Stuckateur – Fassaden, Putz und Stuckelemente
Das Tätigkeitsfeld des Stuckateurs umfasst ein breites Spektrum. Er ist im Innen- genauso wie im Außenbereich von Alt- und Neubauten beschäftigt. Dabei verschönert, saniert und restauriert er Decken bis hin zu Fassaden.
1. Die Ausbildung zum Stuckateur
Zunächst einmal ist Stuckateur seit 2006 die offizielle Bezeichnung für diesen Beruf in Deutschland. In Österreich wird dieser Handwerker Stukkateur geschrieben. Die Norddeutschen sagen zu ihm Verputzer oder Putzer. Dagegen wird er im süddeutschen Raum auch als Gipser bezeichnet. Dennoch handelt es sich bei all diesen Namen um das gleiche Handwerk.
Die Ausbildung zum Stuckateur dauert in der Regel drei Jahre und endet mit einem Gesellenbrief. Seine Lehre verbringt der Azubi sowohl in einem Betrieb als auch in der Berufsschule. Dort lernt er den richtigen Umgang mit Gerätschaften und Materialien. Ferner wird ihm alles beigebracht, was es zu Putz und Stuck zu wissen gibt. Nach seiner Ausbildung ist der Stuckateur also ein kompetenter Profi.
Nach dem Gesellenbrief besteht die Möglichkeit, die Ausbildung noch mit einem Meister fortzusetzen. Durch die Auflage eines Meisterbriefes, wenn sich ein Stuckateur selbstständig macht, ist dies mehr als sinnvoll. Ihr Vorteil: Bei einem deutschen Betrieb sind Sie sicher, dass das Ergebnis zu Ihrer Zufriedenheit ausfällt. Mit dem Meisterbrief weist der Gipser nämlich einen verlässlichen Garant für Qualität vor.
2. Der Stuckateur und andere Gewerke
Der Gipser hat ein vielseitigeres Arbeitsfeld als es zunächst scheint. Schon die verschiedenen Bezeichnungen deuten an, dass seine Tätigkeiten zwei Bereiche umfassen. Einerseits arbeitet er im Rohbau, verputzt Wände und Ähnliches. Oftmals ist er dafür in einem Bauunternehmen angestellt. Andererseits ist der Stuckateur aber auch kreativ tätig, beispielsweise wenn er kunstvolle Stuckelemente fertigt.
Auch Ausbau-Facharbeiter, Trockenbauer und Maurer arbeiten mit Putz, Beton und Mörtel am Rohbau. Daher überschneiden sich ihre Zuständigkeiten teilweise mit denen eines Gipsers. So verlegt zum Beispiel jeder dieser Handwerker Ihren Estrich oder bringt die Dämmung an. Außerdem verputzt sowohl Ihr Ausbau-Facharbeiter oder Ihr Maurer als auch Ihr Gipser einen Rohbau. Fassaden oder Gipsplatten fallen ebenfalls in ein gemeinsames Aufgabengebiet.
Im künstlerischen Bereich teilt sich der Stuckateur zum Teil mit dem Maler das Arbeitsfeld. Viele Gipser stellen nicht nur Stuck-Elemente aus Gips oder Mörtel her. Sie bemalen diese auch selbst. Deshalb ist Ihr Stuckateur oftmals Künstler. So wie er es schon in der Zeit der Renaissance oder des Barocks war. Er verleiht nicht nur Kirchen oder Schlössern das besondere Etwas. Vielmehr schmückt der Stuckateur mit ausgefallenen Fresken auch Ihr Zuhause.
3. Der Stuckateur und seine Aufgaben
Ganz gleich ob Alt- oder Neubau, Innen- oder Außenbereich, aufwendige Stuckelemente oder schlichter Putz: Ihr Stuckateur putzt Ihre vier Wände heraus. Er begleitet Sie vom Rohbau bis hin zur individuellen Gestaltung Ihrer Wände, Decken und Fassaden. Neben diesen Aufgaben macht Ihr Gipser auch Folgendes:
- Er berät Kunden, erstellt Angebote und Kostenvoranschläge.
