4. Welche Arten der Montage gibt es für smarte Rollläden?
Für den Aufbau und die Inbetriebnahme von smarten Rollläden ist Ihre Wohnsituation entscheidend. Wohnen Sie in einem Altbau? Oder stehen Sie vor einem Neubauprojekt? Dazu kommen weitere Fragen rund um das Thema Smart-Home. Wie viel Aufwand sind Sie zu investieren bereit? Welchen Grad der Automatisierung haben Ihre smarten Rollläden zu erfüllen?
Fragen über Fragen. Jetzt kommen Sie ins Spiel. Tipp zum Bau hat für Sie die gängigsten Montagearten zusammengetragen. Letztlich ist das Einrichten eines Smart-Homes jedoch immer ein individuelles Projekt. Lassen Sie sich inspirieren und finden Sie das für Ihre Bedürfnisse passende Modell.
Grundlegende Smart-Home-Installation
Egal, für welche Montageart Sie sich entscheiden: Diese Basis benötigen Sie immer. Ihre Haushaltsgeräte sind von den unterschiedlichsten Herstellern produziert. Das ist heutzutage nicht zu vermeiden. Um ein funktionierendes Smart-Home einzurichten, bedarf es daher eines gemeinsamen Funkstandards. Das entscheidende Stichwort lautet hierbei Kompatibilität. Achten Sie beim Kauf unbedingt darauf, dass die Geräte sich auch miteinander verbinden lassen. Fragen Sie im Zweifelsfall im Fachgeschäft Ihrer Wahl nach. Lassen Sie sich von den Mitarbeitern genau erklären, mit welchem Funkstandard das jeweilige Gerät arbeitet. Zu den bekannten Standards gehören:
- Ultra-Low-Energy-Standard (ULE) gilt als besonders energiesparende Variante.
- WLAN: Der wohl bekannteste Funkstandard ist für Smart-Homes eher ungeeignet.
- Unter Kennern wegen seiner hohen Flexibilität geschätzt: Zigbee.
- Bluetooth: Für Anfänger zwar geeignet, kämpft jedoch mit seiner sehr geringen Reichweite.
- Der absolute Geheimtipp und in allen Kategorien unschlagbar: io-homecontrol.
Haben Sie sich für einen dieser Standards entschieden? Dann richten Sie sich im nächsten Schritt eine Steuerungsanlage für Ihr Smart-Home ein. Einige Hersteller nennen diese Schnittstelle auch ‚Gateway‘, ‚Bridge‘ oder ‚Hub‘. Nicht ohne Grund klingen diese Begriffe mehr nach Raumschiff als nach Segelboot. Doch bevor Sie sich jetzt nach Tatooine aufmachen: Die Zentrale ist eigentlich nur eine Box. Lassen Sie sich von den englischen Begriffen nicht überrumpeln. Diese kleine Steuerungsanlage verbindet all Ihre smarten Geräte miteinander. Bedient wird das Ganze über eine App. Wichtig ist hierbei: Ihr ganzes Smart-Home ist von diesem Gerät abhängig. Je ‚intelligenter‘ diese Box, desto ‚intelligenter‘ ist nachher auch Ihr Zuhause. Sparen Sie deshalb keinesfalls an der Steuerungsanlage. Ansonsten lassen sich auch teure Einzelgeräte nicht vernünftig miteinander verbinden.
I. Neuanbringung von smarten Rollläden
Sie verfügen nun also über ein grundsätzliches Steuerungsprogramm für Ihr Smart-Home. Herzlichen Glückwunsch. Als Nächstes rüsten Sie Ihr Haus mit neuen smarten Rollläden aus. Hierbei stehen Sie zunächst vor der Wahl des für Sie passenden Rollladens.
Vorbaurollladen
Diese Rollläden hängen auf der Fensteraußenseite. Bringen Sie den Rollladenkasten entweder vor oder in Ihrer Fensternische an. Greifen Sie hierfür auch gerne auf die Unterstützung durch eine Fachfirma zurück. Denken Sie daran, dass Ihre Rollläden den Einbruchschutz Ihres Hauses deutlich erhöhen. Bei einer falschen Montage entstehen kostspielige Folgeschäden. Diese Bauart bietet Ihnen drei Vorteile:
- Keine Wärmebrücken über Ihrem Fenster.
- Stabiler Aufbau erhöht den Einbruchschutz.
- Die Montage ist einfach und unkompliziert.
Aufsatzrollladen
Auch diese Rollläden befinden sich auf der Fensteraußenseite. Montieren Sie den Aufsatzrollladen-Kasten direkt auf der Fensterscheibe. Der Rollladen bildet mitsamt Kasten und Fenster eine feste Einheit. Durch diese Designentscheidung verringert sich allerdings die Fensterhöhe. Dafür profitieren Sie von:
- Einer deutlichen Energieeinsparung dank effizienter Wärmedämmung.
- Einem sehr guten Schallschutz.
