SZR Glas

 

Die Abkürzung SZR steht für Scheibenzwischenraum. Fenstergläser bestehen heutzutage aus zwei einzelnen Glasscheiben, zwischen denen ein Freiraum liegt. Dieser 10 – 20 mm große Zwischenraum ist der SZR. Früher enthielt er Luft, weshalb er auch Luftzwischenraum (LZR) hieß. Heute besteht der Freiraum jedoch meist aus Edelgas.

 

Zweck des SZR bei Glas

Der SZR von Glas erfüllt zwei Zwecke:

  • Die enthaltenen Edelgase und der abdichtende Randverbund verhindern Wärmebrücken. Ohne den SZR im Glas ist Fensterglas nur halb so wärmedämmend. Er leistet somit Wärmeschutz.
  • Fenster zum Schallschutz bestehen immer aus mindestens zwei Scheiben. Diese sind unterschiedlich dick und besitzen verschiedene SZR-Abstände. Der Zweck der Unterschiede liegt darin, verschiedene Frequenzwellen abzufangen.

Füllung des SZR von Glas

Das meistgenutzte Edelgas für den SZR von Glas ist Argon. Es ist das 3. häufigste Edelgas auf der Erde und außerdem leicht zu gewinnen. Selten sind die Zwischenräume mit Krypton oder Xenon gefüllt. Allgemein finden Edelgase Anwendung, weil:

  • Sie sehr reaktionsschwach sind.
  • Diese Reaktionsschwäche auch bedeutet, dass sie nur in geringem Maße wärmeleitfähig sind.
  • Die geringe Wärmeleitfähigkeit mit einer hohen Wärmedämmung einhergeht.

Auch Modelle mit einem Vakuum im SZR sind auf dem Markt. Teilweise sind zusätzlich Fenster mit Jalousien oder dekorativen Helma Sprossen im SZR von Glas angeboten.

Der SZR von Glas ist darüber hinaus mit einem Randverbund isoliert. Dieser besteht selten aus Edelstahl und öfter aus Kunststoff. Das Material hat nämlich wie die Edelgase eine geringe Wärmeleitfähigkeit. Der Randverbund aus Kunststoff heißt „warme Kante“. Er erfüllt je nach Füllung des SZR einen Zweck:

  • Er sorgt dafür, dass die Edelgas-Füllung dicht im SZR eingeschlossen bleibt.
  • Wenn im SZR ein Vakuum ist, sorgt der Randverbund dafür, dass dieses erhalten bleibt. Ansonsten drängt Luft in den Zwischenraum ein und das vermindert die Wärmedämmung.

Abstand beim SZR von Glas

Die Größe des SZR von Glas beläuft sich in der Regel auf 10 – 20 mm. Je größer er ist, desto mehr Dämmung erfolgt. Ist er zu groß, reduziert dies die Wärmedämmfähigkeit jedoch wieder. Dabei sind die Abstände möglichst unterschiedlich, um den Schallschutz zu verstärken.

Die Angabe des Abstandes geschieht durch eine Ziffernfolge wie z.B. 4/12/4/12/4. Die ungeraden Stellen, in diesem Fall „4“, stehen für die Scheibendicke. Die gerade Stellen „12“ bezeichnen den SZR des Glases.

Veränderung des SZR von Glas durch Klimalast

Vor allem die Temperatur verändert den SZR von Glas. Bei Kälte zieht sich das Glas zusammen und somit bildet sich eine nach innen gerichtete  Wölbung. Bei Hitze dehnt es sich aus und die Scheiben wölben sich nach außen. Dadurch ist der Randverbund undicht:

  • Zum einen dringt somit Feuchtigkeit in den Zwischenraum ein. So beschlagen die Scheiben von innen.
  • Zum anderen entweicht die Füllung bzw. dringt Luft ins Vakuum ein.

Geschichte des SZR von Glas

Fenster bestehend aus zwei Scheiben und einem SZR im Glas finden seit den 1950ern Anwendung. Seit 1977 sind solche Isolier- oder Doppelverglasungen jedoch baurechtlich nötig. Dies ist auf energetische Anforderungen an Fenster von Neubauten zurückzuführen. Erst ab den 90ern bestanden die SZR von Glas aus Edelgas statt Luft. Und heutzutage gilt die Mehrscheiben-Verglasung mit Edelgas- oder Vakuum-Füllung als europäische Mindestnorm.