2. Die Grundausstattung von Sanitärwerkzeugen
Für die Installation und Reparatur von Sanitäranlagen benutzen Klempner eine große Bandbreite an Sanitärwerkzeugen. Zu den Arbeiten in der Sanitärtechnik gehören:
- Pressen.
- Schneiden und Feilen.
- Schrauben.
- Greifen.
- Bohren.
- Messen.
- Abdichten.
- Reinigen und Spülen.
- Entgraten.
Dabei kommen verschiedene Sanitärwerkzeuge für unterschiedliche Arbeiten zum Einsatz. Beispielsweise benötigen Sie zum Greifen von Rohren spezielle Zangen. Erfahren Sie im Detail die einzelnen Einsatzbereiche von Sanitärwerkzeugen.
Sanitärwerkzeuge für Pressarbeiten
Presswerkzeuge benötigen Sie, wenn Sie Rohre miteinander verbinden. Dabei gibt es verschiedene Sanitärwerkzeuge zum Pressen für Kupferrohre, Stahl- beziehungsweise Edelstahlrohre und Kunststoffrohre. Unterscheiden Sie hier zwischen manuellen und elektrischen Presswerkzeugen.
Manuelle Presswerkzeuge sind Presszangen und Pressbacken. Die Pressprofile von Presszangen gibt es dabei in unterschiedlichen Ausführungen. Die gängigsten haben die Bezeichnungen TH, V, M und G.
Schonen Sie Ihre Kräfte mit einer elektrischen Pressmaschine. Diese schließen Sie ganz einfach an eine Steckdose an. Ist an der Arbeitsstelle kein Stromanschluss gegeben, sorgt eine akkubetriebene Pressmaschine für Abhilfe.
Sanitärwerkzeuge für Schneide- und Feilarbeiten
Zum Kürzen oder Trennen von Rohren wählen Sie eines der folgenden Sanitärwerkzeuge:
- Eine klassische Handbügelsäge.
- Ein Rohrschneider oder eine Rohrschere.
Zum Schneiden von Rohren aus Kunststoff reicht eine Bügelsäge. Sie ist leicht, einfach in der Handhabung, stabil und ausdauernd. Ein Rohrschneider eignet sich dagegen zum Schneiden von Rohren aus Aluminium, Kupfer, Messing oder Stahl. Damit gelingt Ihnen ein besonders sauberer und gerader Schnitt.
Sie klemmen ganz einfach das Rohr in die Öffnung des Rohrschneiders hinein. Die Weite lässt sich je nach Durchmesser des Rohres individuell anpassen. In der Öffnung befindet sich ein scharfes Schneidrad, ähnlich wie bei einem Dosenöffner. Diese Schneidrad liegt am Rohr auf. Dann drehen Sie das Rohr, sodass rundum ein Schnitt entsteht.
Zum Schneiden von Innen- und Außengewinden gibt es auch passendes Sanitärwerkzeug. Mit einer Gewindefeile arbeiten Sie Gewinde manuell nach.
Sanitärwerkzeuge für Schraubarbeiten
Ein altbewährtes Sanitärwerkzeug zum Anziehen und Lösen von Schrauben und Muttern ist der Schraubenschlüssel. Dieser gehört zur Grundausstattung eines jeden Werkzeugkoffers. Der gängigste unter den Schraubenschlüsseln ist der klassische Maul- oder Gabelschlüssel. Mit einem Ringschlüssel haben Sie einen besseren Halt. Er verhindert, dass sie beim Arbeiten abrutschen. Legen Sie sich Schraubenschlüssel am besten in verschieden Größen zu.
Verwenden Sie einen Steckschlüssel für schwer zugängliche Schrauben. Anders als beim Schraubenschlüssel verwenden Sie den Steckschlüssel nicht horizontal, sondern vertikal. Mit einer Ratsche beziehungsweise Knarre ziehen Sie eine Schraube fest, ohne ständig neu anzusetzen. Das ermöglicht Ihnen ein besonders kräfteschonendes Arbeiten. Ein klassischer Schraubenzieher rundet die Ausstattung an Schraubwerkzeugen ab. Auch hier lohnt sich ein Set mit Schraubenziehern in unterschiedlichen Größen. Damit lösen Sie jede Schraube.
Sanitärwerkzeuge für Greifarbeiten
Für die Grundausstattung von Sanitärwerkzeugen ist eine Rohrzange essenziell. Die Backen der Rohrzange lassen sich individuell verstellen, sodass Sie jedes Rohr greifen. Zudem ist die Rohrzange mit Greifzähnen versehen. Dies verstärkt den Halt, ohne abzurutschen. Fixieren Sie die gewünschte Maulweite der Rohrzange mit Hilfe einer Rändelschraube am längeren Arm.
Wasserpumpen-Zangen sehen Rohrzangen sehr ähnlich, unterscheiden sich aber in ihrer Funktionsweise. Mit Hilfe eines Gleitgelenks verstellen Sie die Maulweite der Wasserpumpen-Zange. Damit ist das Greifen von unterschiedlich großen Rohren möglich. Der Zangenschlüssel ist eine abgewandelte Art der Wasserpumpen-Zange. Dieses Werkzeug vereint die Funktionsweisen eines Schraubenschlüssels und einer Greifzange. Die Greifbacken des Zangenschlüssels sind glatt, sodass er Schrauben und Muttern besonders schonend greift.
