


1. Grundlagen zum Schallschutz der Wand
Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Schall. Gegen beide hilft Ihnen ein Schallschutz Ihrer Wand. Zum einen gibt es den Luftschall. Dieser breitet sich, seinem Namen entsprechend, über die Luft aus. Auf der anderen Seite gibt es noch den Körperschall. Er entsteht, wenn sich Schwingungen in Festkörpern ausbreiten. Dabei übertragen sie die Schallwellen. Die spezifischste Form des Körperschalls ist der Trittschall. Dieser entsteht beim Gehen auf festen Untergründen.
Bei der Belästigung durch Schall sprechen Fachkräfte von zwei Arten. Zum einem den Dauerlärm, ein anhaltend lautes Geräusch. Dieser entsteht zum Beispiel durch eine Baustelle oder den Verkehr. Die zweite Variante bilden die Schallspitzen. Darunter fallen kurze, laute Geräusche wie der Schrei eines Kindes. Für beide dieser Faktoren ist Dezibel die Maßeinheit. Eine effektive Schalldämmung schränkt beide ein.
Bei Dezibel (dB) handelt es sich um die übliche Maßeinheit für Lautstärken. Sie ist auch maßgeblich für den Schallschutz einer Wand. Gespräche empfinden Menschen noch als angenehm und normal. Ein Presslufthammer jedoch verkörpert schmerzhafte Lautstärke. Als Anforderung an eine Schalldämmung gilt, die normale Lautstärke abzuhalten. Eine Steigerung um 10 dB empfinden Sie als doppelt so laut wie zuvor. Nach folgender Auflistung sind 60 dB also bereits doppelt so laut wie ein Gespräch.
- Normale Gesprächslautstärke: 50 dB.
- Störend laute Geräusche: 100 dB.
- Schmerzhafte Geräusche: 120 dB.
Sind Sie Lärm zu lange ausgesetzt, führt dies zu Beeinträchtigungen. Bei einem mangelndem Schallschutz Ihrer Wand leidet zunächst Ihr Schlaf. Verursachen Ihre Nachbarn langanhaltend Lärm, führt das zu Schlafstörungen und unruhigen Nächten. Dauerhaft hohe Dezibelwerte verursachen außerdem gesundheitliche Schäden. Nicht nur schädigen sie Ihr Gehör. Auch Stressreaktionen und Schwindel sind nicht ungewöhnlich. Für Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden ist eine gute Schalldämmung wichtig.
Lesen Sie jetzt bei Tipp zum Bau, welche Maßnahmen gegen Trittschall helfen. Lesen Sie in unseren Beiträgen zur Dämmung mehr zum Thema.
2. Die Möglichkeiten für den Schallschutz Ihrer Wand
Zum Schallschutz Ihrer Wand stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Diese hängen von verschiedenen Faktoren ab. Es ist wichtig, ob es sich um einen Neubau oder ein bestehendes Gebäude handelt. Außerdem spielt es eine Rolle, ob Sie eine massive, tragende Wand isolieren. Die Möglichkeiten der Schalldämmung unterscheiden sich von denen bei der Trockenbauweise.
Schallschutz der Wand beim bestehenden Gebäude
Bei einem bestehenden Gebäude steht Ihnen zunächst der Weg über die Einrichtung offen. Einige Gegenstände dämmen Schall ein. Dazu gehören Sofas, dicke Vorhänge und auch Schränke. Doch dadurch ist es Ihnen nicht zwingend möglich, eine effektive Schalldämmung zu erreichen. Bauliche Maßnahmen sind die bessere Alternative.
Benötigen Sie Schallschutz einer Wand in Trockenbauweise, sind Platten aus Schaumstoff zu empfehlen. Diese eignen sich sehr gut für nichttragende Wände. Sie sind leicht als Schalldämmung anzubringen. Mit ein wenig handwerklichem Geschick brauchen Sie dafür keinen Fachmann. Alternativ bieten sich auch andere Dämmstoffe an. Diese sorgen gleichzeitig für eine gewisse Wärmedämmung.



