Außenputz

Außenputz

Beim Bau oder der Renovierung eines Hauses ist das Verputzen eine wichtige Arbeit. Nicht nur im Haus, sondern auch von außen spielt Putz eine wichtige Rolle. Außenputz hat neben einer ansprechenden Fassadenoptik vor allem eine Aufgabe: Er soll die Fassade schützen. Dazu muss er verschiedene Anforderungen erfüllen. Welche das sind und was Sie unbedingt beachten müssen, lesen Sie hier.

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1. Wozu dient Außenputz?

Außenputz hat vielfältige Funktionen. Dabei geht es längst nicht mehr nur um das rein Optische. Neben vielseitigen Gestaltungsmöglichkeiten dient er außerdem als Witterungsschutz. Darüber hinaus ist er dampfdurchlässig und absorbiert Feuchtigkeit aus dem Haus.

Außenputz wird immer als Nassputz aufgetragen, denn: Nur wenn er an der Wand trocknet bildet er eine durchgehende Schutzschicht. Putzmörtel sind die Baustoffe, die benötigt werden, um Außenputz herzustellen. Grundsätzlich wird im Außenbereich zwischen zwei Putzmörteln unterschieden. Dabei handelt es sich um Putz mit mineralischen Bindemitteln und kunstharzgebundene Putz. Dieser wird wegen ihrer Konsistenz auch „pastöser Putz“ genannt.

Außenputz mit besonderen Anforderungen

In einigen Bereichen einer Fassade muss ein Putz bestimmte Anforderungen erfüllen. Hierzu zählt beispielsweise eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Frost oder Feuchtigkeit. Die DIN-Normen schreiben hier keine einheitlichen Regeln vor. Richten Sie sich in Bezug auf die Eignung unbedingt nach den Herstellerhinweisen.

Aufbau von Außenputz

Wissenswertes über Außenputz bei Tipp zum Bau. Hier finden Sie nützliche Tipps rund um dieses Thema.

Lesen Sie hier alles über den Aufbau von Außenputz.


Lesen Sie hier alles über den Aufbau von Außenputz.

In der Regel wird Außenputz in zwei Lagen aufgetragen: Unterputz (Grundputz) und Oberputz (Edelputz). Als Unterputz wird immer mineralischer Außenputz verwendet. Für den Oberputz wird mineralischer oder „pastöser Putz“ eingesetzt.

Unterputz und Oberputz haben unterschiedliche Aufgaben. Dabei sind beide enorm wichtig. Entscheidend ist auch, dass die beiden Putze aufeinander abgestimmt sind. Denn nur im Verbund bilden sie ein stabiles und funktionierendes System.

Erfahren Sie jetzt mehr über Putz im Allgemeinen. Hier gelangen Sie zurück zur Überseite Rohbau.

Unterputz

Der Unterputz hat eine Dicke von 10 bis 15 Millimetern. Sein Hauptzweck ist, Unebenheiten wie Rillen oder Löcher im Untergrund auszugleichen. Der Grundputz ist von zwei Faktoren abhängig: dem Untergrund und dem geplanten Oberputz. Der Untergrund muss fest und tragfähig sein. Achten Sie unbedingt darauf, dass er frei von haftungsmindernden Substanzen wie Staub ist. Um die Haftfähigkeit zu verstärken, lassen sich Haftbrücken auftragen. Hierbei kommen je nach Außenputz unterschiedliche Materialien zum Einsatz.

Oberputz

Oberputze sind sehr vielseitig. Sie sind sehr flexibel, was ihre Bestandteile angeht. Außerdem bieten sie vielfältige Möglichkeiten Ihre Fassade zu verfeinern. Durch unterschiedliche Oberflächenstrukturen und Farbbeschichtungen sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Der Oberputz ist drei bis zehn Millimeter dick. Hierbei wird zwischen zwei Gruppen unterschieden:

  • Dünnschichtige Oberputze richten sich in ihrer Stärke nach der enthaltenen Körnung. In der Regel sind das fünf Millimeter. Bei einer Körnung von weniger als drei Millimetern ist vor dem Auftragen eine stabilisierende Maßnahme durchzuführen. Hierfür bietet sich zum Beispiel eine Gewebespachtelung an.
  • Dickschichtige Oberputze weisen, den Unterputz eingeschlossen, eine mittlere Dicke von 20 mm auf.

Erfahren Sie hier alles über Befestigungsmaterial.

