Feuchte Kellersind das Sorgenkind jedes Hausbesitzers. Das unangenehme Klima macht die Räume kaum nutzbar – weder als Lager noch als Hobbyraum. Im schlimmsten Fall breiten sich Schimmelpilze aus: ein Alptraum. Doch mit modernen Drainage-Anlagen drehen Sie dem Schimmel das Wasser ab.
Im Bauwesen bezeichnet die Drainage ein unterirdisches System zum Ableiten von Wasser. Weitere Bezeichnungen sind auch Dränage oder Dränung als eingedeutschte Varianten. Ziel ist es, den Schutz vor Feuchtigkeit für Häuser und bebaute Flächen zu verbessern. Feuchtigkeit schadet der Bausubstanz, wenn sie in Mauern und Wände eindringt.
Spezielle Rohre sammeln über kleine Öffnungen in ihrer Oberfläche das Wasser im Erdreich. Dieses leiten sie anschließend vom Fundament des Gebäudes weg. Aber ihr Einbau ist nicht immer sinnvoll. Bevor Sie den Einbau einer Drainage erwägen, ziehen sie am besten einen Fachmann zu Rate.
Eine fachmännische Abdichtung der Kellerwände ist oftmals effektiver. Besonders bei Neubauten ist es heute kein Problem mehr, ohne Drainage zu arbeiten. Der Keller eines Gebäudes in Gebieten mit Wasserbelastung ist entsprechend zu planen. Hierfür benötigen Sie eine sogenannte Wannen-Konstruktion. Erfüllt diese die statischen und abdichtungs-technischen Anforderungen, ist es ausreichend. Das ist zwar kostspieliger, schont aber die Umwelt.
Entlastung für die Abdichtung
Die Drainagen führen einen Großteil des am Gebäude anstehenden Wassers ab. Dennoch reichen sie allein nicht aus. Sie schützen das Bauwerk nicht ausreichend vor dem sogenannten „drückenden Wasser“. Bei der Abdichtung des Gebäudes sind sie aber eine große Hilfe. Sie mindern den Druck des gestauten Wassers deutlich.
Fundamente und Kellerwände, die durch absolut wasser-undurchlässige Beton-Bauteile geschützt sind, benötigen keine Drainage. Gebäude ohne durchgehende Bodenplatte oder aus minderwertigem Beton sind hingegen empfindlich. Dies betrifft vor allem Bauten aus den 1970er Jahren und früher. Lassen Sie sich in einem solchen Fall bezüglich einer Drainage beraten.
Ist die Drainage notwendig?
In vielen Fällen finden Drainagen aus Prinzip Verwendung. Dabei ist sie oftmals gar nicht notwendig. Sind Haus und Keller nicht durch Stauwasser gefährdet, ist ihr Einbau überflüssig. Außerdem raubt ein Anschluss an die Kanalisation das wichtige Sickerwasser. Es gelangt somit nicht mehr in den Grundwasserkreislauf.
Bevor Sie also das erste Rohr verlegen lassen, beauftragen Sie einen Experten. Ein Baugutachter prüft Ihr Grundstück zunächst und ermittelt, ob eine Drainage notwendig ist. So sparen Sie im Zweifelsfall bares Geld und Nerven. Typische Fälle, in denen Sie ein System benötigen, sind:
Häuser in Hanglagen. Wasser läuft in diesem Fall stetig an Ihrem Fundament entlang.
In Senken gebaute Häuser. Das Haus liegt hier tiefer als die Umgebung, wodurch sich dort Wasser staut.
Ein hoher Grundwasserspiegel ist Grund genug für eine Drainage. Verlassen Sie sich dabei auf das Urteil eines Experten.
Häuser ohne Keller-Wanne. Ist der Keller eine durchgängige Fläche, dringt kein Wasser ein.
2. Verschiedene Drainage-Ausführungen
Die Rohre sind nur ein Teil des Drainage-Systems.
