Trinkwasserhygiene

Trinkwasserhygiene – wichtig für erstklassige Wasserqualität

Eine gute Trinkwasserhygiene ist nicht nur eine Frage des Komforts, sondern hat gesundheitliche Relevanz. Welche Verunreinigungen sind möglich und wie sind sie zu vermeiden? Welche Materialien sind für die Anlage von Leitungen geeignet? Was sind die Voraussetzungen für eine gute Trinkwasserhygiene? Und was kostet die Anlage eines Trinkwassersystems für eine gute Wasserversorgung?

Der Kompass symbolisiert den Navigationsbereich auf dieser Seite. Mehr erfahren Sie im Inhaltsverzeichnis von Tipp zum Bau.

1. Trinkwasserhygiene – Vorgaben und Trinkwasserverordnung

Trinkwasserhygiene ist ein weltweit wichtiges Thema. 2010 hat die Generalversammlung der UN den Zugang zu Wasser und sanitären Anlagen als Menschenrecht anerkannt. Jeder Mensch hat ein Recht auf ausreichende, andauernde, sichere, leicht zugängliche und bezahlbare Wasserversorgung. Das gilt für den persönlichen und häuslichen Gebrauch.

Die Trinkwasserhygiene und -qualität in Deutschland ist sehr gut. Das Umweltbundesamt veröffentlicht alle drei Jahre einen Trinkwasserbericht. Dieser steht kostenlos auf der Internetseite des Umweltbundesamts zum Download bereit.

Bei Tipp zum Bau erfahren Sie welche Vorgaben bei der Trinkwasserhygiene eingehalten werden müssen.

Beim Thema Trinkwasser sind einige gesetzliche Regelungen zu beachten.


Beim Thema Trinkwasser sind einige gesetzliche Regelungen zu beachten.

Unternehmen für Wasserversorgung sorgen für eine hohe Trinkwasserqualität bis zum Haus. Für die Instandhaltung eines sicheren Versorgungssystems innerhalb des Gebäudes ist der Gebäudeeigentümer verantwortlich.

Die deutsche Trinkwasserverordnung regelt die Trinkwasserhygiene.

Folgende Werte sind festgelegt:

  • Für Pflanzenschutzmittel gilt das Nullprinzip. Die Vorgabe ist also, dass die vorhandene Menge so gering ist, dass sie nicht nachweisbar ist.
  • Bakterienwachstum weist auf Mängel wie zum Beispiel Undichtigkeit hin.
  • E-coli Bakterien sind dem Körper bekannt, denn sie kommen natürlich im Darm vor. Allerdings sind sie krankheitserregend, wenn sie über den Mund aufgenommen werden. Außerdem weisen sie auf andere Krankheitserreger hin.

Das Gesundheitsamt prüft öffentliche Wassersysteme  auf die Trinkwasserhygiene in regelmäßigen Abständen. Öffentliche Dienstleister und gewerbliche Vermieter sind verpflichtet, Verstöße zu melden. Sowohl der Verstoß gegen die Trinkwasserverordnung als auch das Nichteinhalten der Meldepflicht sind strafbar.

Das Gesundheitsamt prüft auch die Trinkwasserhygiene in Privatgebäuden, sofern ein Verdacht auf Mängel besteht.

2. Beeinträchtigung der Trinkwasserhygiene und Wasserversorgung

Ursachen für die Beeinträchtigungen der Trinkwasserhygiene

Eine schlechte Trinkwasserhygiene und Wasserversorgung entstehen häufig, wenn das Wassersystem umstrukturiert wird.

Als Totstränge werden Rohrabschnitte bezeichnet, in denen das Wasser zum Stehen kommt. Dies geschieht, wenn die Hähne nur selten geöffnet werden. Eine andere Möglichkeit ist, dass das Rohr durch einen Baufehler entstanden ist.

Ihre Trinkwasserhygiene hängt unter anderem vom Material Ihrer Wasserleitung ab.

Die Beeinträchtigung Ihrer Trinkwasserqualität hängt unmittelbar mit den verbauten Materialien zusammen.

