Trockenfäule

Was Trockenfäule ist und wie ihr Prozess abläuft: Das erklärt das Glossar von Tipp zum Bau.

Trockenfäule beschreibt einen Holzbefall durch Pilze.

Trockenfäule ist ein veralteter Unterbegriff für die Lagerfäule. Er beschreibt einen Holzbefall durch Schädlingspilze, der das Material austrocknet und zerstört. Ein irrtümlicher Gegensatz ist die Nassfäule. Beide Arten der Lagerfäule entstehen durch falsche Bedingungen bei der Lagerung.

Die Bezeichnung der Trockenfäule gehört zu zwei Oberbegriffen:

Sie ist Bestandteil der Holzfäule. Diese beschreibt alle durch Pilze verursachten Holzschädigungen. Dazu zählen Stamm-, Stock-, Wund-, Haus- oder Lagerfäule.
Die Trockenfäule ist außerdem das Gegenteil der Nassfäule. Sie ordnet sich dem Begriff der Lagerfäule unter. Dieser Oberbegriff beschreibt die Fäulnis an bereits gefälltem, gelagertem oder verbautem Holz.

Wieso gilt die „Trockenfäule“ als überholter Begriff?

Als veraltet gilt die Bezeichnung Trockenfäule wegen ihrer Beziehung zur Nassfäule. Der Begriff der Trockenfäule deutet an, dass das Holz beim Befall trocken ist. Jedoch ist bei beiden Arten die hohe Holzfeuchtigkeit die Voraussetzung für den Pilzbefall. Dementsprechend verlieren die Begriffe heutzutage ihre Bedeutung. Die Lagerfäule fasst beide Bezeichnungen zusammen.

Wie läuft der Prozess der Lagerfäule ab?

Der Prozess der Lagerfäule verläuft in zwei Schritten:

  • Der Pilzbefall erfolgt meist schon vor dem Fällen. Doch wenn die Pilze im Material nisten, kommt es noch nicht zu einer Beschädigung.
  • Die wahre Zersetzung bzw. der Fäulungsprozess geschieht erst nach dem Fällen des Baumes. Das liegt daran, dass nach diesem Eingriff die Holzzellen absterben. Sie verlieren ihre Regenerationskraft und Widerstandsfähigkeit.

Bei zu langer Lagerung und hoher Feuchtigkeit vermehren sich die Pilze rasant. Sie zerstören die Zellen, trocknen das Holz aus und machen es brüchig. Dadurch verliert es seine Stabilität. Häufig hilft dagegen nur noch das Entfernen der betroffenen Stelle.