Hebeanlage

1. Funktionsprinzip der Hebeanlage

Tipp zum Bau informiert Sie über das Funktionsprinzip einer Hebeanlage.

Eine Hebeanlage arbeitet mit einem vollautomatischen Pumpsystem.

Bei Kellern und Untergeschossen liegt der wohnungseigene Ablauf oft unterhalb des Kanal-Niveaus. Entwässern ist lediglich mit einer Hebeanlage machbar. Diese pumpen das Abwasser über Druckleitungen nach oben in den Abwasserkanal. Voraussetzung dafür ist, dass die Hebeanlage das Wasser über die Rückstaubebene pumpt. Hierbei arbeitet die Hebeanlage vollautomatisch. Abwasser aus Toilette, Waschbecken, Dusche oder Geschirrspüler verbleibt im Auffangbehälter, falls Ihr Strom ausfällt. So sind Sie abgesichert, dass es in die Kanalisation statt in Ihre Wohnung zurückfließt.

2. Die Rückstauebene bei Abwasser-Hebeanlagen

Tipp zum Bau informiert Sie über die Rückstauebene bei Hebeanlagen.

Je nach baulichen Gegebenheiten genügt eine Rückstauklappe.

Die Rückstauebene befindet sich gewöhnlich auf Höhe der Straßenoberkante. Bis dorthin staut sich das Abwasser an. Diese ist nach klaren baulichen Regularien bestimmt, der sogenannten Bauvorschrift DIN EN 12056. Demzufolge gelangt Abwasser durch die Schwerkraft in die Kanalisation. Lediglich in besonderen Ausnahmefällen genehmigt das Bauamt eine Hebeanlage. Diese sind folgende:

  • Es gibt kein natürliches Gefälle zwischen Gerät und Abwassersystem.
  • Die Hebeanlage ist fest am Boden verankert.
  • Anschluss von schweren Geräten, sogenannte Sachwerten, wie Waschmaschine oder Trockner an Ihre Hebeanlage.
  • Durch eine gebogene Rückstauschleife an Ihrer Hebeanlage ist ein Rückfluss des Abwassers unmöglich.

Treffen diese Punkte nicht auf Ihre bauliche Situation, ist womöglich alternativ eine Rückstauklappe ausreichend. Diese ist kostengünstiger als eine Hebeanlage. Allerdings beschränkt die DIN EN 13564 die Zulässigkeit. Hierbei verhindern Pendelklappen den Rückfluss in Ihr Haus. Des Weiteren gibt es für Ihr Badezimmer einen Rückstauautomaten. Dieser ist auf Schwarzwasser spezialisiert. Sie haben lediglich einen Rückstauverschluss? Dann bauen Sie die elektrische Komponente in Ihren Verschluss zusätzlich mit ein. In der Bauvorschrift ist außerdem geregelt, dass Räumlichkeiten unterhalb der Rückstauebene eine Hebeanlage benötigen. Denn dort sammelt sich Regen- und Schmutzwasser an. Mithilfe der Abwasserpumpe leiten Sie Ihr benutztes Wasser aus Ihrem Keller in die Kanalisation. Eine Hebeanlage stellt in jedem Fall einen Schutz vor Rückstau dar.

3. Hebeanlagen für die Waschmaschine im Keller

Leise und zuverlässig: Mit Hebeanlagen entwässern Sie rasch Ihre Untergeschosse. Entscheiden Sie dafür, ob Sie die Anlage innerhalb oder außerhalb Ihrer Wohnung aufstellen. Ob Abwasser von der Waschmaschine, der Badewanne oder vom WC. Dank einer Kleinhebeanlage verhindern Sie Geruchsbildung. Auf Ihre Hebeanlage ist Verlass:

  • Bei Stromausfall bleibt das gespülte Wasser im Sammelbehälter der Anlage. Meiden Sie jedoch weitere Spülgänge, wenn kein Strom läuft. Ansonsten läuft das Wasser über.
  • Bei Dauerregen ist ein Rückfluss von Abwasser ausgeschlossen.

