Rohbau

Der Rohbau

Der Rohbau ist das Tragwerk eines Hauses. Eine einheitliche, bundesweite Definition existiert nicht. Dennoch regelt die Bauverordnung in manchen Bundesländern wie Sachsen oder Baden-Württemberg die Rohbau-Abnahme. Diese erfolgt nach der Fertigstellung der in der Bauverordnung festgelegten Punkte.

1. Was ist ein Rohbau?

Der Rohbau ist das Grundgerüst Ihres Hauses. Erfahren Sie alles über das Tragwerk bei Tipp-zum-Bau.

Der Rohbau ist das Tragwerk Ihres Hauses.

Grundsätzlich besteht ein Rohbau mindestens aus dem Fundament, Mauern, Decken, Treppen und dem Dachstuhl. Ist ein Schornstein eingeplant, gehört auch dieser zum Tragwerk. Zum Schutz der Mauern zählt häufig auch die Fassade zum Rohbau. Zum fertigen Haus gehören die Elektro- und Sanitärinstallationen sowie die Bearbeitung der Innenwände und Böden.

Nach der Fertigstellung des Rohbaus findet das Richtfest statt. Dann ist etwa die Hälfte des Weges geschafft. Das Haus steht auf einem Fundament und ist als Grundgerüst vorhanden. Traditionell begehen es Gewerke, Helfer und zukünftige Bewohner im Anschluss.

2. In neun Schritten zum Rohbau

Von der Idee bis zum Rohbau gibt es einiges zu beachten. Die einzelnen Schritte werfen viele Fragen für das zukünftige Haus auf. Ebenso viele grundlegende Entscheidungen stehen im Raum. Sie befinden sich vor der Realisierung eines Projekts? Mit unserem Schritte-Planer erfahren Sie in neun Schritten, was es zu beachten gilt.

Erstens: Die Planung für den Rohbau

Alles beginnt mit einer Idee. Je größer diese ist, umso wichtiger ist es, einen Plan zu erstellen. Dieser führt Sie Schritt für Schritt an Ihr Ziel. Wenn Sie ein Haus planen, ist eine gute Organisation notwendig. Die einzelnen Arbeiten bauen – im wahrsten Sinne – aufeinander auf.

Versuchen Sie soweit wie möglich auch Komplikationen einzuplanen. Plötzliche Wetterumschwünge oder Lieferschwierigkeiten verlangsamen den Prozess und führen zu höheren Kosten.

Für den Rohbau beachten Sie in der Bauplanung folgende Punkte:

  • Am Anfang steht das Grundstück. Bevor Sie sich den Grundriss für Ihr Haus überlegen, benötigen Sie eine Fläche. Wenn diese die für Ihren Wohnort erforderlichen Voraussetzungen erfüllt, beginnen Sie mit der Planung.
  • Die Bodenbeschaffenheit ist besonders wichtig. Je nach Bodenstruktur sind unterschiedliche Anforderungen an den Bau gerichtet.
  • Kalkulieren Sie die anfallenden Kosten für das zukünftige Haus von Anfang an. Bei falschen Entscheidungen erhöhen sich die Kosten schnell. Ein Finanzplan hilft, den Überblick über Ihre Ausgaben zu behalten.
  • Die Anstellung eines Architekten, der Sie durch den gesamten Prozess begleitet, ist sinnvoll. Er übernimmt die Planung für den Bau. Der Rohbau basiert auf seinem Grundriss. In diesem ist bereits die Statik für das Tragwerk eingearbeitet.
  • Sie planen ein größeres Projekt? Dann macht es Sinn, einen Generalunternehmer anzustellen. Dieser koordiniert die einzelnen Gewerke für den Rohbau. Zeitabläufe und Arbeitsprozesse fügen sich so optimal ineinander.

Zweitens: Die Baugrube ausheben für den Rohbau

Mit der Errichtung des Dachstuhls ist der Rohbau vollständig. Mehr dazu bei Tipp-zum-Bau.

Der Dachstuhl bildet den Abschluss für den Rohbau.

Die Baugrube für Ihr Haus bemisst sich an den Maßen des Grundrisses. Für den Erdaushub beauftragen Sie entweder ein Unternehmen oder schreiten selbst zur Tat. Wenn Sie die Arbeit abgeben, kümmert sich das Gewerk um die notwendigen Maßnahmen. Übernehmen Sie den Erdaushub für Ihr Haus selbst, gilt es einige Punkte zu beachten.

Wichtig ist, die Baugrube ausreichend tief zu graben. Die Frostgrenze liegt in etwa 80 Zentimeter Tiefe. Damit das Fundament keinen Schaden durch Frost nimmt, graben Sie mindestens bis zur Frostgrenze. Sieht die Planung für den Rohbau einen Keller vor, vertieft sich die Grube entsprechend.

Für den Erdaushub ist ein Bagger erforderlich sowie ein Lastkraftwagen für den Transport.
Außerdem benötigen Sie Container für das Bodenmaterial. Bei größeren Erdmengen lagern Sie den Aushub für Ihr Haus auf dem Grundstück.

Das Bundes-Bodenschutzgesetz regelt den Verbleib von Erdaushüben. Verunreinigtes oder kontaminiertes Bodenmaterial erfordert eine umweltgerechte Entsorgung. Informieren Sie sich bereits vor dem Aushub über die gesetzlichen Bestimmungen.

Drittens: Kanalarbeiten für den Rohbau

Eine weitere Grundlage für den Rohbau ist ein funktionierendes (Ab-)Wassersystem. Ist Ihr Grundstück bereits erschlossen, liegen die notwendigen Rohre normalerweise bereit. Ist dies nicht der Fall, wenden Sie sich an das ortsansässige Bauamt. Dort erfahren Sie alles Wissenswerte, um die Leitungen für Ihr Haus zu legen.

