Stuckateur

Stuckateur – Fassaden, Putz und Stuckelemente

Das Tätigkeitsfeld des Stuckateurs umfasst ein breites Spektrum. Er ist im Innen- genauso wie im Außenbereich von Alt- und Neubauten beschäftigt. Dabei verschönert, saniert und restauriert er Decken bis hin zu Fassaden.

Der Kompass symbolisiert den Navigationsbereich auf dieser Seite. Mehr erfahren Sie im Inhaltsverzeichnis von Tipp zum Bau.

1. Die Ausbildung zum Stuckateur

Tipp zum Bau informiert Sie zur Ausbildung zum Stuckateur.

Wie wird der Stuckateur ausgebildet?

Zunächst einmal ist Stuckateur seit 2006 die offizielle Bezeichnung für diesen Beruf in Deutschland. In Österreich wird dieser Handwerker Stukkateur geschrieben. Die Norddeutschen sagen zu ihm Verputzer oder Putzer. Dagegen wird er im süddeutschen Raum auch als Gipser bezeichnet. Dennoch handelt es sich bei all diesen Namen um das gleiche Handwerk.

Die Ausbildung zum Stuckateur dauert in der Regel drei Jahre und endet mit einem Gesellenbrief. Seine Lehre verbringt der Azubi sowohl in einem Betrieb als auch in der Berufsschule. Dort lernt er den richtigen Umgang mit Gerätschaften und Materialien. Ferner wird ihm alles beigebracht, was es zu Putz und Stuck zu wissen gibt. Nach seiner Ausbildung ist der Stuckateur also ein kompetenter Profi.

Nach dem Gesellenbrief besteht die Möglichkeit, die Ausbildung noch mit einem Meister fortzusetzen. Durch die Auflage eines Meisterbriefes, wenn sich ein Stuckateur selbstständig macht, ist dies mehr als sinnvoll. Ihr Vorteil: Bei einem deutschen Betrieb sind Sie sicher, dass das Ergebnis zu Ihrer Zufriedenheit ausfällt. Mit dem Meisterbrief weist der Gipser nämlich einen verlässlichen Garant für Qualität vor.

2. Der Stuckateur und andere Gewerke

Was kann der Stuckateur alles? Tipp zum Bau erklärt es Ihnen.

Ihr Stuckateur verputzt Ihnen unter anderem Ihren Rohbau.

Der Gipser hat ein vielseitigeres Arbeitsfeld als es zunächst scheint. Schon die verschiedenen Bezeichnungen deuten an, dass seine Tätigkeiten zwei Bereiche umfassen. Einerseits arbeitet er im Rohbau, verputzt Wände und Ähnliches. Oftmals ist er dafür in einem Bauunternehmen angestellt. Andererseits ist der Stuckateur aber auch kreativ tätig, beispielsweise wenn er kunstvolle Stuckelemente fertigt.

Auch Ausbau-Facharbeiter, Trockenbauer und Maurer arbeiten mit Putz, Beton und Mörtel am Rohbau. Daher überschneiden sich ihre Zuständigkeiten teilweise mit denen eines Gipsers. So verlegt zum Beispiel jeder dieser Handwerker Ihren Estrich oder bringt die Dämmung an. Außerdem verputzt sowohl Ihr Ausbau-Facharbeiter oder Ihr Maurer als auch Ihr Gipser einen Rohbau. Fassaden oder Gipsplatten fallen ebenfalls in ein gemeinsames Aufgabengebiet.

Im künstlerischen Bereich teilt sich der Stuckateur zum Teil mit dem Maler das Arbeitsfeld. Viele Gipser stellen nicht nur Stuck-Elemente aus Gips oder Mörtel her. Sie bemalen diese auch selbst. Deshalb ist Ihr Stuckateur oftmals Künstler. So wie er es schon in der Zeit der Renaissance oder des Barocks war. Er verleiht nicht nur Kirchen oder Schlössern das besondere Etwas. Vielmehr schmückt der Stuckateur mit ausgefallenen Fresken auch Ihr Zuhause.