4. Die Technik hinter der Hebeanlage

Hebeanlagen bestehen aus einer oder zwei Pumpen, einem Behälter sowie mehreren Anschlüssen. Die Anschlüsse sind für Zulauf-, Lüftungs- und Druckleitungen. Über Zulaufleitungen fließt Abwasser von Küche, Badezimmer und anderen Ablaufstellen in die Hebeanlage. Sobald hier eine bestimmte Wassermenge im Behälter ist, schaltet sich die Pumpe automatisch ein. Über die Druckleitung befördert diese das Wasser in die Kanalisation. In der Druckleitung ist in der Regel ein Rückflussverhinderer eingebaut. Bereits abgepumptes Wasser bleibt in der Kanalisation. Die Lüftungsleitung dient, wie der Name schon verrät, der Entlüftung des Behälters. Die Leitung ist nicht mit Ihrem Haus verbunden. Doch Hebeanlage ist nicht gleich Hebeanlage. Im Fachhandel erhalten Sie drei Varianten. Dabei sind Ihre Funktionsweisen ähnlich. Die Einsatzorte sind jedoch unterschiedlich. Erfahren Sie hier, wie Hebeanlagen aufgebaut sind und welcher der folgenden Anlagetypen Sie benötigen:

  • Schmutzwasserhebeanlage. Diese befreit Ihr Haus von fäkalienfreiem Abwasser, dem sogenannten Grauwasser. Unter diesen Begriff fallen beispielsweise die Abwässer von Waschmaschine, Dusche und Badewanne.
  • Fäkalienhebeanlage. Sobald Sie Toiletten und Urinale entwässern, benötigen Sie diesen Bautyp. Sie schafft stückiges Abwasser, auch Schwarzwasser genannt, in die Kanalisation.
  • Kleinhebeanlage für die begrenzte Verwendung.

5. Einbau einer Kleinhebeanlage: Das gibt es zu beachten

Tipp zum Bau verrät Ihnen, was es bei der Installation der Hebeanlage zu beachten gilt.

Beachten Sie die Regelungen zur Installation einer Kleinhebeanlage.

Hebeanlagen zur begrenzten Verwendung sind kostengünstig. Deshalb sind sie häufig im Einsatz. Sie interessieren sich für diese Variante der Hebeanlage? Dann beachten Sie vor dem Einbau dringend Regelungen aus der DIN EN 12050-3:

  • Montieren Sie die Hebeanlage im Raum, in dem sich die Sanitäreinrichtung befindet.
  • Über der Rückstauebene befindet sich ein weiteres WC, zum Beispiel aus Ihrem Badezimmer.
  • An die Hebeanlage schließen Sie maximal je eine Toilette, ein Waschbecken, eine Badezimmer sowie ein Bidet an.
  • Es ist notwendig, dass alle Gegenstände zum Entwässern im selben Raum stehen.
  • Fremdkörper wie Feuchttücher, Damenhygieneartikel oder Wattestäbchen verstopfen die Pumpe. Entsorgen Sie lediglich Toilettenpapier mitsamt des Schwarzwassers über die Hebeanlage.
  • Prüfen und reinigen Sie regelmäßig den Rückflussverhinderer.

Bedenken Sie außerdem, dass die nachträgliche Installation einer großen Hebeanlage sehr teuer und aufwändig ist. Ihr Kellerraum stimmt mit den oben ausgeführten Bedingungen überein? Insofern empfiehlt Ihnen Tipp zum Bau die Montage einer Kleinhebeanlage.

6. Hebeanlage einbauen: Ort der Installation

Die passende Hebeanlage richtet sich nach Ihren persönlichen Wohnbedingungen. Sie haben Grauwasser aus Dusche, Geschirrspüler oder Waschmaschine abzupumpen? Eine Schmutzwasserhebeanlage befördert Ihr fäkalienfreies Abwasser in die Kanalisation. Als Vermieter von einem Mehrfamilienhaus schafft Ihnen eine Fäkalienhebeanlage Abhilfe. Diese befördert Schwarzwasser aus mehreren Badezimmern hinaus. Dabei entscheiden Sie, ob Sie die Hebeanlage innerhalb oder außerhalb Ihres Hauses platzieren. Grundsätzlich eignen sich folgende Orte zur Installation:

  • Die Bodenplatte.
  • In einem separaten Raum, welcher vor Frost geschützt ist.
  • In einem Schacht außerhalb des Gebäudes.