In Totsträngen steht das Wasser. Das wird als Stagnation bezeichnet. Kommt zum stagnierenden Wasser noch eine Temperatur von über 10°C hinzu, bilden sich oft Legionellen.


Hygienemaßnahmen für die Trinkwasserhygiene

Zu den Maßnahmen für eine gute Trinkwasserhygiene gehören die 30-Sekunden-Regel und die 3-Liter-Regel.

Die 30-Sekunden-Regel besagt, dass bei Warmwasser 30 Sekunden nach dem Öffnen des Hahns eine Temperatur von mindestens 55°C erreicht ist. Bei Kaltwasser darf eine Temperatur von 25°C nicht überschritten wird. So hemmen Sie die Bildung von Bakterien und sorgen für eine gute Trinkwasserhygiene.

Bei Tipp zum Bau erfahren Sie wie das Trinkwasser sauber gehalten wird.

Um das Trinkwasser rein zu halten, muss auch die Leitung regelmäßig gereinigt werden.

Um das Trinkwasser rein zu halten, muss auch die Leitung regelmäßig gereinigt werden.

Die 3-Liter-Regel dient zur Gliederung von Warmwassersystemen in Groß- und Kleinanlagen.

Kleinanlagen kommen üblicherweise in Ein- und Zweifamilienhäusern zum Einsatz. Eine Kleinanlage besitzt einen Erwärmer mit einem Volumen von unter 400 Litern. Außerdem ist der Inhalt eines jeden Rohres zwischen Trinkwassererwärmer und Hahn kleiner als 3 Liter.

Demnach sind Systeme, die mit einem Wasserspeicher von über 400 Litern ausgestattet sind Großanlagen. Großanlagen werden für die Wasserversorgung in Hotels, Wohnanlagen und Schwimmbädern errichtet. Handelt es sich bei dem betreffenden Wassersystem um eine Großanlage, ist der Einbau eines Zirkulationssystems Vorschrift.


Chemische, physikalische und bakterielle Beeinträchtigungen der Trinkwasserhygiene

Eine Beeinträchtigung der Trinkwasserhygiene wird durch chemische, physikalische und bakterielle Einwirkungen verunreinigt.

Chemische Verunreinigungen entstehen, wenn Stoffe aus dem Material der Rohre in das Wasser übergehen.

Physikalische Beeinträchtigungen zeigen sich durch unangenehmen Geruch und Verfärbung des Wassers sowie die Ablagerung von Kalk.

Auch wenn alle Vorschriften eingehalten werden, ist Trinkwasser grundsätzlich nicht steril. Das ist aus gesundheitlichen Gründen auch nicht erforderlich.

Unangenehmer Geruch und Verfärbungen deuten manchmal auf Krankheitserreger hin.

Mikrobiologische Verunreinigungen werden in vier Gruppen eingeteilt.

  • 1. Gruppe: Natürliches Vorkommen ungefährlicher Bestandteile. Für die Trinkwasserhygiene irrelevant.
  • 2. Gruppe: Vorkommen koloniebildender Einheiten und Einzeller. Für die Trinkwasserhygiene relevant.
  • 3. Gruppe: Hohes Vorkommen koloniebildender Einheiten, Geruchsbildung, unangenehmer Geschmack, Verfärbung. Für die Trinkwasserhygiene hochrelevant.
  • 4. Gruppe: Vorkommen von Krankheitserregern wie Legionellen oder e-coli. Für die Trinkwasserhygiene hochrelevant.

3. Geeignete Materialien für eine gute Trinkwasserhygiene und Wasserversorgung

Geeignete Materialien für eine gute Trinkwasserhygiene und Wasserversorgung bestehen aus Kupfer, Kunststoff, Edelstahl und feuerverzinkter Stahl.

Blei wurde früher für Rohre verwendet. Das ist aber mittlerweile aufgrund der giftigen Eigenschaften von Blei verboten. In den alten Bundesländern wurden Bleirohre bis in die 1960er Jahre verwendet, in den neuen Bundesländern bis in die 1970er Jahre. Als ungesund gilt ein Wert von < 0,01 mg/l.