2. Verschiedene Arten von Außenputz

In manchen Fällen reichen zwei einfache Putzschichten nicht aus. Daher wird spezieller Putz und Putzsysteme eingesetzt.

  • Sockelputz kommt in Bereichen zum Einsatz, die besonders spritzwassergefährdet. Ein Sockelputz ist vor allem wasserabweisend und frostwiderstandsfähig. Wie die Bezeichnung schon andeutet, kommt er im Sockelbereich einer Fassade zum Einsatz. Dieser erstreckt sich in eine Höhe bis 20 cm über dem Erdboden. Auch Sockelputze werden zweischichtig aufgetragen.
  • Mörtel mit hydraulischen Bindemitteln kommen vor allem für den Außenputz an Kellerwänden zum Einsatz. Da diese Bindemittel wasserunlöslich sind, sind sie auch in feuchteren Umgebungen sehr effektiv. Hydraulische Bindemittel sind zum Beispiel Kalke, Trass oder Zement. Je nach Einbauort ist eine bestimmte Druckfestigkeit erforderlich. Diese sind in der DIN EN 998-1 festgelegt. Für Kellerwände, die unter der Erde liegen, reicht der Putz nicht aus. Bei diesen sogenannten erdberührenden Wänden ist zusätzlich eine Perimeterdämmung
  • Ein Armierungsputz kommt dann zum Einsatz, wenn eine Außenwand besonders belastet ist. Ein Grund dafür kann zum Beispiel ein ungleichmäßiger Untergrund sein. Aber auch äußere Einflüsse oder ein spezieller Oberputz können Gründe sein. Armierungsputze werden als Zwischenschicht nach Erstellung des Unterputzes angebracht. Sie sind mit einer Gewebeeinlage versehen. Diese sollen etwaige Verformungen des Unterputzes vom Oberputz entkoppeln. So wird die Rissgefahr im Oberputz minimiert. Armierungsputze kommen vor allem bei dünnschichtigen Oberputzen zum Einsatz.

Ebenfalls lesenswert: Fugenmörtel.

3. Aus welchen Materialien besteht Putz?

Aus welchen Baustoffen der Putz besteht, richtet sich nach drei Beanspruchungsgruppen. Diese sind vom Einsatzbereich abhängig und in der DIN 18 550 festgelegt. Sie stehen in Zusammenhang mit Schlagregen. Bei stärkerer Belastung durch Regen muss ein Außenputz die Fassade also auch besser schützen. Dabei wird unterschieden zwischen:

  • Außenputz ohne spezielle Anforderungen.
  • Wasserhemmender Außenputz. Außenputz in Gebieten mit 600mm-800mm Jahresniederschlag weist am besten wasserhemmende Eigenschaften auf.
  • Wasserabweisender Außenputz. Außenputz in Gebieten mit über 800mm Jahresniederschlag weist am besten wasserabweisende Eigenschaften auf.

Verschiedene Putzarten

Je nach Anwendungsbereich wird Putz also aus unterschiedlichen Materialien verwendet.

Mineralischer Außenputz

Mineralischer Putz setzt sich aus Kalkstein, Sand, Marmor und Quarz zusammen. Als Bindemittel dient Kalk und/oder Zement. Er ist  diffusionsoffen, also Wasserdampfdurchlässig, und nicht brennbar. Durch seine Alkalität und eine günstige Kapillarstruktur beugt er außerdem Pilz- und Algenbefall vor.

Silikonharz-Außenputz

Silikonharzputze beinhalten Silikonharz als Bindemittel. Sie sind ebenfalls diffusionsoffen. Darüber hinaus sind sie witterungsbeständig und wasserabweisend. Der wasserabweisende Effekt kann fast bis zum „Lotuseffekt“ gesteigert werden. Das heißt, dass auf der fertigen Beschichtung das Wasser einfach abläuft. Dabei wird der meiste Schmutz einfach mit weggespült.

Dispersionsputze (Kunstharzputze)

Dispersionsputze (Putz auf Kunstharzbasis) beinhalten organische Bindemittel auf Erdöl. Sie sind besonders widerstandsfähig und wasserabweisend. Putz aus Kunstharz zeichnet sich vor allem durch eine hohe Elastizität aus. Dadurch eignet ser sich besonders in Bereichen, die starken Hitze- oder Feuchtigkeitseinwirkungen unterliegen. Auch mechanischen Belastungen hält ein solcher Putz problemlos stand. Dispersionsputze härten außerdem sehr schnell und können daher dünner aufgetragen werden als mineralischer Putz. Weil dieser Außenputz nur wenig Wasserdampf aufnehmen, sind sie anfällig gegenüber Pilzen und Algen. Um dem entgegenzuwirken, mischen Hersteller oft entsprechende Wirkstoffe als Gegenmaßnahmen bei.

