Schalungen – das stabile Ummantelungssystem von Betonbauwerken
Was die zweigeteilte Backform beim Osterlamm-Gebäck ist, sind Schalungen für qualitative Bauwerke aus Beton. Sie sind wie die Gussform beim Backen. Hier ist diese aber nicht mit Backteig, sondern mit Beton zu füllen.
Außer es ist ein Rohbau aus Lebkuchen verlangt. Hier ist die Nachfrage jedoch sehr gering. Durch Schalungen entstehen Wände, Decken, Stützen und Brücken, alle aus Beton. In diesem Artikel lernen Sie alles Wesentliche über Schalungen für Ihren Rohbau.
Zum Bauen mit Beton sind Schalungen unerlässlich. Sie bilden das Skelett des Bauwerks, solange der Beton trocknet.
Schalungen finden Verwendung bei:
Enormen Brücken.
Wänden Ihres Rohbaus.
Böden im heimischen Schrebergarten.
Sobald Sie Beton verwenden, sind Schalungen das Mittel der Wahl. Es ist gängig, Schalungen zu mieten, da diese wiederverwendbar sind.
Schalungen sind industriell vorgefertigte Bau-Hilfskonstruktionen. Diese geben dem eingegossenen Beton die gewünschte Form. Somit bieten Schalungen als stabile Hohlräume dem Beton Halt, während er trocknet. Der Schalungen bestehen aus zwei Teilen:
Die Schalhaut, die den eingegossenen Beton umschließt.
Ein Gerüst, welches die Konstruktion trägt. So bleibt Ihr Rohbau geschützt, solange der Beton noch flüssig ist.
Flüssiger Beton trägt noch nicht zur Statik bei. Sobald der Beton den Rohbau trägt und trocken ist, sind Schalungen nicht mehr notwendig. Zur genauen Berechnung empfiehlt sich ein Statiker.
Ferner gibt es feste und bewegliche Systeme für Schalungen. Feste sind der Normalfall und kommen am häufigsten zum Einsatz. Somit sind bei Decken, Wänden und Stützen vor allem mit festen Schalungen zu rechnen. Hingegen bei hohen Wänden und Schächten sind sogenannte Kletter- oder Gleitschalungen gefragt.
2. Die Konstruktion von Schalungen
Der Begriff für das An- und Abmontieren von Schalungen heißt Verschalung. Zunächst bringt Ihr Fachmann die Schalung an Ihren Rohbau an. Hinzu kommt, dass dieser den Beton einfüllt. Diese beiden Arbeitsschritte zusammen heißen Einschalung. Danach trocknet der Beton.
Diese Zeit nennt Ihr Fachmann Ausschalfrist. Wenn der Beton trocken ist, folgt die Ausschalung Ihres Rohbaus. Ihre Handwerker bauen die Schalungen ab. Denn nun verformt sich der Beton nicht mehr, sondern trägt die Konstruktion zuverlässig.
Somit sind die drei Phasen der Verschalung:
Einschalung.
Ausschalungsfrist.
Ausschalung.
In flüssiger Form ist Beton noch sehr beweglich. Schalungen halten diesen in Form.
Damit ein gutes Einschalen gelingt, ist eine gute Stand-Sicherheit vonnöten. Diese ist hoch, wenn die Gefahr minimiert ist, dass Schalungen und Beton umkippen. Vermeiden Sie unbedingt, dass die Schalung mit Beton in eine Richtung kippen. Dies gefährdet nicht nur die einzelne Wand, sondern die Stabilität des ganzen Rohbaus!
Daher verlangt die Stand-Sicherheit unbedingt Korrekturen, wenn eine Wand sich verformt. Dies gilt es zu allen Phasen des Baus zu beachten, solange der Beton noch nicht hart ist.
Den Stand der Trocknung findet Ihr Fachmann über den Druckhärtetest heraus. Denn die Ausschalungsfrist Ihres Rohbaus variiert durch verschiedene Faktoren:
Die Temperatur des Betons und der Luft.
Luftfeuchtigkeit.
Jahreszeit.
Gibt es für den Beton eine Nachbehandlung?