Eine Drainage besteht aus zwei Teilen: dem Rohr-System und der Dränschicht. Letzter setzt sich aus einer Sicker- und einer Filterschicht zusammen. Diese leiten das Wasser zu den Rohren und schützen sie vor angeschwemmtem Dreck. Während Sickerkies und ein Filtervlies die gängigsten Varianten sind, sind sie längst nicht die einzigen. Weitere Ausführungen sind:
Drainagesteine.
Stufenfilter.
Drainagematten.
Mischfilter.
Drainageplatten.
Das Dränrohr-System
Moderne Drainagen bestehen aus einzelnen, flexiblen Bau-Elementen. So lässt sich das Rohrsystem individuell an jedes Gebäude anpassen. Da die Rohre außerdem zuschneidbar sind, sind sie für jeden Grundriss geeignet. Dadurch erreichen Sie die für Ihr Gebäude optimale Dränung. Das Rohr-System besteht aus zwei Bereichen:
Der erste ist ein Kanalring rund um das Gebäude beziehungsweise durch das zu entwässernde Gebiet.
Das zweite System ist die Rohranlage, die das gesammelte Wasser an anderer Stelle zurück ins Erdreich leitet. Wahlweise leitet sie es auch in die Kanalisation.
Spezielle Drän-Systeme ermöglichen sogar die Bewässerung des eigenen Gartens mit dem vom Haus weggeführten Wasser.
Die Drainage und die Bauwerksabdichtung sind nach DIN 4095 und DIN 18195 geregelt. Legen Sie deshalb am besten die Arbeit in die Hände eines Fachmanns. Dieser stellt zunächst die Wasserleitfähigkeit des Bodens fest. Außerdem ermittelt er die Tiefenlage der Rohre sowie des Grundwasserspiegels. Mithilfe komplexer Differential-Gleichungen bemisst dann ein Computer die ideale Ausführung.
Die Dränschicht
Drainage-Steine bestehen aus porösem Beton. Sie sind innen hohl und leiten dadurch das Wasser an der Wand entlang nach unten. Sie vereinen Sicker- und Filterschicht in sich. Die Anbringung erfolgt ohne Mörtel. Die Verfüllung der Baugrube ist sofort möglich.
Bei der Kombination von Sickerkies und Filtervlies handelt es sich um einen Stufenfilter. Dieser setzt sich anders als der Mischfilter grundsätzlich aus zwei Schichten zusammen. Diese sind eine Sicker- und einer Filterschicht. Die Sickerschicht besteht meist aus unterschiedlich gekörntem Kies. Neben dem vlies besteht die Filterschicht besteht auch aus feinem Sand. Der Mischfilter vereint beides in einer Kiesschicht.
Drainagematten vereinen ebenfalls die Sicker- und Filterschicht in sich. Sie bestehen aus Polyester oder Polyamid und sind mit einem Vlies bedeckt. Diese Matten sind als lange Bahnen erhältlich. Gerne finden sie auch bei der Perimeter-Abdichtung Verwendung. Also der Abdichtung von erdberührten Bauteilen. Sie sind zwischen 10 und 50 mm breit und lassen sich einfach verarbeiten.
Die letzte Alternative sind die Drainageplatten. Sie bestehen aus EPS-Hartschaum. Durch feine Kanäle an der Außenseite fließt das Wasser schnell ab. Auf dieser Seite befindet sich außerdem ebenfalls ein Vlies. Abgesehen von der Dränschicht, dienen diese Platten außerdem der Wärmedämmung.
3. Die Drainage – eine Investition in die Zukunft
Der Einbau ist mitunter ein aufwändiges Unterfangen. Gerade dann, wenn die Arbeiten erst nach dem eigentlichen Hausbau stattfinden. Aber der Aufwand lohnt sich. Nicht nur sichern Sie die langfristige Entwässerung des Erdreichs. Darüber hinaus schützen Sie Kellerwände und Fundament vor eindringender Feuchtigkeit.
