Hersteller und Handwerksbetriebe stehen Ihnen bei Fragen zum Insektenschutz für Fenster zur Seite. Tipp zum Bau gibt schon mal einen ersten Überblick.
Smart Home • Intelligent, komfortabel und sicher

Die intelligente Fernsteuerung Ihres Zuhauses

Laut einer YouGov-Studie (ein britisches Markt- und Meinungsforschungsinstitut) nutzen bereits 13 Prozent der Deutschen Smart Home-Anwendungen. Weitere 52 Prozent können sich die Nutzung mindestens in einem Bereich vorstellen.

Was genau ist Smart Home?

Smart Home dient als Oberbegriff für technische Verfahren und Systeme in Wohnräumen. Deren Basis sind vernetzte und fernsteuerbare Geräte und Installationen sowie automatisierbare Abläufe.

Dabei besitzt das Smart Home eine eigene Programmierschnittstelle, die auch via Internet angesprochen und über erweiterbare Apps gesteuert werden kann.

Wie funktioniert Smart Home?

Die Schlüssel-Komponenten

In den meisten Fällen besteht ein intelligentes Haus aus mehreren Elementen.

  • Eingabegeräte: Hierüber steuern Sie die Endgeräte im Smart Home. Auf Eingabegeräten wie Smartphones und Tablets können Sie den Status Ihrer Geräte prüfen. Wenn Sie zum Beispiel vergessen haben ein Licht auszuschalten, können Sie das direkt über eines der Geräte ändern.
  • Sensoren: Sie registrieren zum Beispiel Bewegungen in einzelnen Räumen und im Garten. Sie entdecken geöffnete Fenster und Türen, checken den Sonnenstand und die Raumtemperaturen oder nehmen Rauchentwicklung wahr. Diese Daten senden die Sensoren an die Smart Home-Zentrale.
  • Smart Home-Zentrale (Gateway): Das ist sozusagen die Kommunikationszentrale Ihres intelligenten Hauses. Hier kommen die Signale der Sensoren sowie die Befehle, die Sie über die App eingeben, an. Die Smart Home-Zentrale sortiert alle diese Daten und entscheidet gemäß Programmierung, welches Endgerät wie reagieren soll.
  • Aktoren: Damit Leuchten, Heizung und Rollläden auch auf die übermittelten Signale reagieren können, brauchen sie sogenannte Aktoren. Nur die „verstehen“ die Signale der Zentrale. Die Aktoren werden beispielsweise hinter den Steckdosen und unter den Anschlüssen der Leuchten unsichtbar in Wand und Decke platziert.
  • Endgeräte: Das können zum Beispiel Heizkörperventile, Lichtschalter, Jalousien oder Stereoanlagen sein.
  • Vernetzung: Ein intelligentes Haus muss natürlich vernetzt werden. Die Vernetzung sorgt dafür, dass Endgeräte und Gateway miteinander kommunizieren können. Eine Verbindung kann per Funk oder Kabel hergestellt werden.

Die Vorteile eines Smart Home

Einer YouGov-Studie zufolge halten Verbraucher insbesondere im Energiebereich Smart Home-Anwendungen für sinnvoll (40%). Auch bei vielen Aspekten der Sicherheitstechnik (37%) und Unterhaltungselektronik (38%) spricht das Smart Home an.

Ein Smart Home bietet Vorteile in all diesen Bereichen.

+ Komfort

Einer der angenehmsten Effekte eines Smart Home ist der Komfortgewinn. Viele Geräte lassen sich bequem per Handydisplay oder Tablet vom Sofa aus steuern. Über die dazugehörigen Programme lassen sich auch zeitliche Abläufe einrichten.

Nahezu alle Lampen- und Leuchtenhersteller bieten inzwischen Systeme an, mit denen sich jedes Licht im Haus per WLAN steuern lässt. Die Lampen stellen sich nach einmaliger Programmierung kontinuierlich auf den Tagesablauf des Nutzers ein. Sie schalten sich etwa zum Aufstehen selbständig an und ebenso selbständig wieder aus, wenn Sie zur Arbeit gehen.

Auch Heizungen lassen sich ähnlich unkompliziert fernsteuern. Programmierbare Thermostate geben dem Nutzer per App von überall her Zugriff auf das heimische Heizungssystem. So kehrt man auch an kalten Winterabenden immer in eine geheizte Wohnung zurück.

Durch eine Vernetzung der einzelnen intelligenten Elemente untereinander, lassen sich außerdem individuelle Szenarien einstellen. Zum Beispiel können für den Heimkino-Abend mit einen Klick die Fenster verdunkelt, das Licht gedimmt und die Raumtemperatur erhöht werden.

+ Energieeinsparung

Neben Komfort steht Energiesparen bei einem Smart Home mit an vorderster Stelle.