Um die Rohre zu verlegen beauftragen Sie ein Unternehmen oder führen die Arbeiten selbst aus. Eine Voraussetzung für die Selbst-Montage ist fachkundiges Wissen über die unterschiedlichen Rohre. Informieren Sie sich ausführlich zu den grundlegenden Themen wie Anschlüsse, Material und Vorgehensweise.

Auch Gas- und Stromleitungen sowie Glasfaserkabel sind Teil der Kanalarbeiten. Denn ist das Fundament erst gegossen, sind Erdarbeiten unter dem Haus nicht mehr möglich.

Viertens: Das Fundament für den Rohbau gießen

Das Fundament, auch Gründung genannt, dient der Lastenübertragung des Hauses auf den Untergrund. Die Gründungstiefe für den Rohbau liegt mindestens auf der Höhe der Frostgrenze bei 80 Zentimetern. Je nach Boden stehen drei unterschiedliche Varianten für das Fundament zur Verfügung.

Das Streifenfundament

Das Streifenfundament leitet die Last des Hauses direkt in den Boden. Es besteht aus unbewehrtem oder längsbewehrtem Beton. Der Stahlbetonbauer gießt das Streifenfundament genau dort, wo später eine Mauer entsteht.
Die tragenden Elemente erfahren so eine gezielte Ableitung der Kräfte in den Untergrund. Das Streifenfundament ist eine beliebte Variante für Ein-Familien-Häuser.

Punktfundament

Das Punktfundament ermöglicht eine punktuelle Verteilung der Belastung. Anwendung findet es beim Bau großer Hallen mit tragenden Säulen.

Plattenfundament

Bei einem Plattenfundament verteilt sich die Gebäudelast auf die gesamte Platte. Verwendung findet es bei wenig belastbarem Untergrund. Der Stahlbetonbauer gießt den Beton auf die Bewehrung. Der Stahlbeton sorgt für eine gleichmäßige Verteilung der Traglast.

Sie wählen die Variante, die für Ihren Boden und Ihre Zwecke geeignet ist. Arbeiten Sie mit einem Architekten zusammen, entscheidet dieser, welches Fundament für Ihren Rohbau passt.
Alternativ gießen Sie die Gründung für Ihr Haus selbst. Da dieser Arbeitsschritt viel Fachwissen voraussetzt, ist jedoch Vorsicht geboten. Das Fundament Ihres Rohbaus ist die Basis aller folgenden Aufbauten. Jeder kleine Fehler führt zu Folgeschäden. Überlegen Sie sich gut, ob sich diese Kosteneinsparung an Ihrem Haus für Sie lohnt.

Fünftens: Die Bodenplatte für Ihren Rohbau

Auf das Fundament gießen Stahlbetonbauer die Bodenplatte. Erfahren Sie mehr zum Thema bei Tipp-zum-Bau.

Stahlbetonbauer gießen die Bodenplatte für den Rohbau.

Auf dem Fundament liegt die Bodenplatte. Worin unterscheiden sich Platte und Fundament? Das Fundament für Ihren Rohbau ist dicker als die Bodenplatte. Entscheiden Sie sich für ein Streifenfundament, liegen die dicken Fundamentplatten unter den Mauern. Der Boden für Ihr Haus besteht dann aus einer dünneren Platte. Dies senkt die Kosten, da der Verbrauch des Betons geringer ist.

Bauen Sie Ihr Haus nicht unterkellert, dämmen Sie die Bodenplatte. Die Dämmung bringen Sie außen oder innen an. Ein Vorteil der Außendämmung ist, dass sie zusätzlich die Bodenplatte schützt. Feuchtigkeit bleibt so von Anfang an draußen und das Haus ist vor Schimmelbildung geschützt.

Entscheiden Sie sich für einen Keller, ist es notwendig, diesen vor Feuchtigkeit zu schützen. Dies gelingt Ihnen mit den folgenden vier Möglichkeiten:

  • Die weiße Wanne ist eine Konstruktion aus wasserundurchlässigem Beton. Sie benötigt bei sauberer und fachgerechter Ausführung keine zusätzliche Abdichtung.
  • Die schwarze Wanne liegt als Abdichtungshaut von außen an den Kellermauern an. Sie besteht aus Bitumen- und Kunststoffbahnen. Wasser- und Erddruck pressen die Dichtungshaut an den wasserundurchlässigen Beton.
  • Die Dichtung für die braune Wanne basiert auf Bentonit. Bentonit ist ein natürlicher, hochquellfähiger Ton. Durch den hohen Anpressdruck des Grund- und Sickerwassers entfaltet das Material die abdichtende Wirkung.

Sechstens: Mauern für Ihren Rohbau

Ihr zukünftiges Haus benötigt Außen- und Innenmauern. Die Wände tragen das gesamte Gewicht des Hauses. Zusätzlich halten sie ganzjährig Wind und Wetter stand. Der Aufbau der Mauern orientiert sich am Grundriss für Ihren Rohbau.