3. Der Stuckateur und seine Aufgaben

Ganz gleich ob Alt- oder Neubau, Innen- oder Außenbereich, aufwendige Stuckelemente oder schlichter Putz: Ihr Stuckateur putzt Ihre vier Wände heraus. Er begleitet Sie vom Rohbau bis hin zur individuellen Gestaltung Ihrer Wände, Decken und Fassaden. Neben diesen Aufgaben macht Ihr Gipser auch Folgendes:

  • Er berät Kunden, erstellt Angebote und Kostenvoranschläge.
  • Ihr Stuckateur entwirft Stuck-Elemente.
  • Er fertigt dekorative Fresken, Stuck-Leisten oder Einzelteile aus Mörtel und Gips.
  • Der Stuckateur bringt Schmuck-Elemente an Decken oder Wänden im Innen– und Außenbereich an.
  • Der Gipser verputzt Rohbauten.
  • Weiter versteht er es auch, Säulen zu verschönern.
  • Selbst Figuren oder Ähnliches für Hauswände konzipiert Ihr Stuckateur.

Darüber hinaus hat Ihr Stuckateur noch zusätzliche Aufgaben:

  • Fassaden, auch historische, sowie Decken und Wände restaurieren, renovieren und ausbessern.
  • Gewährleisten von Schutz vor Energie-Verlust, Lärm und Bränden.
  • Beleuchtungen montieren.
  • Trennwände einbauen.
  • Decken mit vorgefertigten Bauteilen abhängen.

4. Die Vergabe von Aufträgen an den Stuckateur

Tipp zum Bau berät Sie zur Auftragsvergabe an den Stuckateur.

Vergeben Sie Ihren Auftrag an den richtigen Stuckateur.

So unterschiedlich Bau-Projekte meist sind, grundlegend verlaufen sie oft nach dem gleichen Muster. Sie als Bauherr haben eine Idee, die Sie nicht mehr loslässt. Machen Sie sich konkrete Gedanken darüber, was Sie anspricht. Handelt es sich bei Ihrem Projekt um eine unkomplizierte Renovierung oder eine Kern-Sanierung? Oder planen Sie einen Neubau? Finden Sie vor Beginn der Bau-Maßnahmen auch heraus, ob spezielle Regelungen vorgegeben sind. Dazu gehören zum Beispiel Denkmalschutz, Vereinbarungen mit Ihren Nachbarn oder Ähnliches. Auch der Stuckateur weiß darüber Bescheid.

Die folgende Übersicht über verschiedene Auswahlmöglichkeiten erleichtert Ihnen den Weg zum perfekten Raum-Schmuck.

Stuckleiste oder einzelne Schmuck-Elemente

Mit Stuck verschönert der Stuckateur Ihr Heim auf unzählige verschiedene Arten. Zierleisten werden an Ihrer Decke, an Wänden, Fenstern oder Türen angebracht. Außerdem lassen sich Einzelteile beinahe überall montieren. Beispielsweise an der Wand oder der Decke als Untergrund für die Aufhängung einer Lampe. Kleinere Elemente wirken auch auf Möbeln exquisit.

Platz im Raum für Stuck

Stuck wirkt besonders gut in Verbindung mit indirektem Licht. Denn durch das Zusammenspiel von Licht und Schatten wird die Struktur besonders eindrucksvoll hervorgehoben. Ein Stuck-Element ist entweder sehr zurückhaltend oder ein echter Blickfang. Es kommt also darauf an, wo Ihr Gipser den Stuck platziert. Bevorzugen Sie es, dass er beim Betreten des Raumes sofort sichtbar ist? Oder dass er sich unauffällig integriert?

Der Untergrund Ihres Stucks

Wichtig ist auch, auf welchem Untergrund Stuck haftet. Ihr Stuckateur achtet auf folgende Aspekte:

  • Die Oberfläche ist keine Tapete.
  • Farb– und Tapeten-Reste sind entfernt.
  • Der Untergrund ist sauber.
  • Der Putz ist glatt es ist eine Faser-Platte aus Gips.
  • Weiterhin ist die Oberfläche leicht angefeuchtet.