Dabei ist es irrelevant, wo Ihre Hebeanlage Platz findet. Je nach Modell bleiben Sie vollkommen flexibel. Ein nachträglicher Anschluss von Badewanne oder Waschmaschine ist jederzeit möglich. Meistens enthalten Hebeanlagen Verbindungen für weitere Abwassergeräte. Der flexiblen Gestaltung Ihres Kellers steht so nichts mehr im Wege.

7. Kostenunterschiede von Hebeanlagen

Tipp zum Bau zeigt Ihnen Kostenunterschiede von Hebeanlagen.

Die Preise für eine Hebeanlage variieren nach Modell und Funktionsumfang.

Wie bei allem gilt: Modell und Funktion bestimmen das Preissegment. Sind Ihre Ansprüche niedrig, erhalten Sie eine kompakte Anlage bereits ab 100 Euro. Sie beauftragen einen Sanitärinstallateur? Dann rechnen Sie weitere Lohnkosten ein. Leistungsfähigere Hebeanlagen für Schwarzwasser beginnen bei 250 Euro. Diese sind mit einem Zerkleinerer für die Fäkalien ausgestattet. Bei großen Ausscheidungen meiden Sie so unangenehme Ausfälle der Entwässerungspumpe.

Aufwändige Hebeanlagen bringt der Fachmann in einem eigenen Außenschacht an. Je komplizierter, desto teurer: Planen Sie einen vierstelligen Betrag ein. Allerdings sind diese Hebeanlagen für Mehrfamilienhäuser und öffentliche Gebäude gedacht. Diese bewältigen große Mengen an Abwasser. Die Qualität stellt den Hauptkostenfaktor dar. Sparen Sie also nicht an falscher Stelle. Ganz modern sind elektronisch gesteuerte Pumpensysteme. Diese beginnen preislich bei 500 Euro. Damit verhindern Sie einen möglichen Defekt, bevor es zum Überlaufen kommt. Überwachen Sie damit Druck, Luftfeuchtigkeit und den Füllstand der Pumpen. Überlastungen der Hebeanlage sind somit Geschichte: Im Notfall stellt sich der Pumpen-Motor automatisch ab. Ganz schön praktisch!

8. Tipps zum Einbau Ihrer Hebeanlage

Damit Sie lange Freude an Ihrer Hebeanlage haben, beherzigen Sie unsere Tipps zum Einbau. Das kommt Ihrem Geldbeutel zugute und sorgt für eine ungestörte Entwässerung Ihrer Kellerräume. Bedenken Sie vor Installation der Hebeanlage:

  • Verankern Sie die Anlage im Boden. Bei Hochwasser entstehen ansonsten Rohrschäden.
  • Flexible Leitungen. Diese beugen Rohrbruch vor, da die Hebeanlage beispielsweise bei einem Erdbeben mitschwingt.
  • Lassen Sie den Sammelbehälter im Boden ein. So schließen Sie Leitungen aus dem Kellerfußboden einfach an.
  • Halten Sie rund um die Hebeanlage 60 cm Platz. Für Wartungen und Reparaturen ist ein einfacher Zugang entscheidend.
  • Entlüften Sie Ihre Entwässerungspumpe regelmäßig bei offenen Fenstern. So gleichen Sie den Unterdruck aus und lassen entstandene Gase entweichen.

9. Hebeanlagen im Überblick

Eine Hebeanlage ist für eine Badezimmer- oder Küchennutzung in Ihrem Keller verpflichtend. Diese transportiert Ihr Abwasser sicher und geräuscharm in die Kanalisation. Sind Sie Eigenheimbesitzer, ist eine Kleinhebeanlage zur begrenzten Verwendung ausreichend. Wenden Sie für die Installation an einen Fachbetrieb. Dieser baut die Hebeanlage inner- oder außerhalb Ihres Hauses an und berät Sie zu weiteren Fragen. Bei sachkundiger Reinigung und Wartung bleibt Ihnen die Abwasserpumpe lange erhalten. Unangenehme Gerüche entstehen so erst gar nicht. Mittlerweile stehen Ihnen moderne, elektrische Hebeanlagen zur Auswahl. Welche Sie benötigen, hängt von der Anzahl der angeschlossenen Geräte und Hausgröße ab.