Eine Drainage schützt Ihre Kellerwände
Eingesickertes Regenwasser ist eine Gefahr für Ihre Kellerwände. Da es sich im Boden sammelt, steht die Wand praktisch im Wasser. Hierdurch dringt schnell Feuchtigkeit ein. Das führt im schlimmsten Fall zu Schimmel. Dieser breite sich in Ihren Wänden aus, ohne dass sie es bemerken.
Die Folgen sind höhere Heizkosten, schlechtes Luftklima im Keller und beschädigte Wände. Langfristig macht Feuchtigkeit die Mauer sogar porös und instabil. Drainage-Systeme entwässern den Boden. Sie leiten das Stauwasser durch kleine Kanäle ab. So schützen Sie Mauern und Fundament vor Wasserschäden. Schimmel hat keine Chance – und die Bausubstanz bleibt gut erhalten.
Die passende Lösung für Sie
Die Bauelemente sind genau aufeinander abgestimmt. So passt sich die Drainage individuell Ihrem Kellergrundriss an. Im umfangreichen Sortiment an Dränschichten ist für jeden die optimale Kombination dabei. So kommen Sie schnell und einfach zum passenden System.
Bauen Sie mit Weitsicht
Mit einer Drainage schützen Sie Ihre Kellermauern auf lange Sicht vor Feuchtigkeit von außen. Denken Sie daher beim Neubau rechtzeitig an den Einbau. Das Fundament liegt in diesem Fall bereits frei. Nachträgliche Einbau-Arbeiten sind weitaus aufwändiger. Hierbei ist es notwendig, erst den Boden entlang der Fassade aufzugraben. Entsprechende Experten beraten Sie gerne. Sie planen mit Ihnen das optimale System für Ihre Anforderungen.
4. Funktionsweise der Drainage
Hinter der Drainage steckt ein ausgeklügeltes System.
Drainagen sind mehr als nur simple Abflussrohre. Hinter dem System steckt eine ausgereifte Technik. Material, Aufbau und Funktionsweise sind genau durchdacht.
Flexibel und langlebig
Früher verwendeten Bauarbeiter Tonröhren als Drainage-Kanäle. Heute kommen spezielle Schläuche aus Kunststoff zum Einsatz. Dadurch ergeben sich einige Vorteile:
Schläuche lassen sich flexibler verlegen.
Sie sind langlebiger als ihre Vorgänger.
Spezielles Gestein um die Kanäle herum unterstützt ihre Funktion. Dadurch versanden sie nicht so schnell und ihre Funktionsfähigkeit bleibt langfristig erhalten.
Dränungs-Dämmplatten sind eine sinnvolle Ergänzung zur Drainage. Ihre Anbringung erfolgt an den Außenwänden des Kellers. Das schützt Ihr Gemäuer noch besser vor Feuchtigkeit.
Die Rohre des Systems
Bei Drainage-Kanälen gibt es zwei Kategorien:
Dünnere Rohre mit einem Durchmesser bis zu 50 mm. Diese bezeichnet der Fachmann auch als Sauger. Das kommt daher, dass sie das überschüssige Wasser im Erdreich „ansaugen“.
Dickere, geschlossene Rohre mit über 100 Millimeter Durchmesser. Das sind die sogenannten Ableiter.
Beide leiten das Wasser anschließend ab.
So funktioniert die Drainage
Das von den Saugern abgeführte Wasser sammelt sich am Tiefpunkt der Drainage. Dies geschieht mittels eines Rohrleitungs-System. Kanäle leiten es von dort weiter ab. Eine gute Alternative hierzu sind spezielle Elektropumpen. Sie heben das angesammelte Wasser über den Grundwasserspiegel an. Somit läuft es aufgrund des Gefälles ab. In der Fachsprache heißt das auch Vorflut.
Wenn das Wasser mal nicht abfließt
Leider gelangt nicht nur Wasser aus dem Erdreich in die Rohre. Nach einiger Zeit sammeln sich Sand, Kiesel und Schlamm in den Kanälen an. Früher oder später führt dies zur Verstopfung der Rohre. Deshalb ist es notwendig, dass Sie die Drainage regelmäßig durchspülen.