Kupfer

  • Kupfer gilt bei einem Wert von über 2 mg/l als ungesund.  Allerdings bildet sich auf den Innenseiten der Rohre schnell eine Schicht aus Kupfercarbonat.
  • Das verhindert die Abgabe von Kupfer in das Wasser.
  • Bei saurem Wasser, das einen pH-Wert von unter 7 besitzt, wird die Bildung von Kupfercarbonat verhindert. So kann Kupfer in das Trinkwasser übergehen und die Trinkwasserhygiene beeinträchtigen.
  • Mit verzinkten Kupferrohren gehen Sie auf Nummer sicher.

Edelstahl

  • Edelstahl ist teuer.
  • Deswegen kommen Rohre aus Edelstahl nur dort zum Einsatz, wo ein möglichst keimfreies Wasser wichtig ist.
  • Daher wird in Krankenhäusern und Laboren Edelstahl für eine optimale Trinkwasserhygiene und Wasserversorgung genutzt.
Jedes Rohrmaterial weist verschiedene Eigenschaften auf. Tipp zum bau informiert Sie.

Kupferleitungen sind ein sehr beliebtes Material für sauberes Trinkwasser.

Kunststoff

  • Rohre aus Kunststoff sind beliebt, denn sie sind günstig und durch ihre glatte Oberfläche eine gute Trinkwasserhygiene.
  • Allerdings ist beim Einbau zu beachten, dass sich Kunststoff bei Erwärmung ausdehnt und die Wasserversorgung gefährdet.
  • Deswegen ist beim Verlegen etwas Spielraum für die Ausdehnung einzurechnen und die Dichtungen anzupassen.
  • Außerdem können Rohre aus Kunststoff einen unangenehmen Geschmack im Wasser hinterlassen.

Feuerverzinkter Stahl

  • Diese Rohre werden nicht für Warmwasserleitungen eingesetzt. Denn sie korrodieren dann schnell.
  • Da feuerverzinkter Stahl eine raue Oberfläche hat, lagert sich schnell Kalk an.
  • Außerdem entsteht schnell ein Biofilm.
  • Die Zinkschicht schützt den Stahl vor Rost. Wenn der Rost den Zink zerfressen hat, greift er allerdings den Stahl an.
  • Oft enthält feuerverzinkter Stahl produktionsbedingt giftiges Blei in kleinen Mengen. Dies ist schlecht für die Trinkwasserhygiene.
  • Außerdem ist die Kombination mit Kupfer gefährlich. Denn bei der Reaktion dieser beiden Stoffe entsteht giftiges Cadmium.

4. Voraussetzungen für eine gute Trinkwasserhygiene

Beim Anlegen eines Rohrsystems halten Sie sich immer an das technische Regelwerk des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW). Es regelt Details zu Temperatur und Durchströmung. Dadurch erfahren Sie, was für eine optimale Trinkwasserhygiene und Wasserversorgung notwendig ist. Das Dokument finden Sie auf der Internetseite der DVGW.

Tipp zum Bau erklärt Ihnen Voraussetzungen für eine gute Trinkwasserhygiene.

Ein ausgeklügeltes Rohrsystem unterstützt die Trinkwasserhygiene.

Die Voraussetzungen für eine gute Trinkwasserhygiene und Wasserversorgung sind folgende:

    • Rohre in der richtigen Größe sorgen für eine möglichst hohe Fließgeschwindigkeit innerhalb der Leitungen. Das verringert die Ablagerung von Schwebteilchen und ist hygienischer. Somit ist für eine gute Trinkwasserhygiene und Wasserversorgung gesorgt.
  • Alle Leitungen werden regelmäßig von Wasser durchflossen.
  • Eine Temperatur zwischen 30°C und 50°C begünstigt das Wachstum von Bakterien. Deswegen ist das Wasser am besten immer kühler oder heißer.
  • Werden die Rohre falsch verlegt, kann es zu Totsträngen kommen. Das sind Rohrabschnitte, in denen das Wasser steht. Diese sogenannte Stagnation ist unbedingt zu vermeiden, um die Wasserversorgung aufrecht zu erhalten.
  • Außerdem bietet stehendes Wasser perfekte Voraussetzungen für die Vermehrung von Bakterien. Dadurch wird die Trinkwasserhygiene beeinträchtigt.
  • Die Möglichkeit, die Rohre bei längerer Abwesenheit abzusperren.
  • Ein kompletter Wasseraustausch innerhalb von 72 Stunden.
  • Kurze Kaltwasserleitungen mit einem Volumen von höchstens 3 Litern bis zum Hahn.
  • Die Möglichkeit, die Rohre völlig zu entleeren.