Eine Vorsatzschale ist die effektivste Alternative für den Schallschutz Ihrer Wand.
Die effektivste Alternative bildet der Aufbau mit einer Vorsatzschale. Damit erzeugen Sie mit etwas Abstand eine zweite Wand. Diese besteht aus Gipsplatten. Der Aufbau eignet sich besonders zur Schalldämmung tragender Massivwände. Er unterteilt sich in mehrere Teile:
- Sie benötigen eine Unterkonstruktion, die von der Hauptwand entkoppelt ist.
- Zwischen die beiden Wände verbauen Sie schalldämmendes Material.
- Als zweite Wand benötigen Sie Gipsplatten.
- Die Fugen zwischen den einzelnen Platten verschließen Sie mit Putz.
In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über Ihre Möglichkeiten zur Innendämmung.
Schallschutz der Wand beim Neubau



Das richtige Mauerwerk trägt maßgeblich zum Schallschutz Ihrer Wand bei.
Bei einem Neubau ist es außerdem wichtig, darauf zu achten, wie Sie bauen. Sogenannte Schallbrücken gilt es zu vermeiden. Diese entstehen bei einem zweischaligen Aufbau. Zum Schallschutz Ihrer Wand ist es nötig, dass zwischen den Schalen keine Verbindung besteht. Jeder kleine Kontakt ermöglicht die Übertragung von Schall. Achten Sie daher darauf, dass folgendes nicht entsteht:
- Starre Verbindungen zwischen Bauteilen.
- Ungewollte Öffnungen und Spalten im Rohbau.
- Putz- oder Betonbrocken zwischen zwei Schalen, die beide Seiten des Hohlraums verbinden.
Die letzte Möglichkeit ist eine Dämmung gegen Schall. Zum optimalen Schallschutz Ihrer Wand ist es ratsam, diese einzubauen. Viele Materialien zur Wärmedämmung eignen sich auch zur Schalldämmung. Wählen Sie zur allgemeinen Dämmung entsprechende Materialien, tragen sie der Schalldämmung Rechnung. Damit schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe.
3. Für den Schallschutz Ihrer Wand verfügbare Materialien
Für den Schallschutz Ihrer Wand geeignete Materialien weisen eine hohe Rohdichte auf. Dieser Wert bezeichnet die Dichte bezogen auf das gesamte Volumen des Baustoffs. Er bildet den Vergleichswert zur Bestimmung der Eignung eines Materials zur Schalldämmung.
- Beton: Weist eine sehr hohe Rohdichte auf. Außerdem ist das Material sehr schwer. Daher ist Beton hervorragend zum Schallschutz der Wand im Rohbau geeignet.
- Kalksandstein: Das Material ist schwer mit hoher Rohdichte. Dadurch eignet es sich sehr gut zum Schallschutz Ihrer Wand im Rohbau.
- Klinker: An sich weist das Material keine hohe Rohdichte auf. Jedoch lässt es sich hervorragend als zweischaliges Mauerwerk realisieren. Mit einer ordentlichen Dämmschicht dazwischen bietet Klinger eine hohe Schalldämmung.
- Mineralwolle: Dazu zählen Glas- und Steinwolle. Beide weisen eine gute Rohdichte auf. Die von Glaswolle ist dabei noch etwas höher im Schnitt. Sie beide eignen sich gut als Wärmedämmung und Schallschutz Ihrer Wand. Sie sind sowohl beim Neubau als auch in einer Vorsatzschale sinnvoll.
- Holzfasern: Sie besitzen ebenfalls eine hohe Rohdichte. Es gibt hiervon zwei Varianten, die festen und die flexiblen Platten. Die festen weisen eine höhere Rohdichte auf. Holzfaserplatten sind als Wärme- und Schalldämmung geeignet. Außerdem handelt es sich dabei um einen Naturstoff.
