4. Spannwerkzeuge für Schreiner, Trocken- und Metallbauer
Spannwerkzeuge für Schreiner
Temperguss-Schraubzwingen
Temperguss-Schraubzwingen zählen in einer Schreinerei zur Werkzeug-Grundausstattung. Ihre Spannarme bestehen – wie der Name besagt – aus Temperguss. Die Zwinge wird dadurch unnachgiebig und ermöglicht einen, mit wenigen Spindelumdrehungen, schnellen Spannkraftaufbau. Der Anwender spürt beim Aufbringen der Spannkraft unmittelbar den Widerstand und weiß damit genau, wie stark er die Zwinge noch anziehen muss, damit sie festsitzt.
Sie sind ideal geeignet für alle Anwendungen, die ein kraftvolles und starres Spannen erfordern, wie beispielsweise beim Verleimen von Vollholz. Je nach Ausführung sind bis zu 6.000 N Spannkraft möglich. Die Schienen der Temperguss-Schaubzwingen bestehen aus Stahl.
Schreiner nutzen Korpuszwingen, auch Flächenspanner genannt, um großflächige Spannarbeiten materialschonend und exakt rechtwinklig umzusetzen. Dies ist möglich, da die Spannflächen groß und genau parallel geführt sind. Korpuszwingen sind bis zu 2,5 m lang und erzielen Spannkräfte bis zu 8.000 N. Die Spannkraft wirkt dabei nicht punktuell, sondern auf die gesamte Spannfläche.
Ein weiterer Vorteil von Korpuszwingen besteht darin, dass sie Schieber auf der Schiene haben. Einerseits verhindern diese den direkten Kontakt von Werkstück und Schiene. Andererseits lassen sich damit die Zwingen auf Tischen aufstellen und als Leimzwingen nutzen. So lassen sich einzelne Holzbretter zu einem größeren Brett verleimen. Darüber hinaus gibt es viele weitere Anwendungsmöglichkeiten durch ausgetüfteltes Zubehör.
Leichte Hebelzwingen
Soll ein Werkstück vor Ort auf der Baustelle montiert werden oder werden mehrere Zwingen zum Festspannen benötigt, sind leichte Zwingen, die schnell anzubringen sind, besonders hilfreich. Hebelzwingen mit Spannarmen aus Magnesium und einer Stahlschiene ermöglichen trotz ihres leichten Gewichtes bis zu 1.200 N Spannkraft.
Spannelemente für Werkbänke
Um auf Werkbänken mit Lochsystem Werkstücke zur Bearbeitung sicher zu fixieren, bedarf es spezieller Spannelemente. Sie funktionieren wie Schraubzwingen, bestehen jedoch nur aus einer Schiene, einem Gleitbügel – entweder mit fixer oder variabler Ausladung – und einem Griff mit Druckplatte. Zu den Griffvarianten zählen 2-Komponenten-Kunststoff-, Knebel- und Hebelgriff.
Dadurch, dass es verschiedene Lochdurchmesser gibt, müssen passende Adapter mit dem Spannelement verbunden werden. So ergänzt lassen sie sich dann werkzeuglos in alle gängigen Werkbänke einsetzen.
Spannwerkzeuge für Trockenbauer
Einhandzwingen
Einhandzwingen sind eine eigene Hauptgruppe. Wie der Name bereits erahnen lässt, sind sie einhändig bedienbar. Das heißt: Sie können gleichzeitig mit der einen Hand ein Werkstück halten und mit der anderen Hand die Zwinge betätigen. Somit eignen sie sich auch für Überkopfarbeiten.
Im Vergleich zu Temperguss-Schraubzwingen sind deren Spannkräfte jedoch geringer. Je nach Typ erzielen sie bis zu 3.500 N. Es gibt auch Ausführungen, die für Spreizarbeiten anwendbar sind.