Mauern für Ihr Haus außen

Die Anforderungen für das Material von Außenwänden sind Dämmwerte, Schall- und Brandschutz. Bereits beim Rohbau ist das Gebäudeenergiegesetz zu beachten. Hier finden Sie alle Regelungen bezüglich der Dämm- und Energiewerte für Ihr Haus. Für Ihren Rohbau wählen Sie aus diesen drei Materialien den passenden Werkstoff für die Außenwände:

  • Ziegel bestehen aus Ton. Ton ist ein natürlich vorkommendes Material. Der Ziegelstein punktet mit geringem Gewicht und einem guten Brandschutz. Der klassische Ziegelstein benötigt eine zusätzliche Dämmung. In modernen Ziegeln ist bereits ein Dämmstoff eingearbeitet.
  • Steine aus Porenbeton weisen eine hohe Wärmedämmfähigkeit auf. Aufgrund Ihres geringen Gewichts finden Sie im Rohbau häufig Verwendung.
  • Leichtbetonsteine vereinbaren eine hohe Festigkeit mit geringem Gewicht. Zwar finden Sie auch hier hohe Dämmwerte jedoch besitzen die Steine eine geringe Witterungsbeständigkeit.

Mauern für Ihren Rohbau innen

Die Innenwände für Ihr Haus erfordern Schall- und Brandschutz. Diese Wände benötigen in der Regel keine Dämmfähigkeiten. Aufgrund der schnellen und kostengünstigen Verarbeitung eignen sich Kalksandsteine für den Bau von Innenmauern. Der altbewährte Ziegelstein findet in der massiven Bauweise auch im Innenbereich Anwendung.

Siebtens: Decken für Ihren Rohbau

Decken bestehen aus Beton oder Holz. Eine Holzbalkendecke besticht mit ihrer rustikalen Optik. Zur zusätzlichen Dämmung füllen Sie die Hohlräume im Holzgerüst mit Dämmmaterial.
Eine sogenannte Montagedecke gießt der Betonbauer vor Ort. Mit einer Decke aus Beton sichern Sie Ihren Rohbau hinsichtlich Brandschutzes und Wärmedämmung ab.
Wichtig zu beachten ist das Gebäude-Energiegesetz: Es legt fest, dass die oberste Decke zum Dach oder Spitzboden eine Dämmung erfordert. Bringen Sie eine Deckendämmung an, auch wenn Sie das Haus im Dachgeschoss nicht nutzen.

Achtens: Die Fassade für Ihren Rohbau

Die Fassade ist die Außenhülle. Sie hat statische, regulierende, schützende und optische Funktionen. Um das örtliche Erscheinungsbild zu erhalten ist die Fassade oft an die Ortssatzung gebunden. Fragen Sie im Zweifel auf dem Rathaus nach.

Zur Fassade zählt zunächst die Dämmung für das Haus. Am Rohbau bringen Sie diese an den Grundmauern an. Fachmänner arbeiten mit Hartschaum oder Mineralwolle. Beachten Sie das GebäudeEnergieGesetz wenn Sie Ihr Dämmmaterial auswählen.

Unabhängig davon, welchen Stein Sie für die Grundmauern auswählen – der Rohbau benötigt eine Fassade. Diese schützt die Außenseite der Außenmauern vor Umwelteinflüssen wie Kälte, Hitze und Nässe. Hier stellen wir Ihnen die gängigsten Varianten für Ihr Haus vor:

  • Die Fassade aus Putz besteht traditionell aus Mörtelputz. Heutzutage verbinden Fachleute gerne zwei funktionell unterschiedliche Putzschichten. Auf einen wärmedämmenden Unterputz folgt ein wasserabweisender Oberputz.
    Außerdem ist es möglich, einen Wärmedämmputz anzubringen. Auf dem Rohbau ermöglicht der Putz unterschiedliche Oberflächenstrukturen.
  • Das vorgehängte Fassadensystem stellt einen besonderen Schutz für Dämmung und Mauerwerk dar. Am Rohbau bringen Sie die Dämmung direkt auf der Außenwand an. Das Fassadenmaterial Ihrer Wahl montieren Sie auf einen Lattenrahmen. Ein Montageabstand von 30 Millimetern eröffnet einen Zwischenraum zwischen Fassade und gedämmter Mauer. Feuchtigkeit, die durch die Fassade dringt trocknet hier ab. So ist der Rohbau mit Dämmung und Mauern geschützt.
  • Das mehrschalige Mauerwerk ist eine massive Außenschale aus Vormauerziegeln, Sandstein, Klinkern oder Naturstein. Der Lüftungsraum zwischen der Haus- und Vormauer beträgt 40mm. So sparen Sie auch ohne Dämmung. Außerdem ist der Rohbau mit seinen Mauern vor Witterungseinflüssen geschützt.
  • Eine Fassade aus Sandstein besteht aus festen Quarzsandsteinen. Sandsteine sind ein natürlicher Rohstoff mit einer guten Ökobilanz. Da sie witterungsanfällig sind bedarf ihr Erhalt Pflege und Sanierung schadhafter Stellen. Den Rohbau verschönern die Steine mit Ihrer natürlichen Patina. (Die Färbung der Steine aufgrund von Witterungseinflüssen)
  • Die Fassade aus Holz ist aufgrund des Materials anfällig für Witterungseinflüsse. Achten Sie auf eine Hinterlüftung bei der Montage. So trocknet das Holz bei Nässe ab ohne das Mauerwerk anzugreifen. Mit der richtigen Pflege Ist auch die Holzfassade für Ihr Haus langlebig.

Neuntens: Der Dachstuhl

Der Dachstuhl ist der Arbeitsbereich der Zimmerleute. Der Aufbau dauert zwischen zwei und vier Wochen. Traditionell entsteht der Dachstuhl mit Holzkonstruktionen. Die Zimmerleute bauen diesen Schritt für Schritt auf. Nach der Fertigstellungen ist der Rohbau abgeschlossen. Im Anschluss findet das Richtfest statt. Da Haus ist damit zur Hälfte fertig.

