1. Smart Home mit Bus-System
Ein Smart Home bietet viele Vorzüge, die den Alltag erleichtern. Geräte im Haus lassen sich auch unterwegs komfortabel per Smartphone oder Tablet bedienen. Zudem hilft es Ihnen Energie einsparen und Ihr Haus vor Einbruch zu schützen.
Sie haben sich bereits entschieden, Ihr Haus aufzurüsten? Dann ist es an der Zeit, weiter ins Detail zu gehen.
Smart Home Systeme bestehen aus mehreren Komponenten. Beispiele dafür sind Beleuchtungs- und Belüftungssysteme, Jalousien oder etwa die Heizung. Sorgen Sie dafür, dass diese Geräte zentral steuerbar sind. Hierfür gibt es verschiedene Optionen. Neben drahtlosen Systemen sind verkabelte, so genannte Smart Home Bus-Systeme erhältlich, welche über Leitungen laufen.
Ein Bus ist ein System zur Datenübertragung, das mehrere Verbraucher gemeinsam nutzen. Stellen Sie es sich als eine Art Autobahn vor, die mehrere „Auffahrten“ für einzelne Geräte besitzt. Einzelne Drähte stellen dabei Fahrspuren dar. Es gibt nur eine große Leitung anstelle einer Vielzahl wirrer Verdrahtungen. Der Bus verbindet als Zentrale die jeweiligen Komponenten und ermöglicht eine reibungslose Kommunikation.
2. Verschiedene Bus-Systeme: Powerline oder eigenes Leitungssystem?
Powerline Bus-Systeme
Stromleitungen sind dazu da, um Signale zu transportieren. Mit dieser Fähigkeit arbeiten so genannte Powerline Systeme. Sie nutzen das bereits vorhandene Stromnetz als Bus.
Die vergleichsweise einfache Installation macht Powerline attraktiv für denkmalgeschützte Häuser oder für Renovierungen.
Powerline ist auch dann eine Option, wenn dicke Wände die WLAN-Übertragung beeinträchtigen. Zudem besteht eine geringere Brandlast als bei anderen Bus-Systemen. Dies liegt unter anderem daran, da keine zusätzlichen Leitungen verlegt sind.
Es ist möglich, dass die Benutzung der Stromleitungen zu Störungen führt. Ein weiteres Manko ist, dass es bisher keinen Powerline Standard gibt. Geräte verschiedener Hersteller sind möglicherweise nicht kompatibel, anders als beim KNX Bus-System.
KNX Bus-Systeme
KNX ist ein weltweiter und jahrelang erprobter Standard. Nicht nur Geräte unterschiedlicher Hersteller sind kombinierbar. Auch andere Smart Home Systeme wie Funk, Powerline oder Ethernet bindet KNX problemlos ein. KNX nutzt ein in der Wand verlegtes eigenes Leitungssystem.
Durch die Größe des Systems besteht bei KNX eine höhere Brandlast. Die Nutzung der eigenen Leitungen macht das System aber sehr störungssicher. Neben KNX gibt es noch eine Reihe weiterer Leitungs-Bus-Systeme, die jedoch nicht standardisiert sind. Durchdenken Sie besonders gut alles Aspekte Ihrer Kaufentscheidung.
3. Die Installation von Smart Home Bus-Systemen
Wie bei anderen Smart Home Systemen gibt es auch bei Bus-Systemen Aktoren und Sensoren. Diese ermöglichen erst die Hausautomation. Sensoren messen beispielsweise die Lichtstärke.
Aktoren hingegen führen etwas aus, zum Beispiel die Anweisung, eine Lampe anzuschalten. Achten Sie beim Kauf darauf, wie viele Sensoren und Aktoren das Smart Home Bus-System maximal bedient.
Wenn Sie ein Powerline System nutzen, kommt wenig Installationsarbeit auf Sie zu. Ein KNX Bus-System hingegen erfordert, die Wände zu öffnen. KNX benötigt viel Platz für das eigene Leitungssystem. Am besten ist es, den KNX Bus schon beim Neubau oder bei einer Kernsanierung zu integrieren. Es ist auch hier anzuraten, dass Sie vorausplanen. Den Bus nachträglich zu erweitern ist sehr aufwendig. Es kann somit von Vorteil sein, vorsorglich mehr Leitungen zu verlegen.
4. Kosten für Smart Home Bus-Systeme
Wie hoch die Kosten für Ihr Smart Home Bus-System ausfallen, ist abhängig von verschiedenen Faktoren.
- Wie groß ist Ihr Haus/Ihre Wohnung?
- Bauen Sie neu?
- Können Sie die Installation selbst vornehmen oder übernimmt das ein Elektroinstallateur?
- Welches System planen Sie zu nutzen?
- Was sind die Anforderungen an Ihr Smart Home?
Im Folgenden finden Sie eine Tabelle mit einer groben Preisübersicht. Die Preise gelten für Basisausstattungen, da nach oben keine Grenze gesetzt ist.
System | Paket | Enthält | Preis in Euro |
---|---|---|---|
KNX | Basisausstattung an KNX Geräten (Aktoren und Sensoren), inklusive Installationskosten. | Basisverkabelung, Heizung, Jalousien, Beleuchtungsdimmer, Klingelanlage und vieles mehr. | 10.000 - 20.000 |
Basisausstattung | Ohne KNX Geräte. | Bus, Programmierung sowie Montagematerial, inklusive Installationskosten. | 5.000 - 15.000 |
Powerline | Basisausstattung. | Sicherungskasten, Server und Klemmen. | 3.500 - 9.000 |
5. Vor- und Nachteile: Powerline und KNX Bus-Systeme
Powerline | KNX | |
---|---|---|
Installationsaufwand | Einfache Installation. | Aufwendige Installation. |
Platzierung | Flexibler Einsatz (Steckdosen oder verputzt). | Verlegung der Leitungen nach Anforderungen. |
Brandschutz | Wenig Brandlast. | Mehr Brandlast durch eigene Leitungen. |
Aufrüstung | Ausbau schrittweise möglich. | Langfristige Vorausplanung notwendig. |
Platzbedarf | Benötigt wenig Platz. | Benötigt viel Platz im Mauerwerk. |
Störungsanfälligkeit | Störungen durch die Nutzung des Stromnetzes möglich. | Signalübertragung unabhängig von Stromleitungen. |
Kompatibilität | Kein Standard. | Standardisiert und erprobt. Kompatibel mit anderen Smart Home Systemen wie Powerline, Funk und Ethernet. |
6. Fachpartner finden
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