1. Was ist ein Schraubwerkzeug?
Jeder hatte mal ein Werkzeug in der Hand. Sei es ein Hammer oder auch ein Maßstab. Beides sind Werkzeuge, mit denen Sie zumindest einmal gearbeitet haben. Um beispielsweise Nägel in die Wand zu hauen oder das Bett abzumessen.
Wie Sie sicherlich gemerkt haben, unterscheiden sich beide Werkzeuge enorm. Sie stammen zwar aus der Familie der Werkzeuge, sind aber dennoch verschieden. Ein Hammer erfüllt eine ganz andere Funktion, als ein Maßstab. Beide sind aber Gegenstände, die zum werken dienen und genau das macht ein Werkzeug aus.
Ein Werkzeug ist also ein Oberbegriff für einen Gegenstand, der zum Werken dient. Folglich gibt es auch Unterbegriffe. Elemente einer Kategorie besitzen alle dieselbe Funktion und sehen manchmal ähnlich aus.
Die Schraubwerkzeuge sind ein gutes Beispiel. Es ist eine Unterkategorie der Werkzeuge, deren Hauptfunktion das Schrauben ist. Doch auch hier gibt es Variationen. Welche Schraubwerkzeuge und Varianten es gibt, erfahren Sie hier.
2. Arten von Schraubwerkzeugen
Generell unterscheiden Sie zwei Arten von Schraubwerkzeugen. Die einen greifen in und die anderen um die Schraube. Also ist es ein Zusammenspiel zwischen Schraube und Schraubwerkzeug.
Der Schraubendreher/ Schraubenzieher
Dieses Schraubwerkzeug ist innengreifend. Sie führen den Schraubendreher in die Schraube. Durch eine Drehbewegung im Uhrzeigersinn befestigen Sie diese. Wenn Sie das Schraubwerkzeug entgegen den Uhrzeigersinn drehen, lösen Sie die Schraube.
Die Schraubendreher sind alle abhängig von den Schrauben. Je nachdem welches Muster und Größe eine Schraube hat, brauchen Sie einen geeigneten Schraubendreher. Welche Arten es von diesem Schraubwerkzeug gibt, entnehmen Sie dem folgenden:
- Schlitz- und Kreuzschlitzschraubenzieher.
- Torxschraubendreher.
- Innensechskant Schraubendreher.
Schraubenschlüssel
Der Schraubenschlüssel ist außengreifend. Er ist ebenso ein essentieller Bestandteil von einem Zuhause. Den Schlüssel, den Sie auf jeden Fall kennen, ist der Maulschlüssel. Dieses Schraubwerkzeug ist ein Stab, dessen Enden wie die Scheren eines Krebses aussehen. Muttern sind auch mit einem Schraubenschlüssel zu bedienen.
Alle Modelle erfüllen dieselbe Funktion, sehen aber anders aus. Ebenfalls besitzen einige Elemente ein paar mehr Funktionen als andere. Mit einem Knochen haben Sie die Auswahl zwischen 10 verschiedenen Größen. Ein Maulschlüssel hingegen besitzt 2. Weitere Modelle sind:
- Der Maulschlüssel.
- Der Knochenschlüssel.
- Der Ringschlüssel.
- Der Rohrsteckschlüssel.
- Der Steckschlüssel mit Aufsätzen.
3. Die Schraubwerkzeuge im Detail und Ihre dazugehörigen Schrauben
Welche Schraubwerkzeuge es gibt, wissen Sie bereits. Generell ist zu sagen, das Schraubwerkzeuge abhängig von der Schraube oder Mutter sind. Wenn Sie eine größere Schraube festziehen, brauchen Sie auch einen größeren Schraubenzieher.
Doch wie sehen die Elemente einer Unterkategorie aus? Haben Sie alle dieselbe Funktion? Oder unterscheidet sie doch etwas? Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, erklären wir im Folgenden die einzelnen Schraubwerkzeuge.
Schlitz– und Kreuzschlitz-Schraubenzieher
Schlitz- und Kreuzschlitz-Schraubenzieher sind sehr bekannt. Sie haben einen Griff von dem ein länglicher Stab abgeht. Am Ende dieses Stabs befindet sich entweder ein Schlitz oder ein Kreuzschlitz. Die meisten Menschen nennen es auch einfach Plus und Minus.