Mit der Errichtung des Dachstuhls ist der Rohbau vollständig. Mehr dazu bei Tipp-zum-Bau.

Der Dachstuhl bildet den Abschluss für den Rohbau.

Für den Dachstuhl stellen wir Ihnen hier zwei gängige Varianten vor:

  • Das Sparrendach ist eine der ältesten Konstruktionsweisen für Dächer. Hierbei stützen sich die einzelnen Sparren gegenseitig. Ein Sparren ist ein schräger Dachbalken der als Untergrund für die Dachlatten dient. Einwirkende Kräfte leiten die Dachlatten direkt in den Untergrund ab. Der Einbau von Fenstern oder Gauben ist nicht oder nur mit großem Aufwand möglich.
  • Das Pfettendach ist die flexiblere Dachvariante. Die Pfetten liegen auf Stützbalken die im Dachraum verankert sind. Dadurch leiten sie die Traglast direkt in den Untergrund. Die Aufliegenden Sparren übernehmen so nur eine geringe statische Funktion. Aufgrund dessen ist es möglich, Fenster und Variationen einzubauen.

3. Rohbau beim Fertighaus

Bei einem Fertighaus gestaltet sich der Aufbau des Tragwerks schnell und einfach. Für den Rohbau entsteht zunächst die Baugrube. Diese bemisst sich an der Planung einer Bodenplatte oder an einem unterkellerten Haus.
Anschließend folgen die Kanalarbeiten. Die Arbeiter verlegen Wasserleitungen, Strom- und gegebenenfalls Gasleitungen. Ebenso erfolgt der Anschluss an das Glasfaser- und Kabelnetz.

Die Erd-und Kanalarbeiten für das Haus liegen im Bereich des Bauherrn. Mit den entsprechenden Gewerken bereiten Sie den Grund für den Rohbau vor. Je nach Bauart und Untergrund entscheiden Sie welches Fundament für Ihr Haus geeignet ist.
Nachdem das Fundament gelegt ist, gießen die beauftragten Stahlbetonbauer die Bodenplatte. Ist diese trocken, erfolgt der Aufbau des Fertighauses.

Beim Kaufentscheid für Ihr Haus wählen Sie den Baustoff Ihrer Mauern und Wände aus. Das Haus setzt sich aus einzelnen Wandelementen für die Außen- und Innenmauern zusammen. Die Fertighaus-Firma Ihrer Wahl liefert diese an die Baustelle. Der Rohbau fügt sich so Mauer um Mauer ineinander. Die Monteure der Fertighaus-Firma verbinden die einzelnen Elemente vor Ort.

Für die Dämmung und die Fassade ist bei Fertighäusern bereits gesorgt. Durch die industrielle Fertigung der einzelnen Hauselemente verringert sich der Bauaufwand vor Ort enorm. Abhängig von der Größe des Hauses ist der Aufbau nach maximal zwei Tagen abgeschlossen. Dann liegt auch das in der Vorfertigung bereits gedämmte und gedeckte Dach auf.

4. Voraussetzungen für den Rohbau

Der Bau eines Massivhauses stellt eine finanzielle und organisatorische Herausforderung dar. Überprüfen Sie vorab, ob die Voraussetzungen für den Rohbau stimmen.

1. Eine gut kalkulierte Finanzierung ist grundlegend für jeden einzelnen Schritt Ihres Vorhabens. Hierfür rechnen Sie jeden Arbeitsbereich hinsichtlich Material- und Handwerkerstunden durch. Kalkulieren Sie Baustopps und mögliche zusätzlich entstehende Kosten mit ein.
2. Das professionelle Ausführen der anfallenden Aufgaben ist in allen Bereichen absolut notwendig. Kleine Fehler an den entscheidenden Stellen rächen sich früher oder später am Haus. Achten Sie als Bauherr beim Rohbau auf die fachmännische Ausführung aller Arbeitsabläufe.
3. Kümmern Sie sich rechtzeitig um die erforderlichen Genehmigungen.
4. Bereits vor dem Erdaushub prüfen Sie die Bodenbeschaffenheit Ihres Grundstücks. Es ist ratsam, einen ortskundigen Bodenprüfer hinzuzuziehen. Dieser kennt sich mit der Zusammensetzung des Bodenmaterials aus und dient mit hilfreichen Tipps.

5. Die Kosten für Ihren Rohbau

Die Finanzierung für einen Rohbau bedarf einem genauen Plan. Erfahren Sie mehr über die Kosten bei Tipp-zum-Bau.

Ein Rohbau ist kostenintensiv.

Die Kosten für den Rohbau belaufen sich auf 30 – 40 Prozent der Gesamtkosten für ein Haus. Hiervon fallen etwa 40 Prozent auf das Material und circa 60 Prozent auf die Arbeitsleistung.
Hier stellen wir eine Beispielrechnung für ein Haus mit einer Grundfläche von 80 Quadratmetern vor.

Baugrube und Erdaushub

Die Baugrube für Ihren Rohbau gräbt entweder ein Unternehmen oder Sie graben selbst. Je nachdem, für welche Variante Sie sich entscheiden, steigen oder sinken die Kosten. Aus diesen Faktoren setzt sich der Gesamtpreis für Ihre Baugrube zusammen:

  • Erledigt ein Unternehmen den Erdaushub rechnen Sie mit Kosten zwischen 3000 € und 9000 €. Diese breite Aufstellung ist abhängig von der Grubentiefe für den Rohbau und der Bodenklasse. Heben Sie die Grube selbst aus, mieten Sie einen Minibagger für etwa 120 € pro Tag. Abhängig davon, wie lange der Aushub für das Haus dauert, gestalten sich die Kosten.
  • Der Abtransport des Aushubs kostet etwa 1000 € pro 100 Kubikmeter.
  • Die Deponie- und Entsorgungskosten belaufen sich auf circa 3 bis 5 € pro Kubikmeter.