Installation des smarten Rollladens
Sie haben sich für eine der Bauarten entschieden? Dann suchen Sie sich jetzt einen Smart-Home kompatiblen Motor aus. Wünschen Sie den vertrauten Anblick eines Gurtwicklers? Oder sind Sie der Gurte überdrüssig? Für beide Design-Arten gibt es elektrische Motoren, die Ihnen einen smarten Rollladen ermöglichen. Hier kommt es also erneut auf Ihren ganz persönlichen Geschmack an. Die Motoren verfügen über ein integriertes Funkmodul. Dadurch sind Ihre Rollläden bereits nach dem Einbau sofort bequem per App bedienbar. Dies ist die einfachste und schnellste Lösung für einen smarten Rollladen.
II. Die Nachrüstung von smarten Rollläden
Sie besitzen bereits Rollläden und möchten nun auf ein smartes System wechseln? Nichts leichter als das. Viele Hersteller haben sich auf das Nachrüsten von bereits vorhandenen Rollläden spezialisiert. Wichtig hierfür ist der Zustand Ihrer Rollläden. Besitzen diese bereits eine elektrische Steuerung? Oder sind es rein manuelle Gurtwickler? Verzweifeln Sie nicht – Tipp zum Bau hat für jeden Fall eine Antwort parat.
A. Alte manuelle Gurtwickler
Ah, das vertraute Klappern zu hastig heruntergelassener Rollläden. Hier ist meist ein manueller alter Gurtwickler im Spiel. Wandern Sie von Zimmer zu Zimmer, von Fenster zu Fenster? Jedesmal die gleichen monotonen, ruckartigen Bewegungen. Der Rollladen hebt und senkt sich immer nur unregelmäßig. Oder ist Ihnen auch schon mal der Gurt aus der Hand geglitten? Das Alte hat sich zwar bewährt, aber ersetzen Sie es gerne durch etwas Neues. Heben Sie Ihren alten Gurt stattdessen auf: pure Nostalgie.
Sie fragen sich, wie Sie Ihre Gurtwickler ins 21. Jahrhundert übertragen? Das geht kinderleicht: Mit einem elektrischen Gurtwickler mitsamt integriertem Funkmodul. Ziehen Sie für die Montage einen Fachmann heran. Ihr Elektriker verbaut Ihnen die Rollladensteuerung in wenigen Handgriffen. Tipp zum Bau rät bei diesem Arbeitsschritt dringendst vom Heimwerken ab. Elektrische Rollladensteuerungen sind mit 230 Volt Wechselstrom betrieben. Hier begeben Sie sich schnell in Lebensgefahr.
Für den Experten sind diese Handgriffe gewohnt und stellen keinerlei Hindernis dar. Ihr Vorteil beim Nachrüsten eines elektrischen Gurtwicklers? Der neu eingebaute Motor ist von Montage ab per Funk ansteuerbar. Installieren Sie sich also die kostenlos mitgelieferte App und genießen Sie die einfache Bedienung.
B. Ein nicht Smart-Home kompatibler alter Motor
Besitzen Sie bereits einen elektrischen Gurtwickler oder Rohrmotor? Dieser ist nur nicht mit einem Funkmodul ausgestattet? Dann bieten sich Ihnen gleich zwei einfache und schnelle Methoden zum Nachrüsten. Für Rohrmotoren bietet sich der Einbau eines neuen Motors mit bereits integriertem Funkadapter an. Damit haben Sie den geringsten Aufwand bei bestmöglichem Ergebnis. Gleich mehrere Hersteller konkurrieren in diesem Sektor um Ihren Zuschlag. Sichern Sie sich daher einen niedrigen Preis für eine gute Qualität. Achten Sie hierbei erneut auf den Funkstandard. Nur so ist der neue Rollladen auch mit Ihrem Smart-Home-System nutzbar. Die Bedienung erfolgt bequem per App.
Alternativ ist auch eine Nachrüstung mit Funkmodulen möglich. Dies ist problemlos in Eigenregie machbar. Sie benötigen hierfür einen sogenannten Rollladenaktor, ein Art smarter Schalter. Montieren Sie den Funkschalter unterputz. Achtung: Stellen Sie vor der Montage unbedingt den Strom ab. Tauschen Sie den alten Schalter durch die neue Rolladensteuerung aus. Verschrauben Sie den Rollladenaktor sorgfältig. Montieren Sie den alten Rahmen und einen passenden Adapter. Bei manchen Modellen benötigen Sie neue Tastelemente. Erkundigen Sie sich im Voraus, ob Ihr vorhandener alter Taster wiederverwendbar ist.
Bei bereits vorhandenen, aber nicht funkfähigen elektrischen Gurtwicklern bietet sich eine andere Herangehensweise an. Greifen Sie auf eine funkfähige Variante zurück. Da bereits ein elektrischer Gurtwickler installiert ist, fällt der Montageaufwand sehr gering aus. Im Grunde tauschen Sie einfach nur das Gerät aus. Die gesamte Prozedur dauert nicht viel länger als fünfzehn Minuten.