Der hydrauchlische Abgleich für eine bessere Wasservesorgung

Wasser nimmt immer den Weg des geringsten Widerstandes. Deswegen fließt es bevorzugt zu nahe am Verteiler befindlichen Entnahmestellen.

Dadurch werden weiter vom Verteiler entfernte Rohre – zum Beispiel in oberen Stockwerken – unterversorgt. Das kann zur Bildung von Biofilmen oder Legionellen in den Leitungen führen.

Ein guter hydraulischer Abgleich erhöht mithilfe von Ventilen den Widerstand in den bevorzugten Rohren. Dadurch wird eine gute Wasserversorgung durch alle Leitungen gewährleistet.

5. Leitungssysteme für eine gute Trinkwasserhygiene und optimale Wasserversorgung

Bei der Anlage ihres Trinkwassersystems haben Sie die Wahl aus verschiedenen Leitungssystemen für Ihre Wasserversorgung. Hier erhalten Sie eine Übersicht über die wichtigsten Leitungssysteme für eine ausreichende Wasserversorgung.

Bei Tipp zum Bau erfahren Sie welche verschiedenen Leitungssysteme es gibt.

Entscheiden Sie sich für die passende Leitung.

Einzelanschluss

  • Für Entnahmestellen, die sich nahe am Verteiler befinden.
  • Für Einzelanschlüsse ist zwar etwas mehr Material nötig, aber sie sind einfach zu installieren.
  • Durch kleine Rohre wird ein hoher Komfort trotz geringen Versorgungsdrucks gewährleistet.
  • Separater Anschluss an jeder Entnahmestelle.
  • Vorsicht! Stagnierendes Wasser.



Ringleitung

  • Eine Ringleitung gewährleistet, dass das Wasser beim Öffnen eines Hahns alle Anschlüsse durchströmt.
  • Beim Öffnen fließt das Wasser von beiden Seiten zu.
  • Dann fließt das Wasser vom letzten Anschluss wieder zurück.
  • So wird stehendes Wasser vermieden.
  • An den Entnahmestellen wird ein Doppelanschluss angebracht.

Reihenleitung

  • Rohrleitungen werden in einer Reihe von der einen zur nächsten Entnahmestelle geführt.
  • Das Wasser passiert jeden Anschluss bis zum geöffneten Hahn.
  • Hierbei ist zu beachten, dass die am häufigsten benutzte Entnahmestelle (z.B. das WC) an letzter Stelle zu angebracht wird.
  • So werden alle Entnahmestellen regelmäßig gespült.
  • Auch hier wird ein Doppelanschluss an der Entnahmestelle angebracht.

T-Stück-Installation

  • Der Einsatz dieser Stücke produziert Einzelleitungen.
  • Anschlüsse mit T-Stücken sind nur für täglich genutzte Entnahmestellen geeignet.
  • Geschieht das nicht, steht das Wasser in der Leitung.

Kombinierte Systeme

  • Die Leitungssysteme lassen sich kombinieren.
  • So installieren Sie beispielsweise eine Ringleitung in Ihrer Küche. Für Ihr Badezimmer bauen Sie dann eine Reihenleitung in Kombination mit einer Einzelleitung ein.