Für die Sicherheit bei der Konstruktion Ihres Rohbaus eignet sich ein Schalplan. Dieser klärt über die Schalungen, die wesentlichen Details und tragenden Stützen auf. Interessant ist hierbei, dass die Schalungen selbst im Plan nicht vorkommen. Denn hier liegt der Fokus auf dem Beton, den Ihr Fachmann gießt.
3. Aufbau und Funktion von Schalungen
Schalungen haben vielfältige und gute Einflüsse auf Beton.
Schalungen bestehen aus Schalhaut und Schalungsgerüst. Schalhaut ist die „Backform“, in der Beton eingegossen wird. Diese erfüllt für den Beton drei Funktionen:
Sie gibt dem Beton seine Form.
Bestimmt die Struktur seiner Oberfläche.
Auch die Farbe wird durch die Schalhaut beeinflusst.
Ihr Fachmann fügt zwischen Schalungen und Beton oft Trennmittel hinzu. Dies sind Öle, die Schalöle heißen. Hierdurch ist vermieden, dass sich der Beton ungewollt verfärbt. Zusätzlich erleichtern Schalöle das Ausschalen und die Schalungen bleiben so wiederverwendbar.
Schalungsgerüste sind die „Gehhilfe“ eines Rohbaus, solange dieser noch nicht von sich aus steht. Dieses trägt die einwirkenden Lasten anstelle des Betons. Auch das Schalungsgerüst kommt weg, sobald der Beton trocken ist. Bei größeren Schalungen nennt sich das Gerüst auch Traggerüst. Dieses findet sich aber vor allem beim Brückenbau, nicht beim einfachen Rohbau.
Schalungen erfüllen verschiedene Funktionen für Ihren Rohbau. Hierbei sei die noch nicht so hervorgehobene Funktion der Gestaltung genannt. Denn mithilfe der Schalungen ist eine Natursteinoptik möglich. Eine Struktur-Matrize beeinflusst zwar die Farbe nicht, aber sehr wohl die Oberfläche. Ebenso bekommt der Beton eine formschöne Holzmaserung, wenn Schalungen aus Holz angebracht sind.
4. Vielfalt der Schalungen – Konstruktionsweisen
Schalungen sind nach ihrer Beschaffenheit und ihrem Aufbau eingeteilt. Dabei verwenden Sie unterschiedliche Konstruktionsweisen je nach Rohbau. Der Aufbau richtet sich auch nach der erforderlichen Größe der Verschalung.
Grundlegende Unterscheidung: Einseitige oder zweiseitige Schalungen
Für den Abschluss an der Baugrubenwand bieten sich einseitige Schalungen an.
Es gibt einen markanten Unterschied zwischen einseitigen und zweiseitigen Schalungen. Erstere wird nur an einer Seite montiert. Die andere Wand bildet in der Regel die Baugrube des Rohbaus. Folglich befindet sich der eingegossene Beton zwischen Baugrube und einseitiger Schalung. Dieses findet an Orten statt, wo die andere Seite nicht zugänglich ist. Denn zweiseitige Schalungen sind hier nicht möglich, wenn der Beton mit der Baugrube abschließt.
Diese Art der Verschalung dauert länger und erfordert mehr Aufwand. Das Gewicht des Betons drückt nur auf eine Seite. Deswegen sind hier die Schalungen besonders zu sichern. Dies gelingt, indem jene abgestützt und im Boden verankert ist.
Diese einseitige Variante findet bei Kellerwänden Ihres Rohbaus oder Block-Fundamenten Verwendung. Durch den höheren Aufwand kosten diese Schalungen mehr. Zweiseitige Schalungen stützen den Beton, wie der Name vermuten lässt, von zwei Seiten. Diese sind leichter zu sichern, besser zugänglich und so insgesamt günstiger. Somit sind hier Kosteneinsparungen für Ihren Rohbau möglich.
Wandschalung
Eine Wandschalung besteht aus Holz, Stahl oder Kunststoff. Diese bilden die „Backform“ des Betons bei Wänden. Diese Schalungen sind von Traggerüsten gehalten. Die Traggerüste bestehen entweder aus:
Holz.
Metall.
Speziellem Kunststoff.
Für die Stabilität verwendet Ihr Fachmann sogenannte Schalungsanker. Diese verbinden beide Seiten der Schalung durch den Beton des Rohbaus hindurch.
