Rückstauklappen

Rückstauklappen – effektive Lösung gegen Abwasser

Mit zunehmenden Unwetter-Ereignissen wie Starkregen nehmen Überschwemmungen und volllaufende Keller zu. Dabei demolieren die Wassermassen die Einrichtung, verursachen Schmutz und Chaos. So entstehen hohe Kosten. Rückstauklappen sind eine gute Lösung, um sich vor Überschwemmungen zu schützen. Sie halten das Abwasser ab, wenn die Kanalisation nicht mehr fähig ist, Wasser aufzunehmen.

1. Funktion der Rückstauklappe

Was eine Rückstauklappe ausmacht, erfahren Sie bei Tipp zum Bau.

Eine Rückstauklappe verhindert die Überschwemmung Ihres Eigenheims.

Starke Niederschläge oder Hochwasser verursachen eine Überschwemmung der lokalen Kanalisation. Eine Rückstauklappe verhindert, dass Abwasser aus dem Kanal über die Anschluss-Leitungen ins Haus läuft. Räume, die unterhalb der Straßenoberfläche liegen, sind besonders gefährdet. Die Kanalisation hat Schwierigkeiten, die große Wassermenge aufzunehmen und abzuleiten.

So droht die Gefahr, dass Keller oder Hauseingänge überlaufen. Durch den Rückstau gelangen Abwasser, Fäkalien und Schlamm ins Haus. Wasser dringt durch Anschlüsse von Toilette, Waschmaschine, Dusche und Kellerabläufen in die entsprechenden Räume. Eine Rückstauklappe schafft hier Abhilfe.

Wo ist die Rückstauklappe angebracht und wie sieht sie aus?

Die Rückstauklappe ist ein Rohr, das Sie in die Rohrleitungen integrieren. Sie hat eine sichtbare Klappe, die direkt am Rohrloch angebracht ist. Alternativ ist die Klappe auch innen eingebaut. Teilweise hat sie zusätzlich oben einen mit der Hand zu öffnenden Notverschluss.

Die einfachste Möglichkeit eine Rückstauklappe anzubringen, ist an einer frei zugänglichen Abwasserleitung. Meistens ist die Steuerung mit an der Stelle des Stromanschluss gelegen. Handelt es sich um einen Neubau? Dann achten Sie während des Bodenplatte-Einbaus darauf, einen Schacht für die Rückstauklappe mit einzusetzen. Die Rückstauklappe ist dann einfach unter einer abnehmbaren Fliese zu verstecken.

Abwasserrohre sind relevant für eine Rückstauklappe. Sie halten das Wassersystem aufrecht, indem sie frisches Wasser hineinleiten und verbrauchtes hinaus. Die Rohre sind durch täglichen Gebrauch einer hohen Belastung ausgesetzt. Es lohnt sich daher, tiefer in die Thematik einzusteigen.

Ursachen von Kellerüberflutung

Bei Tipp zum Bau erfahren Sie, wie eine Rückstauklappe dabei hilft, eine Überflutung zu vermeiden.

Unterschiedliche Auslöser führen zu überlaufenden Kellern.

Starke Niederschläge sind die häufigste Ursache von Überschwemmungen. Allerdings sind dies nicht die einzigen Verursacher. Auch äußere Einflüsse sind mit einzubeziehen. Daher ist es wichtig, auf hochwertige Materialien zu achten. Weitere Auslöser von Überflutungen sind:

  • Rohrbruch.
  • Bach oder Fluss laufen über.
  • Zu geringer Rohrdurchmesser.
  • Schäden am Rohr bzw. der Leitung, z.B. durch Wurzeln.

Verstopfungen der Toilette sind ebenfalls eine Ursache von Überschwemmung. Hygieneartikel oder Abfälle gehören nicht in die Toilette und sind im Müll zu entsorgen. Denn grobe Abfälle, die Sie über die Toilette entsorgen, blockieren Rückstauklappen. Eine geregelte Abwasserentsorgung hilft Ihr Grundstück und das Grundwasser sauber zu halten. Unter grobe Abfälle fallen vor allem:

  • Tampons.
  • Putzlappen.
  • Essensreste.
  • Haare.
  • Feuchttücher.
  • Slip-Einlagen.
  • Windeln.

Folgen von Rückstau des Abwassers und Schutzvorkehrungen

Die Folgen von Rückstauwasser sind schwerwiegend und hohe Kosten entstehen. Schmutzwasser und Fäkalien verursachen die meisten Probleme. Aber auch Chemikalien oder Laugen gelangen durch das Abwasser in die Räume.