Material

Stuck ist wieder groß in Mode und es stehen verschiedene Materialien zur Auswahl. Je nach Untergrund und Form unterscheiden sich diese. Traditionell besteht Stuck aus Putz und Mörtel, der direkt auf dem Untergrund modelliert wird. Der Stuckateur weiß genau, welches Material bei Ihnen das richtige ist.

Im Handel gibt es einzelne Stuck-Elemente, Figuren oder Zierleisten aus Kunststoffen oder Gips. Ab und an wird noch Holz genutzt. Holz wird mit einer Modellier-Masse bestrichen und danach bemalt. Somit sieht Ihr Stuck nicht mehr nach Holz aus. Eine andere Möglichkeit besteht darin, vorgefertigte Teile aus verschiedensten Kunststoffen anzubringen. Sie sind dabei leicht und auch günstig. Darüber hinaus lassen Sie sich nach einem Anstrich nicht mehr als Kunststoff erkennen.

Farbe

Abhängig davon, für welches Material Sie sich entschieden haben, gestalten Sie Ihren Stuck farblich. Klassisches Weiß oder individuelle Farb-Akzente – das ist ganz Ihnen überlassen. Ihr Stuckateur berät Sie gerne. Unterschiedliche Materialien verlangen nach unterschiedlichen Lacken, Farben oder Lasuren. Achten Sie darauf, besser in mehreren dünnen Schichten statt in einer dicken Schicht zu arbeiten. Auf diese Weise werden filigrane Details bewahrt. Weiter schont das Material Ihren Stuck und vermeidet unschöne „Nasen“. Bei Kunststoffen ist außerdem ab und an eine spezielle Grundierung notwendig.

Abgesehen von Stuck hat der Gipser viele weitere Aufgaben. Übergeben Sie Ihr Bau-Projekt also an den Stuckateur, der die für Sie nötigen Leistungen anbietet. Je nachdem wählen Sie einen Gipser mit Qualifikationen für:

  • Belüftungssysteme.
  • Ausbau von Dächern.
  • Brandschutz.
  • Schallschutz.
  • Denkmalpflege.

Bevor Sie Ihren Auftrag an einen Stuckateur vergeben, steht die Ausschreibung an. Manchmal haben Familie oder Bekannte bereits gebaut oder anderweitig Erfahrungen gesammelt. Fragen Sie gezielt nach Empfehlungen für einen Gipser. Hören Sie sich also in Ihrem Umfeld um und lassen Sie sich Tipps geben.

5. Bau-Überwachung und Abnahme

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser! Damit Ihr Traumhaus nicht zu einem Albtraum wird, sichern Sie sich gegen alle Eventualitäten ab. Einerseits ist ein Bau-Vertrag nach den Richtlinien der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) sinnvoll. Andererseits achten Sie auch auf eine gute Dokumentation Ihrer Baustelle.

Bei Gipser–Arbeiten achten Sie besonders auf Risse und Unebenheiten. Ebenso prüfen Sie, dass frisch verputzte Oberflächen gleichmäßig und fleckenlos getrocknet sind. Gleiches gilt für Stuck-Elemente. Bei diesen ist ferner wichtig, dass sie gut haften. Falls Sie Mängel feststellen, sprechen Sie Ihren Stuckateur darauf an. Dokumentieren Sie das Ergebnis der einzelnen Arbeitsschritte fotografisch. So sind Sie im Falle eines Schadens auf der sicheren Seite.

6. Stuckateur: Kosten

Den Großteil der Kosten macht der Lohn für den Stuckateur aus. Dabei rechnen Sie mit durchschnittlich etwa 50 € bis 80 € pro Stunde. Die Gesamtkosten richten sich demnach nach dem Zeit-Aufwand Ihres Projekts. Für einfache Ausbesserungen benötigt der Gipser meist nur wenige Stunden.

7. Ihre Checkliste zum Stuckateur

Der Gipser verputzt nicht nur Ihren Rohbau. Sein Tätigkeitsfeld ist sehr vielfältig. Wichtig ist zu wissen, für welche Tätigkeiten ein Stuckateur zu beauftragen ist. Auf was sonst noch zu achten ist, entnehmen Sie einfach unserer Checkliste.