Je größer die Drainage, desto wichtiger ist ihre Reinigung. Normalerweise geschieht dies vom Ende der Anlage aus. Dort sammelt sich auch am meisten Schlamm an. Aber auch in den oberen Bereichen des Systems befinden sich oftmals Vorrichtungen zum Spülen.
5. Schritt für Schritt zur eigenen Drainage
Das Verlegen einer Drainage ist nicht sehr kompliziert.
Natürlich ist es auch möglich, dass Sie selbst eine Drainage um Ihr Haus verlegen. Nicht immer benötigen Sie dafür ein Bauunternehmen. Die einfachste Variante hierbei ist der Stufenfilter mit Filtervlies. Um Sie bei diesem Vorhaben zu unterstützen, folgt eine kurze Anleitung.
Die Bodenbeschaffenheit überprüfen
Prüfen Sie die Beschaffenheit und Aufnahmefähigkeit des Bodens, bevor Sie die Drainage verlegen. Führen Sie hierfür einen Versickerungs-Test durch. Mit diesem ermitteln Sie die Versickerungsrate. Sie gibt an, wie viel Wasser pro Minute in Ihrem Boden versickert. Bei einem Wert zwischen 0,12 und 1 cm/min ist die Versickerung optimal.
Für den Test heben Sie eine würfelförmige Grube aus. Die ideale Kantenlänge beträgt 40 cm. Anschließend füllen Sie die Grube zwei Zentimeter hoch mit feinem Kies oder grobem Sand. Bewässern Sie die Grube etwa eine Stunde lang, so dass der Boden feucht ist. Nun beginnt die eigentliche Messung:
Füllen Sie mithilfe eines Messwerkzeugs die Grube, bis das Wasser 30 cm hoch steht.
Überprüfen Sie alle 10 min den Wasserstand und notieren Sie ihn sich.
Sobald Sie drei Werte notiert haben, addieren Sie diese und teilen die Summe durch 30 Minuten.
Wohin mit dem Wasser?
Die Drainage sorgt dafür, das Wasser von Ihrem Haus fern zu halten. In den Rohren kann es jedoch nicht bleiben. Sie benötigen eine Endstation für Ihr System. Es gibt spezielle Systeme, mit deren Hilfe Sie sich das Stauwasser nutzbar machen. Dies geht beispielsweise, indem Sie es zur Bewässerung Ihres Gartens nutzen.
Alternativ ist es möglich, das Wasser in die Kanalisation zu leiten. Informieren Sie sich hierfür bei der zuständigen Behörde vor Ort. Sie benötigen meistens eine Genehmigung, um das Wasser in die Kanalisation zu leiten. Erkundigen Sie sich hierfür frühzeitig. So vermeiden Sie, dass später die Notwendigkeit entsteht, noch einmal umzuplanen.
Sofern eine Einleitung in die Kanalisation nicht möglich ist, benötigen Sie eine Sickergrube. Dort tritt das Wasser aus der Drainage aus und versickert normal im Bogen. Dadurch erhalten Sie das Wasser für die Umwelt. Diese Grube legen Sie auf Ihrem Grundstück selbst an. Fragen Sie am besten einen Fachmann um Rat.
Die richtigen Voraussetzungen schaffen
Das Drainage-Rohr verläuft entlang der Grundmauern des Hauses. Den Endpunkt bildet die Versickerungsstelle oder der Anschluss der Kanalisation. Planen Sie den genauen Verlauf im Voraus. Anschließend beginnen Sie damit, den Graben auszuheben. Beachten Sie dabei folgendes:
Leihen Sie sich einen Minibagger aus. Damit geht das Graben einfach und schnell.
Die richtige Tiefe des Grabens richtet sich nach dem Fundament. Bemessen Sie sie so, dass das Drainagerohr 20 cm unter dessen Oberkante liegt.
Anschließend legen Sie den Graben mit Filtervlies aus, sodass es über die Kante herausragt.
Bedecken Sie dann den Boden mit 10 bis 15 cm Sickerkies.