Für 80 Quadratmeter Grundfläche und 3 Meter Tiefe rechnen Sie mit etwa 9000 € bis 11.000 €.

Kanalarbeiten

Der Wasseranschluss für den Rohbau setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen. Hierzu zählen der Anschluss an das Grundversorgernetz und die Verlegung der Rohre zum Hausanschluss. Dies gilt für Frischwasser als auch für Abwasser. Rechnen Sie in Summe mit Kosten in Höhe von etwa 3000 € bis 4000 €.

Die Kosten für einen Stromanschluss für Ihr Haus liegen bei circa 1000 €. Dieser Preis ist abhängig von Ihrem regionalen Anbieter.

Auch die Anschlusspreise für Gasleitungen gestaltet der örtliche Anbieter. Ein weiterer Faktor ist die Länge der Leitungen vom Haus- zum Versorgernetz. Rechnen Sie mit Kosten in Höhe zwischen 1000 und 2500 €.

Fundament gießen und Bodenplatte legen

Die Kosten für das Fundament sind abhängig von der Gründungsart. Ein Streifenfundament kostet weniger als ein Plattenfundament. Das Plattenfundament verbraucht mehr Materialien und kostet zwischen 9.000 und 14.000 €. Ein Streifenfundament schlägt mit etwa 8000 € zur Buche.

Eine 20 Zentimeter dicke Bodenplatte kostet für eine Fläche von 80 Quadratmetern etwa 11.000 €. Auch hier spielt die Eigenarbeit eine entscheidende Rolle. Jeden Arbeitsschritt, den Sie selbst übernehmen verringert die Kosten für Ihr Haus.

Mauern für Ihren Rohbau

Mit dem Hochziehen der Mauern entsteht der eigentliche Rohbau Ihres Hauses. Dies ist der größte Kostenpunkt für Ihren Neubau. Zu den Mauerarbeiten zählen die Außen- und Innenwände sowie die Treppen und der Schornstein. Rechnen Sie mit 40.000 bis 50.000 € für den Bau Ihres Rohbaus.

Dachstuhl für Ihr Haus

Auch beim Dachstuhl für den Rohbau entscheidet der Umfang über die Kosten. Abhängig von Dachfläche und Dachart ergeben sich Unterschiede. Als Richtwert rechnen Sie mit 8000€ bis 15.000 € für den Dachstuhl.

6. Vor-und Nachteile beim Rohbau

Einige Arbeitsabläufe am Rohbau sind festgelegt. Zum Beispiel der Erdaushub für die Baugrube. Unabhängig von der Bodenbeschaffenheit oder der Grubentiefe findet dieser statt. In anderen Bereichen haben Sie die Wahl: Sie können entscheiden, ob Sie Ihr Haus unterkellern oder nicht. Oder Sie können die Mauersteine auswählen, die zu Ihren Bedürfnissen passen. Hier finden Sie ein paar Entscheidungshilfen.

Keller im Haus

Der Keller ist ein praktisches Plus für jedes Haus. Er bietet Abstellmöglichkeiten, Raum für eine Werkstatt oder zusätzliche Wohnfläche. Die Außenwände halten viel Feuchtigkeit aus. So besteht bei unzureichender Abdichtung die Gefahr von Schimmel.

Eigenarbeit

Professionelles Arbeiten ist das Wichtigste für Ihren Rohbau. Das ist kostenintensiv. Arbeiten Sie selbst mit, senken Sie die Ausgaben für das Haus. Zusätzlich kennen Sie Ihr Haus und die verwendeten Materialien dann genau. Eigenarbeit ist aber zeitintensiv und bedarf fachkundiges Wissen.

Fertighaus/Massivhaus

Der Rohbau beim Fertighaus ist innerhalb weniger Tage aufgebaut. Beim Massivhaus zieht sich die Dauer bis zu drei Monaten. Dies ist abhängig von der Witterung und ob das Haus unterkellert ist. Wer es eilig hat, kommt mit einem Fertighaus schneller zum Ziel.

Durch die robuste Bauweise weist ein Massivhaus eine höhere Wertbeständigkeit auf als ein Fertighaus. Der Rohbau ist aufgrund der verwendeten Materialien widerstandsfähiger. Außerdem erzielen Sie bei einem Massivhaus ein höherer Wiederverkaufswert.

Ein Fertighaus punktet mit geringeren Kosten. Diese basieren auf der industriellen Fertigung. Zwar bietet ein Fertighaus Gestaltungsmöglichkeiten, doch individuelle Entscheidungen sind nur bei Massivhäusern möglich.

7. Fazit

Fachmännisches Arbeiten stellt die Grundvoraussetzung für den gelingenden Rohbau dar. Erfahren Sie mehr dazu bei Tipp-zum-Bau.

Für ein neues Haus ist der Rohbau die Ausgangsbasis.

Bei der Errichtung eines neuen Hauses ist der Rohbau als Tragwerk von absoluter Wichtigkeit. Eine strukturierte Planung für den reibungslosen Ablauf des Baus ist grundlegend. Kalkulieren Sie ausreichend Zeit und finanzielle Mittel für das Haus ein.