So bleiben diese miteinander verknüpft, eine hohe Stabilität ist gewährleistet. Auch bei einseitigen Schalungen finden die Schalungsanker Verwendung. Entgegen der zweiseitigen Variante verbindet hier Ihr Fachmann die Wand mit der Baugrube. So bleibt die Betonwand Ihres Rohbaus vor Verformungen geschützt.
Stützenschalung
Die Stützenschalung besteht aus einem zweiseitigen Schalungssystem. Diese ist industriell vorgefertigt. Es sind Schalungen für runde oder eckige Stützen. Es ist aber auch für weitere Konstruktionen verwendbar, beispielsweise Säulen. Die Schalhaut besteht dabei aus Stahl oder Pappe. Weiterhin gibt es Schalungen für einmalige Verwendung, die bei rechteckigen Stützen in Benutzung sind. Diese haben als Füllkörper Styropor.
Balken- oder Unterzugschalung
Bei der Balkenschalungen handelt sich um die Schalungen für Unter- oder Überzügen. Unterzüge und Überzüge haben die gleiche Funktion. Sie leiten die auf ihnen liegende Last auf ein anderes Bauteil Ihres Rohbaus weiter. Daher ist mit diesen eine bessere Verteilung von Krafteinwirkungen möglich.
Ein bekanntes Beispiel für einen Unterzug ist ein Bogen. Die Schalungen hierfür stellt ein Zimmermann per Hand her. Wie der Handwerker schon vermuten lässt, ist diese Schalung aus Holz. Durch die Spezialanfertigung sind diese Schalungen besonders variabel in der Gestaltung für Ihren Rohbau.
Kletter-Umsatz-Schalung
Unter der Kletterschalung versteht man die Anbringung eines Gerüstes an einen Rohbau. Spezieller noch, die Anbringung klettert mit dem wachsenden Haus mit nach oben. Dies findet bei größeren Bauwerken wie Hochhäusern statt. Dabei gibt es Schalungen, die von einem externen Kran abhängig sind.
Dieser setzt die Schalungen immer weiter nach oben. Nachdem der zuvor gegossene Beton getrocknet ist, wird dies vollzogen. Nun kommt die nächste Verlängerung der Wand und die Schalungen befestigt Ihr Fachmann in der Wand.
Bei Schalungen, die von Kränen unabhängig sind, gibt es Fahreinheiten. Diese heben das Gerüst ein Stück höher.
Dieses geschieht in folgenden Schritten:
Montage von Fahreinheiten in der Wand.
Einhängen des Gerüstes in die Fahreinheiten.
Anbringung von neuen Sicherungen für das Gerüst, wo dieses später dran befestigt ist.
Lösung des Gerüstes von der Wand.
Versetzen des Gerüstes nach oben.
Nach dem Versetzen folgt erneut die Sicherung des Gerüsts in dem Rohbau.
Abbau der Fahreinheit von der alten Position.
Gleitschalung
Für die Gleitschalungen ist es notwendig, dass die Arbeit 24 Stunden weitergeführt wird.
Die Gleitschalung steigt mit dem wachsenden Gebäude nach oben. Vor allem bei Türmen und Schornsteinen wird diese verwendet. Beim Bauablauf gleitet das Gerüst kontinuierlich mit nach oben. Der Unterschied zur Kletterschalung: Zum Gleiten zieht sich das Gerüst hydraulisch an Kletterstangen hoch. Da das Gerüst kontinuierlich steigt, ist ein 24-Stunden-Schichtbetrieb notwendig.
Außerdem benötigt der Rohbau speziellen Beton, der schnell trägt. Denn nach wenigen Tagen ist es seine Aufgabe, die Schalungen samt Gerüst zu tragen.
Folgende Vorteile hat die Gleitschalung:
Durch das dauerhafte Gleiten ist die Oberfläche des Rohbaus sehr gleichmäßig.
Schneller Fortschritt im Bau aufgrund der 24-Stunden-Schichten.
Allerdings ist die Qualität der Oberfläche eingegrenzt. Zusätzlich ist viel Bewehrung vonnöten.
