Nassestrich

Der Nassestrich – den Einbau so glatt wie möglich gestalten

Ist beim Rohbau der Boden begehbar, steht im nächsten Schritt der Einbau von Estrich an. Dieser ebnet die etwas welligere Rohdecke, um anschließend eine einfachere Verlegung von Parkett, Fliesen und anderen Bodenbelägen zu gewährleisten. Hierbei ist Nassestrich, sei es die Standardvariante oder der selbst-nivellierende Fließestrich, immer eine verlässliche Wahl.

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1. Nassestrich – der Weg auf die Baustelle

Allgemein besteht die Mischung des Nassestrichs aus drei Komponenten:

  • Beigesetztem Wasser.
  • Sand mit passender Körnungsgröße als Zuschlag.
  • Bindemittel wie z. B. Anhydrit-Binder oder Zement.

Wollen Sie Fließestrich verarbeiten, ist es nötig, ein Fließmittel zur Selbstnivellierung hinzuzugeben. Tiefergehende Infos dazu finden Sie unter Punkt 4.

Der Nassestrich kann in unterschiedlichen Weisen eingebracht werden:

Baustellenestrich

Dieser findet hauptsächlich auf kleinen Baustellen Verwendung. Dabei wird der Sand lose und das Bindemittel in Säcken auf die Baustelle transportiert. Nach entsprechender Mischung der Stoffe pumpt ein Fahrmischer den Nassestrich zur Einbaustelle.

Risiken stellen hier die Temperatur bzw. Feuchtigkeit bei der Lagerung der Bindemittel und Zuschläge dar. Zudem führen falsche Messungen bei dem Mischverfahren zu unregelmäßiger Beschaffenheit des Estrichs.

Werktrocken- bzw. Transportestrich

Werktrockenestrich ist Transportestrich, welcher bereits im Werk gemischt wurde. Diesem muss auf der Baustelle nur Wasser hinzugegeben werden. Die Lieferung des Nassestrichs erfolgt je nach Baustellengröße in Säcken, Silos oder Containern.

2. Verlege- und Konstruktionsarten von Nassestrich

Beim Verlegen von Nassestrich kommt es ganz darauf an, wo sich die Einbaustelle befindet. Je nach Ort werden unterschiedliche Konstruktionsarten empfohlen, um ein optimales Ergebnis zu erreichen:

Verbundestrich

Beim Verbundestrich liegt die Mischung direkt auf dem Rohbeton. Randdämmstreifen an den Seiten sind möglich. Diese dienen zur Vorbeugung von Rissbildungen und Feuchtigkeitsaufnahme im getrockneten Nassestrich. Jedoch wird weder eine Trenn- noch eine Dämmschicht verwendet.

Es ist wichtig, den Untergrund sorgfältig vorzubereiten, denn sonst entstehen Hohllagen. Diese führen bei der Erhärtung dazu, dass sich der Haftverbund zwischen Nassestrich und Beton löst.

Jene Verlegungsart kommt typischerweise in Garagen, Kellerräumen und in Räumen mit mechanischer Belastung zum Einsatz.

Die Verbundestrichdicke variiert zwischen einer Mindestdicke von 20 mm bis zu einer maximalen Dicke von 50 mm, abhängig von der Größe der Körnung des Zuschlags.

Estrich auf Trennschicht

Im Gegensatz zum Verbundestrich werden hier vor dem Nassestrich entweder PE-Folien, Bitumpapiere oder Rohglasvliesbahnen verlegt. Um Risse und ein ungleichmäßiges Trocknungsverhalten zu vermeiden, wird diese Trennschicht am besten zweilagig verteilt.

Auf diese Einbauweise greifen Sie zurück, wenn ähnlich wie beim Verbundestrich keine Trittschalldämmung oder Wärmeisolierung nötig ist. Die Trennschicht beugt allerdings Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen vor, weswegen die Verlegung von diesem Nassestrich hauptsächlich in Trocken-, Heiz- oder Waschräumen stattfindet.

Die Estrichdicke beträgt je nach Mischart mindestens 15 mm – 35 mm.

Schwimmender Estrich

Schwimmend verlegter Estrich, auch Estrich auf Dämmschicht genannt, besteht aus drei Schichten: der Dämm-, Sperr- und dem Nassestrich selbst. Dies führt dazu, dass Nassestrich und Tragbeton keinen Kontakt miteinander haben. Damit wird die Trittschalldämmung sowie die Wärme- und Schallübertragung verbessert.