Behalten Sie als Bauherr den Überblick auch wenn Sie den Rohbau an Fachleute abgeben. Grundlagenwissen hilft Ihnen, die einzelnen Arbeitsschritte für das Haus zu überwachen. Nur dann behalten Sie die Kontrolle über den Bau des Hauses. Mängeln und notwendigen Korrekturen gehen Sie so von Anfang an auf den Grund.

Wenn Sie planen, einen Teil des Baus selbst zu leisten, ist fachmännisches Arbeiten wichtig. Die Voraussetzung hierfür sind genaue Kenntnisse über die Materialien und Arbeitsabläufe. Denn dann sind sie in der Lage, auch problematische Situationen zu lösen. Das Haus entsteht so aus Ihren eigenen Händen.

 8. Rohbau-Checkliste für den Bauherrn

Mit einer Checkliste beginnen Sie die Planung für Ihren Rohbau. Mehr dazu bei Tipp-zum-Bau.

Eine Checklist unterstützt Sie beim Rohbau.

Bevor Sie mit dem Bau für Ihr Haus beginnen, planen Sie die einzelnen Schritte genau durch. Ein großer Aspekt des Bauvorhabens ist die vorangehende Papierarbeit. Von wenigen Ausnahmen abgesehen besteht in Deutschland eine Genehmigungspflicht für die Errichtung von Bauten. Beachten Sie die folgenden Punkte:

1. Beginnen Sie mit der Kalkulation. Ein Hausbau ist mit hohen Kosten verbunden. Stellen Sie sicher, dass Sie über ausreichende, finanzielle Mittel verfügen.
2. Verschaffen Sie sich einen Überblick über den Bauablauf. Welche Arbeiten am Rohbau oder darüber hinaus übernehmen Sie selbst? Diese Information ist für Ihre Kalkulation wichtig. Denn da wo Sie selbst Hand anlegen, sparen Sie Ausgaben ein.
3. Nun gilt es, das passende Grundstück zu finden. Werfen Sie vor dem Kauf einen Blick auf den örtlichen Bebauungsplan. Größe und Bauart für ein Haus sind oft regional festgelegt.
4. Vor dem Kauf des Grundstücks beantragen Sie die Baugenehmigung für Ihr Haus. Der Antrag beinhaltet Bauzeichnungen, Lageplan, eine genau Baubeschreibung sowie Berechnungen und technische Nachweise.
5. Nach der Genehmigung für den Bau nehmen Sie Kontakt mit einem Architekten auf. Gemeinsam planen Sie den Grundriss und den Aufbau des Hauses.
6. Bevor der Rohbau entsteht, kontaktieren Sie alle beteiligten Gewerke. Mit Ihrem Architekten koordinieren und planen Sie den genauen Bauablauf für den Rohbau. Setzen Sie ein Zieldatum für das Richtfest.

Im Detail gestaltet sich der Prozess von der Idee bis zur Fertigstellung des Rohbaus unterschiedlich. Je nach Örtlichkeit, Wetter und verwaltungsbedingten Entscheidungen ist der Ablauf reibungslos oder verzögert sich.

9. Rohbau und Umwelt

Auch beim Bau gilt: Die Verwendung natürlicher Materialien in allen Lebensbereichen gewinnt zunehmend an Beachtung. Und gerade beim Hausbau ist es möglich, den Prozess umweltgerecht zu gestalten. Das beginnt bei der bewussten Planung und endet mit der Errichtung eines ganzheitlichen Hauses.

Die konventionelle Massivbauweise bedarf vieler Materialien, die im Herstellungsprozess aufwendig und umwelttechnisch bedenklich sind. Dazu zählen alle Kunststoffe, die insbesondere im Bereich Dämmung zum Einsatz kommen. Hier erhalten Sie einige Tipps, um natürlicher zu bauen:

Lehm fördert ein gesundes Raumklima. Er ist schadstofffrei und reguliert die Luftfeuchtigkeit.
• Eine Recycling-Dämmung ist mit der Zellulose-Dämmung möglich. Die Zellulosefasern entstehen beim Recycling-Prozess für Tageszeitungen.
• Anstelle von Montageschaum verwenden Sie Hanf um Fenster und Innentüren abzudichten. Hanf ist ein nachwachsender Rohstoff, schimmelresistent und beständig gegen Feuchtigkeit.

10. Rohbau und Earthship

Ein Earthship ist ein Haus, das sich holistisch in den Kreislauf der Natur einfügt. Grundlage der Idee ist autarkes Wohnen ohne zusätzliche Energiezufuhr. Die alternative Bauweise unterscheidet sich grundsätzlich von der eines Massivhauses.

Ein Earthship besteht neben Lehm, Erde und Holz aus Abfallprodukten der Zivilgesellschaft. Hierzu zählen hauptsächlich Autoreifen und Glasflaschen. Die Südseite des Hauses ist vollständig verglast.
Die West-, Nord- und Ostseiten bestehen aus Autoreifen, welche mit komprimierter Erde gefüllt sind. Diese Wände dienen einerseits als tragende Elemente. Außerdem sind sie zentraler Bestandteil der Wärmegewinnung.

Eine zusätzliche Heizung ist nicht notwendig da die natürlichen Materialien die Sonnenwärme speichern. Den Wasserverbrauch mit dem Regenwasser zu decken – das war die ursprüngliche Idee des Earthships. Eine Zisterne sammelt das Tau- Schmelz- und Regenwasser. Gefiltert steht dieses als Trinkwasser zur Verfügung.

In Deutschland ist die Umwandlung von Regenwasser zu Trinkwasser nicht erlaubt. Bei dem Bau eines Earthships ist somit der Anschluss an das Grundversorgernetz notwendig.