6. Komponenten eines guten Trinkwassersystems

Ventile

  • Thermostatventile werden auf eine spezielle Temperatur eingestellt. Sie dienen dem hydraulischen Abgleich. Messen die Ventile eine Temperatur über dem festgesetzten Rahmen, öffnen sie sich. Dann lassen sie solange kaltes Wasser zirkulieren, bis die gewünschte Temperatur erreicht ist. Das verbessert die Trinkwasserhygiene.
  • Freistromventile lassen das Wasser in geöffnetem Zustand nahezu ungehindert passieren. Das ist geräuscharm und erhält den Druck. Bei Ventilen mit steigender Spindel ist der Zustand des Ventils von außen erkennbar.
  • Strangregulierventile dienen zum Absperren einzelner Abschnitte der Wasserleitung. Sie werden außerdem zur Regelung des Volumenstroms verwendet. Das ist wichtig für den hydraulischen Abgleich. Diese Ventile sind vor allem in großen Leitungssystemen zu finden.
  • Probenahmeventile ermöglichen die Entnahme von Wasserproben, an denen die Trinkwasserqualität geprüft wird.
  • Rückflussverhinderer erlauben den Durchfluss nur in eine Richtung. Sie öffnen sich, wenn Druck aus der richtigen Richtung besteht. Wenn sich die Druckverhältnisse umkehren, schließen sie sich. Rückflussverhinderer schützen hoch gelegene Rohre vor der Leerung.
  • Unterputzventile ermöglichen ein Absperren der Rohre bei Reparaturarbeiten.
  • Zirkulationsventile sorgen für den thermischen Abgleich des Wassers. Das heißt, dass das Wasser immer gleich warm bleibt. Das thermostatische Ventil wird auf die gewünschte Temperatur eingestellt.
Bei Tipp zum Bau erfahren Sie was alles zu einem guten Trinkwassersystem dazu gehört.

Ein gutes Trinkwasser-System ist notwendig in jedem Haushalt.

Zirkulationsstation

  • Zirkulationssysteme werden bei Großanlagen eingesetzt. Denn diese verfügen über einen Warmwasserspeicher von über 400 Litern.
  • Bei der Zirkulation durch das System wird das Wasser kühler. Eine Zirkulationsstation sorgt dafür, dass der Temperaturverlust ausgeglichen wird.
  • Zu den wichtigsten Bestandteilen zählen eine Hocheffizienzpumpe, ein Rückflussverhinderer und ein Kontrollthermometer.
  • Die Pumpe des Zirkulationssystems läuft durchgehend. So hält sie die Temperatur des Wassers auf 60°C.

Spülstation

  • Eine Spülstation verhindert die Stagnation des Wassers.
  • Sie ermöglicht eine TrinkwasserhygieneSpülung nach langer Abwesenheit
  • Die Spülstation sorgt dafür, dass alle Abschnitte des Systems regelmäßig eigenständig gespült werden.

Wasserfilter/Feinfilter

  • Der Feinfilter filtert Sand, Rostpartikel und anderen Schmutz aus dem Wasser.
  • So wird das gesamte System vor Korrosion und Dichtungsschäden geschützt.

7. Kosten eines Trinkwassersystems

Die Kosten, die Sie für Ihr Leitungssystem zu berechnen haben, sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu zählen das Material, die Größe des Leitungssystems und die örtlichen Gegebenheiten.

Bei Tipp zum bau erfahren Sie, welche Kosten bei der Installation einer sauberen Trinkwasserleitung auf Sie zu kommen.

Erfahren Sie hier alles über die möglichen Kosten Ihrer hygienischen Trinkwasserleitung.

Die Preise bewegen sich in einem Rahmen von 600 bis 5.000 €. Durchschnittlich haben Sie mit ca. 1.142 € zu rechnen.

Dabei sind beispielsweise Rohre aus Kupfer und Edelstahl teurer als Rohre aus Kunststoff. Für das Verlegen von Rohren aus Kupfer und Edelstahl über dem Putz zahlen Sie 200 bis 300 € Arbeitskosten. Rohre werden zum Beispiel in Kellern über dem Putz verlegt. Für Kunststoffrohre bewegt sich der Preis im Bereich von 200 €.

Werden Rohre unter dem Putz verlegt, müssen die Kosten für zusätzliche Fräsungen und Eingipsungen einberechnet werden.