Verlorene Schalungen
Verlorene Schalungen sind Schalungen, die Ihr Fachmann bewusst nicht abbaut. Dies geschieht beispielsweise bei einem Fundamenteines Rohbaus. Diese sind schwer zugänglich und ein Ausschalen ist somit sehr aufwendig.
Stattdessen bleiben diese Schalungen im Boden des Rohbaus. So dienen sie noch der Dämmungder Bauteile. Zudem helfen Sie, dass keine Wärmebrücken entstehen. Außerdem entfällt der Arbeitsaufwand für Abbau, Reinigung und Abtransport dieser Schalungen.
Aufblasbare Schalungen
Aufblasbare Schalungen bläst Ihr Fachmann pneumatisch auf. Dies ist bei dem Namen wenig verwunderlich, interessanter ist die Verwendung. Denn durch das Aufblasen entsteht ein runder Hohlkörper.
Dies verwendet Ihr Fachmann bisweilen beim Decken- oder Brückenbau. Nach Aushärten des Betons lässt er die Luft raus und sammelt die Schalungen wieder ein. Diese Methode ermöglicht den Verzicht auf teure Schalungssysteme. Weiterhin schützt sie Umwelt und Ressourcen.
Rahmenschalungen
Rahmenschalungen sind Wandschalungen mit einem Rahmen. Diese Rahmen sind zum Beton hin verschweißt. Die Rahmen der Schalungen bestehen zumeist aus Stahl oder Aluminium. An diese baut Ihr Fachmann nun die Schalhaut an.
Diese Rahmen schaffen große Stabilität für Wände oder Decken für Ihren Rohbau. Außerdem kommt es zu weniger Beschädigungen des Bauteils. Die Ecken sind am stärksten belastet , durch den Rahmen aber besonders ausdauernd.
Trägerschalung
Trägerschalungen sind besondere Schalungen. Sie bestehen oft aus Holz und sind an Gerüsten befestigt. Diese Schalungen verwendet Ihr Fachmann bei Konstruktionen von großen Wänden. Ebenso auch bei großen Stützen und Decken sind dies Bauhilfsmittel.
5. Schöne Oberflächen durch spezielle Schalungen
Das Holz der Schalungen gibt der Oberfläche des Betons eine Maserung.
Schalungen geben frischen Beton die gewünschte Form. So sind Brücken, Wände, Decken, Bögen und viele weitere Formen möglich. Diese allgemeinen Formen schaffen Schalungen.
Aber hier hören die Möglichkeiten nicht auf. Schalungen mit speziellen Oberflächen übertragen diese auch auf den Beton. So sind Prägungen und ästhetische Ausgestaltungen der Oberfläche Ihres Rohbaus möglich. Es gleicht dem Fingerabdruck im flüssigen Wachs. So sind mehr Möglichkeiten für den Beton als eine bloße Grundierung.
Schritte zur Prägung der Oberfläche
Diese Arbeiten prägen den Beton, sodass dieser ansprechend aussieht. Daher ist logisch, dass Ihr Fachmann die Schalungen am Ende vom Rohbau entfernt. Um dies zu erleichtern, trägt er zunächst Schalöl auf. Dies hilft, Schalungen schadensfrei und leicht zu entfernen. Alternative ist hierbei eine Holzschalung, welche die Maserung auf den Beton überträgt.
Auf die Schalungen kommen nun die Formen, welche die Oberfläche verändern. Diese besonderen Formen heißen Struktur-Matrizen. Diese befestigt Ihr Fachmann folgendermaßen:
Aufkleben. Hier ist eine Wiederverwendung der Matrizen möglich.
Festnageln. Hier ist die Matrize nur einmalig verwendbar.
Struktur-Matrizen sind aus Kunststoffen, welche auch komplexe Formen abbilden. Hierbei findet allgemein der Kunststoff “Polyurethan” Verwendung. Die Montage und Arbeiten hierfür sind präzise auszuführen. Daher ist hier ein Fachmann für Ihren Rohbau unbedingt angeraten.
Möglicherweise sind mehrmalige Prägungen notwendig. Allerdings hängt dies stark von der Komplexität der Formen ab. Ebenso ist auch der Vorgang des Ausschalens aufwendig und ein Fachmann empfohlen.
