2. Typische Maßnahmen beim Trockenbau
Das Aufstellen einer Trockenbauwand stellt eine der häufigsten Arbeiten innerhalb des Trockenbaus dar. Dabei lassen sich zwei unterschiedliche Wandarten unterscheiden.
Montagewand
Trockenbauwände aus dem Montage-Segment lassen sich einfach, sauber und schnell anbringen. Die Wände erhalten Sie in drei separaten Ausführungen:
- Gerade.
- Geschwungen.
- Gebogen.
Diese Art der Trockenbauwand findet vor allem für die Trennung von Räumen ihren Einsatz. Problemlos teilen Sie Ihren Flur oder das Bad. Wenn Sie Ihre Wohnungen sanieren oder das Dach ausbauen, bietet sich eine Montagewand an. Dabei haben Sie die Möglichkeit, zwischen versetzbaren und festen Wänden zu wählen. In Bezug auf das Material stehen Ihnen ebenso mehrere Stoffe zur Auswahl. Gipskarton- und Gipsfaserplatten stellen die beliebteste Variante der Trockenbauwand dar. Andere Wände beim Trockenbau bestehen unter anderem aus:
- Metall.
- Kunststoff.
- Holz.
- Holzwerkstoff.
- Zement.
- Mineralfasern.
Zunächst bringen Sie eine Haltekonstruktion für die Trockenbauwand an. Dafür kleben Sie die Rahmenprofile an den Boden und an die Decke. Anschließend befestigen Sie die Mittel- und Randstreben. Zwischenräume unterhalb der Platten lassen sich mit Spachtelmasse einfach ausfüllen. An dieser Stelle kommen auch Dämm-Materialien zum Einsatz. Lassen Sie bei Bedarf Freiräume für Steckdosen, Fenster und Türen. Beim Trockenbau lässt sich dies sehr einfach bewerkstelligen.
Installationswand
Die Form der Trockenbauwand stellt einen gesonderten Bereich dar. Installationswände benötigen Sie im Bereich Ihrer Haustechnik. Beim Trockenbau nehmen Sie in diese Wand Versorgungsleitungen auf. In der Küche und Sanitärräumen hat diese Trockenbauwand daher besondere Relevanz. Gestalten sich die Elemente zur Installation besonders aufwendig, schlägt die Stunde dieser Trockenbauwand. Sie ist speziell für Elektro-Installationen konzipiert worden. Der Trockenbau punktet aber nicht nur mit Funktionalität. Die Installationswand lässt sich nach Bedarf mit Fliesen ausschmücken oder einer schönen Farbe streichen.
Abgehängte Decken
Beim Trockenbau stoßen Sie des Öfteren auf den Begriff der abgehängten Decke. Diese Form der Leichtbaudecke hängen Sie unter die eigentliche Rohdecke. Dadurch verbergen Sie diese. Die Konstruktion besteht grundsätzlich aus Metall oder Holz. Jedoch stehen Ihnen für die Verkleidung unterschiedliche Platten zur Auswahl:
- Akustikplatten.
- Spanplatten.
- Kunststoffplatten.
- Gipskarton.
Leichtbauplatten sind ebenso eine sinnvolle Alternative. Zum einen bestehen Sie aus recyceltem Altglas, wodurch sie umweltfreundlich sind. Außerdem haben sie nur ein geringes Gewicht. Gerade bei Arbeiten über dem Kopf entlastet Sie das. Generell gestaltet sich die Montage als sehr anspruchsvoll. Ziehen Sie gegebenenfalls die Hilfe eines Trockenbauers in Betracht.
Dennoch punktet eine abgehängte Decke mit einigen Vorteilen:
- Es lässt sich eine Wärmedämmung einrichten.
- Sie dämpft Trittschall und andere Geräusche ab.
- Sie verbessert die Raumstruktur und das Ambiente.
Trockenunterboden
Trockenboden zu verlegen ist ebenfalls Bestandteil vom Trockenbau. Die erste Aufgabe besteht darin, mit einer Ausgleichsschüttung den Boden gerade zu machen. In Altbauten kommt es häufig vor, dass der Untergrund uneben ist. Entfernen Sie anschließend alle losen Teile und prüfen Sie den Boden auf Belastbarkeit. Verlegen Sie nun Estrichplatten über die glatte Ausgleichmasse. Auch Freizeit-Heimwerker sind in der Lage, diese Platten anzubringen. Die Bestandteile Estrich, Schüttung und Bodenbelag bestimmten nun die neue Höhe des Bodens. Ermitteln Sie die höchste Bodenstelle und rechnen Sie noch einen Meter darauf. Diese Stelle gilt als Referenzpunkt für den gesamten Raum. Der Trockenbau erlaubt abschließend, praktisch jeden Fußboden zu verlegen.