11. Antrag Baugenehmigung eines Rohbaus

Um einen Antrag auf eine Baugenehmigung zu stellen, sind einige Formalitäten nötig. Die örtliche Baubehörde gibt Ihnen hierüber detaillierte Auskunft. Folgende Unterlagen sind grundlegender Teil des Antrags:

• Der Bauantrag selbst ist als vorgefertigtes Formular erhältlich. Dies steht Ihnen als Download im Internet oder alternativ in Ihrer Gemeinde zur Verfügung.
• Auf einem Lageplan kennzeichnen Sie den genauen Standort des Grundstücks.
• Eine ausführliche Baubeschreibung erhalten Sie je nach Gemeinde als vorgedrucktes Formular. Alternativ schreiben Sie selbst eine. Dies erfragen Sie beim zuständigen Bauamt.
• Für ein Gebäude in dem Wasser fließt bedarf es einer Darstellung der Grundstücksentwässerung.
• Notwendig ist auch die Darstellung des Feuer- und Brandschutzes.

Je nach Örtlichkeit und Bauart sind weitere Unterlagen erforderlich. Ist Ihr Antrag unvollständig, setzt das zuständige Bauamt sich mit Ihnen in Verbindung.

12. Vermeiden Sie diese vier Punkte beim Rohbau

Genaues und strukturiertes Arbeiten ist die Voraussetzung für einen stabilen Rohbau. Damit dies gelingt, ist es wichtig, folgende Punkte zu beachten.

1. Vermeiden Sie Unwissenheit auf den einzelnen Gebieten. Als Bauherr tragen Sie die Verantwortung für alle Abläufe auf der Baustelle. Und am Ende für den fertigen Rohbau. Sie sind der Ansprechpartner für die Facharbeiter der einzelnen Gewerke. Darum ist es wichtig, auch bei der Abgabe aller Arbeiten den Überblick zu behalten.
2. Eigenarbeit am Rohbau setzt Fachwissen voraus. Übernehmen Sie keine Arbeiten, die Sie nicht fachgerecht ausführen. Jeder Fehler am Rohbau führt zu langfristigen Mängeln und höheren Kosten bei der Instandsetzung.
3. Sichern Sie sich ab, wenn Sie Unternehmen für die Errichtung Ihres Rohbaus engagieren. Achten Sie darauf, dass die Mitarbeiter vom Fach und in ihrem Arbeitsbereich ausgebildet sind. Vermeiden Sie die Beschäftigung nicht qualifizierter Arbeiter.
4. Auch wenn Kosteneinsparungen verführerisch sind, beim Rohbau sind sie falsch eingesetzt.

13. Rohbau bei Altbauten

Grundlagenwissen unterstützt Sie bei der Errichtung des Rohbaus. Erfahren Sie mehr über Eigenarbeit bei Tipp-zum-Bau.

Eigenarbeit am Rohbau erweitert das Fachwissen.

Manchmal geht es nicht darum, einen neuen Rohbau zu errichten, sondern darum, einen freizulegen. Dies ist bei sanierungsbedürftigen Altbauten der Fall. Altbauten besitzen einen eigenen Charme. Mit den richtigen Handgriffen entsteht aus einem unbewohnbaren Haus ein neues Domizil.

Um einen Altbau wieder herzustellen bedarf es in den meisten Fällen einer Kernsanierung. Hierfür ist zunächst der Abriss veralteter Materialien nötig. Dazu zählen Dämmungen, Wandbeschläge und Renovierungsmaßnahmen aus vorangegangenen Sanierungen. Unter Teppich- und Vinylböden liegen oft noch die gefragten, alten Dielenböden.

Erneuerungen benötigen außerdem Elektroleitungen und Wasserrohre. Beachten Sie auch die gesetzlich geregelten Energiestandards. Die Veränderung des reinen Rohbaus ist zwar nicht möglich. Doch hinsichtlich Dämmungsmaterial, Fassade und Innenausstattung eröffnen sich vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten.

14. Eigenarbeit am Rohbau

Durch Eigenarbeit am Rohbau erzielen Sie einerseits eine Kosteneinsparung. Andererseits kennen Sie Ihr Haus so von Anfang an sprichwörtlich bis in die Grundmauern. Bei späteren Renovierungs- oder Sanierungsarbeiten wissen Sie dann, womit Sie es zu tun haben. Dieses Wissen bietet den Vorteil, handwerkliche Arbeiten selbst auszuführen.

Mit einem gesunden Grundlagenwissen besitzen Sie eine Basis, auf der Sie praktisch aufbauen. Denn die Theorie ist das Eine. Die Erfahrung aber entsteht beim Machen. Seien Sie vorsichtig und mutig zugleich, wenn Sie selbst Hand anlegen.

Fehlendes Grundlagenwissen führt allerdings schnell zu eklatanten Fehlern. Diese ziehen dann einen Mehraufwand an Arbeit durch Fachbetriebe nach sich. Damit erhöhen sich dann auch die Kosten.

15. Die verschiedenen Bodenklassen beim Rohbau

Von entscheidender Rolle für Ihren Rohbau ist der Boden auf dem er steht. Je nach Eigenschaften des Bodens legt der Sachverständige die Bodenklasse fest. Hier erfahren Sie die Unterschiede der verschiedenen Bodenklassen.