Diese Komponenten verunreinigen und beschädigen Wände, den Boden und auch die Einrichtung. Gegen aufsteigendes Wasser helfen Schutz-Vorkehrungen wie eine Rückstausicherung oder Hebeanlagen. Allerdings sind besonders präventive Maßnahmen von Vorteil:

  • Überlegen Sie, bei welchen tiefergelegten Räumen kein Wasseranschluss nötig ist.
  • Abläufe bzw. Abflüsse, die sie nicht nutzen, verschließen Sie am besten.
  • Räume, die unterhalb des Straßenniveaus liegen, bekommen Schutz durch eine Hebeanlage.
  • Rückstauklappen sind die gängigste Lösung, um Wasser fernzuhalten.
  • Bei längerer Abwesenheit schließen Sie am besten Fenster und Türen und verriegeln die Rückstauklappe.

2. Verschiedene Arten von Rückstauklappen

Bei Tipp zum Bau erfahren Sie, welche Rückstauklappen und unterschiedlichen Materialien es gibt.

Rückstauklappen kommen in verschiedenen Ausführungen und Materialien vor.

Welche Art von Rückstauklappe Sie brauchen, ist von dem Entwässerungs-System des Gebäudes abhängig. Beachten Sie, ob das Regenwasser als Dachentwässerung oder Hofentwässerung von dem Schmutzwasser getrennt ist. Das gibt Rückschlüsse auf die Art der Rückstauklappe.

Eine Dachentwässerung liegt vor, wenn das Regenwasser vom Dach in die Kanalisation geleitet wird, z.B. über eine Regenrinne. Ein Rinnenablauf beispielsweise leitet das Wasser (bei einer Hofentwässerung) vom Hof. Es unterscheiden sich grundsätzlich zwei Abwasser-Entsorgungssysteme:

  • Trennsystem: Sind die Wege von Regenwasser und Schmutzwasser getrennt, haben Sie ein Trennsystem. Dabei ist schon eine elektrisch betriebene Rückstausicherung ausreichend.
  • Mischsystem: Eine gemeinsame Abwasserleitung führt bei einem Mischsystem das Abwasser vom Grundstück. Bei einem Mischsystem mit geschlossener Rückstauklappe läuft das Wasser in das Gebäude.

Mischsysteme verhindern eine Überflutung, indem Sie das Regenwasser umleiten und hinter die Rückstauklappe anschließen. Alternativ installieren Sie eine Rückstau-Sicherung. Sie pumpt bei Rückstau das Wasser über die Rückstau-Ebene ab.

Mechanische Rückstauklappe

Eine mechanische Rückstauklappe ist nicht für fäkalienartiges Abwasser vorgesehen. Sie ist für fäkalienfreies Abwasser zugelassen, z.B. aus Waschbecken oder Waschmaschinen. Ist eine Toilette involviert, verwenden Sie eine elektrisch gesteuerte Rückstaueinrichtung.

Elektrische Rückstauklappe

Es ist besser, wenn Trennkanal-Systeme eine elektronische Rückstauklappe erhalten. Es ist einfach zu bedienen und hat einen Metallschieber, der vor eindringendem Wasser schützt.

Einfach-Rückstauverschluss

Ein Einfach-Rückstauverschluss mit Rückstauklappe ist hauptsächlich für Abwasser ohne Fäkalien gedacht. Die Verstopfungsgefahr ist relativ hoch bei fäkalienfreien Leitungen. Daher sind keine manuellen Verschlüsse dafür vorgesehen. Rückstauverschlüsse finden oft im Innenbereich eines Gebäudes Verwendung. Ein Rückstauverschluss ist über dem Kanalniveau und im Kanalgefälle anzubringen.

Rückstauklappe mit Sicherheitsnorm PN EN 13564

Steigt Wasser gegen die normale Fließrichtung, hält die Rückstauklappe es auf. Die Verschlusskappe stoppt den Zufluss zur Zisterne. Eine Rückstauklappe ist eigenständig verschließbar.

Doppelte Rückstauklappe

Eine doppelte Rückstauklappe verspricht mehr Sicherheit. Daher existieren zwei Klappen, die Wasser abhalten. Durch einen manuellen Verschluss ist die Klappe verschließbar, wenn Sie verreisen oder renovieren.

3. Aus welchen Materialien besteht eine Rückstauklappe?

Aus welchen Materialien Rückstauklappen bestehen, zeigt Ihnen Tipp zum Bau.

Eine Rückstauklappe ist in vielen Variationen erhältlich.

Die Rückstauklappen gibt es auch in unterschiedlichen Materialien. Welches Material für Ihr Vorhaben geeignet ist, besprechen Sie am besten mit einem Sanitärbetrieb. Je nach Zweck oder Geschmack, wählen Sie dann eine der verschiedenen Varianten aus:

  • Kunststoff.
  • Stahl.
  • Edelstahl.
  • Gusseisen.
  • Stahlguss (mit Anschweiß- oder Flansch-Enden).