8. Maßnahmen für eine gute Trinkwasserhygiene

Grundsätzlich können Sie lediglich in begrenztem Maß Einfluss auf die Trinkwasserhygiene und Wasserversorgung nehmen. Dafür sind nämlich Unternehmen verantwortlich, die sich auf die Wasserversorgung spezialisiert haben. Dennoch existieren Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um eine gute Trinkwasserhygiene zu gewährleisten:

  • Lassen Sie stehendes Wasser abfließen, wenn Sie nach einem Urlaub wieder nach Hause kommen.
  • Sperren Sie die Wasserzufuhr bei einer Abwesenheit von sechs Monaten.
  • Ein Wassermanagementsystem erlaubt es Ihnen, eine Hygienespülung in Ihren Rohren durchzuführen.

9. Was bedeutet Trinkwasserhygiene?

Bei Tipp-zum-Bau informieren wir Sie über die Bedeutsamkeit der Trinkwasserhygiene.

Die Trinkwasserhygiene sorgt für sauberes Trinkwasser.

Hygiene wird umgangssprachlich auch als Gesundheitslehre oder -pflege bezeichnet. Damit sind alle Maßnahmen gemeint, welche die Ausbreitung und Vermehrung von Krankheiten sowie Bakterien verhindern. Grundsätzlich umfasst der Begriff Hygiene mehrere Lebensbereiche wie bspw. Trinkwasserhygiene oder Abwasserbeseitigung. Indem Menschen auf eine ausreichende Trinkwasserhygiene achten, halten sie das Wasser sauber. Dadurch breiten sich weniger Krankheiten aus.

10. Wie lange darf die Trinkwasser-Nutzung unterbrochen werden?

In der VDI 6022 „Raumlufttechnik, Raumluftqualität“ sind unter anderem Hygieneanforderungen für raumlufttechnische Anlagen vorgegeben. Dabei handelt es sich um eine Richtlinie, die vom Verein Deutscher Ingenieure herausgegeben wurde. Gemäß der VDI 6022 beachten Sie bei der Unterbrechung der Trinkwassernutzung Folgendes:

  • Zuleitungen, welche hygienisch kritisch sind, werden spätestens alle 72 Stunden gespült.
  • Leitungen zu Waschmaschinenanschlüssen sind einmal pro Woche zu spülen.
  • Bei selten genutzten Leitungen, wie bspw. an Außenzapfstellen, erfolgt der Wasseraustausch spätestens nach 4 Wochen.

Grundsätzlich gilt jedoch eine dreitägige Unterbrechung als Richtwert. Daher ist es empfehlenswert nach 72 Stunden jede Wasserleitung zu spülen. Somit gewährleisten Sie eine optimale Trinkwasserhygiene.

11. Längere Nutzungs-Unterbrechungen verschlechtern die Trinkwasserhygiene

Leere Wohnungen und saisonbedingte Unterbrechungen – wie beispielsweise in Hotelanlagen oder Schulen – verschlechtern die Trinkwasserhygiene. Denn durch die ausbleibende Nutzung stagniert und verkeimt das Wasser in den Leitungen. Dies hat zur Folge, dass sich Bakterien vermehren. Laut der VDI 6023 „Hygiene in Trinkwasser-Installationen“ sind Betreiber von Trinkwasser-Installationen für die Trinkwasserhygiene verantwortlich. Daher sind sie dazu verpflichtet, bei Nutzungsunterbrechungen für einen regelmäßigen Wasseraustausch zu sorgen. Dies gilt ebenfalls für Fachhandwerker und Bauträger bei längeren Übergabezeiten von Gebäuden.

Bei Tipp-zum-Bau erhalten Sie wichtige Informationen darüber, was Sie beim Spülen der Trinkwasserleitung beachten müssen.

Trinkwasserleitungen müssen regelmäßig gespült werden.