6. Checkliste für die Auswahl Ihrer Schalungen
Jetzt ist für Sie möglicherweise die Frage, welche Schalungen für Ihren Rohbau sinnvoll sind. Es hilft, nach folgenden Schritten vorzugehen:
Welche Betonkonstruktionen sind gewünscht? Sind Decken, Wände, Schächte oder Bögen gefragt?
Sind die entsprechenden Schalungen für Ihren Rohbau geeignet? Hier bietet sich eine Rücksprache mit dem Fachmann an.
Möglicherweise sind verschiedene Arten von Schalungen für Ihren Rohbau sinnvoll.
Ist eine spezielle Prägung der Oberfläche oder ästhetisch ansprechender Sichtbeton gewünscht?
Holen Sie Angebote vom Fachmann ein und ermitteln Sie die Kosten.
7. Kosten für Ihre Schalungen
Wie viel ist für Ihr Schalungssystem zu bezahlen?
Die Kosten für Konstruktionen sind von der Menge des Betons abhängig, die zum Einsatz kommt. Daher unterliegen die Kosten natürlichen Schwankungen. Auch ist die Frage, ob und welche Schalungen gewünscht sind. Mieten Sie diese oder ist ein Kauf gewünscht? Dies sind wichtige Fragen zur Baufinanzierung. Wesentlich beeinflusst auch die Schalungshaut den Preis:
Schalungen mit Holzplatten sind mit zehn Euro pro Quadratmeter eher in der unteren Preisklasse.
Für 10-20 Euro pro Quadratmeter bekommen Sie 3-Schichtplatten und Sperrholz.
Ab ungefähr 20 Euro pro Quadratmeter sind Verbundplatten und welche mit Kantenschutz erhältlich.
Wünschen Sie noch spezielle Formen für Ihren Rohbau? Bei Besonderheiten wie Bögen oder Säulen steigt der Preis um das Drei- bis Vierfache.
8. Fazit
Schalungen sind für Beton Gussformen und je nach Anforderung stark variabel. Sie bleiben für jeden Rohbau mit Beton unerlässlich. Denn Schalungen stützen und formen den Beton. Je komplexer der Bau ist, desto höher ist auch der Aufwand mit Schalungen.
Dies gilt in finanzieller und zeitlicher Hinsicht. Aber gerade in der Miete für Ihren Rohbau sind Schalungen recht günstig. Je nach Budget bilden sie auch eine Möglichkeit, die Oberfläche Ihres Betons zu verschönern.
9. Vielfalt der Schalungen: Schalhaut aus Holz
Holz bildet das grundlegende Material zum Aufbau von Schalungen.
Holz prägt den Beton so, wie das Holz selbst beschaffen ist. Ungehobelte Bretter schaffen eine raue Oberflächenprägung, gehobelte eine glatte. So sind einige Variationen für Ihren Rohbau möglich. Holz, das mit Lack imprägniert ist, verhindert die Verfärbung des Betons.
Außerdem schwindet und quellt das Holz nun weniger. Schwinden bedeutet, dass sich die Menge des Betons verringert. Quellen meint das Gegenteil: Die Zunahme von Volumen. Somit verzieht sich der Beton weniger. Ein weiterer Vorteil von Holz ist die Möglichkeit, diese anzupassen. Hierdurch sind auch komplexe Schalungen für Ihren Rohbau möglich. Dazu sind Stahl und Kunststoff nicht in der Lage. Außerdem schützt Holz vor schneller Abkühlung, da es gut Wärme hält.
10. Vielfalt der Schalungen: Schalhaut aus Stahl
Stahlschalungen sind wiederverwendbar und bieten eine besondere Stabilität.
Eine Schalhaut aus Stahl ermöglicht sehr glatte Oberflächen für Ihren Rohbau. Außerdem ist diese Schalhaut vielfach wiederverwendbar und sehr robust. Eine solche kostet zwar mehr, hält aber auch hohen Druck von frischem Beton stand.
Somit sind sie besonders stabil und es besteht die Möglichkeit, größere Flächen zu gießen. Außerdem besteht bei Schalhaut aus Stahl eine besonders hohe Sicherheit für die Arbeiter. So brauchen Sie an der Baustelle Ihres Rohbaus nichts zu befürchten.