- Schaumstoff: Je nach Schaumstoff weist er unterschiedliche Rohdichten auf. Dabei ist zwischen Schalldämmung und Schalldämpfung zu unterscheiden. Die Dämpfung spielt lediglich für die Akustik im Raum eine Rolle. Zum Schallschutz Ihrer Wand eignen sich daher nur bestimmte Schaumstoffe. Idealerweise sind sie schwer, mit wenigen Poren.
4. Schallschutz der Wand: Die Problematik der Türen und Fenster



Fenster schirmen in geschlossenem Zustand Lärm ab.
Beachten Sie, dass beim Schallschutz Ihrer Wand Fenster und Türen immer Schallbrücken sind. Die Öffnungen lassen Schall grundsätzlich hindurch. Das stellt besondere Anforderungen an die Schalldämmung. Hier empfiehlt es sich, spezielle Schallschutztüren und -fenster zu verwenden. Diese schirmen zumindest in geschlossenem Zustand störenden Lärm ab. Alternativ besteht die Möglichkeit, durch Vorhänge an Fenstern Abhilfe zu schaffen.
Schallschutztüren sind in Schichten aufgebaut. Dabei liegt zwischen zwei Schalen eine Füllung. Hierfür eignet sich zum Beispiel Mineralwolle. Diese Schalen weisen eine möglichst große Masse auf. Dies gewährleistet hohen Schallschutz Ihrer Wand. Damit die Türen ihren Zweck erfüllen, ist eine ausreichende Dichtung notwendig. Andernfalls dringt der Schall weiterhin durch ungewollte Öffnungen. Dafür sind spezielle Dichtungen zu verwenden.
Wie herkömmliche Fenster sind auch Schallschutzfenster in Schichten aufgebaut. Sie weisen dabei jedoch einen asymmetrischen Scheibenaufbau auf. Statt aus gleichmäßigen Einzelscheiben bestehen sie aus solchen mit unterschiedlichen Stärken. Auch der Abstand dazwischen ist größer. Gegebenenfalls findet sich eine durchsichtige Schallschutzfolie im Fenster. Eine ausgeprägte Dichtung erhöht den Schallschutz Ihrer Wand noch weiter.
5. Der Schallschutz Ihrer Wand: Ein Kostenüberblick
Die Kosten für den Schallschutz Ihrer Wand variieren abhängig vom Material. Dies trifft sowohl bei den Dämmstoffen als auch bei Schallschutztüren und -fenstern zu. Bei Fenstern und Türen betrifft dies das Material der Rahmen und Türblätter. Außerdem spielt die geforderte Schalldämmung eine Rolle. Je höher die Anforderungen sind, desto teurer ist es. In der folgenden Tabelle sehen Sie zunächst eine Kostenübersicht der Materialien. Anschließend die Kostenpunkte einer Ausführung mit Vorsatzschale. Die letzte Tabelle zeigt Ihnen einen Überblick zu Schallschutzfenstern und -türen. Hierbei variiert der Preis abhängig von der Schallschutzstufe.
Dämmstoffe:
Material | Kosten |
---|---|
Mineralwolle | 3€ - 15€/m² |
Holzfaser, fest | 9€ - 45€/m² |
Holzfaser, flexibel | 4€ - 30€/m² |
Schaumstoffe | 5€-60€/m² |
Kalksandstein | 40€ - 80€/m² |
Klinker | 20€ - 300€/m² |
Beton | 50€ - 100€/m² |
Vorsatzschale:
Kostenpunkt | Kosten |
---|---|
Unterkonstruktion | ~ 90€/m² |
Putz | ~ 30€/m² |
Gipsplatten | 30-80€/m² |
Dämmstoff | vgl. Dämmstoffe: 3€ - 80€/m² |
Schallschutzfenster und -türen:
Aufbau | Kosten |
---|---|
Kunststofffenster | 75€ - 300€ |
Holzfenster | 95€ - 400€ |
Aluminiumfenster | 100€ - 400€ |
Kunststofftüren | ab 190€ |
Holztüren | ab 300€ |
Stahltüren | ab 3.000€ |
6. Vor- und Nachteile des Schallschutzes Ihrer Wand
Es gibt verschiedene Vor- und Nachteile beim Schallschutz Ihrer Wand. Diese sind abhängig von der Wahl der verschiedenen Arten für die Schalldämmung.