Wenn Sie Nassestrich schwimmend verlegen, ist eine Mindestdicke von 35 mm nötig.

Heizestrich

Der Einbau des Heizestrichs erfolgt ähnlich wie bei schwimmendem Estrich. Zusätzlich werden auf die obere Dämmschicht Wasserrohrsysteme oder Elektroheizsysteme verlegt.

Dämmstoffe unter Heizestrichen dürfen bis zu 5 mm zusammendrückbar sein. Die Schicht über dem Heizungsrohr benötigt eine Höhe von mindestens 45 mm. Wenn Sie den Nassestrich verlegen, wird deswegen eine Mindestdicke von 50 mm vorgeschrieben.

3. Mischarten von Nassestrich

Neben der Verlegungsart von Nassestrich ist die Auswahl der Mischung ein weiteres entscheidendes Kriterium beim Einbau. Jeder Nassestrich findet abhängig von Bindemittel und Zuschlag an unterschiedlichen Orten Anwendung.

Zementestrich (CT)

Wir von Tipp zum Bau verraten Ihnen, wann Sie Zementestrich am besten einsetzen.

Zementestrich als allseits bewährter Partner im Rohbau.

Der Zementestrich ist einer der am häufigsten verwendeten Estriche. Zement wird hier als Bindemittel hinzugegeben. Sowohl im gewerblichen als auch im privaten Bau setzt man diesen Nassestrich regelmäßig ein.

Seine Verwendbarkeit im Innen- und Außenbereich macht ihn zum Allrounder unter den Estrichen. Diese Variante von Nassestrich wird häufig in Kellerräumen und Garagen als Verbundestrich verlegt.

Die Wartezeit bis zur vollständigen Belastbarkeit beträgt vier bis fünf Wochen.


Anhydritestrich/Calciumsulfatestrich (CA/CS)

Ebenso wie sein Vorgänger wird auch der Calciumsulfatestrich bzw. Anhydritestrich gerne genutzt. Hier dient Anhydrit im Nassestrich als Bindemittel. Da das enthaltene Calciumsulfat empfindlich auf Feuchtigkeit reagiert, wird Anhydritestrich im Bad und anderen Feuchträumen nicht verwendet.

Der Einbau findet wegen seiner Affinität zu Fußbodenheizungen oft als Heizestrich in Wohnräumen statt.

Die Trockenzeit beträgt ca. 28 Tage. Durch die Erwärmung mit einer Bodenheizung wird dieser Vorgang jedoch beschleunigt.

Gussasphaltestrich (AS)

Der Gussasphaltestrich nutzt Bitumen als Bindemittel. Während diese Art von Nassestrich früher hauptsächlich im Hoch- und Industriebau ihren Einsatz gefunden hat, wird sie heute auch im privaten Hausbau häufiger genutzt. Aufgrund ihrer guten Wärmeleitfähigkeit wird sie regelmäßig mit einer Fußbodenheizung kombiniert.

Vollständig trocken und bearbeitbar ist der Estrich bereits nach zwei bis drei Stunden.

Magnesiaestrich (MA)

Magnesiaestrich wird im Gegensatz zu den vorher genannten Alternativen seltener eingesetzt. Dieser Nassestrich findet besonders in der Altbausanierung und in Gebäuden mit ökologischer Bauweise Anwendung.

Da dieser Estrich sehr empfindlich gegenüber Feuchtigkeit ist, gilt zügiges Verteilen, Verdichten und Abziehen. Eine weitere Einschränkung stellt die benötigte Außentemperatur von mindestens 10 Grad Celsius dar.

Nach zwei Tagen ist der Boden betretbar. Nach fünf Tagen ist bereits höhere Belastung möglich und weitere zwei Wochen später ist er reif für die Weiterarbeit.

Kunstharzestrich (SR)

Ebenso wie der Magnesiaestrich ist auch der Kunstharzestrich selten in Gebrauch.

Als Basis dient Kunstharzmörtel, als Bindemittel synthetisches Harz (z. B. Epoxidharz oder Polyurethan) und zuletzt Quarzsand. Diese Art von Estrich kommt typischerweise als Verbundestrich zum Tragen.

