Steinzeugfliese

Wie wird eine Steinzeugfliese hergestellt und welche Eigenschaften hat sie: Das erklärt das Glossar von Tipp zum Bau.

Steinzeugfliesen sind als Bodenbelag besonders gut geeignet, da ihre Wasseraufnahmefähigkeit begrenzt ist.

Steinzeugfliesen beschreiben eine Fliesenart aus Steinzeug. Dies sind Keramiken mit einem hohen Flussmittel-Anteil. Flussmittel sind dabei Fluss-, Feldspat oder Quarz. Diese Fliesenart gehört zur Obergruppe der Feinkeramik und unterscheidet sich hauptsächlich von der Steingutfliese. Steinzeugfliesen sind als Bodenfliesen sehr beliebt und zeichnen sich durch ihre geringe Wasseraufnahmefähigkeit aus.

Abgrenzung der Steinzeugfliese zu anderen Fliesenarten

Die Steinzeugfliese gehört zur Gruppe der Feinkeramik. Sie grenzt sich somit von jeglicher Grobkeramik, wie bspw. Klinker, ab. Fliesen, die zur Feinkeramik zählen, unterscheiden sich in ihrer Aufnahmefähigkeit von Wasser:

  • Mit Werten bis zu 15 % haben Steingutfliesen eine hohe Aufnahmefähigkeit.
  • Eine mittlere Aufnahmefähigkeit bis 3 % besitzen die Steinzeugfliesen.
  • Feinsteinzeug hat die geringste Aufnahmefähigkeit mit Werten < 0,5 %.

Herstellung der Steinzeugfliese

Zur Herstellung der Steinzeugfliesen erfolgt das Brennen von Ton bei 1.100 – 1.300 °C. Durch diese hohen Temperaturen geschieht die Sinterung. Das beigemischte Flussmittel schmilzt und verstopft die Poren der entstandenen Keramik. So kommt es zur starken Verdichtung des Materials. Dies erklärt die geringe Wasseraufnahmefähigkeit von Steinzeugfliesen.

Hier ergibt sich der Unterschied zur Steingutfliese. Diese brennt bei niedrigeren Temperaturen und sintert deshalb nicht. So bleiben die größeren Poren erhalten, weil kein Flussmittel sie verstopft. Deshalb nimmt diese Fliese auch mehr Wasser auf. Außerdem weist die Steingutfliese einen höheren Kaolin-Anteil auf. Bei der Steinzeugfliese hingegen ist mehr Quarz enthalten.

Eigenschaften der Steinzeugfliese

Die meisten Eigenschaften der Steinzeugfliese ergeben sich aus ihrer hohen Dichte und Poren-Verschlossenheit:

  • So sorgt die Dichte für mehr Stabilität, Belastbarkeit und Bruchfestigkeit. Deshalb findet die Steinzeugfliese häufig Anwendung als Bodenfliese.
  • Schon unglasiert ist sie ziemlich wasserundurchlässig im Gegensatz zur Steingutfliese.
  • Auch ist sie unglasiert frostsicher wegen ihrer geringen Wasseraufnahmefähigkeit. Sie ist deshalb auch für den Einsatz draußen geeignet.
  • Unglasiert ist die Steinzeugfliese rutschfest.
  • Bei Abrieb ohne Glasur entstehen kaum sichtbaren Schäden, da die Fliese gleichmäßig gefärbt ist.
  • Sie ist auch unglasiert recht pflegeleicht wegen ihrer kleinen Poren. Allerdings lässt sich die Steinzeugfliese glasiert leichter reinigen.
  • Für die Glasur gibt es eine große Auswahl und zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten.
  • Die Glasur ist durch das Brennen aufgeschmolzen und löst sich deshalb nicht ab.