Eine Kettenrohr-Zange dient zur Montage von vieleckigen Werkstücken. Sie besitzt keine Greifbacken, sondern eine Kette. Diese Kette legen Sie um das Werkstück und befestigen es am Greifarm. Mit einer Rohrbiege-Zange verbiegen Sie kinderleicht Rohre in die gewünschte Form. Für eine möglichst passgenaue Verbiegung von Metallrohren verwenden Sie eine Rohrbiege-Maschine. Eine Siphonzange ermöglicht Ihnen das Öffnen und Schließen von Siphonrohren.
Sanitärwerkzeuge für Bohrarbeiten
Für die Montage von Sanitäranlagen ist es erforderlich, Löcher in die Fliesen zu bohren. Das gelingt Ihnen nur mit einem speziellem Fliesenbohrer. Wenn Sie hier einen herkömmlichen Bohrer verwenden, kommt es zu Rissen oder Brüchen. Im Nachhinein ist das ärgerlich, weil das Auswechseln einer Fliese sehr aufwendig ist.
Das Bohren von Löchern in Rohre zählt zu den schwierigsten Aufgaben. Durch die Rundung besteht die Gefahr, dass die Bohrmaschine abrutscht. Achten Sie daher darauf, dass der Bohrer scharf und spitz ist.
Wenn Sie ein Gewinde für Schrauben bohren, gelingt Ihnen das mit einem speziellen Gewindebohrer. Um ein Gewinde zu bohren, brauchen Sie ein zusätzliches Windeisen. Den Gewindebohrer klemmen Sie in das Windeisen hinein, sodass es im rechten Winkel absteht. Dann schneiden Sie in Drehbewegungen, ähnlich wie beim Korkenzieher, das Gewinde hinein. Achten Sie auf jeden Fall darauf, dass Sie das Windeisen gerade halten. Ansonsten ist das Außengewinde schief. Wenn Sie etwas ungeübt sind, nehmen Sie lieber einen Akkuschrauber zur Hand.
Sanitärwerkzeuge für Messarbeiten
Auch verschiedene Werkzeuge zum Messen gehören zu den Sanitärwerkzeugen.
Universell einsetzbare Messwerkzeuge sind der handelsübliche Zollstock und die klassische Wasserwaage. Auch ein Messschieber erweist sich bei Sanitärarbeiten als sehr nützlich. Damit Sie beim Bohren keine Leitung treffen, benutzen Sie einen Leitungsfinder. Mit diesem Gerät finden Sie die optimale Bohrposition. Eine Inspektionskamera hilft Ihnen dabei, Rohre oder Hohlräume von innen zu untersuchen. Das ermöglicht Ihnen, Leckagen im Rohr zu finden.
Sanitärwerkzeuge für Abdichtungsarbeiten
Zur sanitären Fugenabdichtung kommt in der Regel Silikon zum Einsatz. Um die Fuge sauber und präzise abzudichten, verwenden Sie eine Silikonspritze. Bei der wasserdichten Verbindung von Rohrsystemen aus Kupfer hilft Ihnen eine Lötgarnitur. Herkömmliches Isolierband eignet sich dagegen für das schnelle und einfache Abdichten von Leckagen. Mit Schlauchklemmen beziehungsweise Schlauchschellen befestigen Sie Schlauchenden an Anschlüssen.
Sanitärwerkzeuge zum Reinigen und Spülen
Wenn ein Abfluss verstopft ist, greifen viele zum herkömmlichen Rohrreiniger. Dieser besteht zum Großteil aus aggressiven Chemikalien, die dem Rohr schaden. Bei einer Überdosierung besteht die Gefahr, dass die ätzenden Stoffe Kunststoff-Rohre verformen. Außerdem verbindet sich das im Rohrreiniger enthaltende Natriumchlorid mit Wasser zu einer ätzenden Lauge.
Greifen Sie daher lieber zu klassischen Sanitärwerkzeugen wie der Saugglocke. Für besonders hartnäckige Ablagerungen verwenden Sie eine Rohrreiniger-Pumpe oder -Spirale. Damit ist der Kraftaufwand wesentlich geringer und Sie lösen Fette oder festhängende Haare kinderleicht. Eine Demontage des Rohres ist nicht erforderlich.
Die Saugglocke und die Rohrreiniger-Pumpe sind Sanitärwerkzeuge, die nach demselben Prinzip funktionieren. Bringen Sie die Öffnung der Pumpe an den verstopften Abfluss an. Am oberen Ende der Pumpe befindet sich ein Hebel. Diesen drücken Sie gleichmäßig nach oben und unten, ähnlich wie bei einer Fahrradpumpe. Dadurch entsteht ein Unterdruck, der die Ablagerungen lockert.
Die Rohrreiniger-Spirale ist ein Sanitärwerkzeug, dass Sie direkt in das Rohr einführen. Sobald Sie auf einen Widerstand stoßen, kurbeln Sie die Spirale in Drehbewegungen. Üben Sie dabei leichten Druck aus, lösen sich die Verstopfungen wie im Handumdrehen.
Sanitärwerkzeuge zum Entgraten
Bei Sanitärarbeiten kommt es vor, dass Sanitärwerkzeuge Rohre und Armaturen leicht beschädigen. Es entstehen sogenannte Grate, scharfe Kanten, Faserungen oder Splitter an metallischen oder synthetischen Werkstücken. Diese beheben Sie mit einem Rohrentgrater. Damit glätten Sie ganz einfach die Ober- und Innenfläche von Rohren.