Es gibt keine vorgefertigten Mischungen, d. h. der Nassestrich wird für die geplante Nutzung extra angemischt. Um Ihre Sicherheit zu gewährleisten, erfolgt dies durch einen Fachmann.

Die Trockenzeit liegt hier bei drei bis sieben Tagen bis zur vollständigen Belastung.

4. Fließestrich – Nassestrich, der sich selbst glättet

Fließestrich ist ein Nassestrich, dem ein Fließmittel zur Selbstnivellierung hinzugegeben wird. Das führt dazu, dass sich die Masse beim Einbringen selbstständig verteilt. Kleinere Unebenheiten werden gleichermaßen beseitigt. Fließestrich überzeugt im Gegensatz zum Nassestrich mit seiner verkürzten Trockenzeit von ein bis zwei Wochen.

Nach der Mischung wird Fließestrich in die Einbaustelle gepumpt und mit einem Schlagbesen durchgeschlagen. Dies lässt Luftporen aus dem Fließestrich entweichen und aktiviert den Selbstnivellierungsvorgang. Dadurch entfallen die für Nassestrich typischen mechanischen Arbeitsschritte des Verteilens, Verdichtens, Abreibens und Glättens.

Mittlerweile gibt es extra angefertigte Mischpumpen für die Herstellung als Baustellenestrich. Deshalb erfordert das Einbringen von Fließestrich spezielle Fachkenntnisse. Er eignet sich durch die lückenlose Ummantelung der Heizelemente auch ausgezeichnet als Heizestrich.

Tipp-zum-Bau informiert Sie über den Fließestrich.

Glatter Boden im Nu: Fließestrich als Alternative zum Nassestrich.

Zusammensetzung von Fließestrich

Wie bereits erwähnt stellt Fließestrich eine Variation von Nassestrich dar. Die Zugabe von Fließmitteln verleiht ihm einen selbstnivellierenden Effekt, der den Arbeitsaufwand verkleinert.

Anhydrit-Fließestrich

Anhydrit-Fließestrich (auch: Calciumsulfat-Fließestrich) enthält beigemischte Zusatzmittel wie Quarzsande, Kalksteinsplitter oder gebrochenen Naturanhydrit. Diese bewirken eine gute Verdichtung des Estrichmörtels mit höherer Festigkeit.

Beim Trocknen lagert sich eine Sinterschicht auf der Oberfläche ab. Solch eine Schicht verzögert die Trocknung vom Fließestrich. Sie setzt sich aus Bindemittel, Kalk und Estrichzusätzen zusammen. Zur Nachbehandlung kommt Schleifpapier zum Einsatz.


Zement-Fließestrich

Ebenso wie die Variante ohne Fließmittel wird dieser Fließestrich hauptsächlich im Wohnungsbau verwendet. Inhomogenität im Estrichkörper wird durch eine geringere Körnung als bei üblichem Zementestrich vermieden. Ein Wasser-Zement-Verhältnis von knapp unter 0,80 lässt den Mörtel gut fließen.

Um ein möglichst schnelles und problemloses Trocknen vom Fließestrich zu gewährleisten, sind höhere Temperaturen von mindestens 5 Grad Celsius und häufiger Luftdurchzug von enormer Wichtigkeit. Zudem beschleunigt das Anschleifen der Estrichoberfläche mit Schleifpapier den Vorgang.

Verlegung von Fließestrich in mehreren Schritten

  • Boden vorbereiten; kleinere Unebenheiten gleicht der Estrich aus.
  • Randdämmstreifen anbringen und die gewünschte Estrichhöhe (40mm – 45 mm) kennzeichnen.
  • Verlegung der Trittschalldämmung.
  • Vollständiges Abdecken der Dämmschicht mit PE-Folie.
  • Fließestrich mit Hilfe einer Wasserwaage und Abziehlatte abziehen.
  • Fließestrich trocknen lassen und Raum gut lüften.
  • Nach ein bis zwei Wochen ist der getrocknete Fließestrich belegbar.

Kosten für Fließestrich

Für Fließestrich zahlen Sie 14 – 23 € pro m². In diesem Preis sind sowohl die Material- als auch die Handwerkerkosten enthalten. Lassen Sie den Baustoff anschleifen bzw. veredeln, rechnen Sie mit einem Preisanstieg von 1,5 bis 3 € pro m².