8. Stuckateur finden

Sie planen, Ihre Wände und Decken zu verputzen oder dekorative Stuck-Elemente anzubringen? Ein Stuckateur oder Gipser in Ihrer Nähe hilft Ihnen gern.

9. Richtlinien des VOB

Tipp zum Bau informiert Sie über die rechtlichen Vorgaben für die Arbeit mit einem Stuckateur.

Der Stuckateur hält sich an die rechtlichen Vorgaben.

Die Abkürzung VOB steht für die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen. In dieser finden Sie empfehlenswerte Richtlinien für einen Vertrag mit Ihrem Handwerker. Auch für einen Vertrag mit Ihrem Stuckateur lohnt sich diese. Gerade bei größeren Bau-Aufträgen sind Sie damit auf der sicheren Seite. Die VOB beschäftigt sich unter anderem mit folgenden Aspekten:

  • Art und Umfang der Leistung.
  • Vergütung.
  • Kündigung durch den Auftraggeber/-nehmer.
  • Fristen.
  • Haftung der verschiedenen Vertragsparteien.
  • Abrechnung.
  • Mängelansprüche.

Die Richtlinien des VOB sind gut durchdacht. Denn die erste veröffentlichte Ausgabe gab es bereits im Jahre 1926. Seitdem wurden immer wieder Erneuerungen und Ergänzungen herausgegeben. Somit wurden diese wichtigen Richtlinien stets weiterentwickelt.

10. Wie funktioniert eine Ausschreibung?

Oftmals ist eine Ausschreibung für einen Auftrag ratsam. Diese gibt es sowohl von öffentlichen als auch von privaten Auftraggebern. Somit ist es auch Ihnen möglich, diese durchzuführen. Doch was ist das genau? Es handelt sich dabei um eine Angebotsanfrage. Dafür geben Sie an:

  • Welche Arbeiten Sie zu vergeben haben.
  • Wann Ihr Wunschtermin für den Beginn ist.

Eventuell haben Sie sich im Vorfeld bereits einige Unternehmen ausgesucht. Dann wenden Sie sich mit Ihrer Anfrage direkt an diese. Ansonsten gibt es auch diverse Plattformen im Internet, auf denen Sie einfach Ihre Anfrage stellen. Verschiedene Bauunternehmen und Stuckateure unterbreiten Ihnen dann ein Angebot.

Je nach Auftrag gibt es gleich einen Kostenvoranschlag. Manche Unternehmen schauen sich das Vorhaben aber zuerst direkt vor Ort an. Die verschiedenen Angebote seitens der Gipser vergleichen Sie dann für sich selbst. Schauen Sie am besten nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Qualität.

11. Portlandzement-Putz

Portlandzement-Putz ist die gebräuchlichste Bezeichnung für Stuck. Dieser besteht aus Wasser, Sand und dem namensgebenden Portland-Zement. Dieser Klassiker unter den Zement-Arten besteht wiederum aus Ton und Kalk, welche erhitzt werden.

Der Portlandzement-Putz wird direkt vor seiner Verarbeitung vom Stuckateur gemischt. Dies gilt auch für andere Stuckarten.

  • Dabei entsteht durch Zugabe von Wasser Zement-Leim.
  • Dieser trocknet auf kürzeste Zeit und wird hart wie Stein.

Somit eignet sich dieser bestimmte Stuck ideal für Ihre Außenwände. Denn er schützt Ihr Haus vor Umwelteinflüssen. Seine Härte ist somit eine seiner positiven Eigenschaften. Portland-Zement steht jedoch auch in der Kritik. Zum einen ist er teurer als vergleichbare Alternativen aus Abfallprodukten wie Asche oder Schlacke. Zum anderen verbraucht die Herstellung von Portland-Zement sehr viel Energie. Das heißt, sie stößt viel CO2 aus. Beraten Sie sich deshalb mit Ihrem Stuckateur. Er informiert Sie zu den verschiedenen Zement-Arten.

12. Vergleich der wichtigsten Materialien für den Stuck

Tipp zum Bau vergleicht für Sie die wichtigsten Materialien, die ein Stuckateur nutzt.

Welche Vor- und Nachteile haben die Werkstoffe, die Ihr Stuckateur nutzt?

