Rigole

Eine Rigole lässt Regenwasser auf natürliche Art im Boden versickern.

Eine Rigole lässt Regenwasser im Boden versickern und führt es ohne den Umweg der Kanalisation dem natürlichen Kreislauf zu.

Eine Rigole ist ein Auffangbecken im Boden, das Regenwasser aufnimmt und es versickern lässt. Häufig ist eine Rigole bei Neubauvorhaben verpflichtend. Es soll Regewasser nicht in die Kanalisation, sondern direkt dem Grundwasser zuführen.

Regenwasser wurde jahrzehntelang vom Dach direkt in die Kanalisation gespült. Die Fallrohre waren mit dem Kanalsystem angeschlossen. Das führt dazu, dass immer mehr Regenwasser auf die Entwässerungssysteme trifft und diese häufig überlasten. Besonders bei Starkregen kommt es zu Überflutungen. Dazu kommt, dass das schnelle Ableiten des Regenwassers zu sinkenden Grundwasserspiegeln führt.

Diese Arten der Rigolen gibt es

Offene Rigolen

Offene Rigolen (bzw. Kanal- oder Muldenrigolen) sammeln das Regenwasser in einer Senke, die mit Kies oder Lavagestein gefüllt ist. Sie sind schnell und einfach eingebaut, benötigen aber Platz.

Geschlossene Rigolen

Geschlossene Rigolen werden im Erdreich eingebaut, mit einer Mindesttiefe von 80 cm. Von dort versickert das Regenwasser allmählich im Boden. Weil sie unter der Erde verbaut werden, sind sie unsichtbar und der Platz darüber kann genutzt werden.

In den meisten Bundesländern und Gemeinden ist der Einbau einer Rigole genehmigungspflichtig, wobei es Unterschiede gibt. Das hängt davon ab,

  • wie stark Wasser verschmutzt sein könnte,
  • wie durchlässig der Boden ist,
  • ob das Grundstück in einem Wasserschutzgebiet liegt.

Auch der nachträgliche Einbau muss meistens abgestimmt werden – dann aber lassen sich Kosten bei den Abwassergebühren sparen.

Woher kommt der Begriff?

Aus dem Französischen. Es bedeutet Rinne oder Graben.