Allerdings ist mit einem solchen System ein Kran unerlässlich. Denn das hohe Gewicht ist ohne technische Unterstützung nicht zu bewegen. Hier noch einmal die Vorteile von Schalhaut aus Stahl aufgelistet:
Sehr glatte Oberflächen für Ihren Rohbau möglich.
Hält hohe Lasten aus.
Garantiert eine hohe Sicherheit.
Größere Flächen zeitgleich möglich.
11. Vielfalt der Schalungen: Kunststoff
Schalhaut aus Kunststoff hat viele Vorteile. Zunächst sei auf die glatten Oberflächen hingewiesen, die mit dieser Schalhaut möglich sind. So bekommen Sie besonders glatten Sichtbeton für Ihren Rohbau. Außerdem ist diese Schalhaut sehr resistent gegenüber:
Feuchten Umgebungen.
Hohen ultravioletten Strahlungen.
Säuren.
Fäulnis.
Rost.
Laugen. Gerade in Hinblick auf Zement, der alkalisch ist, zu beachten.
Chemikalien.
Sie ist schnell gereinigt und zusätzliches Schalöl ist nicht notwendig. Verfechter dieser Schalhaut verweisen darauf, dass diese als Recyclingprodukt herstellbar sind. Eine Wiederverwendung dieser Kunststoffe an vielen Rohbauten macht es so noch nachhaltiger.
Die Leichtigkeit schont den Rücken und macht unabhängig von großen Maschinen. Ansonsten wären große LKW und Hebemaschinen nötig. Somit sind auch hier Einsparungen an CO2 möglich. Zudem ist diese Schalhaut sehr langlebig und vielmals zu verwenden.
12. Selbstheilender Beton
Ausbesserungen am Beton sind künftig vielleicht Schnee von gestern.
Beton ist ein in großen Massen verarbeiteter Baustoff. Doch gerade Spannungen, beispielsweise durch sein eigenes Gewicht, hält dieser nicht gut aus. Daher kommt es immer wieder zu Rissen im Beton, was Ausbesserungen erfordert. Und diese kosten Zeit und Geld.
Die notwendigen Arbeitsschritte hierfür sind:
Abriss.
Einschalung.
Ausschalung.
Doch dies gehört vielleicht bald der Vergangenheit an. Mikrobiologe Hendrik Jonkers hat den selbstheilenden Beton als Patent angemeldet. Dieser enthält Kapseln mit Bakterien, die erst arbeiten, sobald sie in Kontakt mit Wasser kommen. Nun bilden die Bakterien Kalk, der Risse, durch die Wasser eingedrungen ist, wieder verschließt. Die Bakterien bleiben bis zu 200 Jahre im Beton, sofern sie sich nicht „aktiviert“ haben.
13. Beton Trockenzeit
Wie lange trocknet der Beton Ihres Rohbaus? Dies ist in der Regel mit mindestens 28 Tagen angegeben. Beschleuniger, wie der Name vermuten lässt, verringern die Dauer der Ausschalfrist. Doch hier sei mit einem Vorurteil aufgeräumt: Beton trocknet nicht. Nur sehr wenig Wasser verschwindet aus dem gegossenen Beton. Vielmehr reagiert das Wasser mit dem Zement, der im Beton ist. Diese bilden Kristalle, die sich ineinander verhaken.
Somit ist korrekter, von einer Zeit der Aushärtung zu reden. Denn der Beton Ihres Rohbaus wird fest. Allerdings verdunstet das Wasser nicht, sondern es kristallisiert. Vielmehr ist bei hohen Temperaturen Wasser dem Beton noch hinzuzufügen. Sonst verdunstet dies und reagiert nicht, wodurch sich der Zement nicht bindet.
14. Spritzbeton – Betonieren ohne Schalungen?
Die Idee klingt simpel. Ist es möglich, Beton ohne Schalungen zu gießen? Diese Methode, um Beton anzubringen, ist im Spritzbeton realisiert. Hierbei schießt der Fachmann Beton über einen Schlauch auf ein Hindernis. Dieser unterscheidet sich nicht sonderlich von herkömmlichem Beton. Nur sind die Körner etwas kleiner und Beschleuniger beigemischt.
