Ihr Inhalt
- Was ist eine Trittschalldämmung?
- Einsatz der Trittschalldämmung
- Trittschalldämmung: geltende Normen
- Verschiedene Materialien der Trittschalldämmug
- Einbau der Trittschalldämmung
- Trittschalldämmung: Kosten
- Vor- und Nachteile der Trittschalldämmung
- Fazit: Die Trittschalldämmung lohnt sich!
Weitere Themenpunkte
1. Was ist eine Trittschalldämmung?
Lärmbelastung entsteht beispielsweise durch Gehen, spielende Kinder in der Wohnung und Möbel rücken. Dies kann für Sie und Ihre Nachbarn belastend werden. Eine Trittschalldämmung schafft hierbei Entlastung, denn sie verringert die Lärmbelastung. Sie ist ein Schallschutz für den Boden oder Treppen.
- Durch geringere Lärmbelastung steigert sich der Wohnkomfort.
- Streitigkeiten mit den Nachbarn wegen Lärm verringern sich.
Hierbei werden zwei Arten von Schall betrachtet, der Gehschall und der Trittschall. Was ist bei diesen der Unterschied?
Gehschall
Das ist der Schall, der im Raum selbst entsteht. Dies sind zum Beispiel Fußschritte. Die Geräusche hören Sie hier jedoch direkt. Das heißt in dem Raum, in dem auch die Geräusche entstehen. Der Gehschall ist jedoch meist weniger gut zu vermindern, als der Trittschall:
- Gehschall ist stark abhängig vom Material des Fußbodens.
Trittschall
Dieser Schall wird durch die Decke in den unterhalb liegenden Raum übertragen. Das ist zum Beispiel der Lärm, der durch Fußschritte oder die spielenden Kinder entsteht. Diese Geräusche werden im unterhalb liegenden Raum gehört, von Ihnen selbst oder Ihren Nachbarn. Der Trittschall stört Ihre Nachbarn und Sie selbst.
2. Einsatz der Trittschalldämmung
Ein zu hoher Geräuschpegel ist störend für Ihr Wohlbefinden und das Ihrer Nachbarn. Er kann auch zu gesundheitlichen Schäden führen. Eine Verringerung bringt eine deutliche Erhöhung des Wohnkomforts. Profitieren Sie von einer Trittschalldämmung!
- Eine gute Dämmung wirkt Wunder.
- Dies gilt für Ihren Fußboden wie auch für Ihre Treppe.
Fußboden
In einem Wohnraum entsteht viel Lärm: Stühle werden verrutscht und Kinder hüpfen durch das Zimmer. Das stört, denn dieser Lärm gelangt auch in die unterhalb liegenden Räume. Vermeiden Sie einen unnötigen Geräuschpegel.
- Von Anfang an wird bei einem Neubau auf eine gute Dämmung des Schalls geachtet.
- Oder bei der Sanierung eine effektive Trittschalldämmung einfach mit einbauen.
Weitere Informationen zum Fußboden lesen Sie hier.
Treppe
Egal ob eine gemeinschaftlich genutzte Treppe oder in den eigenen vier Wänden. Fußschritte auf Treppen erzeugen oft unnötigen Lärm. Dieser nervt und belastet Sie und andere. Durch eine Trittschalldämmung vermeiden Sie das.
- Hier wird vor allem schon bei einem Neubau auf eine gute Trittschalldämmung geachtet.
- Auch bei der Sanierung gibt es verschiedene Möglichkeiten für eine Dämmung des Schalls.
Weitere Informationen zur Treppe lesen Sie hier.
3. Trittschalldämmung: geltende Normen
Lärmbelastung ist subjektiv. Dennoch gilt es, einige grundsätzliche Normen für die Trittschalldämmung zu beachten. Das sind bauaufsichtliche Anforderungen nach DIN 4109. Weiter gibt es auch privatrechtliche Anforderungen nach anerkannten Regeln der Technik. Diese Normen richten sich an den Schallschutz für:
- Ihre Wohnung in einem gemischt genutzten Gebäude.
