3. Kosten für Ausgleichsmasse
Die Kosten für Ausgleichsmasse variieren je nach Einsatzgebiet und verwendetem Material. Dabei entstehen teils beträchtliche Kosten. Entweder beauftragen Sie für die Anwendung von Nivelliermasse einen Fachmann oder übernehmen es selbst. Je nachdem, wie Ihre Entscheidung ausfällt, sind die Kosten höher oder entsprechend geringer. Welche Kosten Sie im Schnitt erwarten, finden Sie in den folgenden Abschnitten. Natürlich sind diese Werte grobe Richtwerte und nicht absolut.
Ausgleichsmasse vom Fachmann
Eine Möglichkeit für die Vorbereitung des Untergrunds zur Bodenverlegung ist das Beauftragen eines Fachmanns. Wenn die auszugleichenden Unebenheiten 5 mm oder mehr betragen, ist mit Kosten von 25 bis 45€ pro m² zu rechnen.
Bei vielen professionellen Handwerkern finden zudem spezielle Netze Anwendung. Mit etwa 2 bis 4€ pro m² halten sich diese zusätzlichen Kosten allerdings in Grenzen. In den meisten Fällen ist es mit dem Gießen und der Trocknung nicht getan. Es ist nötig, die Nivelliermasse im Nachhinein abzuschleifen. Erst dann erreichen Sie die Grundlage für erfolgreiche Bodenverlegung. Für das Abschleifen berechnen Ihnen die meisten Dienstleister etwa 1 bis 3€ pro m².
Um den hohen Kosten ein wenig entgegenzuwirken, verwenden einige Handwerker sogenannte Fließestriche. Dieses Material ist im Vergleich zu Nivelliermasse zwar wesentlich kostengünstiger. Es bringt allerdings auch Nachteile mit sich. In der Regel benötigt Fließestrich weit länger für die Trocknungsphase. Demnach ist er über längere Zeit nicht betretbar. Auf diese Weise verzögert sich die Zeit bis hin zur möglichen Bodenverlegung. Dadurch entsteht eine Verzögerung von mehreren Tagen.
Setzen Sie an dieser Stelle Ihre entsprechenden Prioritäten. Entweder Sie sparen Kosten und nehmen eine längere Zeit zum Trocknen der Nivelliermasse in Kauf. Oder aber Sie greifen etwas tiefer in die Tasche. Dafür ist es möglich, früher mit der eigentlichen Bodenverlegung zu beginnen. Die Entscheidung liegt ganz bei Ihnen.
Selbst ist der Bauherr
Wollen Sie keinen Fachmann für die Anwendung Ihrer Nivelliermasse beauftragen? Dann übernehmen Sie diesen Prozess ganz einfach selbst. Wie bereits erwähnt wurde, ist die Verarbeitung von selbstnivellierenden Ausgleichsmassen nicht allzu schwer.
Wie viel Material Sie benötigen, hängt vor allem von einem Faktor ab. Dabei handelt es sich um die Höhenunterschiede, welche Sie mit der Ausgleichsmasse ausgleichen. Erst durch eine Beachtung dieses Faktors wird eine reibungslose Bodenverlegung möglich. Liegen diese Höhenunterschiede bei einem Wert von etwa 1 cm? Dann ist pro m² beinahe ein gesamter Sack der Masse nötig. Ein Sack beläuft sich bei dieser Rechnung auf 25 kg.
Mit den meisten Produkten gleichen Sie Unebenheiten oder Höhenunterschiede von etwa 3 cm aus. Hinweise dazu finden Sie in der Regel in der Produktbeschreibung.
Bei handelsüblichen 25 kg Säcken Ausgleichsmasse zählt beim Preis die Zusammensetzung des Mörtels. Dabei bewegt sich die Preisspanne von etwa 20 bis 35€.
Zusätzlich zur Ausgleichsmasse ist es gegebenenfalls notwendig, einen speziellen Haftgrund zu verwenden. Dabei ist es in Ordnung, zu kostengünstigen Produkten zu greifen. Der Preis für einen Haftgrund liegt je Liter bei etwa 2 bis 6€.
Tipp: Kosten sparen
Wenn Sie etwas Mehraufwand nicht scheuen, sparen Sie mit diesem Tipp erhebliche Materialkosten ein. Anstatt die gesamte Fläche mit Ausgleichsmasse vorzubereiten, ist es möglich, Estrichbeton zu nutzen. Die Kosten bei gewöhnlichem Estrichbeton für einen 25kg Sack liegen bei 2 bis 3€. Daher lässt sich hier hervorragend sparen.