- Ihr Stuckateur entwirft Stuck-Elemente.
- Er fertigt dekorative Fresken, Stuck-Leisten oder Einzelteile aus Mörtel und Gips.
- Der Stuckateur bringt Schmuck-Elemente an Decken oder Wänden im Innen– und Außenbereich an.
- Der Gipser verputzt Rohbauten.
- Weiter versteht er es auch, Säulen zu verschönern.
- Selbst Figuren oder Ähnliches für Hauswände konzipiert Ihr Stuckateur.
Darüber hinaus hat Ihr Stuckateur noch zusätzliche Aufgaben:
- Fassaden, auch historische, sowie Decken und Wände restaurieren, renovieren und ausbessern.
- Gewährleisten von Schutz vor Energie-Verlust, Lärm und Bränden.
- Beleuchtungen montieren.
- Trennwände einbauen.
- Decken mit vorgefertigten Bauteilen abhängen.
4. Die Vergabe von Aufträgen an den Stuckateur
So unterschiedlich Bau-Projekte meist sind, grundlegend verlaufen sie oft nach dem gleichen Muster. Sie als Bauherr haben eine Idee, die Sie nicht mehr loslässt. Machen Sie sich konkrete Gedanken darüber, was Sie anspricht. Handelt es sich bei Ihrem Projekt um eine unkomplizierte Renovierung oder eine Kern-Sanierung? Oder planen Sie einen Neubau? Finden Sie vor Beginn der Bau-Maßnahmen auch heraus, ob spezielle Regelungen vorgegeben sind. Dazu gehören zum Beispiel Denkmalschutz, Vereinbarungen mit Ihren Nachbarn oder Ähnliches. Auch der Stuckateur weiß darüber Bescheid.
Die folgende Übersicht über verschiedene Auswahlmöglichkeiten erleichtert Ihnen den Weg zum perfekten Raum-Schmuck.
Stuckleiste oder einzelne Schmuck-Elemente
Mit Stuck verschönert der Stuckateur Ihr Heim auf unzählige verschiedene Arten. Zierleisten werden an Ihrer Decke, an Wänden, Fenstern oder Türen angebracht. Außerdem lassen sich Einzelteile beinahe überall montieren. Beispielsweise an der Wand oder der Decke als Untergrund für die Aufhängung einer Lampe. Kleinere Elemente wirken auch auf Möbeln exquisit.
Platz im Raum für Stuck
Stuck wirkt besonders gut in Verbindung mit indirektem Licht. Denn durch das Zusammenspiel von Licht und Schatten wird die Struktur besonders eindrucksvoll hervorgehoben. Ein Stuck-Element ist entweder sehr zurückhaltend oder ein echter Blickfang. Es kommt also darauf an, wo Ihr Gipser den Stuck platziert. Bevorzugen Sie es, dass er beim Betreten des Raumes sofort sichtbar ist? Oder dass er sich unauffällig integriert?
Der Untergrund Ihres Stucks
Wichtig ist auch, auf welchem Untergrund Stuck haftet. Ihr Stuckateur achtet auf folgende Aspekte:
- Die Oberfläche ist keine Tapete.
- Farb– und Tapeten-Reste sind entfernt.
- Der Untergrund ist sauber.
- Der Putz ist glatt es ist eine Faser-Platte aus Gips.
- Weiterhin ist die Oberfläche leicht angefeuchtet.
Material
Stuck ist wieder groß in Mode und es stehen verschiedene Materialien zur Auswahl. Je nach Untergrund und Form unterscheiden sich diese. Traditionell besteht Stuck aus Putz und Mörtel, der direkt auf dem Untergrund modelliert wird. Der Stuckateur weiß genau, welches Material bei Ihnen das richtige ist.
