Typenstatik

Tipp zum Bau erklärt Ihnen, wie Bauherren Zeit und Kosten mit der Typenstatik sparen.

Eine Typenstatik ist die Genehmigung für einen bestimmten Bauwerkstyp.

Eine Typenstatik ist die von Statikern durchgeführte Berechnung der Konstruktion für bestimmte Bauwerkstypen. Erhält ein Bauwerkstyp die Genehmigung durch ein unabhängiges Prüfungs-Institut, ist die Berechnung bundesweit gültig. Mit dieser Statik ist bei dem gleichen Bauwerkstyp nicht jedes Mal eine Neuberechnung nötig.

Wenn Bauherren mehrere Bauwerke vom gleichen Typ planen, liegt eine Typenstatik nahe. Die Grundbedingungen für die Bauwerke bleiben gleich, nur der Standort ändert sich. Statiker nehmen eine umfassende statische Berechnung vor. Dabei bedenken sie auch schwankende Einflüsse wie Wind und Schnee. Dafür gibt es sogenannte Grenzwerte. Sie bestimmen, innerhalb welchen Bereichs die Abweichungen möglich sind.

Die Genehmigung für einen Bau dauert lange. Mit einer Typenstatik überspringen die Bauherren einen großen Teil des Prozesses und sparen Zeit. Neben der ursprünglichen Bezeichnung finden auch andere Begriffe als “Typenstatik” Verwendung:

• “Typenprüfung” bezieht sich auf den Prozess der Prüfung.
• Daneben gibt es auch die Bezeichnung “Typengenehmigung”.
• Die “Typenplanung” hingegen hängt mit der Einbeziehung aller Faktoren zusammen.

Die Anwendung der Typenstatik

Um die Statik eines Bauwerks auszurechnen, sind viele Faktoren relevant. Grundsätzlich beschreibt die Statik die Kräfte, die auf ein Bauwerk einwirken. Diese Kräfte beeinflussen sich gegenseitig. Deshalb berechnen Statiker auch die gegenseitigen Auswirkungen. Die wichtigsten Faktoren bei der Berechnung sind:

  • Das Baumaterial, da jedes Material andere Eigenschaften hat.
  • Die Geometrie der Bauelemente.
  • Die gegenseitigen Einwirkungen der Kräfte.
  • Die Unterkonstruktion. Sie ist signifikant für die Aufstellung einer Statik.
  • Die Abweichungen unter anderen Bedingungen wie Umwelt- und Klima-Einflüsse.

Gründe für die Typenstatik

Für Bauherren ergeben sich verschiedene Gründe für eine Typenstatik. Eine Baugenehmigung kostet enorm viel Zeit und Geld. Doch mit Bauwerkstypen ist es möglich, beides einzusparen. Außerdem bieten sie folgende Vorteile:

  • Aufgrund der gleichen Bauart erhöht sich die Effizienz des gesamte Bauprozesses.
  • Mit der Genehmigung ist die Statik immer wieder und in allen Bundesländern verwendbar.
  • Die Zeitersparnis beträgt Monate.
  • Zudem verringern sich die Kosten deutlich. Bauherren sparen bis zu 30 Prozent der eigentlichen Bauwerkskosten ein.
  • Hingegen erhöht sich die Flexibilität für verschiedene Konstruktionen. Denn Statiker beziehen normalerweise auch Untertypen, Abweichungen und Varianten des Bauwerkstyps mit ein.
  • Für Kunden bestätigt eine Typenstatik die Qualität und Sicherheit eines Bauprojektes.

Die Wiederentdeckung der Typenstatik

Die Typenprüfung erfuhr über die Jahre eine wechselhafte Nutzung. Das hängt vor allem mit der Entwicklung des Wohnungsmarktes zusammen. Steigt die Nachfrage nach dem Bau von Wohngebäuden, ist der Gebrauch der Typenstatik sinnvoll. Denn mit der Typenprüfung sparen Bauherren Zeit und Geld beim Bau. Außerdem weckt die unabhängige Prüfung Vertrauen im Kunden:

  • Bis Mitte der 90er Jahre finden Typenplanungen häufig Verwendung.
  • Anfang der 2000er flaute die Nachfrage für Typenstatiken ab. Dies lag an der gesunkenen Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt.
  • Seit ein paar Jahren nutzen Bauherren diese Form der Statik wieder.

Institute, die die Typenstatik prüfen

Es gibt nur wenige Institute, die die Typenprüfung durchführen. Deutschlandweit sind es lediglich vier an der Zahl. Meistens handelt es sich dabei um eine Gewerbeanstalt oder ein Landesamt. Bei den folgenden Instituten besteht die Möglichkeit einer Genehmigung:

  • Deutsches Institut für Bautechnik in Berlin (DIBt).
  • Landesgewerbeanstalt Bayern.
  • Landesgewerbeamt in Baden-Württemberg.
  • Landesamt für Bau und Verkehr in Thüringen.