Diese sorgen dafür, dass der Beton schnell erhärtet. Doch wieso trägt Ihr Fachmann diesen Beton mit einer Spritzdüse auf? Durch den hohen Druck prallen Teile der Mischung von der Wand ab und verdichten ihn so. So hält dieser besser und schneller. Diese Methode findet vor allem Einsatz:
Im Tunnelbau.
Bei der Hangsicherung.
Um Stahlbeton wieder instand zu setzen.
Ist es auch für Häuser und Ihren Rohbau möglich? Einfach die Schalungen sparen? Die Antwort lautet leider nein. Denn Spritzbeton benötigt eine feste Wand, auf die dieser aufzutragen ist. Außerdem ist hiermit nicht form- und passgenau zu arbeiten. Zuletzt bleibt noch zu erinnern, dass Spritzbeton mit hohem Druck verteilt wird. Durch den Rückprall ist es eine dreckige Angelegenheit! Somit kommt es leider nicht für Ihren Rohbau infrage.
15. Schalungen selbst bauen
Schalungen für Ihren Rohbau sind auch in Eigenregie machbar.
Sie sind mit Schraubenzieher in der Hand geboren und fürchten keine Herausforderung? Dann ist die Anleitungen für Schalungen in Eigenregie etwas für Sie. Bereiten Sie zunächst den Untergrund Ihres Rohbaus vor. Die Arbeitsschritte hierfür sind, diesen zu verdichten und zum Frostschutz zu schottern. Zuvor ist natürlich noch der Graben des Fundamentes auszuheben.
Nun benötigen Sie folgende Materialien:
Robuste Bretter.
Eisenstangen.
Dachlatten oder schmale Kanthölzer.
Die Höhe der Bretter, die benötigt wird, ist schnell berechnet. Tiefe des Grabens minus Schotterung plus Überstand über Bodenniveau. Für die Breite des Grabens zehn Zentimeter für die Schalungen mit einberechnen. Zusätzlich Dachlatten auf 20 Zentimeter zurechtschneiden. Hiermit sind die Schalungen später im Gartenboden abgestützt. Ziehen Sie nun eine Maurerschnur, an der Sie Eisenstangen und Schalungen Ihres Rohbaus ausrichten.
Nun ist es an der Zeit, die Schalungen gründlich mithilfe der Eisenstangen und Hölzer zu sichern. Anschließend verschrauben Sie die Schalungen miteinander und überprüfen mit der Wasserwaage die Ausrichtung. Nun gilt es, den Beton einzubringen und mit der Schaufel immer wieder hineinzustechen. Dies beseitigt Luftblasen im Beton.
16. Welche Hölzer eigenen sich für Schalungen?
Holz ist nicht gleich Holz. Weltweit gibt es etwa 25000 verschiedene Arten. Daher ist die Frage, welche für Schalungen Ihres Rohbaus infrage kommen. Denn es wirken hohen Lasten durch den frischen Beton darauf ein. Ebenso ist Zement alkalisch und greift somit das Holz intensiver an.
Dies schränkt die Auswahl an Hölzern ein. Ebenso gibt es auch den Wunsch, entsprechende Hölzer mehrfach zu verwenden. Zuletzt ist auch noch anzumerken, dass Schalungen eines Rohbaus zumeist draußen stehen. Somit sind sie zusätzlich Wind und Wetter ausgesetzt.
Somit benötigen die Hölzer folgende Eigenschaften:
Wetterbeständigkeit.
Robustheit.
Wiederverwendbar.
Möglichst kostengünstig.
Gerade in Kombination mit der Preisfrage erhalten Sie also folgende Möglichkeiten:
Fichte.
Tanne.
Kiefer.
17. Umweltverträglichkeit von Schalungshaut – Kunststoffe
Schalhaut aus Kunststoff ist nachhaltiger als zunächst angenommen.
Umweltschutz ist eine der brennenden Fragen dieses Jahrhunderts. Daher auch hier die Frage: Wie sind Schalungen Ihres Rohbaus möglichst umweltverträglich? Folgende drei Gesichtspunkte sind dabei zu beachten:
Anschaffung. Inwiefern entstehen schädliche Stoffe bei der Herstellung der Schalungen?