Silikatputze

Putz auf Silikatbasis enthält als Bindemittel eine Mischung aus Kaliwasserglas und Dispersionen. Er ist witterungsbeständig, diffusionsoffen und wasserabweisend. Er verkieselt fest mit mineralischen Untergründen. Dieser Außenputz haftet also sehr gut auf der Oberfläche, ohne die Atmungsfähigkeit der Wand zu beeinflussen. Außerdem gilt er als sehr umweltfreundlich. Im feuchten Zustand besitzt Silikatputz allerdings eine ätzende Wirkung. Seien Sie bei der Verarbeitung also sehr vorsichtig. Im trockenen Zustand ist der Putz jedoch völlig ungefährlich.

Hier geht’s zum Artikel über den Klinker.

4. Voraussetzungen für den Außenputz

Im Folgenden haben wir für Sie die wichtigsten Punkte zusammengefasst, die Sie beim Verputzen beachten müssen:

  • Die Wand, die verputzt werden soll, muss frei von haftungsmindernden Stoffen sein. Dazu zählen vor allem Staub und Schmutz. Achten Sie also immer auf eine saubere Grundfläche für den Außenputz.
  • Damit der Unterputz auch gut haftet, ist die Wand idealerweise nicht nass. Achten Sie auf einen trockenen Untergrund für den Putz.
  • Achten Sie außerdem darauf, dass die Bauteiltemperatur mindestens +5°C beträgt. Decken Sie bei besonders starker Witterung den Außenputz mit einer Plane ab.
  • Natürlich verhält sich Putz auf jedem Untergrund anders. Achten Sie grundsätzlich darauf die Materialien aufeinander abzustimmen. So verhindern sie leicht Baumängel. Nutzen Sie am besten ein aufeinander abgestimmtes System eines Herstellers.
Tipp zum Bau verrät Ihnen, welche Voraussetzungen eine Fassade für Außenputz erfüllen muss.

Lesen Sie hier, was Sie über verschiedene Untergründe von Außenputz wissen müssen.

Verschiedene Mauerwerke

Kalksteinmauerwerk

Auf Kalksandsteinmauerwerk sind Normalmörtel oder Leichtmörtel besonders geeignet. Achten Sie darauf, dass das Mauerwerk beim Verputzen trocken ist. Eine Haftbrücke ist nur bei Wandflächen mit unterschiedlichem Saugverhalten oder großen Putzstärken notwendig.

Ziegelmauerwerk

Wände aus Ziegelmauerwerk sind hochdämmend und bestehen für gewöhnlich aus Wärmedämmziegeln. Hier eigenen sich Leichtputze oder Wärmedämmputzsysteme. Um einen dauerhaften Witterungsschutz zu bieten, muss das System wasserabweisend aufgebaut sein.

Porenbeton

Porenbeton ermöglicht, dass der Außenputz auch einlagig angebracht werden kann. Hierbei kann die Stärke weniger als 20 mm betragen. Oft wird allerdings auch hier auf zweilagigen Putz zurückgegriffen. Informieren Sie sich im Handel über jeden speziellen Putz, der auf die Anforderungen von Porenbeton abgestimmt ist. Ist der Porenbeton hochwärmedämmend, benötigt das Putzsystem eine geringe Rohdichte. Das hat den Wärmeschutz als Grund, weswegen oft Leichtputze verwendet werden.

Lesen Sie hier alles über Maurer.

5. Verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten für Putz

Wenn es an die Gestaltung des Außenputzes geht, spielen zwei Dinge eine Rolle. Die Körnung und Zusammensetzung des Putzes und die Oberflächenbehandlung. Üblicherweise werden folgende Strukturen angebracht:

  • Filzputz und Glättputz sind besonders für kleinere Flächen In beiden Fällen wird feinkörniger Außenputz verwendet. Filzputz entsteht mithilfe eines Filz- oder Schwammbretts. Nach kurzer Standzeit wird der Putz damit abgerieben. Für Glättputz wird eine Glättkelle verwendet.
  • Beim Kratzputz wird großkörniger Außenputz dick aufgetragen. Nach dem ersten Abbinden wird die Oberfläche abgekratzt. Das geschieht, indem sie mit einem Nagelbrett oder einem Nagelhandschuh bearbeitet wird. Die Struktur für den Putz entsteht dadurch, dass die groben Körner im Außenputz stehen bleiben.
  • Modellierputz ist sehr vielseitig. Er zeichnet sich dadurch aus, dass er sich in immer neuen Oberflächenformen zeigt. Er lässt sich durch verschiedene Werkzeuge, wie zum Beispiel der Glättkelle, Rolle, Bürste oder den Schwamm bearbeiten.
  • Beim Reibeputz entstehen längliche Rillen in einer glatten Oberfläche. Diese werden erzeugt, indem grobkörniger Putz mit einem Reibebrett abgerieben wird.
  • Scheibenputz zeichnet sich durch eine sehr plastische Struktur aus. Er wird mit einer Glättkelle aus Metall aufgetragen und geglättet. Die plastische Struktur entsteht dadurch, dass sich die feinen Bestandteile im Außenputz absetzen.
  • Rollputz zeichnet sich durch eine sehr individuelle Oberfläche aus. Durch das Auftragen mit einer strukturierten Walze kann der Putz nach Belieben modelliert werden.
  • Spritzputz zeichnet sich durch eine äußerst lebhafte Optik aus, die von der Körnung abhängt. Er wird mit der Maschine als Putz aufgetragen.

Halten Sie sich auch hier unbedingt an die Hinweise des Herstellers. Nicht jeder Außenputz ist für jede Bearbeitung geeignet.

Hier geht’s zum Artikel über den Stuckateur.

6. Kosten von Außenputz

Die Kosten für den Außenputz eines Hauses variieren. Im Wesentlichen hängt der Preis von folgenden Kriterien ab:

  • Wie groß ist die Wandfläche?
  • Wie ist der Untergrund beschaffen?
  • Welches Putzsystem wird verwendet?
  • Welchen zusätzlichen Aufwand hat der Betrieb?
Tipp zum Bau versucht, Ihnen die Kosten für Außenputz aufzuzeigen.

Die Kosten für Außenputz im Hausbau.

Wenn keine besonderen Gegebenheiten vorliegen und Standard-Putzsysteme verwendet werden, können Sie von 25-55€ pro Quadratmeter ausgehen. Wenn zusätzlich eine Wärmedämmung  im Putz angebracht werden soll, steigen die Kosten schnell in die Höhe. Hier kommen zusätzliche Kosten von mindestens 45-60€ pro Quadratmeter auf Sie zu.

Zum Erneuern einer Fassade mit Außenputz kommen Gerüste zum Einsatz. Die Kosten hierfür ergeben sich ebenfalls aus der zu verputzenden Fassadenfläche. Gehen Sie hier von Preisen im Bereich von 6-12€ pro Quadratmeter für den Außenputz aus. Die Preise für ein Gerüst variieren regional sehr stark. In ländlichen Regionen sind sie tendenziell preiswerter als in Städten. Wenn Sie einen Profi für Außenputz engagieren, fallen außerdem Lohnkosten von bis zu 50€ pro Stunde an. Hierbei gilt zu erwähnen, dass Meisterbetriebe für Putz grundsätzlich teurer sind.

Die reinen Materialkosten von gewöhnlichen Putz sind sehr gering. Hier zahlen Sie 1-3€ pro Quadratmeter. Wer im Umgang mit der Putzkelle erfahren ist spart hier auf jeden Fall Geld.

Hier sehen Sie einen Kostenüberblick von Außenputz:

PostenUngefähre Kosten für den Außenputz
Gerüst6-12€ / qm
Standard-Putzsysteme22-55€ / qm
Wärmedämmung45-60€ / qm
LohnkostenBis 50€ / Stunde

Ein Beispiel: Die zu verputzende Fassadenfläche ist 100 Quadratmeter groß. Bei einer Bearbeitungszeit von vier Wochen zahlen Sie in diesem Beispiel zwischen 10.800€ und 14.700€ ohne Wärmedämmung im Putz. Mit einer zusätzlichen Wärmedämmung können die Kosten von Außenputz und Bauprozess zwischen 15.300€ und 20.700€ liegen.

Ebenfalls lesenswert: Gerüst.

7. Was macht Wärmedämmputz so besonders?

Wärmedämmputzsysteme beinhalten Außenputz mit wärmedämmender Wirkung. Sie kommen in Verbindung mit Wärmedämmziegeln zum Einsatz. Diese Bestandteile setzen sich beide aus mineralischen Grundstoffen zusammen. Deswegen bilden sie ein komplettes Putzsystem.