Sie haben sich dazu entschieden, schöne Stuckelemente in Ihren vier Wänden anzubringen? Dann benötigen Sie dazu das geeignete Material. Ihr Stuckateur verwendet dafür meistens Gips oder Hartschaum. Weiterhin weiß Ihr Gipser auch, welcher Werkstoff sich bei Ihnen am besten eignet. Hier ein kleiner Überblick für Sie über die Vor- und Nachteile der Materialien:

MaterialienVorteileNachteile
Gips● Günstig.
● Leichte Montage.
● Auswahl zwischen vorgefertigten und individuell gefertigten Stuckelementen.
● Druckempfindlich.
● Es kommt leicht zu Beschädigungen.
Polystyrol- oder Polyurethan-Hartschaum● Robust.
● Widerstandsfähig gegen Beschädigungen.
● Meist schönere Optik.
● Kostspieliger.
● Schwierigere Montage.

13. So werden Sie selbst zum Stuckateur

Sie bevorzugen es, selbst zum Stuckateur zu werden? Stellen Sie Ihren Stuck selbst her und veredeln Sie Ihre vier Wände durch Stuckelemente. Mit etwas handwerklichem Geschick gelingt Ihnen das. Zunächst beginnen Sie am besten mit einer ausreichenden Planung. In welchen Räumen wünschen Sie Stuck? Wie wird die Stuck-Verzierung genau gestaltet?

Messen Sie Wände, Decken und Türen genau aus. Dann wissen Sie, wie das Endergebnis aussehen wird. Jetzt kommt der nächste Schritt. Sie bereiten den Stuck vor. Dafür gibt es drei verschiedene Wege. Welchen Sie wählen, hängt von Ihrer Zeit und Ihren handwerklichen Fähigkeiten ab:

  • Die einfachste und schnellste Lösung stellen fertige Elemente aus Styropor Wählen Sie hierbei eines der vielen Modelle, die Ihnen die Baumärkte bieten. Oftmals ist bei der Auswahl auch das Modell dabei, dass Sie sich vorgestellt haben.
  • Ihr Baumarkt bietet Ihnen auch Stuckelemente aus Gips Dabei benötigen Sie mehr Zeit zur Montage. Dafür entspricht diese Vorgehensweise jedoch eher der traditionellen Arbeit.
  • Zu guter Letzt haben Sie die Möglichkeit, noch mehr zum Gipser zu werden. Dies eignet sich vor allem für Sie, falls Sie handwerkliches Geschick Denn hierbei stellen Sie die Stuckelemente wie ein richtiger Stuckateur selbst her. Somit ist die Auswahl an Stuckelementen unbegrenzt für Sie.

14. Der Stuckateur und die Digitalisierung

Tipp zum Bau informiert Sie über Maßnahmen der Digitalisierung bei der Arbeit eines Stuckateurs.

Der Stuckateur beschäftigt sich immer mehr mit Themen der Digitalisierung.

Die Digitalisierung schreitet mit großen Schritten voran. Dabei macht sie auch nicht vor Stuckateuren halt. Sie bietet Gipsern die Möglichkeit, sich in diesem Bereich mit völlig neuen Themen zu beschäftigen:

  • Vermessung: Der Stuckateur vermisst mit Laser-Scannern Wände Dies ist bereits in vielen Berufen Standard, beispielsweise bei Fliesenlegern.
  • 3D: Der Gipser produziert Stuck-Arbeiten bzw. -profile mit einem 3D-Laser-Drucker.
  • Apps: Der Stuckateur vermisst mit Lasern die Wände. Danach gibt er diese Daten bequem in sein Handy ein. Dadurch lassen sie sich einfach aufnehmen, auswerten, speichern und versenden.
  • Visualisierung: Hier gibt es die sogenannte Augmented-Reality-Visualisierung („AR” oder „erweiterte Realität“). Dadurch hilft der Gipser seinen Kunden, sich Stuck-Arbeiten besser vorzustellen. Dies geschieht entweder über das Tablet oder Daten-Brillen. Der Kunde sieht so die Arbeit des Gipsers direkt vor Ort. Und das, noch bevor die Stuck-Arbeiten überhaupt ausgeführt werden.