Kunststoff ist bei Rückstauklappen sehr beliebt. Es gibt für Rückstauklappen den ABS Kunststoff oder auch PVC. Kunststoff ist hierbei nützlich, weil es flexibel und trotzdem ein widerstandsfähiges Material ist. Es hat teilweise mehr Zusätze, z.B. einen Notverschluss.
Edelstahl ist sehr robust und hält vielen äußeren Einflüssen stand. Es ist jedoch nicht so flexibel und hat meist weniger Zusätze.

Im Bereich der Hauswassertechnik bieten Armaturen wie Gusseisen oder Stahl eine hohe Qualität. Auch die Langlebigkeit und Widerstands-Fähigkeit zeichnet sie aus. Allerdings haben sie auch mehr Gewicht als PVC-Armaturen. Zusätzlich zu einer Rückstauklappe sind sichere Abläufe wichtig. Eine einheitliche Optik gewährleisten z.B. Abflüsse aus Gusseisen.

4. Voraussetzungen für die Installation von Rückstauklappen

Tipp zum Bau zeigt Ihnen eine Auswahl an Installations-Möglichkeiten für die Rückstauklappe auf.

Die Installation von Rückstauklappen hängt von den Voraussetzungen Ihres Hauses ab.

Zu Beginn ist es hilfreich sich zu informieren, ob Sie bereits eine Rückstauklappe besitzen. Jedoch ist eine nachträgliche Installation ebenfalls möglich. Als Hausbesitzer sind Sie selbst für den Einbau einer Rückstauklappe verantwortlich. Für den Einbau einer Rückstauklappe sind drei Möglichkeiten gegeben:

  • Rohrsystem.
  • Revisionsschacht.
  • Bodenplatte.

Rohrsystem

Rückstauklappen sind an unterschiedlichen Stellen einsatzbereit. Ein Einbau in die Abwasserleitung im Keller ist am einfachsten. Ist bei Ihnen ein Rohr freigelegt, ist die Installation ohne Probleme zu bewältigen. Ein weiterer Vorteil ist die einfache Wartung der Rückstauklappe.

Bodenplatte

Die Installation einer Rückstauklappe ist auch für Bodenplatten geeignet. Diese Variante ist besonders bei Neubauten praktisch. Alternativ auch bei einer Komplettsanierung. Sinnvoll ist auch, eine weitere Sicherung einzubauen, damit Wasser abfließt.

Revisionsschacht

Ist ein Revisions-Schacht zwischen Straße und Haus vorhanden, bauen Sie dort die Rückstauklappe ein. Alternativ installieren Sie eine Hebeanlage für Abwasser. Bei einer Hebeanlage besteht dann die Möglichkeit, diese mit einer Pumpe zu kombinieren.

Rückstauverschluss

Ein Rückstauverschluss besteht aus einem Kellereinlauf und einer Rückstauklappe. Oft sind diese Modelle aus einem ABS Kunststoff. Außerdem setzt sich ein Rückstauverschluss zusammen aus:

  • Rückstaudoppel-Verschluss.
  • Anschlüsse.
  • Schlammeimer.
  • Geruchsverschluss.

Besitzen Sie einen Heizungsraum, ist auch hier eine Rückstauklappe nützlich. Es verhindert, dass auslaufendes Öl abfließt. Der Vorgang nennt sich auch Heizölsperre. Ein Schlitzrohr leitet das Wasser in die Kanalisation. Ein Schwimmer hält verunreinigtes Wasser vom Abwasserkanal fern. Die Heizölsperre rüsten Sie am besten mit einem Rückstau-Doppelverschluss auf, um Abwasser fernzuhalten.

Wartung

Tipp zum Bau informiert Sie über die Wartung und anschließende Versicherung einer Rückstauklappe.

Die Wartung führt am besten eine Fachperson durch, die überprüft, ob die Rückstauklappe funktionsfähig ist.

Möchten Sie als Heimwerker selbst die Rückstauklappe einbauen, ist das möglich. Es empfiehlt sich allerdings, dass die Installation eine Fachperson bzw. ein Sanitärfachbetrieb übernimmt.

Die Kommunen schreiben Grundstücksbesitzern vor, sich gegen rückstauendes Wasser zu sichern. Daher ist es ratsam, zusätzlich zu einer Hausrat- und Gebäudeversicherung eine Elementarschadenversicherung abzuschließen. Diese Versicherung zahlt allerdings nur, wenn die Rückstauverschlüsse ordnungsgemäß eingebaut sind.