Im Handel gibt es einzelne Stuck-Elemente, Figuren oder Zierleisten aus Kunststoffen oder Gips. Ab und an wird noch Holz genutzt. Holz wird mit einer Modellier-Masse bestrichen und danach bemalt. Somit sieht Ihr Stuck nicht mehr nach Holz aus. Eine andere Möglichkeit besteht darin, vorgefertigte Teile aus verschiedensten Kunststoffen anzubringen. Sie sind dabei leicht und auch günstig. Darüber hinaus lassen Sie sich nach einem Anstrich nicht mehr als Kunststoff erkennen.
Farbe
Abhängig davon, für welches Material Sie sich entschieden haben, gestalten Sie Ihren Stuck farblich. Klassisches Weiß oder individuelle Farb-Akzente – das ist ganz Ihnen überlassen. Ihr Stuckateur berät Sie gerne. Unterschiedliche Materialien verlangen nach unterschiedlichen Lacken, Farben oder Lasuren. Achten Sie darauf, besser in mehreren dünnen Schichten statt in einer dicken Schicht zu arbeiten. Auf diese Weise werden filigrane Details bewahrt. Weiter schont das Material Ihren Stuck und vermeidet unschöne „Nasen“. Bei Kunststoffen ist außerdem ab und an eine spezielle Grundierung notwendig.
Abgesehen von Stuck hat der Gipser viele weitere Aufgaben. Übergeben Sie Ihr Bau-Projekt also an den Stuckateur, der die für Sie nötigen Leistungen anbietet. Je nachdem wählen Sie einen Gipser mit Qualifikationen für:
- Belüftungssysteme.
- Ausbau von Dächern.
- Brandschutz.
- Schallschutz.
- Denkmalpflege.
Bevor Sie Ihren Auftrag an einen Stuckateur vergeben, steht die Ausschreibung an. Manchmal haben Familie oder Bekannte bereits gebaut oder anderweitig Erfahrungen gesammelt. Fragen Sie gezielt nach Empfehlungen für einen Gipser. Hören Sie sich also in Ihrem Umfeld um und lassen Sie sich Tipps geben.
5. Bau-Überwachung und Abnahme
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser! Damit Ihr Traumhaus nicht zu einem Albtraum wird, sichern Sie sich gegen alle Eventualitäten ab. Einerseits ist ein Bau-Vertrag nach den Richtlinien der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) sinnvoll. Andererseits achten Sie auch auf eine gute Dokumentation Ihrer Baustelle.
Bei Gipser–Arbeiten achten Sie besonders auf Risse und Unebenheiten. Ebenso prüfen Sie, dass frisch verputzte Oberflächen gleichmäßig und fleckenlos getrocknet sind. Gleiches gilt für Stuck-Elemente. Bei diesen ist ferner wichtig, dass sie gut haften. Falls Sie Mängel feststellen, sprechen Sie Ihren Stuckateur darauf an. Dokumentieren Sie das Ergebnis der einzelnen Arbeitsschritte fotografisch. So sind Sie im Falle eines Schadens auf der sicheren Seite.
6. Stuckateur: Kosten
Den Großteil der Kosten macht der Lohn für den Stuckateur aus. Dabei rechnen Sie mit durchschnittlich etwa 50 € bis 80 € pro Stunde. Die Gesamtkosten richten sich demnach nach dem Zeit-Aufwand Ihres Projekts. Für einfache Ausbesserungen benötigt der Gipser meist nur wenige Stunden.
7. Ihre Checkliste zum Stuckateur
Der Gipser verputzt nicht nur Ihren Rohbau. Sein Tätigkeitsfeld ist sehr vielfältig. Wichtig ist zu wissen, für welche Tätigkeiten ein Stuckateur zu beauftragen ist. Auf was sonst noch zu achten ist, entnehmen Sie einfach unserer Checkliste.
8. Stuckateur finden
Sie planen, Ihre Wände und Decken zu verputzen oder dekorative Stuck-Elemente anzubringen? Ein Stuckateur oder Gipser in Ihrer Nähe hilft Ihnen gern.