Die richtige Beleucgtung verwandelt jedes Haus in ein gemütliches Zuhause. Bei Tipp zum Bau können Sie Ideen finden.
Tiny Houses • Viel Leben auf wenig Raum

Tiny Houses – Konzept der Minihäuser

 

Die Wurzeln des Tiny House Movements

Im Jahr 1837 entstand die Manning Portable Cottage Company aus der Idee eines flach gepackten Bausatzes für ein Mikrohaus aus Holz, dessen Einzelteile leicht transportiert und mit einem einfachen Werkzeug auch leicht zusammengebaut werden konnten. Sie lieferten dutzende von Häusern aus Großbritannien, einige von ihnen stehen auch heute noch, 180 Jahre später. Im 20. Jahrhundert wurden von Architekten wie Corbusier und Mies van der Rohe viele verschiedene Formen von massenproduzierten modularen Mikrohäusern entwickelt.

Hintergrund des sogenannten „Tiny House Movement“, das im 21. Jahrhundert zuerst in den USA, dann auch international Aufwind bekam, ist vor allem die Wohnraumknappheit in Städten. Andererseits kam ab 2008 noch die weltweite Finanzkrise hinzu, die so manchen sein Eigenheim kostete.

Was sind eigentlich Tiny Houses?

Als Tiny Houses, beziehungsweise Mikro- oder Minihäuser, bezeichnet man Gebäude mit einer Fläche meist unter 50 qm. Sie werden ohne Fundament und vorwiegend ein- oder maximal zweistöckig gebaut. Außerdem sind die meisten Minihäuser nach einem Modulsystem konzipiert, was für eine hohe Flexibilität sorgt. Durch die standardisierte Bauweise lassen sich auch zwei oder mehr dieser Mikrohäuser miteinander verbinden.

Die Wohnfläche der kleinen Modulhäuser wird vor allem den Bedürfnissen der wachsenden Zahl Alleinstehender, Alleinerziehender oder kinderlosen Paaren gerecht. Deshalb werden die Tiny Houses auch häufig mit dem Begriff “Singlehaus“ beworben.

Will allerdings ein Partner mit einziehen oder kündigt sich Nachwuchs an, kann man einfach ein zweites oder drittes Kleinsthaus anbauen.

Auch für ältere Menschen, die nicht mehr so viel für Wohnraum ausgeben wollen, sind barrierefreie Tiny Houses ideal. Da bleibt auch mehr Geld für andere Dinge – für das Reisen etwa.

Und apropos Reisen! Wer gerne reist oder einfach seinen Standort verändern möchte, kann sich für eine mobile Variante der Tiny Houses entscheiden.

Warum Tiny Houses? – Vorteile

Platz sparend, mobil und günstig

Mit Hilfe der kleinen Häuschen kann zum Beispiel brachliegendes, ungenütztes Bauland naturschonend zwischengenutzt werden. Durch ihre Mobilität lassen sich die Mikrohäuser bei Bedarf jederzeit wieder umstellen.

Außerdem lassen sich Lücken in der Stadtbebauung nutzen und es kann auch auf bereits bestehenden Häusern gebaut werden. So kann man in dicht besiedelten Städten den Luftraum effizient nutzen.

Als Abhilfe in Sachen Wohnungsnot bieten sich die Tiny Houses außerdem auf Grund ihres niedrigen Preises an. Ein fertiges Häuschen kann man schon ab 20.000 Euro erwerben. Wer selbst Hand anlegen möchte, spart erst recht.

Baustellen – Sauber, ruhig und trocken

Neben der Dauer ist vor allem die Lärmbelastung ein entscheidender Faktor auf den Baustellen in der Stadt. Dieses Problem wird im Allgemeinen oft unterschätzt oder vernachlässigt, Anwohner und Arbeiter nehmen es aber am intensivsten wahr.

Die Baustellen der Tiny Houses hingegen sind sauber, ruhig und trocken. Es müssen keine lauten Zementmischmaschinen oder Presslufthämmer zum Einsatz kommen.

Energieeffizient, umweltfreundlich und autark

Eine besondere Rolle bei Tiny Houses spielen energetische Systeme, die eine gewisse Autarkie von öffentlichen Versorgungssystemen bieten sollen. Die kompakte Bauweise der Tiny Houses ermöglicht dabei einen absolut geringen Energieverbrauch insbesondere zu Heizzwecken. Moderne elektronisch gesteuerte Pelletöfen und Dämmstoffe wie zum Beispiel Polyurethan oder spezielle wärmereflektierende Isolationsfolien tragen zur Nachhaltigkeit bei.

Die Verwendung von ökologischen Baustoffen wie Holz und Schafwolle, Hanf oder Seegras als Dämmstoffe macht die Mikrohäuser umweltfreundlich.

Zur Bewässerung des Gartens oder für die Toilettenspülung kann Regenwasser gesammelt werden. Dieses kann man mit Hilfe von Kleinkläranlagen immer wieder aufbereiten.

Photovoltaik– und Solaranlagen können – ähnlich wie bei Wohnwagen – den Bedarf an Strom unabhängig von öffentlichen Stromnetzen decken.

Rechtliches

Die baurechtliche Zulassung ist abhängig von der Nutzungsart. Wird ein Tiny House als Wohn-, Ferien- oder Wochenendhaus genutzt, so ist grundsätzlich eine Baugenehmigung für dauerhafte oder temporäre Nutzung einzuholen. Ein dauerhaftes Bewohnen außerhalb der regional definierten Innenbereiche ist in Deutschland grundsätzlich verboten.

Die Versorgung mit Strom, Wasser sowie Abwasser und Müllabfuhr muss sichergestellt und nachgewiesen werden. Die bautechnische Ausfertigung muss grundsätzlich von einem Architekten, einem zugelassenen Prüfingenieur oder einem Handwerksmeister geprüft werden. Bei Tiny Houses aus Holz, sind zudem besondere brandschutzrechtliche Anforderungen an die elektrotechnischen Systeme einzuhalten.

Eine besondere baurechtliche Ausnahme stellt ein Campingplatz dar, auf dem Tiny Houses grundsätzlich ohne explizite Baugenehmigung aufgestellt werden dürfen. Die weiteren Bedingungen regeln die Campingverordnung des jeweiligen Bundeslandes beziehungsweise die Vorgaben der jeweiligen kommunalen Einrichtungen.

Für mobile Tiny Houses in Deutschland brauchen Sie grundsätzlich eine straßenverkehrstechnische Zulassung (TÜV oder DEKRA). Auch eine Deklaration als abnehmbare Ladung ist möglich. Darüber hinaus haftet jeder Hersteller eines Tiny House für die statische Zuverlässigkeit unter Straßenverkehrsbedingungen.