Nach einer fachmännischen Unterweisung ist es auch möglich, die Wartung selbst durchzuführen. Außerdem ist eine regelmäßige Wartung wichtig. Vernachlässigen Sie diese und es treten Schäden auf, verlieren sie womöglich den Versicherungsschutz.

Für genaue Angaben bei der Versicherung, dokumentieren Sie die eigene Wartung oder die vom Fachbetrieb. So weisen Sie nach, dass die Rückstausicherung betriebsfähig ist. Möchten Sie Ihre Wartung regelmäßig durch einen Fachbetrieb durchführen, gibt es auch Wartungspauschalen. Dabei sollten Sie sich über Preis und Leistung vorab informieren.

5. Welche Kosten entstehen für eine Rückstauklappe?

Tipp zum Bau informiert Sie über anfallende Kosten und sinnvolle Versicherung rund um die Rückstauklappe.

Die Kosten variieren je nach Art der Rückstauklappe. Außerdem ist eine Versicherung essenziell.

Die Kosten sind abhängig von den jeweiligen Gegebenheiten. Bei fäkalienhaltigen Rückstausicherungen belaufen sich die Kosten auf ungefähr 2000-3000€. Die Kosten bei einem Neubau betragen ca. 1500€.

Ein nachträglicher Einbau ist teurer und erfordert z.B. Maßnahmen wie Rohre freizulegen oder sie aufzuschneiden. Aufwändige Klappen kosten zwischen 2000-3000€, teilweise ist auch mit mehr zu rechnen. Elektrische Rückstauklappen kosten um die 1500€. Ein einfacher Rückstauverschluss ist auch schon für ca. 145€ zu erwerben.

Versicherung für Abwasserschäden

Der Grundstück-Besitzer haftet selbst für Rückstauschäden. Diese Schäden sind meistens nicht von der Hausrats- oder Wohngebäudeversicherung gedeckt. Daher ist es ratsam, eine
Elementarschadenversicherung zusätzlich abzuschließen. Diese ist grundsätzlich für Naturkatastrophen zuständig. Vor allem bei Überschwemmungen.

Besonders zu beachten ist, unter welchen Versicherung-Schutz die Elementarschadenversicherung fällt. Davon hängt ab, ob Sie die Kosten durch die Hausratversicherung- oder Wohngebäudeversicherung erstattet bekommen. Informieren Sie sich gerne genauer über die Elementarschadenversicherung.

6. Vorteile und Nachteile einer Rückstauklappe

Welche Vorteile und Nachteile eine Rückstauklappe hat, sagt Ihnen Tipp zum Bau.

Rückstauklappen haben sehr viele Vorteile und nur eine geringe Zahl an Nachteilen.

Rückstauklappen sind essentiell, wenn es um starken Regen oder Überschwemmungen geht. Neben vielen Vorteilen entstehen auch ein paar Nachteile aufgrund von Rückstauklappen. Vorteile von Rückstauklappen sind unter anderem:

  • Schützen vor zurückfließendem Abwasser.
  • Verhindern, dass Ratten durch die Abwasserrohre gelangen.
  • Je nach Rückstauklappe geringer Aufwand.
  • Relativ leicht zu warten.
  • Es ist möglich, Zuläufe hinzuzufügen.

Nachteile gibt es dagegen eher wenige. Je nach Gebrauch sind die Anschaffungskosten einer Rückstauklappe recht hoch. Außerdem sind für den Zeitraum einer geschlossenen Klappe, Toiletten und Ähnliches nicht benutzbar.

7. Fazit: Rückstauklappen halten Abwasser von Ihrem Zuhause fern

Tipp zum Bau zeigt Maßnahmen auf, wie Sie sich mit einer Rückstauklappe gegen Überschwemmungen schützen.

Eine Rückstauklappe verhindert Überschwemmungen in Ihrem Eigenheim und eine Versicherung liefert zusätzliche Sicherheit.

Starkregen und Überschwemmungen verursachen immer wieder teils schwere Schäden an Häusern und Einrichtung. Eine Rückstauklappe verhindert dies. Es ist wichtig, dass Sie sich über die zu ihrem Haus passende Lösung informieren. Benötigen Sie eine Rückstauklappe oder doch eine Hebeanlage?

Vor einem Neubau sind auch immer die sanitären Anlagen in einer ausführlichen Sanitärplanung zu berücksichtigen. Ihr Installateur plant dabei nicht nur die Anschlüsse, Rohre und Leitungen ein, sondern auch die Rückstauklappe.

Vorkehrungen wie eine Elementarversicherung zur Hausrats- und Gebäudeversicherung, sowie die Wartung benötigen besondere Beachtung. Denn folgenschwere Schäden und Kosten sind durch die Investition in eine Rückstauklappe vermeidbar.

