1. Grundlegendes zu Schlagwerkzeugen
Unter Schlagwerkzeuge fällt alles, das Sie beim Schlagen benutzen. Diese Werkzeuge besitzen einen stabilen Griff sowie einen Kopf. Das Gewicht des Kopfes sorgt für die nötige Kraft beim Schlagen. Zu den Schlagwerkzeugen gehören nicht nur der Hammer, mit dem Sie schlagen. In vielen Fällen benötigen Sie sekundäre Werkzeuge, die Sie mit dem Hammer nutzen. Diese Hilfsmittel zählen ebenfalls zu den Schlagwerkzeugen.
Sie alle haben unterschiedliche Verwendungszwecke. Dabei unterscheiden sich diese Schlagwerkzeuge nicht nur in ihren Funktionen. Auch ihre Form und ihr Aufbau sorgen innerhalb der Nutzung für verschiedene Ausprägungen. Zu diesen Hilfsmitteln zählen:
- Meißel.
- Körner.
- Beitel.
- Splinttreiber.
2. Primäres Schlagwerkzeug – Hämmer
Wie bereits erwähnt, sind Schlagwerkzeuge in zwei Gruppen unterteilt. Einmal die Werkzeuge, die Sie zum Schlagen verwenden. Darunter fallen verschiedene Arten von Hämmern. Dazu zählen sowohl verschiedene Standardhämmer als auch spezielle. Auf der anderen Seite gibt es die oben genannten Hilfsmittel. Im Folgenden erfahren Sie, welche Hämmer und Hilfsmittel es gibt und wie Sie sie verwenden.
Standardhämmer
Einen Hammer haben Sie als klassisches Schlagwerkzeug sicher selbst zuhause. Dieser weist einen schlanken Kopf mit einer sich verschmälernden Seite auf. Wussten Sie, dass es sich dabei um einen sogenannten Schlosserhammer handelt? Seinen Namen hat er von seiner ursprünglichen Verwendung durch Schlosser. Dieses Schlagwerkzeug ist ein echter Alleskönner. Er findet für viele Aufgaben Verwendung. Mit seiner quadratischen Schlagfläche eignet er sich vor allem zum Einschlagen von Nägeln und Dübeln. Weitere bekannte Hämmer sind:
- Gummihammer.
- Vorschlaghammer.
- Holzhammer.
Ein Hammer, der nur Energie überträgt, ist der Gummihammer. Sein zylinderförmiger Kopf ist an beiden Seiten abgeflacht. Ähnlich wie der Schlosserhammer ist er ein Schlagwerkzeug mit vielen Funktionen. Dabei ist er jedoch auf empfindliche Materialien spezialisiert. Der weiche Kopf des Gummihammers hinterlässt keine Beschädigungen am Material. Daher eignet er sich besonders gut, um Fliesen und Ähnliches anzubringen.
Ebenfalls sehr bekannt ist der Vorschlaghammer. Als großes Schlagwerkzeug mit schwerem Kopf hat er eine enorme Schlagkraft. Er findet bei schwereren Arbeiten Verwendung. Dazu zählen Abbrucharbeiten oder das Einschlagen von Bolzen und Pfählen. Hierbei ist der Vorschlaghammer eine große Hilfe.
Zudem gibt es Schlagwerkzeuge mit hölzernen Köpfen. Zu diesen Hämmer zählen Holzklüpfel und Holzhammer. Sie unterscheiden sich in ihrer Kopfform, finden jedoch auf gleiche Art Verwendung. Beide zählen zu den Standard-Werkzeugen im Tischlerhandwerk.
Spezielle Hämmer
Der Name des Fliesenlegerhammers spricht für sich. Dabei handelt es sich um ein spezielles Schlagwerkzeug des Fliesenlegers. Der Kopf ist schmal und leicht, eine Seite läuft zu einer Spitze aus. Diese dient dazu, Löcher in Fliesen zu schlagen. Mit diesem Hammer vermeiden Sie eine Zerstörung der Fliese.
Ein weiteres Modell unter den Spezialhämmern ist der sogenannte Latthammer. Dieser Hammer findet im Holzbau Verwendung. Die angeraute Schlagseite des Latthammers verhindert, dass er beim Schlagen abrutscht. Eine nagelkopf-förmige Aussparung erleichtert das Ansetzen von Nägeln. Auf der anderen Seite des Kopfes ragen zwei Zacken hervor. Eine davon ist kürzer und abgeflacht, die zweite länger und spitz. Schlagen Sie diese in große Holzstücke, sind sie eine große Hilfe beim Anheben dieser. Der Spalt zwischen den Zacken eignet sich dazu, Nägel aus dem Holz zu ziehen.
