Überfangglas

Was ein Überfangglas ist und wie es entsteht: Das erklärt das Glossar von Tipp zum Bau.

Die Herstellung des Überfangglases ist aufwendig.

Das Überfangglas ist ein Flach- oder Hohlglas, das durch die Mundblastechnik entsteht. Es besteht aus zwei oder mehreren Glasschichten mit unterschiedlichen Färbungen.

Das Überfangglas war im Biedermeier und Jugendstil, sowie in der griechischen Antike beliebt. Allerdings ist es das auch heute noch. Unter den Flachgläsern ist das Milchüberfangglas am verbreitesten. Häufige Verwendung findet es zum Beispiel:

Zur blendfreien Ausleuchtung eines Raums.
Bei durchscheinenden Fenstern in Sanitärräumen.
Als Gebrauchs- und Zierglas.

Die Herstellung ist recht aufwendig. Aus diesem Grund gibt es das Überfangglas ausschließlich in Kleinformat. Beim Überfang-Verfahren setzen Glasbläser einen flüssigen Glasballon an einer Glasmacherpfeife an. Der Glasballon, auch Kölbel genannt, ist mit einer feinen Glasschicht überfangen. Anschließend bläst der Glasbläser das flüssige Glas in die passende Form.

Zum Schluss gilt es, die beiden Ballonenden zu entfernen und auszudehnen. So kommt ein Zylinder zustande. Nach der Kühlung erfolgt das Aufschneiden und Flachlegen des Zylinders. Dadurch entsteht das gewünschte Flachglas.

Auch durch das Verschmelzen von Trübglas und ungefärbtem Klarglas bildet sich Flachglas. Diese beiden Glasarten zieht ein Glasmacher aus angrenzenden Schmelzwannen. Aufgrund dieser Vorgehensweise entsteht das häufig verwendete Milchglas.

Die Variations-Möglichkeiten in der Produktion von Überfangglas als Flachglas sind praktisch unbeschränkt. Im Allgemeinen hängen diese vom Geschick und Können eines Glasbläsers ab. Deshalb gibt es zum Beispiel:

  • Mehrfarbige Überfänge.
  • Wolkige und aufgerissene Muster.
  • Gleichmäßige Farbverläufe.
  • Verschiedene Schattierungen.