8. Abwasser-Hebeanlage als Variante zu Rückstauklappen

Abwasser-Hebeanlagen finden Verwendung, wenn es kein natürliches Gefälle gibt und das Wasser nicht abläuft. Eine Abwasser-Hebeanlage hat einen Sammelbehälter, wobei dieser mit einer Pumpe verbunden ist. Das Wasser sammelt sich in dem Sammelbehälter. Erreicht es einen bestimmten Zwischenstand, pumpt es das Wasser nach oben.

Eine Druckleitung hebt das Abwasser an, bis es in die Kanalisation abfließt. Hat das Wasser wieder einen stabilen Pegel, schaltet sich die Pumpe automatisch ab. Hebeanlagen schließen sich spannungsfrei an die Entwässerungs-Leitungen an. Die Leitungs-Anschlüsse sind zudem schalldämmend und flexibel.

Es ist außerdem ratsam, Druckleitungen von Hebeanlagen nicht an Abwasser-Fallleitungen anzuschließen. Verbinden Sie diese mit Grund-oder Sammelleitungen, die im besten Fall belüftet sind. Ein Druck-Entspannungsschacht ist hilfreich, wenn Druck-Rohrleitungen in Schächte einmünden. Damit ist für eine Energie-Umwandlung gesorgt.

9. Verschiedene Typen von Hebeanlagen als Alternative zu Rückstauklappen

Für Hebeanlagen gibt es verschiedene Typen. Je nach Verwendungszweck suchen Sie sich die passenden aus. Es bestehen auch Richtlinien für Hebeanlagen, die zusätzlich lesenswert sind:

  • Hebeanlagen für fäkalienhaltiges Abwasser.
  • Hebeanlagen für leicht verschmutztes Wasser.
  • Hebeanlagen für fäkalienhaltiges Abwasser bei begrenzter Verwendung.

Typ 1: Hebeanlagen für fäkalienhaltiges Abwasser

Hebeanlagen für fäkalien-haltige Abwasser sind für Schächte innerhalb des Gebäudes vorgesehen. Bei Abwasserfertig-Schächten sind sie außerhalb des Gebäudes. In Gas- und wasserdichten Behältern sammelt sich das Abwasser.

Über eine Druckrohrleitung hebt sich das Wasser über die Rückstauebene. So gelangt es weiter in das Abwasser-Rohrsystem. Der Sammelbehälter entlüftet über das Dach und ein separates Rohr. Beachten Sie, dass die Anlagen der Norm DIN EN 12050-1: Fäkalien-Hebeanlagen entsprechen.

Typ 2: Hebeanlagen für leicht verschmutztes Wasser

Diese Abwasser-Hebeanlage sammelt das fäkalienfreie Wasser und hebt es automatisch über die Rückstauebene. Hierbei beachten Sie am besten die Mindest-Nennweite von ≥ DN 32. Der wasserdichte Behälter ist hierbei nur mit einem Deckel verschlossen.

Erreicht das Wasser einen bestimmten Pegel, pumpt eine Tauchpumpe mit Schwimmer das Wasser über die Rückstauebene. Sind Schmutzwasser-Hebeanlagen geruchsdicht verschlossen, be- oder entlüften Sie diese über das Dach. Achten Sie auf die Ansprüche des DIN EN 12050-2: Abwasser-Hebeanlagen für fäkalienfreies Abwasser.

Typ 3: Hebeanlagen für fäkalienhaltiges Abwasser bei begrenzter Verwendung

Diese Hebeanlagen für fäkalienhaltiges Abwasser sind für einen kleinen Benutzerkreis bestimmt. Außerdem brauchen Sie ein WC oberhalb der Rückstauebene. Weiterhin sind höchstens ein Handwaschbecken, eine Dusche und ein Bidet erlaubt. Die Anlage hat sich zudem mit dem Entwässerungs-Gegenstand im gleichen Raum aufzuhalten.

Diese Anlagen kommen bei nachträglichem Einbau von Sanitär-Elementen zum Einsatz. Außerdem finden sie bei unzureichendem Platz für Anschluss-Leitungen Verwendung. Daher ist die Anlage dann z.B. unter der Dusche oder in einer Vorwand-Installation angeschlossen.

Der Anlagen-Behälter ist kein Sammelbehälter. Er beinhaltet die Förder- und Steuereinrichtung. Bei WC-Kleinhebeanlagen zerkleinert ein Schneidwerk Papier und Fäkalien. Die Druckleitung hat hier eine Mindest-Nennleitung von ungefähr 20 mm. Achten Sie darauf, dass die Hebeanlage der DIN EN 12050-3 Hebeanlagen zur begrenzten Verwendung entspricht.