- Mauerwerk: Bietet integrierten Schallschutz Ihrer Wand ohne Aufbau. Es ist mit verschiedenen Materialien möglich. Jedoch ist es nur von Handwerkern bei einem Neubau ausführbar.
- Schaumstoff: Ist einfach anzubringen und erfordert keine Fachkräfte. Für einen besseren Schallschutz Ihrer Wand sind dickere Platten notwendig.
- Vorsatzschale: Stellt die effektivste nachträgliche Möglichkeit dar. Sie bietet einen hohen Schallschutz Ihrer Wand mit variablen Materialien. Fachkräfte sind nicht notwendig, wenn Sie handwerkliches Geschick aufweisen. Außerdem bietet sie zusätzlich Wärmedämmung. Der Einbau ist allerdings aufwändiger und sie verkleinert den Raum.
Auch die verschiedenen Dämmstoffe bieten unterschiedliche Vor- und Nachteile. Dadurch eignen sie sich besonders für bestimmte Ausführungen des Schallschutzes Ihrer Wand.
- Mineralwolle: Sorgt für gute Schalldämmung, benötigt aber hohe Materialstärken. Außerdem dient sie der Wärmedämmung. Sie ist für die Ausführung mit Vorsatzschalen gut geeignet.
- Schaumstoff: Bietet mäßigen Schallschutz Ihrer Wand bei geringer Stärke. Er ist mit wenig Aufwand anzubringen. Für besseren Schallschutz der Wand benötigen Sie höhere Stärken der Platten. Sie ist für die Dämmung von nicht-tragenden Wänden im Trockenbau geeignet.
- Holzfaser: bietet nicht nur guten Schallschutz, sondern auch Wärmedämmung. Im Sommer nimmt es Hitze auf. Es ist ein natürliches Material. Auf die Ausführung als feste Platte ist zu achten. Das Material ist als Dämmstoff bei Vorsatzschalen geeignet.
- Kalksandstein: Weist sehr gute Schallschutzeigenschaften auf. Dafür ist er nur im Rohbau einsetzbar.
- Klinker: Weist an sich nur geringen Schallschutz auf. Er ist aber in zweischaliger Ausführung mit Dämmschicht realisierbar. Außerdem besteht die Möglichkeit, verfüllte Ziegel zu verwenden. Er eignet sich für den Rohbau. Auch sind verschiedene Farben möglich.
- Beton: Ist sehr schwer. Bietet sehr guten Schallschutz Ihrer Wand. Der Bau damit gestaltet sich allerdings aufwändig. Er ist für einen Neubau gut geeignet.
7. Fazit: Der Schallschutz Ihrer Wand als lohnende Investition
Schall über einer gewissen Lautstärke ist nicht nur störend. Auch beeinträchtigt er Ihre Gesundheit. Anhaltender Lärm verursacht Stress. In der Nacht führt er zu Schlafstörungen. Sogar Hörschäden sind möglich. Ihre Lebensqualität sinkt. Es ist daher wichtig, Ihr Haus mit einer Schalldämmung zu versehen. Zum Wohle Ihrer Gesundheit und damit Sie sich wohl fühlen.
Dabei stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Egal ob Neubau oder bestehendes Gebäude. Für jede Situation gibt es die passende Lösung. Dabei stehen Ihnen eine vielfältige Auswahl an Materialien und Maßnahmen zur Verfügung. Sind sie handwerklich begabt, benötigen Sie dafür in vielen Fällen keinen Fachmann. Legen Sie selbst Hand an. Verwandeln Sie Ihr Haus in einen ruhigen Ort zur Entspannung.