15. Kunstmarmor-Arbeiten als besonderes Arbeitsfeld des Stuckateurs

Seine künstlerische Seite zeigt der Stuckateur unter anderem bei Kunstmarmor-Arbeiten. Diese sind auch bekannt als Marmorstuck oder Stuckmarmor. Dabei bildet der Gipser verschiedene Marmor-Arten nach. Es handelt sich hierbei also nicht um echten Marmor. Dabei gibt es zwei Arten, Marmor nachzustellen:

ArtBeschreibungVorteileNachteile
Stucco lustro● Der Gipser trägt mehrere, immer feiner werdende Schichten aus Kalk und Sand auf Mörtel-Grund.
● In die letzte Schicht füllt er den Grund-Farbton des Marmors ein.
● Danach malt er die Marmorierung in den feuchten Putz.
● Abschließend streicht er die Fläche mit sogenannter venezianischer Seife ein. Außerdem glättet/stuckt er die Fläche mit einer Glättkelle.
● Preisgünstig.
● Hoher Glanz.
● Nur eine oberflächliche Nachbildung.
Scagliola● Der Stuckateur versetzt ein Mineral mit Leimwasser.
● Dies vermischt er mit Farb-Pigmenten.
● Anschließend knetet, verdreht und presst der Gipser die Masse.
● Danach schneidet er sie in Scheiben und bringt diese auf dem Mauerwerk an.
● Sobald die Masse ausgehärtet ist, schleift der Stuckateur den Stuck ab. Eventuelle Fehlstellen gleicht er aus.
● Voll-volumige Nachbildung.● Aufwendige Herstellung.
● Nicht so hart wie echter Marmor.
● Nicht wetterfest.

Die Verwendung von Stuckmarmor ist seit dem römischen Reich belegt. Sie wurde zudem häufig während des Rokokos und des Barocks angewandt. Vor allem für Altäre und Säulen. Heutzutage sind diese Arbeiten aber selten geworden. Nun gilt es, die vorhandenen Kunstwerke zu erhalten. Oftmals übernehmen Stuckateure beziehungsweise Restauratore diese Arbeiten.

16. Eine künstlerische Technik des Gipsers: der Gipsschnitt

Mit dem Gipsschnitt zeigt der Stuckateur eine weitere künstlerische Technik.

Dabei erstellt der Profi verschiedenste Ornamente und Figuren mithilfe von Modellgips. Wie funktioniert das? Dafür verwendet der Stuckateur unterschiedliche Techniken der Negativ-Form. Diese besondere Art der Arbeit erlernt der Profi ebenfalls extra. Vor allem in der Zeit des Jugendstils, d.h. in den 1920er und 1930er Jahren, benutzte er diese Technik.

Die Verwendung von Stuckmarmor ist seit dem römischen Reich belegt. Sie wurde zudem häufig während des Rokokos und des Barocks angewandt. Vor allem für Altäre und Säulen. Heutzutage sind diese Arbeiten aber selten geworden. Nun gilt es, die vorhandenen Kunstwerke zu erhalten. Oftmals übernehmen Stuckateure beziehungsweise Restauratore diese Arbeiten.

17. Der Stuckateur und seine weiteren künstlerischen Arbeiten

Neben Marmorstuck und Gipsschnitt gibt es noch weitere künstlerische Arbeitstechniken für einen Stuckateur. Im Folgenden sehen Sie hierzu einen kleinen Überblick:

TechnikErklärung
Zug- und AbdreharbeitenDiese Technik wird u.a. für Kugeln, Säulen, Stäbe und Bänder verwendet. Um diese zu erzeugen, nutzt der Stuckateur spezielle Schablonen. Mit Hilfe dieser dreht beziehungsweise zieht der Gipser die plastischen Elemente ab.
AntragearbeitenHier ist viel künstlerisches Talent gefragt. Denn die Stuckelemente werden direkt in der Stuckmasse ausgearbeitet. Während des Barock und Rokoko wandte der Stuckateur vielfach diesen Antragsstuck an.
Form-, Guss- und VersetzarbeitenBis heute findet diese Technik Anwendung. Dabei werden nach vorbereiteten Modellen Negativformen hergestellt. Diese gießt der Stuckateur dann aus. Früher nutzte er dafür vor allem Gips, Hartgips und Zement. Heutzutage setzt er oftmals mineralische oder Kunststoff-Schäume ein.
Sgraffito bzw. KratzputzZunächst trägt der Stuckateur farblich verschiedene Putzschichten auf. Danach kratzt er Teile der oberen Schicht ab. Dadurch entstehen schöne Dekorationen an den Wänden. Seit dem 16. Jahrhundert und noch bis heute nutzt der Stuckateur diese Technik.