Der Spalthammer ist Axt und Schlagwerkzeug zugleich. Auch hierbei handelt es sich um einen Hammer für den Holzbau. Der schwere Kopf eignet sich besonders gut, Holz zu spalten. Auf der Rückseite besitzt der Spalthammer die typische Schlagfläche, welche dazu dient, Spaltkeile einzuschlagen.
Ein anderer Sonderfall unter den Schlagwerkzeugen ist der Maurerhammer. Wie der Name sagt, verwenden ihn vorwiegend Maurer. Er dient dazu, Steine in Form zu schlagen. Dafür besitzt er eine abgeflachte, aber scharfe Kante auf der Rückseite. Die Schlagseite ist ähnlich wie die des Latthammers. Eine raue Oberfläche verhindert das Abrutschen. Außerdem erleichtert eine entsprechende Einkerbung das Anbringen von Nägeln.
Speziell für die Arbeit mit dem Meißel gibt es den sogenannten Fäustel. Dabei handelt es sich um einen massiven Hammer mit zwei Schlagseiten. Dieses Schlagwerkzeug findet in unterschiedlichen Fällen Verwendung.
3. Sekundäres Schlagwerkzeug – Hilfsmittel
Hilfsmittel sind Schlagwerkzeuge, auf die Sie mit einem Hammer draufschlagen. Sie dienen als Ergänzung zum Hammer als primäres Schlagwerkzeug. Für sich genommen verfügen diese Hilfsmittel über andere Bezeichnungen. Dies liegt zum einen daran, dass einige auch ohne Hammer verwendbar sind. Zum anderen an ihrer jeweiligen Funktion und Verwendung. Hier finden Sie eine Übersicht über die wichtigsten Schlagwerkzeug-Hilfsmittel, ihre Unterarten und den Gebrauch.
Der Meißel
Der Meißel ist ein Schlagwerkzeug, mit dem Sie vorwiegend Material teilen oder abtrennen. Er findet in der Steinverarbeitung Verwendung. Zum Bearbeiten von Metall ist er ebenfalls geeignet. Steinmetze bezeichnen ihn auch als Eisen. Der Meißel besteht aus Stahl und ist in einem Stück gefertigt. Auf einer Seite hat er eine Schlagfläche für den Hammer. Die andere Seite ist die Schneide.
Beim Meißel handelt es sich um ein vielfältiges Hilfsmittel. Die Funktionsweise ist dabei immer dieselbe und simpel. Setzen Sie den Meißel in spitzem Winkel auf die zu bearbeitende Fläche. Schlagen Sie dann mit dem Hammer auf die Schlagfläche. Die Schneide dringt in das Material ein, trägt es ab oder verursacht einen Bruch.
Standardmeißel
Je nach Absicht, die Sie verfolgen, ist die Schneide des Meißels unterschiedlich geformt. Entsprechend eignen sich verschiedene Meißel für unterschiedliche Zwecke. Bei dieser Fülle an Schlagwerkzeugen ist es jedoch möglich, den Überblick zu verlieren. Lesen Sie daher im Folgenden, welcher Meißel wofür geeignet ist.
Meißel | Aussehen | Verwendung |
---|---|---|
Spitzmeißel | Die Schneide läuft zu einer Spitze zusammen. | |
Flachmeißel | Die Schneide ist schmal und läuft flach aus. | |
Breitmeißel | Die Schneide ist besonders breit. | |
Spatmeißel | Die Breite der Schneide liegt zwischen Flach- und Breitmeißel. Der Winkel ist flacher. | |
Fliesenmeißel | Die Schneide ist schmal und flach, mit leichtem Winkel. | |
Hohlmeißel | Die Schneide formt eine Kuhle. | |
Kanalmeißel | Die Schneide formt eine Kuhle und weist einen Zacken vorne auf. | |
Flügelmeißel | Ein Kanalmeißel mit kürzerer Schneide und Flügel an den Seiten. | |
Zahneisen | Die Schneide ist mit kleinen Zähnen versehen. | |
Schaufelspaten | Die Schneide sieht wie eine Schaufel aus. | |
Asphaltspaten/-schneider | Die Schneide sieht wie ein Spaten aus. | |
Spachtelmeißel | Der Griff ist schmal, die Schneide sieht wie ein Spachtel aus. |
Spezialmeißel
Drei spezielle Meißel weichen von Aufbau und Verwendung des klassischen Meißels ab. Statt Schneiden weisen sie andere Köpfe auf, die für unterschiedliche Zwecke konzipiert sind. Bei diesen speziellen Meißeln handelt es sich um:
- Erdnageleintreiber: Sein Kopf besteht aus einem Rohr. Dieser Meißel findet Verwendung zum maschinellen Eintreiben von Erdnägeln.