Experten des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik gehen in einem intelligent vernetzten Single-Haushalt von einer Energieersparnis von bis zu 40 Prozent aus. Bei Familien liegt sie immerhin noch bei rund 20 Prozent.

Dank der Verbindung zum Smartphone kann man sich über den Stromverbrauch aller Geräte jederzeit informieren. Wenn Sie eine Photovoltaikanlage besitzen, können Sie sich außerdem anzeigen lassen, wie viel Strom diese auf dem Dach produziert. Per App lassen sich auf Wunsch die stärksten Verbraucher einzeln ausknipsen. Beim Verlassen des Hauses können Sie so auch alle Geräte mit einem Mal ausschalten. Oder es schaltet sich etwa bei geöffnetem Fenster die Heizung ab. Denn ausgeschaltete Geräte sparen die meiste Energie.

+ Sicherheit

Neben Komfort und Energieeinsparung bietet ein Smart Home noch ein bedeutendes Plus an Sicherheit. Im Zeitalter von Internet und Smartphone müssen Sicherheitskonzepte weder teuer noch aufwändig sein.

Immer mehr Nutzer setzen auf sogenannte IP-Kameras zur Überwachung von Haus und Grundstück. Die handlichen Geräte werden per Kabel oder WLAN mit dem heimischen Netzwerk verbunden und sind damit ohne größeren Installationsaufwand betriebsbereit. Besonders praktisch: Kamerabilder lassen sich auch unterwegs jederzeit per App auf dem Smartphone aufrufen.

Vernetzte Lampen, Jalousien oder Tür- und Fenstersensoren lassen sich ebenfalls per Handy steuern und überwachen – auch aus dem Urlaub. So können Sie etwa vorgeben, jemand sei bei Ihnen Zuhause. Oder Sie bekommen eine Info, wenn die Fenstersensoren lärmen und können direkt die Polizei rufen.

Ein Smart Home kann aber noch mehr. Batteriebetriebene Wassermelder können beispielsweise sofort einen geplatzten Wasserschlauch an der Waschmaschine erkennen. Schon ab einer Wasserhöhe von nur 1,5 Millimeter wird dann eine SMS aufs Handy geschickt. So lassen sich größere Schäden schon im Vorfeld abwenden.

+ Entertainment

Smarte Assistenten wie Amazon Echo, Google Home und Apple Homekit sind aktuell der letzte Schrei. Das Besondere: die integrierte Sprachsteuerung. Damit kann man nicht nur nach dem Wetter fragen, sondern auch seine Lieblingssongs abspielen lassen. Sogar immer mehr Lautsprecher oder Kopfhörer beinhalten bereits einen smarten Assistenten.

Ein namhafter Elektroartikel-Hersteller präsentierte zuletzt Kühlschränke mit eingebauten Displays, über die man das Fernsehprogramm sehen kann. Die Sprachassistentin Alexa von Amazon gibt es jetzt auch verbaut in einem größeren Display. Das Ganze nennt sich Echo Show und kann neben der Steuerung des intelligenten Zuhauses auch Videos abspielen.

Investition – Was kostet Smart Home?

Noch bis vor wenigen Jahren musste man für ein Smart Home in eine aufwändige, feste Verkabelung investieren. Meist war dies auch nur in Neubauten oder im Zuge großer Umbauarbeiten realisierbar. Nicht selten entstanden dabei Kosten von mehreren tausend Euro. Heute geht das zum Glück auch viel unkomplizierter. Nahezu jeder kann sein Zuhause ein bisschen smarter machen – egal, ob Eigentum oder Mietwohnung.

Die aktuellen Modul-Lösungen für ein Smart Home machen es möglich. Sie funktionieren per Funk im Nahbereich oder über das Stromnetz als Datenleitung.

Einzelne Geräte können Sie relativ kostengünstig mit smarten Assistenten wie Echo, Google Home oder dem iPhone mit HomeKit und Siri erweitern. Erkundigen Sie sich allerdings vor dem Kauf, ob alle Geräte auch mit allen Systemen kompatibel sind.

Für systematische Vernetzung bieten Hersteller Einsteigerpakete an, die für spezielle Aufgabengebiete zugeschnitten sind. Starter-Pakete für verschiedene Szenarien wie „Energie sparen“ oder „Sicherheit“ gibt es oft schon zwischen 200 und 300 Euro. Sie bekommen dafür die Steuerungszentrale und ein paar Einsteiger-Geräte wie smarte Tür- und Fensterkontakte.

Praktisch dabei: Die Startersets können später problemlos erweitert und um weitere Produkte ergänzt werden.

Wer plant, ein neues Haus zu bauen, kann schon von Anfang an die Weichen für ein Smart Home stellen. Etwa durch ein Bus-Netz in der Wand und Netzwerk-Anschlüsse an den zentralen Stellen im Haus.