Vorsatzschalungen
Vorsatzschalen dienen beim Trockenbau als Verblendungen und stellen keine tragenden Bauelemente dar. Trockenbauwände aus dem Montagebereich zählen ebenso dazu wie abgehängte Decken. Jedoch lassen sich Vorsatzschalen auch an den Außenwänden anbringen. Dabei besteht durchaus die Möglichkeit, dass sie baurelevante Aufgaben übernehmen. Dazu zählt beispielsweise die Dämmung des Gebäudes. Beim Trockenbau bringen Sie Verschalungen schnell an. Daher eignen sie sich auch vielfach nur für optische Zwecke. Wählen Sie die ideale Vorsatzschalung aus folgenden Materialien aus:
- Glas.
- Stein oder Schiefer.
- Metall.
- Holz.
Inzwischen lassen sich sogar Photovoltaik-Elemente in diese Form des Trockenbaus eingliedern.
Wandtrockenputz
Wandtrockenputz lässt sich einfach und schnell auf einen massiven Untergrund anbringen. Dieser besteht aus den üblichen Trockenbauwänden. Mithilfe von Gipsstreifen befestigen Sie die einzelnen Platten untereinander. Diese verteilen Sie auf den Rückseiten der Platten. Entfernen Sie vor der Montage dringen alle Stoffe, die die Haftung beeinträchtigen. Darunter fallen beispielsweise Reste des Mörtels oder Wachse, die an Beton haften. Behandeln Sie den Untergrund im Idealfall mit einer Sicherheits-Grundierung vor.
Pressen Sie die Platten manuell an die Wand und richten Sie sie entsprechend aus. Alternativ lässt sich die Trockenbauwand auch auf eine Holzlatte montieren. Ziehen Sie diese Möglichkeit nur in Betracht, wenn es mit den Gipsstreifen nicht funktioniert. Dabei ist es wichtig, dass Sie den Feuchteschutz gewährleisten. Aus diesem Grund bietet sich eine zusätzlich Dampfsperre an. Ziehen Sie zunächst den Rat eines Fachbetriebes heran, bevor Sie mit dem Trockenbau beginnen.
Verkleidungen
Unter den Trockenbau fallen auch allerlei Verkleidungen im Rahmen des Innenausbaus. Die Verkofferung von Rohren und Stahlträgern zählt ebenso dazu wie Verkleidung von Holzträgern. Das Verkleiden von Lüftungen in Bezug auf Feuer- und Schallschutz ist ebenfalls Teil des Trockenbaus.
Raum-in-Raum-System
Die wohl praktischste Lösung beim Trockenbau stellen Raum-in-Raum-Systeme dar. Darunter fallen selbsttragende und freistehende Räumlichkeiten, die sich an Bauteile anschließen lassen. Die Systeme sind sehr simpel konstruiert und lassen sich daher sehr einfach und schnell aufbauen. Zudem lassen sie sich in Länge und Höhe äußerst flexibel gestalten. Diese Art von Trockenbau rechnet sich außerdem auch aus wirtschaftlicher Sicht. Bemerkenswert ist, dass die Räume alle Anforderungen an Brand- und Schallschutz erfüllen. Notwendige Dämmeigenschaften meistern Sie ebenso wie statische Belastungen. Diese Art von Trockenbau findet überwiegend für folgende Bereich Anwendung:
- Fluchttunnel.
- Schallschutz-Kabinen.
- Sanitärzellen.
- Besprechungsräume.
- Meisterbüros.
Bodensysteme
Bei Bodensystemen lässt sich ebenfalls der Trockenbau verwenden. Bei kompletten Sanierungen oder Holzhäusern eignet sich der Trockenbau für Bodensystem besonders. Sie bringen die Systeme auf massive Böden oder auch Holzbalken an. Die Bodensysteme bestehen dabei aus einer Lage Trockenestrich und einer darüberliegenden Deckschicht. Außerdem lassen sich Dämm- und Klebeschichten darin einlassen oder eine Fußbodenheizung montieren. Je nach Belag benötigen Sie möglicherweise noch eine Entkopplungsschicht für Trittschall. Die letztendliche Höhe der Bodensysteme hängt von der Baunorm ab. Diese variiert und gibt die Gesamthöhe zwischen neun und 60 Millimeter aus.