10. So reinigen Sie Ihre Hebeanlage

Kalkablagerungen in der Hebeanlage verhindern einerseits das ordnungsgemäße Arbeiten des Schwimmerschalters. Sie bieten andererseits einen guten Untergrund für die Anhaftung von Fetten, Urinstein und Haaren. Entkalken Sie daher die Hebeanlage im dreimonatigen Abstand. Schalten Sie die Hebeanlage über den Schwimmerschalter vor der Reinigung ab. Somit bleibt das Reinigungsmittel im Behälter und entfaltet seine volle Wirkung. Geeignet sind spezielle Reiniger aus dem Fachhandel. Empfehlenswert sind auch bewährte Hausmittel wie Essig und Natron. Sie punkten in Preiswertigkeit und sind äußerst umweltschonend. Damit entfernen Sie Kalk und Gerüche schonend.

Ihr Reinigungsmittel geben Sie über Toilette oder das angeschlossene Waschbecken in die Hebeanlage. Bei einigen Modellen ist ein Entlüftungsrohr installiert, worüber Sie das Reinigungsmittel zuführen. Orientieren Sie sich dabei an der Bedienungsanleitung Ihrer Hebeanlage. Wichtig zu wissen ist außerdem:

  • Die Wartungsluke ist im Normalfall nicht zu empfehlen. Dadurch treten ansonsten unangenehme Gase und Abwasser aus.
  • Da Luft ins Sammelbecken hineintritt, schließt im schlimmsten Fall die Wartungsluke nicht mehr.
  • Die Menge des Reinigungsmittels sowie die Einwirkzeit erfahren Sie auf der Verpackung des Reinigers.

11. Alles Wissenswerte zur Reinigung einer Hebeanlage

Tipp zum Bau informiert Sie über die Wartung einer Hebeanlage.

Eine regelmäßige Wartung verbessert die Funktionstüchtigkeit Ihrer Hebeanlage.

Sie wünschen sich eine lange Haltbarkeit Ihrer Hebeanlage? Die Funktionstüchtigkeit verlängern Sie, indem ein Fachbetrieb die Anlage regelmäßig überprüft. Eventuelle Schäden und Defekte beugen Sie so effektiv vor. Wir empfehlen eine Wartung abhängig vom Gebäudetyp in folgenden Zeitintervallen:

  • Einfamilienhäuser einmal jährlich. Die Kosten belaufen sich je nach Umfang der Hebeanlage zwischen 100 und 150 Euro.
  • Mehrfamilienhäuser zweimal im Jahr.
  • Gebäude in gewerblicher Nutzung viermal jährlich.

Ihr beauftragter Monteur kontrolliert zunächst die Verbindungsstellen auf Dichte. Daraufhin prüft er, ob sich vorhandene Schieber verstellen lassen und fettet diese ein. Dann heißt es: Reinigung des Innenlebens der Hebeanlage. Dazu gehört der Rückflussverhinderer, die Pumpe, das Laufrad und der Auffangbehälter. Bei einer eingebauten Ölkammer füllt der Monteur diese gegebenenfalls auf. Schließlich prüft er die Elektronik auf lose Verbindungen. Nach den Wartungsarbeiten führt der Monteur ein Probelauf durch. Im Anschluss ist Ihre Hebeanlage wieder betriebsbereit. Sie erhalten ein Protokoll über die Wartungsarbeit, in dem alle durchgeführten Schritte und Daten festgehalten sind. Bewahren Sie dieses gut auf. Bei eventuellen Fehlern des Monteurs sind Sie damit abgesichert.