10. Pflichten eines Versicherungsnehmers für Rückstauklappen

Wann Sie einen Versicherungsschutz für Ihre Rückstauklappen bekommen und wann nicht, erklärt Ihnen Tipp zum Bau.

Der Versicherungsschutz ist nicht bei allen Ursachen gegeben.

Die Rückstauklappe fällt unter die Pflichten eines Versicherungsnehmers. Fehlt sie, ist die Elementarschadenversicherung hinfällig. Diese Versicherung ist für Schäden da, die die Natur hervorruft. Sie schließen diese in Kombination mit einer Gebäude-oder Hausratversicherung ab. Die häufigsten Ursachen von Schäden entstehen durch:

  • Überschwemmungen oder Rückstau.
  • Ausuferung von Bächen und Flüssen.
  • Witterungsniederschläge bzw. starker Regen.
  • Austritt von Grundwasser.

Überschwemmung

Normalerweise übernimmt die Versicherung bei Überschwemmung die Kosten. Meistens verursacht durch ein überlaufendes Gewässer oder übermäßig starken Regen. Überschwemmung meint dabei vor allem die Überflutung des Grund und Bodens des Grundstücks von besonders viel Oberflächenwasser. Dieser Fall ist abgesichert. Auch dann, wenn Grundwasser an die Oberfläche gelangt und ins Haus fließt.

Versichert sind allerdings keine Schäden, die eine Ursache von Grundwasser sind, das nicht an die Oberfläche dringt. Grundwasser, das von unten aufsteigt, fällt nicht unter Versicherungsschutz.

Rückstau

Rückstau entsteht, wenn Wasser durch Regen oder Überschwemmung aus Ableitungsrohren in das Haus gelangt. Tritt ein Schaden durch Rückstau ein und es ist keine funktionsfähige Rückstauklappe eingebaut, ist kein Versicherungsschutz gewährleistet.

Erdbeben und Schnee

Weniger relevant, aber erwähnenswert ist der Versicherungsschutz für Erdbeben, Erdsenkungen, Erdrutsche oder Schnee. Wohnen Sie an einem Hang oder in den Bergen, ist die Information durchaus nützlich.

Bei einem naturbedingten Ereignis fällt der Schutz unter die Versicherung, bei menschlichem Einwirken nicht. Versicherungen erstatten Schäden durch Schneedruck oder Eismassen von Bergen. Jedoch nicht solche, die verursacht sind durch Schnee von Bäumen.

11. Froschklappe als Ergänzung zur Rückstauklappe

Die Funktion einer Froschklappe besteht darin, Ungeziefer oder Ratten vor dem Eindringen zu hindern. Diese Tiere beeinflussen unter anderem die Wasserqualität. Zudem ist es in geringerem Maße ein Rückstauschutz. Auch den Gestank von Abwasser hält die Froschklappe fern.

Grundsätzlich montieren Sie die Froschklappe am Ende einer Rohrleitung. Sie ist wie eine Einbahnstraße und die abzuleitende Flüssigkeit fließt heraus. Das Rohrende ist jedoch auf der anderen Seite verschlossen. So fließt keine Flüssigkeit hinein. Dafür hält es auch Lebewesen fern.

Die Froschklappe stecken Sie ein oder schweißen Sie auf das Rohrende. Beim Aufstecken verhindern Gummi-Dichtungen den Austritt von Wasser. Beim Schweißen hält eine dichte Schweißverbindung den Austritt von Wasser mit hoher Garantie auf.

12. Rückstauklappe in das Smart Home integrieren

Tipp zum Bau zeigt Ihnen die Möglichkeit, eine Rückstau-Warnung für die Rückstauklappe in das Smart-Home zu integrieren.

Moderne Lösungen bieten nun auch eine Warnung bei Rückstau an.

Mit einem Smart Home steuern Sie alle möglichen Vorgänge im Haus. Moderne Lösungen sind nun sogar in die Abwasser-Leitungen integrierbar. Neuartige Rückstauverschlüsse sind in der Lage, bei Rückstau ein Signal abzugeben. Ein Funkempfänger leitet den Alarm in die anderen Räume weiter und informiert die Hausbesitzer. Durch den Funk ist es leicht in die Smart Home Funktion integrierbar.

Angeschlossene Verbraucher wie Waschmaschinen laufen auch bei Rückstau und pumpen das Wasser ab. Das Abwasser fließt dann aber nicht ab. Daher ist es praktisch, dass moderne Rückstauklappen die Wasserverbraucher bei Rückstau abschalten. Ein Funkempfänger als Schaltsteckdose nimmt das Gerät, wenn nötig, vom Netz.