Achten Sie darauf, dass ein Gefälle von etwa 2 % entsteht. Bestimmen Sie dieses an der Oberkante des Rohrs. Dadurch fließt das Wasser in Richtung Kanalisation ab.
Das Drainage-System verlegen
Verlegen Sie nun die Drainagerohre. Kontrollieren Sie regelmäßig deren Gefälle und korrigieren Sie es bei Bedarf. Sie benötigen jedoch nicht nur die Rohre selbst. Trotz Filtervlies und Kies gelangen auch Verschmutzungen in die Rohre. Diese beeinträchtigen auf Dauer das Abfließen des Wassers. Daher benötigen Sie Revisionsschächte zur Überprüfung und Reinigung der Rohre. Gehen Sie daher wie folgt vor:
Bringen Sie an jeder Hausecke ein T-Stück an. Auf dieses stecken Sie je einen Revisionsschacht. Dies ermöglicht Ihnen die Reinigung und Überprüfung der Rohre.
Legen Sie die Rohre auf das Kiesbett. Schneiden Sie sie bei Bedarf einfach ab, damit Sie in die Revisionsschächte passen.
Schließen Sie nun das Drainage-Rohr an den Kanal oder die Sickergrube an.
Die Rohre bedecken Sie nun mit Sickerkies. Wenn 50 cm der Dämmplatten an den Wänden bedeckt sind, ist es hoch genug.
Anschließend schlagen Sie das überstehende Filtervlies über dem Sickerkies um.
Mit dem Erdaushub füllen Sie zum Schluss den Graben auf. Alternativ eignen sich auch andere wasserdurchlässige Materialien.
6. Fazit zur Drainage – Schutz oder Umweltbelastung?
Eine Drainage ist eine sinnvolle Ergänzung zur Abdichtung Ihres Kellers. Sie leitet das stauende Wasser sicher ab. Dadurch schützt Sie ihr Gebäude zuverlässig vor Feuchtigkeit. Allerdings reduziert eine Drainage unter Umständen den Grundwasserspiegel. Sie entzieht das Sickerwasser, das sie in die Kanalisation leitet, dem Kreislauf.
Wenn Sie es jedoch in eine Sickergrube leiten, schonen Sie die Umwelt. Das erhält das versickernde Wasser, statt es abzuleiten. Dadurch gelang sauberen Nachschub ins Grundwasser. Außerdem ist es möglich, dass Sie sich das Sickerwasser für Ihren Garten nutzbar machen. Auf diese Weise unterstützen Sie mit einer Drainage die Umwelt.
7. Fachpartner finden
Sie planen Drainagen zu verlegen und benötigen fachmännischen Rat vor Ort? Ihr Installateur in Ihrer Nähe hilft Ihnen gerne weiter.
Normen sind ein wichtiger Bestandteil des Bauwesens. Sie sorgen für die Zuverlässigkeit der Bauteile. Auch für die Drainage gilt es, einige Normen und Vorschriften zu beachten. Es ist besser, darüber einen kurzen Überblick zu haben. Tipp zum Bau stellt Ihnen die wichtigsten vor:
Norm / Vorschrift
Inhalt
ATV Arbeitsblatt A 738.
Dies sind Vorschriften der Abwassertechnischen Vereinigung. Sie sind wichtig, falls das Wasser der Drainage auf Ihrem Grundstück versickert.
DIN 1187, DIN 4262.
Diese Normen betreffen die Drainagerohre an Gebäuden. Hierbei werden Kunststoffrohre aus PVC Polyvinylchlorid hart nach DIN 1187 Form A bzw. DIN 4262-1 eingesetzt.
DIN 18195 Teil 4
in Verbindung mit
DIN 4262-1.
Hier gibt es nähere Informationen bezüglich nicht stauendem Sickwasser sowie der Abdichtung gegenüber Bodenfeuchte.
DIN 4095.
Die DIN 4095 ist sehr wichtig. Mit dieser Norm werden die genauen Anforderungen an eine Drainage festgesetzt.
