Stoßfuge

Was eine Stoßfuge ist und wo sie Verwendung findet: Das erklärt das Glossar von Tipp zum Bau.

Zu große Stoßfugen benötigen Mörtel.

Eine vertikale Fuge zwischen den Stirnseiten der Backsteine nennt sich Stoßfuge. Diese Fuge vermörteln Fachpersonen generell nicht. Die Stoßfuge bleibt somit unvermörtelt. Deshalb liegen die Backsteine nach der Knirschverlegung oder dem Nut-Feder-System zusammen.

Eine Fuge beschreibt einen Raum oder eine Lücke zwischen Bauteilen. Zum Beispiel zwischen Bausteinen einer Mauer. Im Fall der Mauer ist die Lagerfuge jene horizontale Fuge, auf der die Backsteine aufliegen. Die Stoßfuge ist vertikal und von außen zu sehen, wo die Stirnseiten der Steine aufeinander treffen.

Fachleute verlegen Stoßfugen größtenteils unvermörtelt. Früher wurden diese allerdings noch vermörtelt. Doch aufgrund von Rationalisierungs- und Wärmeschutzgründen sehen Arbeitende heute häufig davon ab. Die Lagerfuge hingegen benötigt immer Mörtel. Mit Mörtel beträgt die Fugendicke rund zehn Millimeter. Für unvermörtelte Stoßfugen gelten Richtlinien und Regeln:

Hierfür treten die Mauerwerksnorm DIN 1053-1 und die europäische Norm DIN EN 1996 in Kraft.
Wegen der unvermörtelten Lücke verlegen die Fachleute die Steine in einer Knirschverlegung oder im Feder-Nut-System.
Je nach Verlegesystem entsteht maximal eine Fuge von fünf Millimetern.
Ist die Lücke größer, ist die Vermörtelung ein Muss. Stoßfugen von über fünf Zentimetern gelten als instabil. Daher erfordert es ein Schließen mit Steinstücken und Mörtel. Nur Mörtel ist unzulässig, da dieser in geringem Maße schwindet.

Warum überhaupt vermörteln?

Entsteht eine zu große Stoßfuge, beeinträchtigt das die Stabilität, Sicherheit und den Schallschutz. Selbstverständlich zählt dies dann als Baumangel. Daher benötigt die Stoßfuge in solchen Fällen Mörtel. Auch bei Stumpfstoßanschlüssen ist die Vermörtelung notwendig. Das bedeutet, wenn eine tragende Innenwand auf eine Außenwand trifft.

Ist es nicht vermörtelt, nimmt die Wand die Schubkräfte nicht richtig auf. Es kommt zu Problemen in der Standsicherheit. Dies macht sich unter anderem bemerkbar durch Risse im Putz. Grundsätzlich gilt also: Bei Lücken nachbessern! Selbst wenn es zur Not Neubau oder Rückbau bedeutet.