12. Unterschiede zwischen Schmutzwasser- und Fäkalienhebeanlage

Abwasser aus Dusche oder Waschbecken ist frei von Fäkalien. Dieses ist auch als Grauwasser bekannt. Mithilfe eines Sammelbehälters und einer darin installierten Pumpe leitet es in die Kanalisation ab. Sie haben lediglich fäkalienfreies Wasser abzupumpen? Dann reicht eine Abwasserpumpe, auch Schmutzwasserhebeanlage genannt, für Sie aus. Diese ist in ihrem Bauumfang deutlich geringer als eine Fäkalienhebeanlage. Deswegen benötigt sie keinen separaten Schacht. Auch eine Entlüftung fällt weg. Unangenehme Gerüche sondert die Schmutzwasserhebeanlage ebenso weniger ab. Eine Wartung geht hier besonders leicht: Öffnen Sie dafür einfach den luftdichten Deckel. Eine Fäkalienhebeanlage für sogenanntes Schwarzwasser ist hingegen wesentlich komplexer. Diese hat einen Zerkleinerer für feste Bestandteile eingebaut. Wichtig ist außerdem der gas- und wasserdichte Sammelbehälter. Dieser ist auftriebssicher am Boden befestigt. Somit verhindern sie eine mögliche Überflutung in Ihrem Badezimmer. Fäkalienhaltiges Abwasser bleibt im Behälter sicher.

13. Schützen Sie Ihre Hebeanlage: Das darf nicht in die Toilette

Sie kennen das sicher aus öffentlichen Toiletten: Damenhygieneartikel bitte in den Mülleimer entsorgen. Das gilt auch für Ihr Zuhause und viele weitere Bad-Artikel. Der Kernpunkt ist: Viele Einmalprodukte sind unter Feuchtigkeit reißfest, anders als Toilettenpapier. Probieren Sie dies einmal aus, indem Sie verschiedene Produkte unter Wasser halten. Sie werden feststellen, dass folgende Dinge über den Hausmüll zu entsorgen sind:

  • Feuchttücher.
  • Verbände.
  • Pflaster.
  • Wattestäbchen.

Sie haben dies einmal über die Toilette entsorgt? Bei einmaliger Entsorgung kommt Ihre Hebeanlage damit eventuell klar. Werfen Sie dennoch in eigenem Interesse lediglich Toilettenpapier in Ihr WC. Ansonsten führt es zur Verstopfung und im schlimmsten Fall zu Überschwemmungen. Außerdem gelangen diese Produkte in die Kläranlage. Für eine Filterung und Verbrennung sind aufwändige Prozesse erforderlich. Sie haben unappetitliche Essensreste und wissen nicht, wohin damit? Gelangen diese ins Abwasser, locken sie Ratten und weitere Tiere an. Bevorzugen Sie deshalb auch hier den Hausmüll. Verschonen Sie Ihre Toilette, Ihr Waschbecken oder Spülbecken damit. Zeitgleich schützen Sie Ihre Hebeanlage vor Überlastungen.

14. Was ist eine Hybridhebeanlage?

Das Wort hybrid bezeichnet etwas Gemischtes. Und genau das ist es: Die Hybrid-Hebeanlage kommt bei einem natürlichen Gefälle zum Einsatz. Schwerkraft und Hebeanlage arbeiten also zusammen. Erst wenn Wasser aus dem Kanal zurücktritt, schaltet sie automatisch ein. Somit sparen Sie unnötige Energiekosten. Gibt es einen Rückstau, sind Sie abgesichert. Hochwasser und Starkregen sind für Ihr Haus keine Bedrohung mehr. Die Anlage sorgt nämlich dafür, dass der Hauptkanal schließt. In diesem Fall pumpen Hybrid-Hebeanlagen das Abwasser in die Rückstauschleife hinauf. Genauso wie eine klassische Hebeanlage. So senken Sie einerseits Ihren Stromverbrauch, andererseits erspart es Ihnen hohe Wartungskosten.

Ein weiterer Vorteil: Lästige Betriebsgeräusche, wie bei einer herkömmlichen Hebeanlage, gehören der Vergangenheit an. Die Hybrid-Hebeanlage verbauen Sie flexibel in einem vorgesehenen Schacht oder ins Erdreich. Berücksichtigen Sie folgende Aspekte für eine vollste Funktionstüchtigkeit der Hybrid-Hebeanlage:

  • In den Ablaufleitungen gibt es ein Gefälle.
  • Spülen Sie gut durch, damit das Abwasser zur Selbstreinigung viel sauberes Wasser enthält.
  • Entlüften Sie die Zulaufleitung regelmäßig, damit Gase entweichen.

15. Die richtige Pumpe für Ihre Hebeanlage finden

Tipp zum Bau informiert Sie über die richtige Pumpe für Ihre Hebeanlage.

Die Pumpe bestimmt die Leistung Ihrer Hebeanlage.