9. Genehmigungen für die Drainage
Sie haben die Möglichkeit, das Wasser Ihrer Drainage in die öffentliche Kanalisation zu leiten. Jedoch benötigen Sie dafür eine Genehmigung. Um diese zu bekommen, stellen Sie einen Antrag bei Ihrer Gemeinde. Ferner erfolgt kein direkter Anschluss der Drainage an die öffentliche Kanalisation. Das Wasser kommt in einen Sammler und dieser leitet es dann an die Kanalisation weiter.
Es ist außerdem möglich, das Wasser in einen Bach, Fluss oder See zu leiten. Selbst die Einleitung ins Meer ist möglich. Hier benötigen Sie jedoch einen Vorfluter für die Genehmigung. Dies bezeichnet das Wasser, dass die Vorflut entlang des Gefälles bildet. Genauere Informationen dazu finden Sie in der DIN 4095.
Nicht immer sind diese Varianten möglich. In diesem Fall besteht die Möglichkeit, dass Wasser versickern zu lassen. Hierfür benötigen Sie eine Sickergrube auf Ihrem Grundstück. Auch für diese ist eine Genehmigung erforderlich. Fragen Sie rechtzeitig beim zuständigen Landesamt für Umwelt nach. Alternativ besteht die Möglichkeit einer Sammelgrube. Diese fängt das Wasser auf, sodass es für den Garten oder die Klospülung nutzbar ist.
10. Die Drainage ist verstopft – was nun?
Wenn Staunässe entsteht und das Wasser nicht mehr abfließt, ist eine schnelle Reaktion gefragt. Ihr Drainage-Rohr ist verstopft und erfüllt seinen Zweck nicht mehr. Das ist ein großes Problem. Doch zunächst eine beruhigende Nachricht: Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Rohr vollständig verstopft, ist gering.
Um die Verstopfung zu beheben, ziehen Sie am besten einen Fachmann zurate. Dieser schließt mögliche andere Ursachen aus und führt eine professionelle Spülung der Rohre durch. Dann fließt das Wasser wieder normal ab. Versuchen Sie sich nicht selbst an einer Spülung. Dies führt oftmals zu zusätzlichen Schäden an der Drainage.
Bei der Drainage ist die Vorbeugung vor Verstopfungen ideal.
Lassen Sie Ihr System einmal pro Jahr vom Fachmann spülen.
Verwenden Sie beim Einbau sogenannte Filter-Einrichtungen.
Gute Filter sind zum Beispiel Filter-Schläuche, Vlies- oder Kokos-Ummantelungen.
11. Die Drainage und die Umwelt
Während eine Drainage Ihren Keller vor Feuchtigkeit schützt, birgt sie Gefahren für die Umwelt. Bei dem Probleme verursachenden Wasser handelt es sich um Sicker- oder Grundwasser. Beides ist ein wichtiger Teil des Wasser-Kreislaufs. Leiten Sie dieses nun in die Kanalisation, entziehen Sie es diesem Kreislauf.
Ein anderes Problem stellt die Ableitung in Flüsse oder gar das Meer dar. Auf diese Weise bleibt das Wasser zwar im Kreislauf. Aber in diesem Fall reduziert die Drainage das Grundwasser. Die Wasserreserven sinken und Trockenheit ist die Folge. Außerdem sind diese Reserven für die Gewinnung von Trinkwasser wichtig.
Im Idealfall leiten Sie daher das gesammelte Wasser der Drainage nicht in die Kanalisation oder Flüsse. Lassen Sie es am besten lokal auf Ihrem Grundstück über eine Sickergrube versickern. Somit erhalten Sie es dem Kreislauf und dem Grundwasser-Spiegel.
12. Vor- und Nachteile der Drainage
Eine Drainage bringt verschiedene Vorteile, aber auch Nachteile mit sich. Im Folgenden finden Sie eine kurze Übersicht.
Vorteile
Nachteile
Die Drainage reduziert Wasserdruck, der auf den Keller einwirkt.
Es entstehen hohe Kosten für die Installation und Wartung.