Ein Außenputz mit besonderem Effekt

Wärmedämmputze haben eine äußerst geringe Trockenrohdichte, weil sie sehr porös sind. Die Trockenrohdichte beschreibt das Gewicht von trockenem Putz im Verhältnis zu seinem Volumen. Sie wird in kg/m3 gemessen. Auch die enthaltenen Luftporen des Materials werden dabei einkalkuliert. Die geringe Dichte, die der Putz hat, und die enthaltenen Luftporen haben einen besonderen Effekt: Das Material hat eine geringe Wärmeleitfähigkeit.

Woraus besteht Wärmedämmputz?

Wärmedämmputze bestehen in der Regel aus diffusionsoffenen mineralischen Mörteln auf Kalk- oder Zementbasis. Damit die gewünschte Porosität erreicht wird, sind sogenannte Leichtzuschläge notwendig. In der Regel sind das EPS-Kügelchen (Styropor), die dem Außenputz hinzugefügt werden. Die geringe Trockendichte entsteht durch den hohen Luftporenanteil dieser Kügelchen.

Allerdings gibt es auch Wärmedämmputze ohne EPS-Anteile. Diese enthalten häufig Perlite oder mineralische Zusätze als Leichtzuschläge. Zu den mineralischen Zuschlägen zählen zum Beispiel Blähglas oder Kalsilite. Dieser Putz dämmt wiederum nicht so gut wie der mit EPS.

Wo wird Wärmedämmputz eingesetzt?

Wärmedämmputz wird normalerweise als Unterputz verarbeitet. Dabei ist er Teil eines mehrschichtigen Systems. So ein System besteht aus Unterputz (Wärmedämmputz), Armierungsputz mit Gewebeeinlage und Oberputz. Als Oberputze kommen dabei meist diffusionsoffene Oberputze, Silikatputze oder Silikonharzputze zum Einsatz.
In erster Linie kommen Wärmedämmputze in Verbindung mit wärmedämmendem Mauerwerk zum Einsatz. Dazu zählen zum Beispiel Porenbeton oder gefüllte Ziegel. Der Außenputz wirkt dabei als Zusatzdämmung.

Lesen Sie hier: Estrichleger.

8. Schimmel und Algen am Außenputz

Tipp zum Bau erläutert Maßnahmen gegen Schimmel und Algen.

Feuchtigkeit führt oftmals zu Schimmel- und Algenbildung.

Schimmelpilze und Algen sind kein schöner Anblick. Um Ihre frisch verputzte Fassade zu schützen gibt es einige Dinge zu beachten. Schimmelpilze und Algen zählen zu den Mikroorganismen. Ihre Sporen befinden sich überall in der Luft. Allerdings entwickeln sie sich erst mit dem richtigen Nährboden. Algen brauchen lediglich Photosynthese, um zu wachsen.

Mit ihr bilden sie aus Wasser und Kohlendioxid organische Stoffe. Pilzsporen brauchen darüber hinaus organische Kohlenstoffe. Diese finden sich zum Beispiel im Feinstaub, der sich auf der Fassade ablagert. Feuchtigkeit ist eine wesentliche Voraussetzung für das Wachstum der Organismen.

Schimmel und Algen am Außenputz vorbeugen

Feuchtigkeit begünstigt Schimmel- und Algenbefall an Ihrem Außenputz. Ein Grund für dauerhafte Feuchtigkeit ist die fortgeschrittene Technik beim Dämmen. Durch die gute Dämmung sinkt die Oberflächentemperatur des Außenputzes unter die Außentemperatur. Vor allem in der kalten Jahreszeit und in kalten Nächten ist dies der Fall. Dadurch:

  • bildet sich Kondenswasser, das den Sprossen beim Auskeimen und Gedeihen hilft.
  • West– und Nordfassaden sind besonders davon betroffen, weil sie im Tagesverlauf langsamer abtrocknen.
  • Bei schon befallenem Außenputz kommen spezielle Reinigungs-, Desinfektions-, und Versiegelungsmittel zum Einsatz. Diese sind jedoch nur von fachkundigem Personal anzuwenden.

9. Außenputz warten

Eine Außenputz-Fassade benötigt im Abstand von etwa zehn Jahren einen Renovierungsanstrich. Dabei spielen vor allem die Witterungsbedingungen eine entscheidende Rolle. Sonneneinstrahlung, Starkregen, Hagel und Temperaturschwankungen beanspruchen den Außenputz sehr stark. Durch solche und andere äußeren Einwirkungen verkürzt sich das Wartungsintervall.

