Sintergrenze

Die Sintergrenze bezeichnet die Temperaturschwelle beim Übergang zur Sinterung eines Materials. An dieser Schwelle ist der Stoff weder fest noch flüssig. Stattdessen befindet er sich in einem teigigen Zwischenstadium. Bei welchen Temperaturen die Sintergrenze liegt, variiert je nach Material. Die Grenzen zur Herstellung von Zementklinkern und Steinzeugfliesen unterscheiden sich bspw. sehr stark.

Was geschieht bei der Sintergrenze?

Die Sinterung ist ein Prozess bzw. Vorgang, der bewusst im Bauwesen Einsatz findet. Dabei erfolgt er bei keramischen oder metallenen Stoffen. Das Material ist zum Sintern einer hohen Temperatur ausgesetzt. Diese ist beim Brennen so hoch, dass sich das Material verdichtet und somit verfestigt. Dabei bleibt die Form des Werkstoffes erhalten, jedoch verringert sich sein Volumen.

Die Sintergrenze stellt die Schwelle zum Beginn der Sinterung dar. Dort löst sich die kristalline Struktur des Materials, meist der Keramik, auf. In einigen Fällen enthält Keramik ein sogenanntes Flussmittel. Diese verflüssigen sich durch die hohen Temperaturen und verschmelzen mit dem keramischen Material. Dies erklärt den teigigen Zustand.

Temperaturen der Sintergrenze

Die Sintergrenze liegt stets in Nähe des Schmelzpunkts des Stoffes, übersteigt diesen jedoch nicht. Ansonsten verdichtet sich das gesamte Material nicht nur, sondern schmilzt und verflüssigt sich. Dies ist bei der Sinterung jedoch nicht beabsichtigt.

Der genaue Temperaturwert der Sintergrenze ist abhängig von der Zusammensetzung des Materials. Generell heißt es:

  • Ein hoher Kalkgehalt bedeutet auch eine höhere Sintergrenze.
  • Je weiter die Sinterung voranschreitet, desto undurchlässiger ist das Material.

Es folgen zwei Beispiele für die Sintergrenze von Materialien:

  • Eine Steinzeugfliese aus Keramik sintert bei 1.150 °C – 1.300 °C.
  • Erst bei 1.400 °C – 1.450 °C sintert hingegen Rohmehl. Dieses findet Nutzen bei der Zementherstellung. Nach seiner Sinterung ergibt Rohmehl den Zementklinker.