Die Einwirkung des Wassers ist reduziert. Die Ansprüche sind an die Kellerabdichtung sind geringer.
Das abgeleitete Sickerwasser kehrt nicht in den Wasserkreislauf zurück.
Sie schützt vor Feuchtigkeit und Schimmel im Keller.
Unter Umständen senken sie den Stand des Grundwassers.
13. Die Kosten für eine Drainage
Einen pauschalen Preis für eine Drainage festzulegen ist nicht möglich. Die Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab. Folglich ist die Preisspanne sehr groß. Bei einem Einfamilienhaus ist mit Gesamtkosten zwischen 2.500 € und 15.000 € zu rechnen. Lassen Sie sich von einem Fachmann beraten. Dieser macht Ihnen gerne einen auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten Kosten-Voranschlag. Zu beachtende Faktoren sind unter anderem:
Höhe der Sickerschicht.
Bodenbeschaffenheit.
Notwendige Schacht-Arbeiten.
Größe des Hauses.
Anfallendes Material.
Montagekosten.
14. Abführung des Wassers der Drainage
Das Wasser aus der Drainage landet zunächst in den sogenannten Spülschächten. Anschließend hängt der Weg von Ihrer gewählten Endstation ab. Haben Sie eine Sickergrube, versickert das Wasser dort. Dies geschieht durch eine Rigole. Das ist eine Kiespackung oder ein Kunststoff-Gitter.
Haben Sie eine Genehmigung Ihrer Gemeinde, führen Sie das Wasser in die öffentliche Kanalisation. Auch der Anschluss an den lokalen Regenwasserkanal ist denkbar. Außerdem besteht die Möglichkeit, das Wasser in einen Bach, Fluss, See oder ins Meer weiterzuleiten. Dazu benötigen Sie einen Vorfluter und beachten, wie schon erläutert, die DIN 4095. Was ist nun jedoch für Sie die beste Lösung? Bei einer Beratung hilft Ihnen hier der Fachmann gerne weiter.
15. Drainage – typische Baufehler
Schäden an der Drainage nach dem Einbau sind nervenaufreibend, oftmals kostspielig sowie unnötig. Achten Sie daher bereits beim Einbau auf einige wichtige Punkte. Somit vermeiden Sie folgende typische Fehler:
Die Rohre liegen auf der falschen Höhe.
Sie pumpen das Wasser direkt unter der Bodenplatte ab.
Die Entlastungs-Drainage befindet sich bei Kellern aus WU-Beton nicht unterhalb der Licht-Schächte.
Die Höhe der Rohre ist ein wichtiger Punkt. Zu hoch oder zu tief verlegte Systeme stellen ein Problem dar. Bei zu tief verlegten bilden sich Hohlräume unter Bodenplatte und Fundament. Die Drainage führt dann neben dem Wasser auch Feinbestandteile des Bodens mit ab.
Zu hoch verlegte Rohre leiten das Wasser nicht mehr ab. Dadurch sammelt sich Stauwasser bis an die Gebäude-Sohle an. Beides führt zu Problemen mit der Statik des kompletten Außen-Mauerwerks. Liegt die Drainage nicht unter den Lichtschächten, tritt Wasser in diese ein. Von dort gelangt es in die Keller-Fenster.
Pumpen Sie das Wasser direkt unter der Bodenplatte ab, entstehen Wasserwege unter der Bodenplatte. Infolgedessen führt die Drainage ebenfalls Feinbestandteile des Bodens mit ab. Deswegen treten auch hier Probleme mit der Statik des Außen-Mauerwerks auf.
16. Filtervlies für Ihre Drainage
Die Dränschicht Ihrer Drainage besteht oftmals aus Filtervlies und Sickerkies. Doch für was genau dient dieses Filtervlies? Es besteht aus Glas- oder Kunststoff-Fasern. Diese sind miteinander zu einer dünnen Lage verbunden. Es verhindert, dass Feinst-Bestandteile des Bodens in die Rohre eindringen. Dadurch schützt dieser Filter deren Langlebigkeit. Das Vlies ist dafür auf eine bestimmte Art und Weise verlegt. Einerseits umhüllt es die Bettung und andererseits legen Sie es über diese. Dadurch ist die Drainage komplett von Vlies umgeben.