Decken- und Montagestützen
Decken- und Montagestützen eignen sich für Montagearbeiten an Decken und Schrägen. Hinzu kommt, dass sie Bretter, Paneele, Folien und Platten festhalten. Grundsätzlich bestehen Decken- und Montagestützten aus Teleskopstangen. Diese setzen sich aus einem inneren und äußeren Stahlrohr zusammen. Durch einen speziellen Mechanismus wird die Teleskopierung ausgelöst.
Eine Decken- und Montagestütze hat an beiden Enden eine rutschhemmende Auflageplatte. Einerseits sichert die untere Auflageplatte gegen ein Wegrutschen ab. Andererseits drückt die obere Auflageplatte Werkstücke an Decken. Bei komplett eingefahrener Teleskopstange halten sie bis zu 350 kg schwere Baumaterialen.
Spannwerkzeuge für Metallbauer
Ganzstahl-Schraubzwingen
Ganzstahl-Schraubzwingen, mit einer Spannkraft von bis zu 6.000 N, sind übliche Spannmittel für Metallbauer. Schiene und oberer Spannarm sind aus einem Stück geschmiedet, vergütet und verzinkt. Dadurch wird die besondere federnde Eigenschaft der Ganzstahl-Schraubzwinge erzielt. Das bietet Ihnen folgende Vorteile:
Zum einen lässt sich die Spindel öfter, als von Temperguss-Schraubzwingen gewohnt, bis zum Erzielen der gewünschten Spannkraft drehen. So lässt sich der Druck perfekt auf die Anforderungen des Werkstücks abstimmen.
Zum anderen sind Ganzstahl-Schraubzwingen unempfindlicher gegenüber Vibrationen als starr spannende Temperguss-Zwingen. Erschütterungen lassen sich teilweise abfangen und die Zwingen müssen nicht so schnell nachgezogen werden. Daher verwenden Metallbauer Ganzstahl-Schraubzwingen, wenn sie Werkstücke zum Schweißen, Fräsen, Sägen oder Trennschneiden fixieren müssen.
Hebelzwingen
Hebelzwingen zählen auch zu den Ganzstahlzwingen, haben jedoch anstelle eines Gewindegriffs einen Hebelgriff zum zügigen Fixieren von Werkstücken. Dies zahlt sich vor allem beim Bearbeiten langer Werkstücke aus, wenn viele Haltepunkte notwendig sind.
Hebelzwingen erzielen je nach Baugröße Spannkräfte bis zu 9.500 N. Ein Rastmechanismus gewährleistet die richtige Dosierung und Vibrationsresistenz.
U-Zwingen
U-Zwingen sind ein Subtyp der Ganzstahl-Schraubzwingen. Der entscheidende Unterschied besteht darin, dass die Festbügel U-förmig gebogen sind. Durch diese Konstruktion ist übergreifendes Spannen ohne Hilfsmittel möglich. Die Druckplatten sind hitzebeständig und bis 35 Grad schwenkbar. Je nach Modell ermöglichen U-Zwingen Spannkräfte bis zu 22.000 N.
Hochleistungszwingen
Hochleistungszwingen sind besonders stabil und bestehen aus Stahl. In der Regel enthalten sie hitzebeständige Spezialdruckplatten. Je nach Typ und Ausführung lassen sich mit Hochleistungszwingen Spannkräfte bis zu 35.000 N erzielen.
Um auf Schweißtischen mit Lochungen Werkstücke zu fixieren, benötigen Metallbauer speziell dafür konzipierte Spannelemente. Sie sind für unterschiedliche Lochdurchmesser erhältlich, verfügen über eine fixe oder variable Ausladung und umfassen drei Griffvarianten. Neben diesen Standard-Spannelementen gibt es weitere Ausführungen und Zubehör.
Metallwinkelspanner sind ideale Spannmittel, um Werkstücke im 90 Grad-Winkel zu schweißen oder zu montieren. Im Regelfall besitzen sie eine Spindelmutter, die die Druckbacken an das Werkstück anpressen. Ist die Spindelmutter gelenkig gelagert, können Werkstücke sogar unterschiedlich breit sein.