Die Schrauben für dieses Schraubwerkzeug weisen auf ihrem Kopf ein Muster auf. Entweder ist es ein Schlitz oder ein Kreuzschlitz. Also ein Plus oder ein Minus. Manchmal bietet ein Schlitzschraubenzieher die Möglichkeit eine Plus-Schraube zu bedienen. Versuchen Sie das nur in Notfällen. Wenn es ganz schief läuft, dreht der Schraubendreher durch und beschädigt die Schraube. Danach ist sie unbrauchbar und nicht mehr zu verwenden.
Um alltägliche Reparaturen zu erledigen, ist dieser Schraubendreher ein Muss für jeden Haushalt. Eine Abwandlung ist der Pozidriv Schraubendreher.
Torxschraubendreher
Das nächste Schraubwerkzeug ist genauso aufgebaut wie ein Schlitzschraubenzieher. Allerdings befindet sich am Ende des Stabs ein Muster, das einem Stern ähnelt. Insgesamt hat es sechs Ecken. Das Muster einer Torxschraube ist gleich. Es ist ebenfalls ein Stern mit sechs Ecken. Schrauben dieser Art, sind auch nur mit einem Torxschraubenzieher zu bedienen.
Der Innensechskant Schraubendreher
Ein Innensechskant Schraubendreher ist auch unter dem Markennamen Inbus bekannt. Sein charakteristisches Muster ist ein Sechseck, also ein Hexagon. Dieses Schraubwerkzeug ist vielfältig in seiner Existenz.
Der Innensechskant Schraubendreher tritt in verschiedenen Formen auf. Entweder ist er so aufgebaut wie ein Schraubenzieher. Dann besitzt er am Ende des Stabs ein Hexagon. Oder er ist ein länglicher Stab, der im oberen Drittel um 90 Grad abgeknickt ist. Beide Varianten sind möglich.
Eine Schraube für dieses Schraubwerkzeug hat im Kopf ein Bohrung in Form eines Sechsecks. Solch ein Schraubendreher ist für Ihr Zuhause ein essentieller Bestandteil. Die Schraube kommt häufig in kleinen Möbeln vor.
Der Maulschlüssel
Der Maulschlüssel ist Ihnen sicherlich bekannt. Es handelt sich hierbei um den länglichen flachen Stab. Seine Enden ähneln den Scheren von einem Krebs. Mit diesem Schraubwerkzeug befestigen oder lösen Sie problemlos Sechskant Schrauben. Je größer die Mutter oder Schraube, desto größer sind die Enden.
Es existieren auch Mischungen aus verschiedenen Schlüsseln. So gibt es ein Schraubwerkzeug, das am einen Ende einen Maulschlüssel hat. Und am anderen Ende einen Ringschlüssel.
Der Ringschlüssel
Der Ringschlüssel ist in sich geschlossen und hat ein gezacktes Muster im Inneren. Er erfüllt generell dieselbe Funktion wie der Maulschlüssel, doch ein paar Unterschiede gibt es.
Dieses Schraubwerkzeug setzen Sie auf die Mutter oder Schraube, um sie zu bedienen. Ein Maulschlüssel hingegen bietet die Möglichkeit die Schraube seitlich zu erfassen. Ebenso haben Sie zwölf Wege den Ringschlüssel anzusetzen. Der Maulschlüssel hingegen bietet nur sechs.
Der Knochenschlüssel
Der Aufbau dieses Schraubwerkzeugs ist schnell erklärt. Der Knochenschlüssel ist ebenso ein länglicher Stab, der an beiden Enden eine Art Würfel besitzt. Jede Fläche dieser Würfel ist mit einer unterschiedlichen Größe desselben Musters versehen. Hierbei handelt es sich wieder um ein Sechseck.
Insgesamt hat der Knochenschlüssel zehn Größen zur Auswahl. Der Vorteil gegenüber eines Ringschlüssel oder eines Maulschlüssels ist klar. Da mehr Vielfalt geboten ist, sind Sie mit einem Knochenschlüssel auch flexibler unterwegs.