5. Kosten beim Verlegen von Nassestrich

Bei Tipp-zum-Bau erfahren Sie, wieviel Sie für den Nassestricheinbau zahlen müssen.

Je nach Nassestrich stoßen Sie auf zusätzliche Kosten.

Da zur Mischung von Nassestrich unterschiedliche Bindemittel und Zuschläge verwendet werden, variieren dementsprechend auch die Kosten. Je nach Verlegungsart kommen zusätzliche Kosten auf Sie zu, da sich auch die vorgeschriebene Füllhöhe danach richtet. Weiterhin müssen bei manchen Verlegungsarten auch die Kosten der Fachkräfte miteinbezogen werden:

ArtKosten pro m²
Zementestrich9 - 12 € (+ 4 - 9 € Arbeitskosten)
Anhydritestrich10 - 14 € (+ 4 - 9 € Arbeitskosten)
Gussasphaltestrich25 - 30 € (inkl. Arbeitskosten)
Magnesiaestrichmin. 100 € (inkl. Arbeitskosten)
Kunstharzestrich40 - 45 € (inkl. Arbeitskosten)
FließestrichMaterialkosten und Verlegung: 14 – 22 €
Fließestrichnetz: 2,50 – 4€
Anschleifen: 1,50 – 3€

6. Vor- und Nachteile der verschiedenen Arten von Nassestrich

Tipp zum Bau hilft Ihnen, Vor- und Nachteile der Nassestriche abzuwägen.

Vorsicht bei der Wahl vom Nassestrich: der Einbauort ist entscheidend.

Bevor Sie blind einen beliebigen Nassestrich einbauen, wägen sie die Stärken und Schwächen aller Arten ab. Jeder Nassestrich erhält durch die Bindemittel und Zuschläge bestimmte Eigenschaften. An diesen wird festgemacht, wann z. B. Zementestrich von Vorteil ist oder doch Anhydritestrich genutzt wird:

ArtVorteilNachteil
Zementestrich• Feuchtigkeitsresistenz.

• Langsamer Verschleiß.

• Hohe Festigkeit.
• Lange Trocknungszeit.

• Max. Flächengröße 36 m².
Anhydritestrich• Gute Wärmeleitfähigkeit.

• Kurze Trocknungszeit.

• Ökologisch und biologisch unbedenklich.

• Nicht brennbar.

• Spannungsarm.
• Empfindlich gegenüber Feuchtigkeit.

• Künstliches Calciumsulfat kann Schadstoffe enthalten.
Gussasphaltestrich• Nach einem Tag belegfertig.

• Eignet sich für Nassräume/Außenbereich.

• Gute Dämmung und Trittschalldämmung.

• Unempfindlich gegenüber Temperaturschwankungen.

• Geringe Einbauhöhe.
• Relativ teuer.

• Entstehung gesundheitsschädlicher Emissionen.
Magnesiaestrich• Ökologisch.

• Große Fläche fugenfrei verlegbar.

• Einfärbung möglich.

• Schwindrisse treten selten auf.
• Teuerste Alternative.

• Bestimmte Temperaturen notwendig.
Kunstharzestrich• Sehr widerstandsfähig.

• Kälteresistenz.

• Feuchteresistenz.
• Nicht einfach zu verarbeiten.

• Mischung erfolgt speziell für jeweilige Nutzung.
Fließestrich• Fugenlose Verarbeitung großer Flächen.

• Einbau ohne große körperliche Anstrengung.

• Effektivitätssteigerung von Fußbodenheizungen.
• Teurer als normaler Estrich.

• Höhere Feuchtigkeitsbelastung im Haus.

• Kaum möglich als Hobby-Heimwerker, da Pumpen zum Einbringen benötigt werden.

7. Die Auswahl des Nassestrichs hängt von den Gegebenheiten ab

Nun haben Sie sich ein umfangreiches Bild über den Nassestrich in all seinen Formen und Variationen gemacht. Wenn Sie beim Einbau des Estrichs angekommen sind, behalten Sie unbedingt die spätere Funktion des Ortes im Hinterkopf. So sind für Garagen Zement- und Gussasphaltestriche die bessere Wahl. In Zimmern mit Fußbodenheizungen hingegen ist der Anhydritestrich zu empfehlen.