18. Der Stuckateur in der Geschichte

Der erste Innenputz entstand 7200 v.Chr. Gipser gab es also schon damals. Im künstlerischen Bereich hat der Stuckateur bereits in der Antike Wände gestaltet. In Griechenland verschönerte er Häuser mit Ornamenten. Auch die Innenwände und Decken der Römer dekorierte der Gipser mit aufwendigen Stuckelementen.

Die Römer fertigten sogar schriftliche Dokumente zur Arbeit des Stuckateurs an. Darin unterschieden Sie zwischen Kalk- und Gipsstuck. Hieran erkennen Sie, dass die künstlerische Seite des Berufs Gipser eine große Bedeutung hatte. Teure Marmor-Arten imitierte der Profi schon damals.

Selbst aus der Zeit des Mittelalters sind einige Stuckarbeiten erhalten. Hier verbreitete sich dieses Kunsthandwerk von Italien über Frankreich bis nach Deutschland aus. Bewundern Sie dazu die Westempore der ehemaligen Klosterkirche von Gröningen im Bode-Museum in Berlin! Große Künstler des Stuckateur-Handwerks finden sich weiter vor allem in Renaissance, Barock und Rokoko. Selbst in der Gründerzeit und im Jugendstil setzten Künstler Stuckelemente ein.

19. Johann Baptist Zimmermann – ein berühmter Stuckateur Deutschlands

Johann Baptist Zimmermann – diesen Namen haben Sie sicherlich schon einmal gehört. Es handelt sich hierbei um einen bekannten Maler und Stuckateur des Barocks und Rokokos.

Dabei lag die Ausführung des Handwerks des Stuckateurs in der Familie. Schon der Vater von Johann Baptist Zimmermann arbeitete als Gipser. Wie er selbst erlernte auch sein Bruder dieses Handwerk. Oftmals arbeiteten sie auch zusammen. Selbst zwei seiner Söhne wurden Stuckateure.

Bewundern Sie seine Werke im Süden Deutschlands. Er erlangte dort große Bekanntheit und wurde 1729 zum Hof-Stuckateur am Münchener Hof ernannt. Somit erreichte er große Beliebtheit beim bayerischen Adel. Im Schloss Nymphenburg verzierte er unter anderem das Sommerzimmer mit Stuck.

20. Fazit: ein vielfältiges Berufsfeld

Wie Sie sehen ist Stuckateur nicht gleich Stuckateur. Lassen Sie sich von Ihrem gut ausgebildeten Gipser Ihre Mauerwerke einfach mit Putz verputzen. Egal, ob Wände, Decken oder Gewölbe. Ihr Stuckateur ist zu allem fähig. Seine fundierte Ausbildung steht für Qualität und gute Ergebnisse.

Sie wünschen noch schöne Stuck-Elemente für Ihre vier Wände? Ein Gipser ist oftmals auch gleichzeitig Künstler. Er entwirft dekorative Elemente jeglicher Art. Seien es Fresken, Stuck-Leisten, Schmuck-Elemente, Verschönerungen an Säulen oder ähnliches. Suchen Sie sich auch hierfür einen passenden Gipser. Dieser hilft Ihnen gerne weiter.

Weiterhin berät Sie Ihr Stuckateur fachgerecht zu verschiedenen anderen Aspekten:

  • Materialien.
  • Farben.
  • Rechtliche Vorschriften.
  • Schutz vor Energie-Verlust, Lärm und Bränden.
Texterseminar: Ein Seminar für gelungene Kommunikation.
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