1. Oberboden: Der sogenannte Mutterboden oder Humus stellt die erste Bodenklasse dar. Er weist auf hohe Fruchtbarkeit hin. Behalten Sie ihn für Ihren Garten auf dem Grundstück.
2. Fließender Boden: Der auch als Schöpfboden bezeichnete Boden bildet die zweite Klasse. Diesen Boden kennzeichnet einen hohen Wassergehalt, der feste Erde in Schlamm verwandelt.
3. Leicht lösbarer Boden: Dieser Boden besteht aus Sand und Kies. Dieser ist nicht bindig und löst sich leicht.
4. Mittelschwer lösbarer Boden: Dieser Boden ist sehr gut zu bebauen. Seine Festigkeit erhält er durch den hohen Bestandteil von Lehm und Sand.
5. Schwerer Boden: Diese Bodenklasse ist schwer zu lösen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass er eine hohe Festigkeit aufweist. Der sogenannte Hackboden besteht aus Steingeröll, fester Schlacke, fettem Ton oder auch Bauschutt. Dieser Boden eignet sich sehr gut für die Errichtung eines Hauses.
6. Leichter Fels: Dieser Boden beinhaltet locker gelagertes Gestein. Er weist eine hohe Festigkeit auf. Damit bietet er einen stabilen Untergrund für Ihren Rohbau. Vor dem Bau ist es jedoch notwendig, den Boden zu schrämmen, sprich zu glätten. Dies ist zeit- und kostenaufwendig
7. Schwer lösbarer Fels: Graben ist bei Felsen nicht mehr möglich. Um felsigen Boden nutzbar zu machen erfordert es kostenaufwendige Sprengungen.

16. Der Rohbau beim Blockhaus

Die Ursprünge des Blockhauses liegen in Kanada. Das einzige verwendete Material ist Holz. Aus ökonomischer Sicht macht es Sinn regionale Hölzer zu verwenden. Als Holzarten eignen sich insbesondere Tanne und Fichte. Laubhölzer finden im Bau von Blockhäusern keine Verwendung.

Ein Blockhaus erwerben Sie ähnlich dem Fertighaus als vorgefertigtes Modell. Der Unterschied zum Fertighaus besteht allerdings in der individuellen Grundrissgestaltung. Gemeinsam mit Ihrem Bauingenieur und der Blockhausfirma entwickeln Sie den Grundriss. Dieser orientiert sich an den örtlichen Begebenheiten, Ihren Bedürfnissen und den entstehenden Kosten.

Je nach Vertragsvereinbarung erhalten Sie Ihr Blockhaus als Bausatz. Alternativ ist es möglich, den Aufbau bis zum Richtfest mit der Firma zu vereinbaren. Den Innenausbau leisten Sie entweder selbst oder geben auch diesen Bereich an die Firma ab.

17. Drei hilfreich Tipps für den Rohbau

1. Erstellen Sie Checklisten für die einzelnen Arbeitsschritte, die den Rohbau betreffen. Sind die Arbeiten erstmal im Gange, sind Planänderungen nicht mehr möglich.
2. Sorgen Sie für ein fundiertes Wissen rund um das Thema Rohbau. Erstellen Sie Ihren Plan und Ihre Checklisten auf der Basis der gesammelten Informationen. Offene Fragen klären Sie vorab mit den beteiligten Gewerken und Facharbeitern.
3. Behalten Sie auf Basis Ihres Wissens die Kontrolle über die Errichtung des Rohbaus. Zeigen Sie Präsenz auf der Baustelle und kommunizieren Sie mit den Mitarbeitern. Falls es Ihnen notwendig erscheint, hinterfragen Sie die Arbeitsabläufe.

18. Die Planung für Ihren Rohbau

Beziehen Sie in die Planung für Ihren Rohbau folgende Gedanken ein:

• Kreieren Sie eine Vision von Ihrem neuen Haus. Wie sieht es aus? Wo steht es? Welche Aspekte sind Ihnen wichtig?
• Überlegen Sie sich, wie sich der Bau umweltbewusst und nachhaltig gestaltet. Welche Materialien stehen für eine ökologische Bauweise zur Verfügung? Was bedeutet das für den Bau des Rohbaus? Was bedeutet umweltbewusstes Bauen für Sie?
• Werfen Sie einen Blick auf den Finanzplan für den Rohbau. Sind alle Punkte bedacht? Gibt es einen Engpass oder eher einen Puffer?
• Entwickeln Sie einen groben Zeitplan. Klären Sie hierfür mit allen beteiligten Gewerken Termine und die voraussichtliche Arbeitsdauer ab.

19. Bewehrter und unbewehrter Beton für Ihren Rohbau

Bewehrter Beton findet seinen Einsatz beim Rohbau. Mehr dazu bei Tipp-zum-Bau.

Massiver Rohbau besteht auch aus Beton.

Das Fundament und die Bodenplatte konventioneller Massivhäuser bestehen heutzutage aus Beton. Beim Rohbau kommt Beton bewehrt und unbewehrt zum Einsatz. Was es mit diesen beiden Begriffen aus sich hat, erfahren Sie hier.

Bewehrter Beton

Fundamente, Bodenplatten und auch Mauern bestehen aus bewehrtem Beton. Da Beton eine hohe Festigkeit aufweist, ist er nicht in der Lage, Bewegungen abzuleiten. Eine Stahlbewehrung, auch Armierung genannt, erhöht die Tragfähigkeit des Betons. Sie verleiht dem Beton eine höhere Stabilität und beugt Risse vor.

Unbewehrter Beton

Unbewehrter Beton findet im Massivbau keine Verwendung. Dies hängt mit der möglichen Belastung zusammen. Unbewehrter Beton weist eine sehr geringe Tragfähigkeit auf und neigt bei Zugbelastungen zum Bruch. Einsatzgebiete sind Schwerlastmauern zur Stabilisation von Steinbrüchen. Verwendung findet er auch als Gegengewicht zu Kränen.

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