13. Rückstaupumpanlage neben der Rückstauklappe

Eine Rückstaupumpe kommt zusammen mit einer Rückstauklappe, sowie einer Sonde und einem Schaltgerät. Diese Rückstaupumpe ist an die Schmutz-Wasserleitungen angeschlossen. Während eines Rückstaus ist sichergestellt, dass Wasser unterhalb der Rückstauebene abläuft. Gibt es keinen Rückstau, fließt das Wasser ungehindert durch die integrierte Rückstauklappe ab.

Ist nun der Fall eines Rückstaus eingetreten, schließt sich die Rückstauklappe durch die Sonde. Dadurch fließt kein Wasser zurück ins Haus. Bei geschlossener Rückstauklappe läuft kein Wasser ab. Mit einem bestimmten Pegel schaltet sich die Pumpe ein. Sie saugt dann das Abwasser ab und entsorgt Feststoffe durch ein Schneidrad.

Eine integrierte Druckleitung befördert das Abwasser in den Kanal. Die Rückstauklappe hat dann die Aufgabe, dass während des Vorgangs das Wasser nicht zurückfließt. Bauen Sie die Rückstau-Pumpanlage in die zentrale Abwasseranlage ein.

14. Einsatz von Kameras für die Wartung einer Rückstauklappe

Wie die Wartung der Rohre einer Rückstauklappe mit einer Kamera aussieht, erfahren Sie bei Tipp zum Bau.

Eine Untersuchung der Rohre ist wichtig, um ihre Funktionsfähigkeit zu gewährleisten.

Wartungen bei einer Rückstauklappe und ihre entsprechenden Rohre sind wichtig. Zum einen, um zu gewährleisten, dass die Rohre nicht verstopfen, zum anderen für die Versicherung. Eine Kamera schafft Abhilfe, die Rohre problemfrei anzuschauen. So vermeiden Sie aufwendige Arbeiten, z.B. die Straße aufzureißen. Außerdem ermitteln Sie schnell Standort, Tiefe und die Art des Schadens am Rohr. Das erspart Ihnen unnötige Kosten.

Zunächst reinigt die Fachkraft die Abwasserkanäle, damit die Kameras einen guten Blick bekommen. Die Fachperson prüft die Anlage auf Rohrschäden, Ablagerungen, Fremdkörper oder einwachsende Wurzeln.

Den Vorgang führt die Fachkraft von der Reinigungsöffnung im Keller oder dem Revisionsschacht auf dem Grundstück durch. Bei einem beschädigten Rohr markiert die Fachperson die Stelle. Gegebenenfalls dokumentiert sie diese mit einer Kamera-Aufnahme. Nun ist es möglich, die Stelle gezielt anzugehen und den Schaden zu reparieren.

15. Elektromechanische Rohrreinigung hilft auch der Rückstauklappe

Heutzutage erleichtern elektromechanische Anwendungen das Leben, auch im Bereich der Rohrreinigung. Diese Anwendung ist vor allem bei Problemen mit Abwasserleitungen hilfreich. Nicht nur, dass Ihr Rohr verstopft ist. Auch eine Rückstauklappe hat dann Probleme, Wasser weiterzuleiten.

Bei geringer Verschmutzung ist Hochdruck die Lösung. Hartnäckige Ablagerungen entfernt dann die elektromechanische Rohrreinigung. Oft haben diese Systeme elektromechanische Spiralen mit verschiedenen Aufsätzen, wie:

  • Fräsköpfe.
  • Wurzelschneider.
  • Schleudern.

Besonders die Rohrreinigungs-Spirale hilft bei hartnäckig verstopften Abflüssen. Diese Spirale ist ein Rohr aus Stahl, das flexibel und mehrere Meter lang ist. Sie ist durch ihre Biegsamkeit auch für kleine Rohrdurchmesser und bei engen Biegungsgraden geeignet. Vorne ist eine Kralle aus Stahl befestigt. Sie dient der Einführung der Spirale und der Drehung im Rohr.

Am Anfang hat die Rohrreinigungs-Spirale zudem einen beweglichen Schlauch, alternativ eine Kunststoffröhre. Reinigen Sie die Rohre selbst, fassen Sie diesen Schlauch an und drehen den Griff mit der Hand hinein. Mit geringem Druck und ständigem Drehen führen Sie die Spirale ein.

Die Kralle an der Spitze trifft auf die Verstopfung und bohrt sich durch. Ist das Rohr frei, spülen Sie es mit Wasser durch. Verschwinden die Ablagerungen auch mit einer Rohr-Reinigung nicht? Dann ist der nächste Schritt, einen Fachkundigen heranzuziehen.

16. Wartung DIN-Konform für Rückstauklappen

Tipp zum Bau zeigt Ihnen die Normen für die Wartung einer Rückstauklappe auf.

Die Wartung für Rückstauklappen hat einer Norm zu entsprechen.