Ohne sie geht es nicht: die Pumpe. Diese sorgt dafür, dass das abfließende Wasser in den Kanal weiterleitet. In Hebeanlagen sind üblicherweise Kreiselpumpen verbaut. Dabei bestimmt die Sauberkeit des Wassers die Bauform der Pumpe. Bei nur kleinen Schmutzpartikeln reicht eine schmale Pumpe aus. Dadurch baut sich ein höherer Druck auf. Es gelangt jedoch großer Schmutz in die Rohre, sofern Sie eine Toilette angeschlossen haben. Daher benötigt eine Fäkalienhebeanlage breite Leitungen sowie ein großes Pumpen-Innengehäuse. Sogenannte Schneidradpumpen zerkleinern feste Bestandteile. Anschließend fließt Abwasser in die Pumpenhydraulik. Sie haben bereits eine Hebeanlage ohne Zerkleinerer? Möglich ist, dass Sie ein separates Schneidwerk in den Sammelbehälter der Hebeanlage einbauen. Grundsätzlich befinden sich die Pumpen immer im Wasser, am untersten Ende der Hebehöhe. Dadurch brauchen sie das Wasser nicht erst über die Rohrleitungen anzusaugen. In einigen Modellen ist der Betriebsmotor auch außerhalb des Sammelbehälters installiert.

16. Beachten Sie diese Vorschriften bei der Anschaffung einer Hebeanlage

Bei der Installation Ihrer Hebeanlage schließt der Monteur diese an ein bestehendes Entwässerungssystem an. Deshalb gibt es dabei einiges zu berücksichtigen: die gesetzlichen Vorgaben DIN EN 12056. Diese regeln die Normen der Abwasserentsorgung innerhalb von Gebäuden. Das sind unter anderem:

  • Mindestgefälle für Leitungen.
  • Vorschrift eines Hauptlüftungssystems.
  • Spülwasservolumen.
  • Anschlusswerte der Rohrleitungen.

Alle handelsüblichen Hebeanlage sind durch strenge Kontrollen auf vorgegebene Standards geprüft. Diese sind in der DIN EN 12050 enthalten. Sie unterscheiden sich nach den Arten der Hebeanlagen. Diese sichern ab, dass Ihre Anlage der Qualitätsnorm entspricht:

  • Hydraulische Leistung der Pumpe.
  • Nenndruck des Rückflussverhinderers.
  • Geräuschpegel.

An dem Symbol „CE“ erkennen Sie, dass Ihre Hebeanlage die Normen einhält. Sie sind unsicher, ob Sie eine Fäkalien-, Schmutzwasser- oder Kleinhebeanlage benötigen? Die Art der Anlage legt die DIN EN 12056-4 fest. Sie berücksichtigt dabei den Gesamtzufluss und der Gesamtförderhöhe der anfallenden Abwässer. Erkundigen Sie sich beim Fachbetrieb Ihres Vertrauens, welche Hebeanlage für Sie infrage kommt.

17. Ihre Hebeanlage entlüften: So geht es

Tipp zum Bau informiert Sie über die richtige Entlüftung Ihrer Hebeanlage.

Das Dach eignet sich hervorragend zur Anbringung von Leitungen und einer Nebenlüftung.

Wenn Sie Gemüse fermentieren, kennen Sie das: Jeden Tag das Glas entlüften. In der Hebeanlage geschehen ähnliche Prozesse. Durch Gärung bilden sich Gase im Sammelbehälter. Insbesondere dann, wenn Sie Schwarzwasser spülen. Leiten Sie diese durch eine Entlüftung aus. Ansonsten entsteht beim Abpumpvorgang ein Unterdruck, wobei Luftzufuhr einen Ausgleich schafft. Um die Hebeanlage zu entlüften, haben Sie verschiedene Optionen:

  • Anbau einer einzelnen Leitung über das Hausdach.
  • Nebenlüftung auf dem Dach.
  • Montage einer zum Regenrohr parallelen Leitung über das Hausdach.
  • Separate Anlage mit einer Lüftungshaube außerhalb Ihres Wohnhauses.

Erkundigen Sie sich in Ihrem Lieblingsbaumarkt nach Lüftungsanlagen. Hier finden Sie Modelle, welche Sie im Vorwandmontagesystem einbauen. Dadurch sorgt ein Lüftungsgitter in einem integriertem Filtereinsatz für die Durchlüftung des Behälters.