Fließestrich mit Zement und Anhydrit-Fließestrich bieten eine empfehlenswerte Alternative zu ihren Gegenstücken ohne Zusatzmittel. Der Fließestrich garantiert Ihnen eine flotte und einfache Weiterarbeit ohne Vorteilsverlust. Voraussetzung dafür ist allerdings ein größeres Budget, um die zusätzlich anfallenden Kosten zu decken.

8. Sichtestrich – Designerboden mit Farbe zum Leben bringen

Im Regelfall wird nach dem Einbau des Nassestrichs mit dem Bodenbelag weitergemacht. Es gibt allerdings eine weitere Möglichkeit. Sichtestrich ist eine modische Alternative zu herkömmlichen Vorgehensweisen. Der verlegte Estrich wird hier zusätzlich mit Farbpigmenten versehen, was unterschiedlichste Zimmerdesigns ermöglicht. Danach wird er soweit geschliffen, bis kein weiterer Bodenbelag mehr benötigt wird. Diese Variante ist oft in Designhäusern zu finden, die auf einen eleganten und zugleich industriellen Look abzielen.

9. Pflege des Sichtestrichs

Wurde der Boden ausreichend abgeschliffen, wird noch eine Beschichtung aufgetragen. Dazu nutzen Sie entweder Polyurethan oder Epoxidharz, um den gewünschten Look zu erreichen. Der Boden erscheint deswegen sowohl matt als auch glänzend. Wegen der zusätzlichen Beschichtung benötigen Sie deshalb keine besonderen Putzmittel zur Pflege. Standardreinigungsmittel, die auch sonst für die meisten Böden verwendet werden, genügen hier vollkommen.

10. So entscheiden Sie sich schnell für den richtigen Nassestrich

Bei der Auswahl des Nassestrichs scheint man zunächst überwältigt zu sein. Es gibt eine ganze Handvoll an unterschiedlichen Arten, die eigene Vor- und Nachteile besitzen. Um Ihnen die Auswahl so einfach wie möglich zu machen, verlassen Sie sich auf die Standardvarianten.

Bauen Sie ein normales Haus ohne besondere Anforderungen, verwenden Sie am besten Zement- und Anhydritestriche. Diese sind am günstigsten und erfordern am wenigsten Fachwissen. Daher lassen Sie sich eigenständig verlegen. Zu beachten ist hier, ob der Nassestrich drinnen oder draußen, in Feuchträumen oder Trockenräumen verlegt wird.

11. Die Vorteile der Estriche

Bauen Sie umweltbewusst, ist der Magnesiaestrich zu empfehlen. Er gehört zwar zu den teuersten Alternativen, ist jedoch auch einer der solidesten. Im Gegensatz dazu ist Gussasphaltestrich weniger umweltfreundlich, ermöglich Ihnen aber eine schnelle Bearbeitungszeit. Sowohl Fußbodenheizungen im Innenbereich als auch Verlegungen im Außenbereich gehören zu seinem breiten Repertoire. Brauchen Sie für eine Heimwerkstatt einen widerstandsfähigen Boden, ist Kunstharzepoxid eine ausgezeichnete Wahl. Er besticht durch seine Stärke gepaart mit Ausdauer und Resistenzen gegenüber Feuchte und Kälte.

12. Farbauswahl bei Sichtestrichen

Da der Sichtestrich keinen weiteren Bodenbelag braucht, wird hier mit anderen Mitteln der Wohnbereich verschönert. Durch Farbpigmente geben Sie Ihrem Designerboden einen frischen Kick im Wohnbereich. Obwohl anfangs noch oft die zementgraue Farbe beigelassen wurde, werden heute abwechslungsreiche Varianten verwendet. Ob Sie ein leichtes beige bevorzugen oder doch lieber ein knalliges Rot. Heutzutage sind Ihren Vorstellungen und Bedürfnissen keine Grenzen gesetzt.

13. Die beste Zeit zur Estrichverlegung

Um eine einwandfreie Trocknung zu gewährleisten, sind die lauwarmen Monate eine gute Wahl. Bei zu hohen Temperaturen trocknet die Oberfläche zu schnell. Das Innere festigt sich nicht genug, weshalb es zu Rissen kommt. Zudem verursacht die Ausdehnung bei manchen Estricharten Unregelmäßigkeiten an den Rändern. Dieses „Schüsseln“ lässt Sie schwer weiterarbeiten. Achten Sie deshalb bei der Wohnungsplanung auf den Zeitplan. Sowohl tiefer Winter als auch Hochsommer sind ungeeignet beim Estricheinbau.