- Ihr Doppelhaus wie auch Ihr Reihenhaus.
- Ihr Mehrfamilienhaus.
- Für Ihre Treppe sowie auch Ihren Fußboden. Egal ob in einer Wohnung oder einem Haus.
Bauaufsichtliche Anforderungen nach DIN 4109
Diese Norm ist rechtsbindend. Sie ist in jedem Fall für den Gesundheitsschutz einzuhalten. Es gibt dazu drei verschiedene Ausführungen. Welche gilt, entscheidet jedes Bundesland einzeln. Weiter lassen sich diese Normen in „normale“ und „erhöhte“ Anforderungen aufteilen. Letztere werden zum Beispiel an Luxuswohnungen gestellt.
- Bauaufsichtliche Anforderungen sind wichtig bei der Baugenehmigung.
Privatrechtliche Anforderungen nach anerkannten Regeln der Technik
Diese Regeln sind in der wissenschaftlichen Theorie als richtig anerkannt. Gleichzeitig haben sie sich in der Praxis bewährt. Die Werte nach den anerkannten Regeln der Technik können nur bei Aufklärung und Einverständnis des Bauherren unterschritten werden. Eine Unterschreitung ist jedoch nicht empfehlenswert.
- Privatrechtliche Anforderungen sind wichtig bei der Bauabnahme.
Eine Übersicht der Mindestanforderungen finden Sie hier:
MINDESTANFORDERUNG DER TRITTSCHALLÜBERTRAGUNG NACH DIN 4109 | MEHRFAMILIENHAUS / GEMISCHT GENUTZTE GEBÄUDE TREPPEN / DECKEN | REIHENHAUS / DOPPELHAUS TREPPEN |
---|---|---|
2018-01 Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein | ≤ 50 dB | ≤ 46 dB |
2016-07 Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen | ≤ 50 dB | ≤ 46 dB |
1989-11 Saarland | ≤ 53 dB | ≤ 53 dB |
Die anerkannten Regeln der Technik richten sich nach DIN 4109-2018-01.
Hier nennen wir Ihnen Richtwerte zur Zimmerlautstärke. So bekommen Sie ein besseres Verständnis der oben genannten dB-Werte.
- Unter Zimmerlautstärke wird tagsüber ein Wert von ca. 40 dB verstanden.
- Nachts sinkt der Wert auf 30 dB.
Neubau
Die Normen nach DIN 4109 sowie nach den anerkannten Regeln der Technik werden eingehalten. Die DIN 4109 ist rechtlich verpflichtend. Damit erhalten Sie auch von Anfang an den Optimal-Zustand für Ihre Trittschalldämmung.
Altbau
Die Einhaltung der Normen unterscheidet sich hier vom Neubau. Zum Zeitpunkt der Errichtung eines Hauses gab es eventuell andere Normen. Diese sind bei einer einfachen Sanierung immer noch ausreichend. Es spricht aber Vieles für eine verbesserte Trittschalldämmung. Bei einer umfassenden Sanierung gilt jedoch:
- Hierbei sind auch die aktuellen Bauvorschriften einzuhalten.
4. Verschiedene Materialien der Trittschalldämmung
Fußboden
Bei den Materialien ist Ihnen eine große Auswahl geboten. Wählen Sie das für Sie passende Produkt. Für welchen Boden ist welche Dämmung geeignet? Wie gut dämmen diese den Trittschall und den Gehschall? In welcher Hinsicht unterscheiden sich die Materialien?
Ein Teppichboden dämmt an sich schon selbst. Je nach Material benötigt er jedoch eine weitere Dämmung. Für Flies- und Holzböden ist eine Trittschalldämmung auf jeden Fall ratsam.
- Für einen Teppichboden wählen Sie zwischen Pappe, Dämmung mit Mineralwolle oder auch Kunststoff.
- Für Fliesen, Parkett und Laminat eignen sich alle Trittschalldämmungen.