17. Eine Drainage für die Terrasse
Ob eine Drainage für die Terrasse sinnvoll ist, hängt von deren Belag ab. Hierbei gibt es sicker-fähige und nicht sicker-fähige Beläge. Das beschreibt die Wasser-Durchlässigkeit des Belags. Zu den sicker-fähigen Belägen zählen solche aus Stein, wie Natursteine, Pflastersteine und Rasen-Gittersteine. Nicht sicker-fähig hingegen sind Asphalt und andere versiegelte Flächen. Was ist nun bei welchem Belag sinnvoll?
Belag
Drainage- ja oder nein?
Sicker-fähig. Ferner ist der Boden unterhalb der Terrasse so beschaffen, dass das Wasser schnell von alleine abfließt.
Eine Drainage ist nicht unbedingt notwendig.
Sicker-fähig. Außerdem lässt die Boden-Beschaffenheit unter der Terrasse das Wasser nur langsam versickern.
Hier ist eine Drainage bzw. Drainagematten sinnvoll, um unnötige Schäden zu vermeiden.
Der Belag ist nicht-sickerfähig.
Zur Vorbeugung gegen Schäden sind eine Drainage oder Drainagematten dringend zu empfehlen.
18. Alternativen zum Filtervlies als Ummantelung der Drainage
Das Filtervlies ist die beliebteste Variante der Filterschicht. Allerdings birgt es die Gefahr, dass es sich mit Schwebstoffen zusetzt. Dies geschieht besonders dann, wenn es sehr feinmaschig ist. Sobald es komplett zugesetzt ist, ist es nicht mehr wasserdurchlässig. Neben Vlies gibt es auch die Möglichkeit, die Drainage mit anderen Materialien zu ummanteln.
Kokos weist eine sehr gute Wasserdurchlässigkeit auf. Das macht es sehr vorteilhaft als Drainage-Ummantelung. Jedoch ist zu beachten, dass dieses Material mit der Zeit verdirbt. Es bildet sich Humus daraus. Dieser verstopft die Löcher der Rohre. Dementsprechend nimmt sie weniger bis hin zu gar keinem Wasser mehr auf.
Eine regelmäßige Überprüfung der Drainage-Anlage gibt Aufschluss über den Zustand. Somit stellen Sie rechtzeitig fest, wenn Löcher in den Schläuchen verschlossen sind. Spülen Sie diese regelmäßig durch, um dem entgegen zu wirken. Sind die Öffnungen einmal zu sehr verstopft, hilft nur der Austausch der Rohre. Bei dieser Gelegenheit bietet sich auch der Einsatz einer neuen Kokos-Ummantelung an.
Die haltbarere Alternative zum Filtervlies ist ein Filterschlauch. Ihm machen Schwebstoffe nichts aus. Dadurch setzt er sich nicht zu und bleibt wasser-durchlässig. Gleichzeitig zersetzt er sich nicht, sondern bleibt dauerhaft erhalten. Das macht es allerdings zur teuersten Alternative.
19. Ein Sammelschacht für Ihre Drainage
Durch einen Sammelschacht ist es möglich, verstopfte Drainage-Rohre wieder frei zu spülen. Weiter gibt es die Möglichkeit, durch diesen Schacht Schäden an den Rohren festzustellen. Führen Sie hierfür eine Kamera durch den Schacht in die Rohre ein. So erkennen Sie Beschädigungen und auch Verstopfungen frühzeitig. Von der Größe her eignet sich meist ein Schacht mit dem Durchmesser DN 400.
Lassen Sie sich nicht von den verschiedenen Namen für den Sammelschacht irritieren. Unter anderem läuft er auch unter den Bezeichnungen:
Spülschacht.
Revisions-Schacht.
Dränschacht.
Kontroll-Schacht.
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