Der Rohrsteckschlüssel
Das Schraubwerkzeug ähnelt von außen einem Rohr. Sein Innenleben ist aber mit einer Sechs- oder Zwölfkant Verzahnung ausgestattet. Dabei hat es im oberen Drittel zwei Löcher, die jeweils gegenüber stehen. Die Funktionsweise eines Rohrsteckschlüssel ist anders als bei seinen Mitstreitern.
Sie setzen das Rohr auf die Schraube oder Mutter auf. Bei einem Rohrsteckschlüssel ist meistens auch ein Stab dabei. Dieser passt genau in die Löcher, die sich im oberen Drittel befinden. Sie führen ihn durch und halten den Stab an beiden Enden fest. Je nachdem, ob Sie etwas befestigen oder lösen, drehen Sie in die jeweilige Richtung.
Der Steckschlüssel mit Aufsätzen (Knarre)
Dieses Schraubwerkzeug ist vermutlich die beste Variante, die es unter den Schraubenschlüssel gibt. Er ist vielseitig, flexibel einsetzbar und auch bei wenig Raum nutzbar. Wo liegt aber der Unterschied zu den anderen?
Die Knarre, wie man den Steckschlüssel auch nennt, ist alleine kein Werkzeug. Für sie gibt es einige Aufsätze. Diese ähneln einem Ring, der etwas höher gebaut ist. Das Innenleben ist auch eine Sechs- oder Zwölfkant Verzahnung. So stecken Sie nach Bedarf, den jeweiligen Aufsatz drauf. Es ist also ein Werkzeug für alle Größen. Jedoch ist dies nicht alles.
Dieses Schraubwerkzeug brauchen Sie beim Drehen nicht abzusetzen. Durch die sogenannte „Ratsch-Funktion“ ist eine durchgängige Bewegung möglich. Bei wenig Platz ist dieser Schraubenschlüssel optimal.
4. Die Norm bei Schraubwerkzeugen
Wenn Sie die Schlüsselweite einer Mutter bestimmen, stoßen Sie auf unterschiedliche Begriffe. Beispielsweise auf DIN oder ISO. Die Bedeutung dieser Bezeichnungen erklären wir im Folgenden.
DIN und ISO (H3)
DIN ist eine Abkürzung für das deutsche Institut für Normung. Sie geben also Normen für die unterschiedlichsten Bereichen an. Also auch für Werkzeuge und Co.
Schrauben und Muttern haben verschiedene Eigenschaften. Durch die Normung, also der Vereinheitlichung, führt die DIN einen Standard ein. An diesen halten sich Konzerne und Firmen, die zum Beispiel ihre Produkte austauschen. Bei Schrauben ist das ebenso der Fall.
Eine normale Schraube umfasst viele Eigenschaften. Der Flankenwinkel, der Durchmesser und viele mehr. Mehrere Eigenschaften ergeben dann eine Norm. Beispielsweise die Normung in der DIN 13. Mit der Standardisierung fällt der Austausch einfach und übersichtlicher.
Normen bieten also ein Regelwerk an Vorschriften, welches ein Produkt oder Leistung zu beinhalten hat. Die DIN Norm selbst bietet dabei für den Endkunden eine Überprüfbarkeit, durch Transparenz, Objektivität und schafft Vergleichbarkeit.
Das gleiche ist bei ISO der Fall. Allerdings sind das Normen, die International verwendet von Gebrauch sind. Ausgeschrieben heißt es International Standards Organization.
5. Qualitätsmerkmale und Kriterien bei einem Schraubwerkzeug
Qualität und Quantität spielen hierbei eine große Rolle. Da es sehr viele Schrauben und Muttern gibt, brauchen Sie auch die verschiedensten Schraubwerkzeuge. Damit sind Sie für jeden Fall gewappnet. Doch bei einem Werkzeugkasten ist die Langlebigkeit von Bedeutung. Was macht also ein gutes Schraubwerkzeug aus?
Werkzeugkasten oder Einzelkauf?
Der Preis eines Werkzeugkastens gibt keine Auskunft darüber, ob ein Werkzeug gut oder schlecht ist. Es ist eher abhängig von der Anzahl an Werkzeugen im Kasten. Je mehr, desto teurer. Ebenso sind einige Werkzeuge dabei, die man selten bis nie benutzt. Deswegen greifen Sie beim Kauf von Schraubwerkzeugen lieber auf einzelne Elemente zurück.