Nutzen Sie diesen Estrichbeton dazu, um den Boden entsprechend vorzuarbeiten. Mit Hilfe eines Ziehspachtels gleichen Sie die gröbsten Unebenheiten bereits an oder beseitigen sie ganz. Warten Sie, bis Ihre aufgetragene Estrichmasse getrocknet ist. Anschließend tragen Sie die selbstnivellierende Masse ganz einfach als dünne Schicht darüber auf. Dadurch lassen sich der entsprechende Flächenverbrauch und der damit verbundene Kostenaufwand merklich senken. Investieren Sie das damit gesparte Geld stattdessen in hochwertiges Material für die eigentliche Bodenverlegung.
Fazit Kostencheck
Wie viel das Verarbeiten von Ausgleichsmasse kostet, hängt also von verschiedenen Faktoren ab. Um die Kosten im Vorhinein abzuschätzen, ist es wichtig:
- Ob Sie das Ausgleichen vornehmen oder es einem Fachmann überlassen.
- Welche Form Sie verwenden (selbstnivellierende Ausgleichsmasse oder Fließestrich).
- Ob der Fachmann auch das Abschleifen übernimmt.
- Ob Sie spezielle Netze für das Aufbringen der Ausgleichsmasse einsetzen.
- Mit welcher Höhendifferenz im Durchschnitt zu rechnen ist.
- Welche Flächengröße Sie ausgleichen.
- Ob Sie mit Fließestrich einen Vor-Ausgleich durchführen.
- Welchen Estrich Sie für den Vor-Ausgleich verwenden.
- Welches Material Sie nutzen.
- Ob Sie Haftgrund verwenden.
- Welches Produkt Sie für den Haftgrund verwenden.
- Wie die Gegebenheiten vor Ort sind.
- Ob vorher noch Reparaturarbeiten am Estrich notwendig sind.
Beispielrechnung
Angenommen, Sie planen, das Geschoss eines alten Fabrikgebäudes in moderne Büroräume umzuwandeln. Dabei handelt es sich um eine Fläche von 200 m². Für die Bodenverlegung haben Sie sich hochwertige Holzdielen ausgesucht. Allerdings stehen Sie nun vor einem Problem. Durch die Maschinen, die dort standen, ist der Boden mit Dellen versehen. Gerade für Büroräume ist ein unebener Boden sichtlich ungeeignet. Sie benötigen gerade Stellflächen für Ihre Möbel und etwaige Zwischenwände. Durch die Unebenheiten treten bei der Bodenverlegung Probleme auf. Also beschließen Sie, für Ihr Sanierungsvorhaben mit Ausgleichsmasse zu arbeiten.
Folgende Preise und Vorgehen unterscheiden sich:
- Ausgleichsmasse vom Profi
Überlassen Sie das Ausgleichen des Bodens dem Fachmann, haben Sie natürlich am wenigsten Arbeit. Angenommen, die Bodenwellen und Dellen belaufen sich auf etwa 1 cm Höhenunterschied im Durchschnitt.
Für einen professionellen Handwerker zahlen Sie für Ihre Fläche somit 5.000 bis 9.000€. Dazu kommen noch die Kosten für die speziellen Netze und das Abschleifen. Für beides veranschlagen Profis in der Regel 600 bis 1.400 € zusätzlich.
Damit liegen Sie mit der Beauftragung eines Fachmanns bei 5.600 bis 10.400 € für Ihre Büroflächen. Dies ist natürlich nur ein ungefährer Richtwert.
- Ausgleichsmasse selbst verarbeiten
Haben Sie sich entschieden, die Verarbeitung der Ausgleichsmasse selbst zu übernehmen, ergibt sich folgende Rechnung.
Bei 1 cm Bodenausgleich benötigen Sie etwa einen 25kg Sack pro m². Damit liegen Ihre Materialkosten bei ca. 4.000 bis 7.000 €. Nutzen Sie spezielle Netze für das Auftragen der Masse, kommen nochmals 400 bis 800€ dazu. Damit ergeben sich 4.400 bis 7.800 € Gesamtkosten. Dazu kommen zusätzliche Kosten für das notwendige Werkzeug beziehungsweise das Ausleihen der Geräte.
Natürlich findet hier auch der Tipp zum Kosteneinsparen durch die Vorarbeit mit Fließestrich Anwendung. Dadurch lassen sich Ihre Kosten nochmals verringern.
Es ist also wesentlich günstiger, die Verarbeitung und das Auftragen der Nivelliermasse selbst zu übernehmen. Allerdings ist dieses Vorhaben mit hoher Eigeninitiative verbunden. Es liegt also ganz bei Ihnen. Legen Sie lieber selbst Hand an oder überlassen Sie einem Profi die Arbeit?