Die DIN-Norm ist eine nicht verpflichtende Norm, aber dennoch dringend einzuhalten. Sie legt auch Anforderungen an Rückstauverschlüsse für Gebäude fest. Dabei heißt es, dass Sie Rückstauklappen einmal im Monat von einem Fachkundigen warten.

Der Rückstauverschluss für fäkalienfreies Abwasser ist ungefähr jedes halbe Jahr zu warten. Die Norm DIN 1986 empfiehlt, die Wartung für eine Rückstau-Vorrichtung für fäkalienhaltiges Wasser zweimal im Jahr durchzuführen. Bei der Wartung reinigt die Fachkraft die Anlage und inspiziert sie. Gegebenenfalls tauscht sie etwas aus und prüft die Dichtung.

Für die Prüfung der Dichte simuliert die Fachperson einen Rückstau. Damit prüft sie die Funktion der Verschlussklappe. Hat sie innerhalb von 10 Minuten weniger als 500 ml nachzufüllen, ist der Rückstauverschluss dicht. Ist dies nicht der Fall, reinigen Sie die Klappen erneut und wiederholen die Prüfung. Bestehen die Klappen den Test wieder nicht, tauscht der Installateur die defekten Klappen aus.

17. Kosten für die Inspektion einer Rückstauklappe

Es gibt vielfältige Möglichkeiten für die Wartung einer Rückstauklappe. Neben der klassischen Wartung von Pumpen, Hebeanlagen oder elektronischen Rückstauklappen, kommen auch Kanalprüfungen hinzu. Die Abwasserkanäle zu untersuchen ist auch mit einer Kamera umsetzbar. Die Kosten einer Wartung für folgende Produkte bewegen sich ungefähr zwischen 50 und 200 Euro:

  • Elektronische Rückstauklappen.
  • Pumpen.
  • Hebeanlagen.

Meistens sind in dem Dienst die Wartung und Überprüfung, sowie auch Entschlammung eingebunden. Eine Kanalprüfung ist auch wichtig für die Instandhaltung einer Rückstauklappe. Dabei ist mit Kosten in Höhe von 300 bis 1000 Euro zu rechnen. Die Kosten belaufen sich oft auf die Rechnung pro Meter.

Eine Kamera-Untersuchung richtet sich nach Zustand und Länge des Abwasserkanals. Je nach Dauer der Wartung und vorheriger Reinigung zahlen Sie 100 bis 400 Euro. Jedoch ist es bei allen Wartungen immer sinnvoll, sich bei seinem Fachbetrieb zu informieren. Das liegt daran, dass die Angaben je nach Betrieb variieren.

18. Bodenplatte und Schacht als Variante für den Einbau einer Rückstauklappe

Es besteht die Möglichkeit, den Rückstauverschluss in freiliegende Rohrleitungen oder in die Bodenplatte einzubauen. Die modernen Rückstauverschlüsse haben ein integriertes Aufsatzelement. Bei diesem besteht die Möglichkeit, es auch in Beton zu verbauen. Außerdem ist es möglich, die Rückstauklappe mit Fliesen abzudecken. So ist die Rückstauklappe versteckt.

Eine gut geeignete Variante, z.B. für Sanierungen, ist ein Schacht. Dieser liegt vor dem Haus. Der Vorteil ist, dass Sie die Bodenplatte nicht öffnen brauchen. Die Installation der Rückstausicherung erfolgt in einem Technikschacht im vorhandenen Hausanschluss-Schacht. Durch die Entfernung zum Gebäude und dem Schacht entsteht kein Lärm. Zudem ist es wartungsfreundlich.

19. ABS Kunststoff findet Verwendung in Rückstauklappen

ABS heißt Acrylnitril-Butadien-Styrol. Es ist ein thermoplastischer Kunststoff. ABS bringt die Vorteile mit:

  • Sehr stabil, schlagfest sowie kratzfest zu sein.
  • Eine hohe Temperatur-Wechselfestigkeit.
  • Geringe Wasser-Aufnahme.
  • Resistent gegen Öle und Fette.

Es ist auch leicht nachzubearbeiten und zu beschichten. Ein weiterer Vorteil von ABS ist, dass dabei kaum Mikroplastik entsteht. ABS ist der weitverbreitetste Kunststoff und findet seine Anwendung im Haushalt oder bei Konsumgütern. Außerdem ist er auch in der herstellenden Industrie zugegen.

In seiner reinen Form ist er sogar für Kinderspielzeug geeignet. Gefährlich ist der Kunststoff, wenn Weichmacher mit einbezogen sind, wie Phthalaten und Feinstaub. Daher verzichten Sie bei Haushalts-Gegenständen wie Trinkbechern auf Phthalaten und Weichmacher.

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