Darüber hinaus spielt auch die Gestaltung des Hauses eine Rolle. Ein großer Dachüberstand bietet deutlich mehr Schutz für den Außenputz. Stellen Sie sich bei Häusern ohne Dachüberstand auf einen höheren Pflegeaufwand ein. Bedenken Sie bei einer Putzfassade, dass feine Haarrisse zum gewöhnlichen Fassadenbild gehören. Deutliche Risse verschließen Sie mit Dichtstoff und überstreichen sie. Verschmutzungen oder Algenbildung beseitigen Sie mit weichem Wasserstrahl und einer Bürste.

10. CO2-Emission bei der Herstellung von Putz

Ob Außenputz umweltverträglich ist, ist von vielen Faktoren abhängig. Die enthaltenen Baustoffe und die Herstellungs- oder Gewinnungsmethode sind zwei davon. Baustoffhersteller argumentieren häufig damit, dass mineralische Putze sehr ökologisch sind. Diese enthalten nämlich, anders als Kunstharzputze, keine giftigen Beimischungen.

Das trifft allerdings nur auf sogenannte „ÖkoPutze‟ zu. Andere mineralische Putze können umweltschädliche Stoffe enthalten. Vor allem die Ökobilanz von Zement muss kritisch betrachtet werden.

  • Nach Kraftwerken sind Zementwerke der drittgrößte CO2-Emittent. Bei der Herstellung von Zement werden außerdem oft in großer Menge umweltschädliche Stoffe eingesetzt.
  • Kalk wird relativ einfach im Tagebau gewonnen und ist daher eine Alternative. Doch wie beim Zement ist auch die Kalkherstellung sehr energieintensiv. Außerdem wird auch hier ein hoher CO2-Ausstoß verursacht.

Umweltsiegel für Außenputz

Aktuell wird an einem Umweltzertifikat für Baustoffe, inklusive Außenputz, gearbeitet. Dafür kooperiert die DGNB mit dem deutschen Ministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Die DGNB ist die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen. Hierbei wird die Gesamtheit aller umweltrelevanten Aspekte betrachtet. Angefangen beim Primärenergieverbrauch bei der Herstellung bis hin zu den Auswirkungen auf das Gebäude.

Außerdem werden die ökologischen Auswirkungen eines Baustoffs über die gesamte Lebensdauer eines Gebäudes untersucht. Von der Herstellung bis zur Entsorgung wird alles genau unter die Lupe genommen. Nach Ansicht der DGNB sind mineralische Baustoffe, also auch Außenputz, sehr umweltverträglich und nachhaltig.

11. Innenputz vor Außenputz

Tipp zum Bau erläutert die Anwendung von Innenputz.

Innenputz wird vor dem Außenputz an der Wand angebracht.

Der Außenputz wird üblicherweise als abschließende Arbeit angebracht. Das hat vor allem folgende Gründe:

  • Aus Estrichen und Innenputz muss Wasser durch das Mauerwerk entweichen.
  • Das Risiko für Setzrisse wird geringer, je später der Außenputz aufgetragen wird.
  • Die Mörtelfugen und das Mauerwerk benötigen sehr lange, um auszutrocknen.

Diese Reihenfolge ist allerdings nicht unumstritten. Den Außenputz vor dem Innenputz anzubringen ist möglich, aber von guter Planung abhängig. Bei gleichbleibenden Witterungsbedingungen im Frühjahr und Frühsommer ist es beispielsweise möglich, den Außenputz vorzuziehen. Bei etwa 20 Grad Celsius können Estriche und Innenputz lüften und mit dem Außenputz zusammen abbinden. Das Abbinden bezeichnet das Entweichen des Wassers durch Verdunstung.

12. Interessantes: Geschichte des Außenputz

Außenputz wird in Mitteleuropa seit mittlerweile über 1000 Jahren verwendet. Ein wichtiger Faktor für das vermehrte Verputzen war die Steinbautechnik. Kirchen, Burgen und Klöster wurden zum zusätzlichen Schutz verputzt. Bis etwa 1900 waren die eingesetzten Putztechniken Ausdruck von regionaler Vielfalt.

Dabei hingen sie sehr stark vom Zeitgeschmack und der Technik des Ausführenden ab. Durch das Aufkommen industriell gefertigter Mörtel änderte sich dies jedoch. Durch die Möglichkeit, Außenputz maschinell anzubringen, entstanden neue Gestaltungsmöglichkeiten. Allerdings gingen dadurch die regionale Vielfalt und der Einfluss des Handwerkers zurück.