Die Spülung der Leitungen erfolgt bei längeren Nutzungsunterbrechungen nach einem festgelegten Spülplan. Die Spüldauer hängt sowohl von der Rohrleitungs-Strecke als auch von der Dimensionierung des Rohrleitungsnetzes ab. Indem Sie diese Faktoren berücksichtigen, schätzen Sie ab, wie viel Wasservolumen ausgetauscht werden muss. Einerseits dürfen Spülungen nicht zu kurz sein. Denn sonst bilden sich Keime, was negative Auswirkungen auf die Trinkwasserhygiene hat. Andererseits führen lange Spülungen zu einem zu hohen Wasserverbrauch. Dies ist ökonomisch und ökologisch nicht sinnvoll!

Um nähere Informationen zur passenden Spüldauer zu erhalten, informieren Sie sich bei einem der Fachbetriebe für Sanitär- und Heizungstechnik.

12. Automatische Hygienespülung als Lösung für eine verbesserte Trinkwasserhygiene

Die automatische Hygienespülung hilft Ihnen dabei, eine gute Trinkwasserhygiene aufrecht zu erhalten. Sie verfügt über eine Steuerung, an der sich die Spülmenge und -intervalle einstellen lassen. Aktuell ist es möglich, die Steuerungstechnik per App zu bedienen. Grundsätzlich stellen Sie die automatische Hygienespülung auf drei unterschiedliche Weisen ein:

  • Temperaturgesteuert: Bei bestimmten Temperaturwerten erfolgt die Spülung.
  • Zeitgesteuert: Zu einem festgelegten Zeitpunkt erfolgt die Spülung.
  • Volumenoptimiert gesteuert: In Abhängigkeit vom auszutauschenden Trinkwasservolumen.

Für Anlagen in öffentlichen Gebäuden wie beispielsweise in Krankenhäusern, Hotels oder Pflegeheheimen sind automatische Hygienespülungen unerlässlich. Außerdem wird aktuell vermehrt auf automatisierte Hygienespülungen in Wohngebäuden zurückgegriffen. Diese werden an Stellen angebracht, wo das Wasser stagniert und kritische Temperaturen herrschen.

13. Automatische Hygienespülung im Neubau für eine dauerhafte Trinkwasserhygiene

In Neubauten wird die automatische Hygienespülung für Stockwerkinstallationen genutzt. Bei einer Reiheninstallation wird die Hygienespülung nach dem letzten Verbraucher angeordnet. Dadurch erfolgt der Wasseraustausch in der gesamten Stockwerkinstallation. Bei einer Ringreiheninstallation wird die Hygienespülung an einer beliebigen Stelle angebracht. Denn mit dieser Installationsart wird der Wasserinhalt komplett ausgetauscht und somit eine gute Trinkwasserhygiene gewährleistet.

14. Nachträglicher Einsatz der Hygienespülung zur Verbesserung der Trinkwasserhygiene

In bereits existierenden Installationen kann sich die Trinkwasserhygiene verschlechtern. Dies ist meistens dann der Fall, wenn:

  • Sich das Nutzungsverhalten der Bewohner ändert und weniger Trinkwasser verbraucht wird.
  • Überdimensionierte Rohrleitungen zu lang oder zu breit sind.
  • Weniger Personen im Haushalt leben als zuvor.

Daher werden automatische Hygienespülungen eingesetzt, um dem stagnierenden Wasser und Keimen entgegen zu wirken.

15. Die Wasserversorgung im 19. Jahrhundert

Im Jahre 1848 erhielt Hamburg als erste deutsche Stadt eine moderne Wasserversorgung und damit eine verbesserte Trinkwasserhygiene. In den 1860er und 1870er Jahren erhielten dann die meisten deutschen Städte neuartige Systeme für die Wasserversorgung. Im Vergleich zu Deutschland etablierte sich die Wasserversorgung in England bereits in den 1840 er Jahren. Generell bestand der Vorteil der neuen Wasserversorgungen darin, dass die Brandbekämpfung nun schneller und effektiver war. Dazu wurde das Wasser erstmalig mittels Hydranten entnommen. Mit dieser Armatur war es möglich, Wasser aus einem Wasserverteilungssystem zu entnehmen.

