Treppenneigung
Die Treppenneigung gibt an, wie steil eine Treppe ist. Sie ergibt sich unter anderem aus dem Steigungsverhältnis einer Treppe. Die Treppenneigung orientiert sich an Platz und Funktion.
Langtext: Planen mit Treppenneigung
Die Treppenneigung berechnet sich aus dem Größenverhältnis von Trittstufe und Setzstufe. Die Setzstufe ist der senkrechte Teil einer Stufe, der bei offenen Treppen leer bleibt. Die Trittstufe ist die waagrechte Stufenfläche, die Nutzer beim Treppensteigen begehen.
Die Treppenneigung ist wie das Steigungsverhältnis als Quotient angegeben. Dabei bezieht sich die erste Zahl auf die Setzstufe und die zweite auf die Trittstufe. Zur Veranschaulichung ein Beispiel:
• Eine Treppe hat eine Neigung von 180/270.
• Die Setzstufe hat eine Höhe von 180 mm.
• Die Trittstufe eine Tiefe von 270 mm.
Ebenfalls üblich ist eine Angabe mit dem Neigungswinkel in Grad. Synonym ist hier auch die Rede von dem Steigungswinkel einer Treppe. In Treppenformeln wie der Schrittmaßregel spielt die Treppenneigung eine untergeordnete Rolle. Eine spezifische Formel für die Neigung einer Treppe gibt es nicht.
Tatsächlich ist bei der Bestimmung der Neigung häufig der vorhandene Platz ausschlaggebend. Bei Platzmangel ist eine gewendelte Treppe jedoch empfehlenswerter als eine steile Konstruktion.
Treppenarten nach Treppenneigung
Die Konstruktion einer Treppe ergibt sich neben dem vorhandenen Platz auch aus ihrer Funktion. Je nach Treppenneigung unterscheiden sich verschiedene Treppenarten.
Treppenneigung: Kleiner als 20°
Dazu zählen Treppenrampen, deren Auftrittstiefe meist mehrere Schrittlängen messen. Außerdem haben auch Freitreppen eine Neigung zwischen 5° und 20°. Freitreppen sind Außentreppen ohne Überdachung. Sie finden sich häufig vor Herrenhäusern und repräsentativen öffentlichen Gebäuden.
Treppenneigung: 20° bis 45°
Die meisten herkömmlichen Treppen weisen einen Neigungswinkel zwischen 20° und 45° auf. Als besonders bequem empfinden viele Nutzer eine Steigung zwischen 25° und 37°. Folgende Treppenarten entsprechen einer Neigung von 20° bis 45°:
• Öffentliche Treppen, üblicherweise mit einer Steigung zwischen 20° und 30°.
• Wohnhaus- und Wohnungstreppen. Eine Neigung zwischen 30° und 41° ist hier gängig.
• Dachboden- und Kellertreppen, die eine Steigung von bis zu 45° aufweisen.
Treppenneigung: 45° bis 75°
Hierzu gehören Treppenleitern, Steiltreppen sowie Raumspartreppen. Im industriellen Bereich sind Treppen mit einer solchen Steigung oft im Einsatz. Eine Treppe mit einem Neigungswinkel von mehr als 75° nennt sich Steigleiter.