13. Außenputz im Überblick

Tipp zum Bau gibt einen Überblick auf Außenputz.

Außenputz genauer erläutert.

Außenputz kann aus verschiedenen Materialien bestehen. Jedes Material erfüllt dabei andere Funktionen und eignet sich für unterschiedliche Anwendungsbereiche. In der Regel wird Außenputz in zwei Lagen aufgetragen. Diese heißen Oberputz und Unterputz. Der Unterputz ist meist ein mineralischer Putz. Bei Oberputz hingegen handelt es sich auch um Kunstharzputz.

Neben den verschiedenen Funktionen von Außenputz lässt er sich auch ganz unterschiedlich gestalten. Beim Auftragen gilt: Achten Sie auf einen sauberen und trockenen Untergrund. Das Verputzen einer Fassade ist nicht billig, aber auch nicht einfach. Überlassen Sie diese Arbeit also besser den Profis.

14. Die richtige Farbe für den Außenputz

Die richtige Farbe für den Außenputz Ihres Hauses ist eine wichtige Entscheidung. Sie beeinflusst sowohl das ästhetische Erscheinungsbild als auch die Wartung und Wertsteigerung Ihres Eigenheims. Um die bestmögliche Wahl zu treffen, ist es wichtig, einige Faktoren zu berücksichtigen. So entspricht die Farbe sowohl Ihrem Geschmack als auch den Anforderungen:

  1. Berücksichtigen Sie die Farbe des Daches und der Fenster, um ein harmonisches Gesamtbild zu erzielen.
  2. Wählen Sie eine Farbe, die zur Architektur und zur Umgebung passt.
  3. Bedenken Sie, dass helle Farben den Putz kühler erscheinen lassen, dunkle Farben ihn hingegen wärmer wirken lassen.
  4. Beachten Sie die Sonneneinstrahlung: Helle Farben reflektieren mehr Licht als dunkle Farben. Dadurch bleichen sie schneller aus.
  5. Bedenken Sie die Wartung: Dunkle Farben erfordern in der Regel mehr Pflege als helle Farben.
  6. Wählen Sie eine Farbe, die langlebig und UV-beständig ist.
  7. Bedenken Sie, dass die Farbe des Putzes auch den Energieverbrauch beeinflusst, da helle Farben die Wärme im Haus reflektieren und dunkle Farben die Wärme absorbieren.
  8. Lassen Sie sich von einem Experten beraten. So finden Sie schnell eine geeignete Farbe für Ihr Haus.
  9. Machen Sie sich mit den Farbmustern und -proben vertraut, bevor Sie eine endgültige Entscheidung treffen.
  10. Bedenken Sie, dass die Farbe des Putzes auch die Wertsteigerung Ihres Hauses beeinflusst.

15. Wie Sie die richtige Oberflächenstruktur des Außenputz auswählen

Die Wahl der richtigen Oberflächenstruktur für den Außenputz Ihres Hauses ist ein wichtiger Faktor. Die Architektur Ihres Hauses ist entscheidend für die Wahl der Oberflächenstruktur. Eine glatte Oberfläche eignet sich hervorragend für moderne Architektur. Eine raue Oberfläche passt besser zu einem historischen Gebäude. Berücksichtigen Sie auch das Stadtbild und die Nachbarschaft. So stellen Sie sicher, dass die Struktur ihres Putzes in die Umgebung passt.

Die Wartung und Pflege der Oberflächenstruktur spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Eine glatte Oberfläche ist in der Regel einfacher zu reinigen und zu pflegen. Eine raue Oberfläche bietet hingegen eine natürlichere Optik. Bedenken Sie, dass eine raue Oberfläche auch mehr Schmutz und Feuchtigkeit aufnimmt. Dies begünstigt die Schimmelbildung. Regelmäßige Wartung und Pflege sind unerlässlich, um die Optik und Lebensdauer der Oberflächenstruktur zu erhalten.

Auch die Kosten der verschiedenen Oberflächenstrukturen sind zu berücksichtigen. Eine raue Oberfläche erfordert mehr Arbeitszeit und Material als eine glatte Oberfläche. Oftmals führt das zu höheren Kosten. Bedenken Sie aber, dass eine hochwertige Oberflächenstruktur in der Regel auch eine längere Lebensdauer hat. Dadurch sinken, langfristig betrachtet, die Kosten.