14. Richtige Farbauswahl bei Sichtestrichen

Haben Sie sich für einen geschliffenen Estrich entschieden, steht nun die Auswahl der Farbe an. Wie bereits erwähnt gibt es vom typischen Grau bis hin zu knalligem Grün eine riesige Palette an Farben.

Um Ihnen die Auswahl zu erleichtern und Inspiration zu geben, hier ein paar Tipps:

  • In welchem Wohnbereich befindet sich der Sichtestrich?
  • Haben Sie bereits einen Plan für die zugehörige Einrichtung? Wenn ja, passt diese dazu?
  • Können Sie sich auch in 5, 10, 15 Jahren vorstellen, den Boden in dieser Farbe zu haben?

15. Estrichsand – eine wichtige Komponente in der Mischung

Im Regelfall wird meist über die Körnung des Sandes gesprochen. Zur Mischung von Nassestrich wird Sand von 0 bis 8 mm Körnung verwendet. Jedoch ist ebenso wichtig, dass es keine Lehm- bzw. Schlammanteile im Gemisch gibt. Dies führt zu einer instabilen Mischung. Schließlich bilden sich Risse im trocknenden Estrich. Der verbleibende Estrichsand lässt sich auch für weiterer Arbeitsbereiche nutzen. Er findet oft Verwendung in der Drainage und beim Verlegen von Terrassenfliesen.

16. Die Garage – Estrich verlegen oder nicht?

Oft denken Eigenheimbesitzer darüber nach, Estrich in die Garage einzubauen. Hier geht die Meinung öfters auseinander. Manche sagen ja, andere wiederum halten es für unnötig. Dies ist allerdings alles andere als eine eindeutige Entscheidung. Auch bei diesem Einbauort ist es wichtig, von vornherein den Verwendungszweck zu kennen. Stellen Sie nur Ihr Auto in der Garage ab, reicht meist die Rohdecke. Möchten Sie für Ihre Heimwerkstatt eine Isolierung, ziehen Sie besser Estrichverlegung in Betracht.

17. Vergleich zwischen Nassestrich und Trockenestrich

Eine Alternative zu Nass- bzw. Fließestrich ist der Trockenestrich. Dieser wird in Form von Platten auf dem Boden verlegt. Wägen Sie bereits im Vorfeld die Vor- und Nachteile der beiden Möglichkeiten ab:

  • Trockenestrich benötigt geringe Wartezeiten.
  • Fließestrich garantiert eine flache Ebene bei vollständiger Trocknung.
  • Fußbodenheizungen sind in Verbindung mit Nass- oder Fließestrich effektiver.
  • Fließestrich lässt sich im Gegensatz zu Trockenestrich fugenlos verlegen.

18. Der Heizestrich

Seit den 1970er Jahren ist der Heizestrich ein beliebtes Produkt. Eigenheimbesitzer nutzen den Heizestrich vorzugsweise, um in Wohnräumen für angenehme Temperaturen zu sorgen. Integrierte Elemente, die zur Beheizung beitragen, befinden sich entweder unterhalb oder innerhalb der Lastverteilungsschicht. Prinzipiell existieren zwei Varianten, Estriche als Heizsystem zu nutzen:

  • Heizmatten befinden sich unterhalb der Estrichplatte und garantieren für ausreichende Wärme.
  • Rohre, die sich innerhalb des Estrichquerschnitts befinden, enthalten warmes Heizwasser.

19. Flüssigestrich

In folgender Tabelle erhalten Sie Vor- und Nachteile von Flüssigestrich auf einen Blick:

VorteileNachteile
  • Für die Fliesenverlegung geeignet.

  • Ungeeignet für den Altbau aufgrund von Bodenneigungen.
  • Lässt sich schnell mit einem Schlauch verteilen.
  • Fachmann für die Anbringung nötig.
  • Gewährleistet eine einheitliche Bodenhöhe ohne Neigungen.
  • Calciumsulfat-Fließestrich ist nicht wasserbeständig.
  • Trägt zu einer besseren Wärmeverteilung bei.
  • Ungeeignet für Außenbereiche und Feuchträume.
  • Poren und Luftbläschen bilden sich nicht.
  • Die Fußbodenheizung arbeitet effizienter.
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