- Stampferplatte: Der Kopf ist eine quadratische Platte. Sie findet beim Verdichten von Erdreich und losen Steinen Verwendung.
- Stockermeißel: Sein Kopf ist ein quadratischer Block, der mit Zähnen besetzt ist. Verwendung findet er beim Aufrauen von Oberflächen und der Asphalt- und Betonsanierung.
Der Beitel
Beitel sind Schlagwerkzeuge der Tischler für die Holzbearbeitung. Sie tragen das Material bei der Bearbeitung ab. Ihre Funktion ist der von Meißeln ähnlich, sie unterscheiden sich aber im Aufbau: Beitel sind oft mehrteilig. Sie bestehen aus einem Griff aus Holz oder Kunststoff, Metallringen und der Stahlschneide.
Die Metallringe befinden sich an den Enden des hölzernen Griffs des Schlagwerkzeugs. Ein Schlagring am oberen Ende verhindert die Beschädigung des Griffs durch den Hammer. Die Zwinge am unteren Ende sorgt dafür, dass der Griff nicht splittert. Das passiert, wenn der Schlag durch die Wucht die Schneide hineindrückt. Sind bei einem Holzgriff diese Ringe nicht vorhanden, eignet er sich nicht zum Schlagen.
Je nach beabsichtigtem Ergebnis gibt es verschiedene Varianten. Beitel sind vielfältige Schlagwerkzeuge. Manche bezeichnen sie ebenfalls als Eisen. Hier daher eine Übersicht über Ihre Formen und Verwendungen:
- Flacheisen, Stecheisen beziehungsweise -beitel: Diese Schlagwerkzeuge finden Verwendung beim Herausarbeiten von eckigen Stechbeitel gibt es in zwei Formen mit unterschiedlichen Kanten: Form A und Form B. Form B ist für sauberes Ausstechen von spitzen Ecken geeignet. Form A ist ein Allrounder. Sie weisen beide mehrere Breiten auf.
- Flacheisen, Stemmeisen beziehungsweise -beitel: Sie dienen zum Ausstemmen von Vertiefungen. Zusätzlich eignen sie sich zum Herauswuchten der losen Späne. Es gibt sie in unterschiedlichen Breiten.
- Hohlbeitel beziehungsweise -eisen: Er dient der Erstellung gerundeter Flächen. Entsprechend weist die Klinge eine gebogene Form auf.
- Kantenbeitel: Im Prinzip handelt es sich dabei um einen Stechbeitel. Aber er eignet sich durch die stärkere Wirkung besonders für tiefe Löcher. Dies ist durch die besondere Form mit einer Kante entlang seiner Achse möglich.
- Japanische Stecheisen: Hierbei handelt es sich um ein besonders gefertigtes Schlagwerkzeug. Sie bestehen aus unterschiedlichen Stahlsorten an Schneide und Schaft. Dadurch sind sie widerstandsfähiger und halten dem Hammer besser stand.
- Drechselbeitel oder Dreheisen: Auf diese schlagen Sie nicht mit dem Hammer. Stattdessen finden sie an der Drechselbank
Der Körner
Ein Körner ist ein Schlagwerkzeug, das in erster Linie Handwerker vor dem Bohren verwenden. Auch beim präzisen Anbringen von Schrauben ist er hilfreich. Er zählt allein genommen zu den Eindrückwerkzeugen.
Der Körner besteht aus Stahl und weist eine gehärtete Spitze auf. Diese erzeugt beim Einschlagen mit dem Hammer auf das Werkzeug eine Körnung im Material. Somit schaffen Sie ein kleines Loch. Dadurch erhält der Bohrer später eine Führung, sodass dieser beim Ansetzen nicht ausbricht. Schrauben lassen sich somit gezielt ansetzen.
