1. Was ist unter „renovieren“ zu verstehen?
Unter Renovieren wird grundsätzlich die Verschönerung einer Sache verstanden. Renovieren bezieht sich daher auf optische Komponenten. Geräte, Möbel usw. werden durch ständigen Gebrauch abgenutzt. Bessern Sie im Haus kleine Makel oder Mängel aus, „renovieren“ Sie bereits. Die Aufgaben, die beim Renovieren anfallen, sind meist selbst auszuführen. Dennoch sind sie in der Regel äußerst arbeitsintensiv.
Unterschied zwischen renovieren, sanieren und modernisieren
Der Heimwerker spricht gerne von Sanierungs – oder Modernisierungsmaßnahmen. Häufig werden diese Begriffe synonym zu renovieren verwendet. Die Artverwandtschaft ist auch nicht von der Hand zu weisen. Vielfach bedingt die eine Maßnahme die andere und sie bauen aufeinander auf. Arbeiten am Dach sind häufig Sanierung und Modernisierung zugleich.
Nehmen Sie die Bedeutungen genau, erkennen Sie einige grundlegende Unterschiede. Beim Renovieren verschönern Sie etwas, die Sanierung bezieht sich jedoch auf die Reparatur. Es geht es durch das Umbauen darum, den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen. Unter klassische Sanierungsmaßnahmen fallen:
- Schimmel entfernen.
- Keller trockenlegen.
- Undichtes Dach reparieren.
- Risse im Putz oder in der Wand ausbessern.
Wenn Sie etwas Umbauen und dadurch Verbesserungen vornehmen, handelt es sich um eine Modernisierung. Es liegt hier nicht notwendigerweise ein Schaden vor. Wie es der Name schon sagt, wird die Immobilie auf den neuesten Stand gebracht. Häufig nehmen Sie eine Modernisierung vor, um langfristig Geld zu sparen. In vielen Fällen sorgen Maßnahmen zur Modernisierung für eine Wertsteigerung der Immobilie. Wenn Sie folgende Bereiche umbauen oder optimieren, liegt eine Modernisierung vor:
- Dach sowie Außenwände dämmen.
- Schall – und Brandschutz
- Moderne Heizungseinlage einbauen.
- Wärmeschutzfenster einbauen.
Vom üblichen Renovieren ist somit die Rede, wenn Sie nachfolgende Maßnahmen durchführen:
- Den Bodenbelag
- Tapezieren.
- Wände neu verputzen.
- Streichen der von Wand und Decke.
Sie haben vor, in Zukunft Ihre Immobilie zu „renovieren“? Von nun an haben Sie einen Überblick, wann Sie renovieren, modernisieren oder sanieren. Auch wenn die Übergänge fließend sind, ist die Unterscheidung durchaus relevant. Beim Umbauen haben Sie gegebenenfalls die Aussicht auf eine Förderung. Werden Sie sich deshalb im Voraus klar, was genau zu tun ist.
2. Was beim Renovieren zu beachten ist
Bestimmt haben Sie bereits viele Ideen, was im Haus zu erledigen ist. Machen Sie aber einen Plan, bevor Sie eifrig mit dem Renovieren beginnen. Setzen Sie sich konkrete Ziele, bevor Sie mit dem Umbauen starten. Ziehen Sie folgende Aspekte in Ihre Planung mit ein:
- Welche konkreten Arbeiten sind zu erledigen?
- Welche und wie viele Räume sind zu renovieren?
- Wie viel Geld steht Ihnen zum Renovieren zur Verfügung?
Wenn das Renovieren aufwendig ist, bietet sich die Hilfe eines Profis an. Dies ist vor allem zu empfehlen, wenn Sie beispielsweise die ganze Wohnung renovieren. Ein Profi-Handwerker unterstützt Sie auch bei der Planung. Machen Sie beim Umbauen regelmäßig Fotos. Wenn Sie viele Aufgaben selbst übernehmen, dokumentieren Sie so Ihre Fortschritte. Zum einen überprüfen Sie regelmäßig, ob alles noch nach Zeitplan läuft. Zum anderen motiviert es Sie, zu sehen, was Sie schon alles geschafft haben.
Wohnzimmer renovieren – Vorgehensweise
Sie haben nun vor, das Wohnzimmer komplett zu renovieren. Wählen Sie in einem ersten Schritt den richtigen Bodenbelag. Dabei stehen Ihnen unterschiedliche Materialien zur Verfügung:
- Teppichboden.
- Laminat.
- PVC.
- Vinyl.
Je nach Präferenz unterscheidet sich hier natürlich Ihre Auswahl. Haben Sie den Bodenbelag ausgewählt? Im nächsten Planungsschritt geht es nun darum, die richtige Menge des Belags zu bestellen. Messen Sie die Bodenfläche konzentriert aus. Planen Sie etwas mehr Material ein, falls Ihnen Fehler unterlaufen. Sobald der alte Bodenbelag entfernt ist, beginnt das Renovieren erst richtig. Beachten Sie hierbei, dass jeder Bodenbelag eine gewisse Zeit braucht, bis er sich akklimatisiert.
Ziehen Sie Sockelleisten in Betracht, falls Sie noch keine haben. Beim Renovieren geht es ums Verschönern und was wäre besser geeignet als Sockelleisten. Vergessen Sie die Wand nicht in Ihrer Planung. Beim Renovieren stehen Ihnen für die Wandverschönerung unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung:
- Wände verputzen.
- Tapezieren mit Raufasertapete.
- Wände anstreichen.