Die Dämm-Wirkung hängt auch von der Stärke der Dämmung ab. Hier ein Überblick über die Wirkung einiger Dämm-Materialien:
DÄMM-MATERIAL | TRITTSCHALLREDUZIERUNG | GEHSCHALLREDUZIERUNG |
---|---|---|
Kunststoff (z.B. PU – oder PE-Schaumfolie) | um bis zu 22 dB | um bis zu 31 % |
Kork | um bis zu 17 dB | um bis zu 6 % |
Holzfaserplatte | um bis zu 19 dB | um bis zu 6 % |
Hanffilz | um bis zu 30 dB | - |
Wellpappe | um bis zu 12 dB | - |
Mineralwolle | um bis zu 30 dB | - |
Die richtige Wahl Ihrer Trittschalldämmung ist wichtig. Dabei hilft es, Unterschiede der einzelnen Materialien zu kennen. Deswegen verraten wir Ihnen hier die Vor- und Nachteile der verschiedenen Materialien.
Treppe
Auch für die effiziente Trittschalldämmung einer Treppe gibt es verschiedene Möglichkeiten. Einerseits erreicht dies die Entkopplung der Treppe. Dafür gibt es verschiedene spezielle Bauteile.
- Die Entkopplung erfolgt am besten direkt beim Neubau.
- Jedoch ist sie auch bei der Sanierung möglich.
- Sie reduziert den Trittschall um 10 dB bis 30 dB.
Andererseits verbessert sich die Dämmung des Schalls auch mit Auflagen für Treppen. Dies ist eine wesentlich leichtere Methode. Dafür werden einfach spezielle Stufenmatten befestigt.
- Es gibt eine Auswahl an verschiedenen Kunststoffarten.
- Der Trittschall wird um bis zu 26 dB reduziert.
5. Einbau der Trittschalldämmung
Fußboden
Damit Sie sich in Ihrem Zuhause wohlfühlen, ist das Raumklima wichtig. Feuchtigkeit stört dabei und kann zu gesundheitlichen Schäden führen. Dafür gibt es Dampfsperren. Das sind spezielle Folien, die einfach unterhalb des Fußbodens verlegt werden. Diese Folien verhindern, dass die Feuchtigkeit des Bodens in den Raum aufsteigt. Es gibt auch Trittschalldämmungen mit integrierter Dampfsperre.
- Die Dampfsperre schont Bodenbeläge wie Parkett.
- Sie erhöht Ihren Wohnkomfort.
- Ihre Gesundheit wird geschüzt.
Es ist sinnvoll, sich über die Möglichkeit einer Dampfsperre zu informieren.
Meistens wird die Trittschalldämmung zwischen Estrich und Fußboden verlegt. So ist sie bei Neubau wie auch Sanierung einfach machbar. Ein Fachmann übernimmt diese Aufgabe gerne für Sie. Aber mit ein bisschen handwerklichem Geschick verlegen Sie die Trittschalldämmung selbst!
Treppe
Die Entkopplung der Treppe erfolgt meist direkt bei einem Neubau. Sie ist aber auch bei umfassender Sanierung möglich. Dafür wird ein Fachmann benötigt. Oder verbessern Sie die Schalldämmung Ihrer Treppe ganz einfach selbst. Greifen Sie zu Schutzmatten! Diese lassen sich jederzeit einfach befestigen.
- Entkopplung als aufwendigere, aber sehr sinnvolle Schalldämmung.
- Eine sehr einfache Möglichkeit ist die Schutzmatte. Sie ist ebenfalls wirkungsvoll.
6.Trittschalldämmung: Kosten
Fußboden
Die Materialkosten für die Trittschalldämmung sind relativ günstig. Sie liegen bei 2 € bis 15 € pro Quadratmeter. Der Preis hängt vor allem von der Stärke des Materials ab. Die Stärke des Materials hängt wiederum mit der Dämm-Qualität zusammen. Die Art des Materials ist für den Preis weniger ausschlaggebend.
- Es gibt auch Bodenbeläge mit integrierter Trittschalldämmung.
Die Kosten für die Verlegung variieren. Sie sind jedoch oft höher als die Materialkosten. Dabei ist es sinnvoll, verschiedene Anbieter miteinander zu vergleichen. Qualität spielt aber immer eine Rolle. Hier jedoch ein einfacher Tipp zum Sparen:
- Werden Sie zum Handwerker und verlegen Sie Ihre Schalldämmung selbst!