16. Einsatz von ungewöhnlichen Materialien für Außenputz

Tipp zum Bau präsentiert ungewöhnliche Baumaterialien.

Ungewöhnliche Materialien für den Einsatz im Außenputz.

Die Verwendung von ungewöhnlichen Materialien für den Außenputz ist innovativ. Außerdem sind unübliche Materialien oft nachhaltiger als herkömmliche Materialien. Kaffeesatz und Bierhefe sind hierfür Beispiele. Forscher experimentieren mit diesen Materialien aktuell in kleineren Studien.

Viele verwenden Kaffeesatz, ein Abfallprodukt der Kaffeeherstellung, als natürlichen Dünger. Seine Eigenschaften machen ihn jedoch auch als Baumaterial nutzbar. Kaffeesatz ist reich an Nährstoffen und hat eine poröse Struktur. Dadurch nimmt er Feuchtigkeit auf. In aktuellen Tests verwenden Forscher ihn als Zusatz zu traditionellen Putzmaterialien. Er trägt zur Feuchtigkeitsregulierung bei und verbessert die Isolierung.

Bierhefe ist ein weiteres ungewöhnliches Material, das in Experimenten Anwendung findet. Bierhefe enthält Proteine, Mineralstoffe und Vitamine. Viele nutzen sie als natürlichen Dünger und Konservierungsmittel. Forscher verwenden die Hefe als Zusatz für Putzmaterialien. Ziel ist es, die Widerstandsfähigkeit gegen Schimmel und Pilzbefall zu erhöhen.

Die Verwendung von ungewöhnlichen Materialien wie Kaffeesatz und Bierhefe ist in der Baubranche noch nicht verbreitet. Dennoch zeigen sie großes Potential als nachhaltige und kosteneffektive Alternative. Sie tragen dazu bei, Abfallprodukte zu verwerten und die Umweltbelastung zu reduzieren. Daher lohnt es sich, weiter in der Anwendung dieser Materialien für den Außenputz zu forschen.

17. Aktuelle Trends im Bereich Außenputz

Aktuelle Trends im Bereich des Außenputzes zielen auf Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Ästhetik ab. Einer der Trends ist die Verwendung von natürlichen und umweltfreundlichen Materialien für den Außenputz. Diese fungieren als natürliche Dämmstoffe und begünstigen die Feuchtigkeitsregulation. Zugleich bieten sie eine natürliche Optik. Dazu gehören:

  • Lehm.
  • Kalk.
  • Hanf.

Ein weiterer Trend ist die Verwendung von Farben und Beschichtungen. Sie tragen dazu bei, die Energieeffizienz des Gebäudes zu verbessern. Verwenden Sie thermische Farben, die Wärme reflektieren und absorbieren.

Texturen und Muster zur Verbesserung des ästhetischen Erscheinungsbilds finden großen Anklang. Dazu gehören beispielsweise Schiefer- und Holztexturen. Sie bieten eine natürliche Optik. Geometrische und abstrakte Muster verleihen einen modernen Look.

Intelligente“ Putz-Technologien tragen dazu bei, die Wartung und Überwachung des Gebäudes zu vereinfachen. Hierzu zählen zum Beispiel Putze, die Feuchtigkeit erkennen und melden. Durch technische Systeme verbinden Sie Sensoren im Putz mit der Gebäudeautomatisierung. Hierdurch erhöht sich die Energieeffizienz.

18. Nachhaltigkeit und Außenputz

Tipp zum Bau erläutert die Nachhaltigkeit von Außenputz.

Außenputz besitzt einige nachhaltige Eigenschaften.

Der Einsatz von nachhaltigen Materialien und Methoden bei der Herstellung und Anwendung von Außenputz ist wichtig. Auf diese Weise reduzieren Sie die Umweltbelastung und nutzen zur Verfügung stehende Ressourcen effizienter. Greifen Sie auf natürliche Materialien wie Lehm und Kalk sowie umweltfreundliche Farben zurück. Somit reduzieren Sie die Abhängigkeit von synthetischen Chemikalien und verringern der CO2-Emissionen.

Eine gute Wärmedämmung trägt dazu bei, Energie und damit Geld zu sparen. Außerdem reduzieren Sie den CO2-Fußabdruck des Gebäudes. Verlängern Sie so einfach die Lebensdauer des Gebäudes. Nebenbei schaffen Sie eine gesunde Umwelt für die Zukunft.

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