Eine Sonderform des Körners ist die sogenannte Zentrierglocke. Wie der Name vermuten lässt, weist dieser Körner neben der Spitze eine glockenförmige Ummantelung auf. Diese hilft beim Ankörnen von zylindrischen Flächen. Bei passender Glockengröße befindet sich die Körnung zentriert auf der Fläche.
Eine frühere Verwendung des Körners war die Konturierung. Hierbei bildete eine Reihe an Körnungen eine Orientierung für folgende Arbeitsschritte. Daher existiert ein spezielles Schlagwerkzeug: ein Körner mit zwei Spitzen. Das erleichterte die Arbeit. Wie weit die Spitzen auseinander stehen, hängt von der benötigten Genauigkeit der Kontur ab. Heute findet sich diese Verwendung kaum noch.
Der Splinttreiber
Ein Splinttreiber ist ein Schlagwerkzeug, das beim Lösen und Einbringen von Sicherungen Verwendung findet. Für sich genommen zählt er zu den Körnern und Austreibern. Alternativ finden Sie ihn auch unter der Bezeichnung Durchtreiber. Er gleicht einem Körner, doch seine Spitze ist länger. Mit ihr schlagen Handwerker Sicherungen unter die Werkstoff-Oberfläche beim Einsetzen. Beim Austreiben schlagen Sie mit dem Hammer die Sicherung heraus. Zu diesen Sicherungen zählen unter anderem:
- Splinte.
- Nieten.
- Stifte.
- Bolzen.
Eine Sonderform des Splinttreibers ist der Durchschläger. Er weist eine kegelförmige Spitze auf, die vorne abgeflacht ist. Schmiede schlagen mit diesem Schlagwerkzeug Löcher in heißes Metall. Das spitze Ende eines Körners verformt sich bei diesem Vorgang.
4. Kosten für verschiedene Schlagwerkzeuge
Die Preise für die verschiedenen Schlagwerkzeuge variieren stark. Beim Hammer sind sie abhängig von den Materialien und dem Gewicht des Kopfes. Je schwerer der Kopf, desto teurer der Hammer. Außerdem kommt es auch auf den Hersteller an. Auch bei Schlagwerkzeugen bezahlen Sie für renommierte Hersteller zusätzlich. Dasselbe gilt für die Hilfsmittel. Hierbei spielt das Modell ebenfalls eine Rolle. Häufig finden Sie diese als Sets im Handel.
Werkzeug | Kosten |
---|---|
Schlosserhammer, Holzgriff. | 4 bis 60 € |
Fliesenlegerhammer, Holzgriff. | 5 bis 15 € |
Gummihammer, Holzgriff. | 5 bis 40 € |
Latthammer, Metallgriff. | 10 bis 40 € |
Spalthammer, Holzgriff. | 30 bis 160 € |
Vorschlaghammer, Holzgriff. | 18 bis 28 € |
Maurerhammer, Metallgriff. | 15 bis 40 € |
Fäustel, Holzgriff. | 13 bis 35 € |
Fäustel, Fiberglasgriff. | 50 bis 170 € |
Klüpfel, Holzkopf. | 6 bis 30 € |
Meißel, auch als Sets erhältlich, keine speziellen. | 7 bis 70 € |
Meißel, spezielle. | 70 bis 160 € |
Beitel, auch als Sets erhältlich. | 10 bis 90 € |
Körner. | 3 bis 20 € |
Splinttreiber, auch als Sets erhältlich. | 3 bis 30 € |
5. Fazit – Schlagwerkzeug als Grundlage
Der Hammer als typisches Schlagwerkzeug fehlt in keinem Haushalt. Klassisch ist es der Schlosserhammer. Er ist ein Universalwerkzeug und erfüllt verschiedene Zwecke im Heimwerker-Bereich. Unter den Schlagwerkzeugen ist er die Grundlage einer jeden Werkzeugsammlung.
Hämmer sind außerdem die Schlagwerkzeuge im engsten Sinne. Mit diesen führen Sie die Schläge aus. Die geschlagenen Werkzeuge sind Meißel, Beitel, Körner und Splinttreiber. Diese Hilfsmittel zählen aber ebenfalls zu den Schlagwerkzeugen. Auch hier finden sich verschiedene Klassifizierungen. Die Aufgabe der Hilfsmittel ist es, die Kraft der Hammerschläge auf das Werkstück zu übertragen.