Nutzungsdauer. Gibt es Möglichkeiten, eine Schalung für möglichst viele Rohbauten wiederzuverwenden?
Entsorgung. Gibt es eine Entsorgung, bei der keine Schadstoffe entstehen?
Moment – Kunststoffe und umweltverträglich? Geht das? Kunststoffe sind hochresistent gegen vielerlei Umwelteinflüsse und Chemikalien. Somit punkten Sie vor allem im Bereich der Nutzungsdauer.
Aber auch in der Herstellung und Entsorgung braucht sich Schalhaut aus Kunststoff nicht verstecken. Denn diese sind recyclebar. Und dies hundertprozentig. Schalhaut aus Polyethylen bewahrt Kunststoffe vor der Verbrennung. Somit spart diese Schalung für Ihren Rohbau sogar noch CO2 ein.
18.Umweltverträglichkeit von Schalungshaut – Hölzer
Wahrscheinlich ist Ihnen bei der Frage der Umweltverträglichkeit zuerst Holz eingefallen. Dies ist ein biologischer Baustoff und somit natürlich gewonnen und abbaubar. Also warum noch weiterlesen und nicht gleich für Ihren Rohbau nehmen? Es gilt hierbei zu beachten, dass die Trocknung und Verarbeitung von Hölzern auch Energie benötigt ist. Diese wird zumeist nicht aus dem Verschnitt gewonnen. Ebenso bleibt die Frage, woher das Holz kommt.
Hier hilft die FSC-CoC-Zertifizierung. FSC, ausgeschrieben Forest Stewardship Council, steht für eine nachhaltige Forstwirtschaft. Es gilt international als Gütesiegel und somit als vertrauenswürdig. CoC, Chain of Custody, erweitert das FSC Siegel über die Produktkette bis zum Endprodukt. Somit ist hiermit garantiert, dass alle Arbeitsschritte unter dem Gesichtspunkt Nachhaltigkeit optimiert sind. Für nachhaltige Schalungen an Ihrem Rohbau gilt es daher, dieses Siegel zu beachten.
19. Umweltverträglichkeit von Schalungshaut – Metalle
Für Stahl gibt es die Möglichkeit der Feuerverzinkung. Hierbei wird unter hohen Temperaturen Zink auf diesen aufgetragen und bildet so eine Schutzschicht. Diese ist wichtig für den Stahl, da sie vor dem aggressiven, alkalischen Zement im Beton schützt. Dies in Kombination mit dem enthaltenen Wasser und Sauerstoff fördert Rost am Stahl.
Verrosteter Stahl bedeutet hier, dass die Oberfläche unsauber wird und kaputt geht. Jede Unebenheit ist auf dem Beton später sichtbar. Durch eine verzinkte Oberfläche der Schalhaut bleibt der Stahl von diesem Schicksal verschont. Aluminium hingegen hat auf natürliche Weise eine extrem harte Oberfläche. So bilden Stahl und Aluminium die ausdauerndsten unter allen Schalhäuten für Ihren Rohbau.
20. Saugende und nicht saugende Schalungen
Überlegen Sie, wie Sie den Sichtbeton Ihres Rohbaus gestalten? Eine Methode gibt es noch, diesen zu variieren. Der Einsatz von saugenden Schalungen. Dies sind Schalungen, die dem Beton Wasser entziehen. Dies geschieht hauptsächlich an der Oberfläche, die somit einen anderen Farbton erhält.
Wenn Sie dies als Gestaltungsmittel noch bewusster einsetzen, verwenden Sie verschiedene Schalhäute:
Neuere entziehen mehr Wasser.
Ältere Schalhäute weniger Wasser.
So sind mehr Variationen für Ihren Rohbau möglich. Doch was geschieht bei saugenden Schalungen? Diese sind aus Holz und durch die Sonne ziehen diese viel Wasser aus dem Beton. Damit die Wände nicht absanden, sind diese Häute sogar zuvor zu bewässern! Nichtsaugende Schalungen entziehen nicht Wasser und stellen somit spiegelglatte Wände. Diese Struktur ist auch eine Möglichkeit, dem Sichtbeton Ihres Rohbaus kunstvoll zu gestalten.
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