wichtigste Einsatzgebiet für die Unterdruckentwässerung liegt bei großen Flachdächern. Außerdem nutzen einige das System auch, um Schmutzwasser aus Gebäuden zu entfernen. Bei Flachdächern liegt die Mindestgröße bei 150 Quadratmetern pro Wasserablauf. Das heißt, dass sich Balkone oder Terrassen nicht für diese Entwässerung eignen. Für die Flachdächer gelten folgende Kriterien:

  • Es gilt, eine Mindesthöhe von vier Metern einzuhalten.
  • Allerdings funktioniert diese Dachentwässerung auf zu hohen Gebäuden nicht mehr.
  • Auch auf begrünten Dächern liegt eine zu geringe Wassermenge für das System vor.