Wo kaufe ich das richtige Schraubwerkzeug?
Kaufen Sie Ihr Werkzeug in einem Baumarkt und lassen sich beraten. Die Fachmänner helfen Ihnen gerne. Optional gibt es auch zahlreiche Online Händler, die Schraubwerkzeuge anbieten. Informieren Sie sich im Vorhinein, welche Marke gute Werkzeuge produziert.
Was macht eine guten Schraubendreher aus?
Zum einen die Spitze. Da die Schrauben auch magnetisch sind, ist eine magnetische Spitze auch von Vorteil. Sie hält die Schraube also nochmal selbst fest.
Zum anderen der Griff. Bei dem ist die Ergonomie sehr wichtig. Bei längeren Arbeiten freut sich Ihre Hand sicherlich darüber. Ebenso gibt es spezielle Griffe, die den Strom ableiten. Für Elektriker ein ideale Lösung.
Was macht einen guten Schraubenschlüssel aus?
Achten Sie bei diesem Schraubwerkzeug auf die Verarbeitung. Graten und ähnliche Rückstände sind Zeichen für eine schlechte Verarbeitung. Das Material besteht meistens aus Chrom-Vanadium-Stahl und bietet Stabilität.
6. Kosten von Schraubwerkzeugen und Werkzeugkästen
Die Preise von Werkzeugkästen reichen von zehn bis hin zu mehreren hundert Euro. Einen guten Werkzeugkasten finden Sie schon für nur 100€. Darin enthaltene Werkzeuge sind:
- Hammer.
- Schraubendreher.
- Zange.
- Säge.
- Maßstab.
- Schraubenschlüssel.
- Wasserwaage.
- Schleifpapier.
Die namhaften Marken, die gute Werkzeugkästen verkaufen, sind:
- Makita.
- Bosch.
- Knipex.
- Fein.
- Gedore.
- Festool.
- Proxxon.
- Und viele mehr.
Achten Sie bei einem Kauf eines Werkzeugkastens auf die Marke und den Inhalt. Falls Sie sich unsicher sind, besuchen Sie den Baumarkt Ihres Vertrauens. Die Auswahl ist sehr groß und ein Fachmann berät Sie gerne.
7. Vor- und Nachteile von Schraubwerkzeugen und Werkzeugkoffer
Einen Werkzeugkoffer mit Schraubwerkzeug zu besitzen ist hilfreich, keine Frage. Doch lohnt sich die Investition? Oder reicht es, wenn Sie sich einen den Werkzeugkasten Ihres Nachbarn ausleihen?
Vorteile
Für kleinere Reparaturen ist eigenes Werkzeug ideal, auch wenn Sie ein Handwerker sind. Mit einem eigenen Werkzeugkasten sind Sie gut aufgestellt. Ebenso ist es von Vorteil, einzelne Werkzeuge und Schraubwerkzeuge Zuhause zu besitzen: Einen Schraubendreher, einen Schraubenschlüssel oder auch einen Hammer. Sie sind alle einzeln erhältlich und somit auch günstiger als ein Werkzeugkasten.
Manchmal reicht es auch, wenn Sie sich den Werkzeugkasten von jemandem leihen. Somit sind Sie von den Kosten befreit und haben bei Bedarf Zugriff.
Nachteile
Abgesehen von den Kosten gibt es keine großen Nachteile. Ein möglicher Nachteil wäre der erneute Kauf bei Bruch oder anderweitigen Schäden. Deswegen lohnt es sich etwas tiefer in den Geldbeutel zu greifen.
8. Fazit – Schraubwerkzeuge sind ein essentieller Bestandteil von Ihrem Zuhause
Was lässt sich also zum Thema Schraubwerkzeug sagen? Die gängigsten Schraubwerkzeuge sind ein Muss für den Haushalt, um alltäglichen Reparaturen nachzukommen. Dafür sind sie einzeln im Handel erhältlich. Ein Werkzeugkasten ist für den Alltag nicht wirklich notwendig. Wenn Sie ein Handwerker sind, dann greifen Sie auf einen qualitativ hochwertigen zurück. Dieser ist zwar in der Anschaffung teurer, aber hat dafür eine lange Lebensdauer.