16. Was ist Wasserversorgung?

Mittels Wasserversorgung werden Trink- und Betriebswasser erschlossen und schließlich bereitgestellt. Um eine optimale Wasserversorgung und Trinkwasserhygiene zu gewährleisten, werden spezielle Anlagen gebaut. Diese dienen unter anderem der:

  • Warm-Wasserversorgung.
  • Lösch-Wasserversorgung.
  • Trinkwasser-Aufbereitung.
  • Rohwasser-Gewinnung aus Seen oder Brunnen.

17. Wer ist in Deutschland für die Wasserversorgung zuständig?

In Deutschland sind die Kommunen für die Wasserversorgung zuständig. Um diese wichtige Aufgabe zu erfüllen, haben Kommunen drei Möglichkeiten:

  • Sie führen die Wasserversorgung eigenständig durch.
  • Mehrere Kommunen schließen sich zu Wasser- und Zweckverbänden zusammen, um gemeinsam für die Wasserversorgung zu sorgen.
  • Sie übergeben Aufgaben zur Wasserversorgung unter Beaufsichtigung an Dritte.

Versorgungsunternehmen, welche die Aufträge erhalten, sind entweder privatrechtlich oder öffentlich-rechtlich organisiert. Oftmals sind private Versorgungsunternehmen mehrheitlich im Besitz der Kommunen. Wie die Wasserversorgung konkret abläuft und was dabei zu beachten gilt, wird vom DVGW – Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches- vorgegeben.

18. Reparaturen an Trinkwasser-Installationen

Tipp-zum-Bau informiert Sie über alles wichtige zum Thema Reparaturen von Trinkwasser-Installationen.

Für Reparaturen an Trinkwasser-Installationen sind Vertragsinstallationsunternehmen zuständig.

Reparaturen an Trinkwasser-Installationen werden lediglich von Vertragsinstallationsunternehmen (VIU) oder Wasserversorgungsunternehmen durchgeführt. Die VIU sind beim jeweiligen Wasserversorgungsunternehmen eingetragen. In der Regel handelt es sich um Handwerker und Installateure. Um eine gute Trinkwasserhygiene zu gewährleisten, verwenden sie bei Reparaturen trinkwassergeeignete Bauteile. Diese besitzen entweder eine Herstellerbescheinigung oder eine DIN-DVGW-Kennzeichnung.

19. Ihre Aufgaben als Betreiber einer Trinkwasser-Installation

Als Betreiber einer Trinkwasser-Installation sollten Sie gewisse Punkte beachten:

  • Eingriffe an der Trinkwasser-Installationen sind Betreibern strengsten untersagt.
  • Schließen Sie einen Wartungsvertrag mit einem VIU ab.
  • Beachten Sie die Bedienungsanleitung des jeweiligen Herstellers.
  • Nach einer Unterweisung sind Sie dazu berechtigt, bestimmte Inspektions-Arbeiten eigenständig durchzuführen.
  • Dazu gehört, dass Sie halbjährlich den Filtereinsatz inspizieren und einen Spülvorgang durchführen.
  • Überprüfen Sie jährlich sowohl den Kalt- als auch Warmwasserzähler.
  • Arbeiten an der Leitungsanlage, dem Rückflussverhinderer und Druckminderer werden hingegen nur von einem Experten durchgeführt.

20. Wie werden Trinkwasser-Gebühren berechnet?

Wir informieren Sie bei Tipp-zum-Bau über die Zusammensetzung der Trinkwassergebühren.

Die Höhe der Trinkwassergebühren wird durch die Kommunen festgelegt.

In der Regel werden mit den Trinkwasser-Gebühren Kosten beglichen, die den Versorgungsunternehmen für die Wasserversorgung entstanden sind. Wie sich die Kosten konkret zusammensetzen, ist in den Gebührenverordnungen der Kommunen festgelegt. Grundsätzlich variieren die Preise stark und hängen unter anderem von folgenden Faktoren ab:

  • Hydrologische Bedingungen.
  • Geografische Lage.
  • Siedlungsdichte.
  • Rahmenbedingungen in struktureller und natürlicher Hinsicht.
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