Eine Ausnahme bildet hier jedoch die Mineralwolle, da diese unter dem Estrich verlegt wird. Dies erledigt gerne ein Fachmann für Sie.
Falls eine Dampfsperre verlegt wird, erhöht sich der Kostenaufwand nur gering. Diese kostet zwischen 2 € und 2,50 € pro Quadratmeter.
Treppe
Die Entkopplung der Treppe ist ein etwas aufwendigeres Verfahren. Dies erhöht die Kosten. Dazu benötigen Sie einen Fachmann. Er ist auch Ihr Ansprechpartner bezüglich der Kosten. Er weiß, was bei Ihrer Treppe die richtige Methode ist und berät Sie gern.
Stufenmatten sind einfach, wirkungsvoll und dabei auch noch günstig. Die Preise variieren zwischen 2 € und 10 € pro Matte. Dabei ist vor allem das gewählte Modell ausschlaggebend.
- Sie entscheiden bei einer großen Auswahl welches Ihr Lieblingsmodell ist!
7. Vor– und Nachteile der Trittschalldämmung
Im Allgemeinen gibt es keinen klaren Nachteil bei einer Trittschalldämmung. Die vielen Vorteile liegen klar auf der Hand:
- Die Lärmbelastung wird verringert.
- Es erhöht sich Ihr Wohnkomfort!
- Durch ein besseres Raumklima und geringere Lärmbelastung ist eine Trittschalldämmung gut für Ihre Gesundheit.
- Unnötige Streitigkeiten mit Nachbarn werden vermieden.
- Die Trittschalldämmung erhöht den Wert Ihrer Immobilie!
Fußboden
Die verschiedenen Materialien unterscheiden sich jedoch. Hier sehen Sie die einzelnen Vor – und Nachteile. Beachten Sie diese vor einer Entscheidung:
Material | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Kunststoff | • Geeignet für Fußbodenheizung. • Staubfrei. • Feuchtigkeitsbeständig. • Temperaturbeständig. • Sehr günstig. | • Kaum Druckstabilität. • Mäßig verschleißfest. |
Kork | • Wärmedämmend. • Langlebig. • Belastbar. • Umweltverträglich. • Resistent gegen Fäulnis. | • Etwas aufwendiger zu verlegen. • Zerbröselt leicht. |
Holzfaserplatte | • Hohe Druckfestigkeit. • Umweltverträglich. • Gleicht größere Unebenheiten aus. • Sorgt für guten Raumklang. • Wärmedämmend. | |
Hanffilz | • Sehr umweltverträglich. • Wärmedämmend. • Leicht zu verarbeiten. | |
Wellpappe | • Geeignet für Fußbodenheizung. • Federt → angenehmes Laufgefühl. | • Wenig wärmedämmend. |
Mineralwolle | • Robust. • Elastisch. | • Für Sanierung ungeeignet. • Wird unter Estrich verlegt. |
Treppe
Mit den Stufenmatten gibt es ein günstiges und effektives Mittel für die Trittschalldämmung. Dies sind klare Vorteile. Bei der Entkopplung ist trotz ihrer Effizienz zu beachten:
- Sie ist vor allem als Möglichkeit der Trittschalldämmung für den Neubau geeignet.
- Bei Sanierung gestaltet sie sich aufwendiger und ist mit erhöhten Kosten verbunden.
8. Fazit: die Trittschalldämmung lohnt sich!
Heutzutage sind Sie ständig von Lärm und Geräuschen umgeben. Lassen Sie diesen Lärmpegel einfach draußen stehen, wenn Sie nach Hause kommen! Eine gute Trittschalldämmung ermöglicht Ihnen das. Ihr Wohnkomfort wird damit um ein Vielfaches erhöht. So werden die eigenen vier Wände zum entspannen genutzt. Profitieren Sie also von vielen Vorteilen. Die Trittschalldämmung ist eine lohnende Investition für Sie!