18. Beugen Sie unangenehme Gerüche aus der Hebeanlage vor

Tipp zum Bau verrät, wie Sie unangenehme Gerüche aus der Hebeanlage vorbeugen.

Platzieren Sie zur Geruchsminderung Ihre Hebeanlage mit genügend Abstand von Fenstern und Türen.

Das Atmen in einer Hebeanlage wäre schwer. Durch Gärungsprozesse entstehen unangenehme Gerüche, die beispielsweise wegen einer fehlerhaften Montage heraustreten. Auch ein falscher Gebrauch sorgt für die Entweichung der Gerüche. Bemerken Sie einen stechenden Fäulnisgeruch, prüfen Sie unbedingt porös gewordene Dichtungen und Ihre Filtereinsätze. Außerdem heißt es: Zeit für Wartung und Reinigung. Tipp zum Bau empfiehlt Ihnen einige Tricks zur Geruchsminderung:

  • Eine Atemmaske verschafft Erleichterung während der Entlüftung und Reinigung.
  • Setzen Sie in den Lüftungsschacht der Hebeanlage ein PE-Fertigbehälter ein. Seine glatte Oberfläche verhindert Ablagerungen, die zu faulen beginnen. Der Anschluss führt entweder über das Dach oder im Aufstellraum.
  • Ein Filter mit Aktivkohle wirkt effektiv unangenehme Fäulnisgerüche entgegen.
    Reinigen Sie Ihre Anlage regelmäßig.
  • Achten Sie zusätzlich vor Einbau Ihrer Hebeanlage auf einen ausreichenden Abstand zu Fenstern und Türen. Ihre Nachbarn werden es Ihnen danken: Beim Entlüften bleiben sie vom stechenden Geruch verschont.

19. Mit der richtigen Hebeanlage Ihre Kellerwohnung entwässern

Tipp zum Bau informiert Sie über den richtigen Anlagetyp für Ihre Kellerwohnung.

Für das Badezimmer in Ihrem Keller benötigen Sie die richtige Hebeanlage.

Sie planen, im Keller eine komplette Wohnung einzurichten? Für die Entwässerung von Bad, Toilette und Küche benötigen Sie nach gesetzlichen Regelungen eine Hebeanlage. Ansonsten verbleibt Ihr Abwasser in den Rohren und führt schnell zur Überschwemmung.
Beim Anschluss einer Toilette oder Urinal benötigen Sie eine Fäkalienhebeanlage. Diese ist mit einem Zerkleinerer für grobe Schmutzpartikel ausgestattet. Der Sammelbehälter umfasst das Abwasser mehrerer Toilettenspülungen. Einen kurzen Stromausfall verkraftet Ihre Hebeanlage – ein Rückstau entsteht nicht. Eine vollwertige Fäkalienhebeanlage gibt es mit verschiedenen Behältergrößen. Abhängig von der Abwassermenge sind außerdem unterschiedlich starke Pumpen nötig. Erkundigen Sie sich bei Ihrem nächstgelegenen Spezialisten, welches Modell für Ihre Wohnungsgröße geeignet ist.

20. So funktionieren Doppelpumpen-Hebeanlagen

Wie der Name bereits verrät, verfügen Doppelpumpen-Hebeanlagen über zwei Pumpen. Diese arbeiten abwechselnd. Haben Sie besonders viel Abwasser, wirkt die zweite Pumpe unterstützend. Deshalb ist sie vor allem in Mehrfamilienhäuser und in gewerbliche Gebäude gefragt. Bei einem Defekt einer Pumpe ist darüber hinaus der Betrieb gesichert. Für öffentliche oder gewerbliche Einrichtungen ist die zusätzliche Investition lohnenswert. Rechnen Sie ansonsten bei einem Pumpenschaden mit Ausfall aller Sanitäranlagen. Überschwemmungen sind ebenso eine kostspielige Folge. Auch Hochhäuser oder Tiefgaragen sind aus diesem Grund häufig mit einer Doppelpumpenanlage ausgestattet. Für Ihr Einfamilienhaus reicht eine Pumpe jedoch aus.

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