Auch jeder Wandbelag punktet mit unterschiedlichen Vorteilen. Treffen Sie aber in der Planungsphase schon die Entscheidung. Wählen Sie auch frühzeitig die Wandfarbe aus, sofern Sie die Wände streichen. Ein gut strukturiertes Konzept vor dem Umbauen erleichtert Ihnen das Renovieren ungemein.
3. Gute Gründe fürs Renovieren
Machen Sie sich vor dem Umbauen klar, warum Sie vorhaben, zu renovieren. Erstellen Sie ein Konzept darüber, welche konkreten Ergebnisse Sie anstreben. Je nach Ziel sind unterschiedliche Vorkehrungen und Maßnahmen zu treffen. Der Zeitaufwand beim Renovieren ist ebenso von Ihren Zielen abhängig. Es lassen sich grundsätzlich folgende Gründe fürs Renovieren identifizieren:
- Mehr Wohnkomfort.
- Verbesserte
- Immobilienwert erhöhen.
- Energie
Wohnkomfort erhöhen
Einer der häufigsten Gründe, der für das Renovieren spricht, ist so einfach wie naheliegend. Sie leben nun seit Jahren in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung. An einigen Stellen treten immer wieder kleine Mängel auf. Hier und da stört etwas. Vielleicht haben Sie auch einfach vor, etwas frischen Wind in Ihr Zuhause zu bringen. In jedem Fall streben Sie ein wohnlicheres, angenehmeres Zuhause an.
Komplexe Maßnahmen fallen da schon wieder unter die Kategorie Sanierung oder Modernisierung. Aber Wände streichen oder neu tapezieren ist schnell erledigt. Solche kleineren Maßnahmen erhöhen bereits das Wohlbefinden ungemein. Der Durchbruch einer Wand ist meist ebenfalls unkompliziert. Sprechen Sie sich hierbei aber mit einem Statiker ab.
Sicherheit erhöhen
Bei Sicherheit denken Sie vielleicht an Einbruchsschutz. Gewiss ist dies ein Punkt, der beim Umbauen zu beachten ist. Sicherheit geht aber noch darüber hinaus. Vernetzte Rauchmelder oder Erkennungssysteme für den Notfall sorgen bei Bränden und Unfällen für mehr Sicherheit. Denken Sie beim Renovieren auch an alte Stromleitungen. Sind diese bereits marode, ist ein Austausch unumstößlich, da erhöhte Feuergefahr besteht. So benötigen Sie die oben genannten Sicherheitssysteme vermutlich gar nicht.
Immobilienwert erhöhen
Die eigene Immobilie etwas aufzuhübschen sorgt nicht nur für verbesserten Wohnkomfort. Durch das Renovieren erhöhen Sie gleichzeitig den Wert Ihres Zuhauses. Kümmern Sie sich dagegen nicht um Ihr Haus, passiert das genaue Gegenteil. Sie sehen Ihr Haus nicht als Geldanlage an? Kein Problem. Es lohnt sich dennoch, sich um Ihr Zuhause zu kümmern. Nutzobjekte bedürfen einer regelmäßigen Pflege, damit sie in Schuss bleiben. Achten Sie hierbei vor allem auf Wetterfestigkeit. Sorgen Sie dafür, dass keine Feuchtigkeit eindringt.
Energie sparen
Beim Thema Energiesparen bewegen wir uns bereits auf eine Sanierung zu. Wenn Sie Ihre Heizung umbauen, treffen Sie bereits Maßnahmen zur Energieeinsparung. Dies trifft ebenso zu, wenn Sie die Lüftungsanlage renovieren. Bereits kleinere Maßnahmen sparen langfristig gesehen Energie und auch Geld. Folgende Bereiche haben den größten Einfluss auf Ihren Energiebedarf:
- Heizung.
- Dämmung.
- Warmwasseraufbereitung
- Lüftung.
- Stromerzeugung.
Es lohnt sich, über einen dieser Punkte nachzudenken, wenn Sie vorhaben, Energie zu sparen.
4. Tipps und Tricks, damit das Renovieren gelingt
Egal, in welchem Wohnverhältnis Sie sich befinden, zu renovieren gibt es immer etwas. Wenn Sie etwas umbauen und ein großes Projekt planen, bietet sich der Fachmann an. Er nimmt Ihnen eine Menge Arbeit ab, dafür sind die Kosten aber entsprechend hoch. Dabei ist Renovieren gar nicht so schwer wie häufig vermutet. Mit etwas Geduld gelingt es Ihnen, Fliesen zu verlegen oder Tapete anzubringen.
So gelingt Ihnen das Streichen
Beim ersten Renovieren werden Sie aber noch nicht die ganze Wohnung umbauen. Malerarbeiten sind beim Renovieren dagegen kinderleicht zu erledigen. Haben Sie Ihren Malerhut aus alter Zeitung gefaltet? Dann kann es schon losgehen. Zunächst benötigen Sie etwas gegen den „Schmutz.“ Dazu gehören vor allem folgende Materialien:
- Abdeckplanen für große Möbel.
- Abdeckpapier für kleinere Möbel, Regale, Heizungen, Türen und Fenster.
- Malerflies für den Boden.
- Malerkrepp zum Abkleben von Steckdosen, Lichtschalter usw.
- Lappen und Eimer mit Wasser.
Selbstverständlich benötigen Sie noch das richtige Werkzeug. Dazu gehören vor allem folgende Gegenstände:
- Holzstab oder Ähnliches, um die Farbe umzurühren.
- Rollen und Pinsel in unterschiedlichen Stärken. Für große Flächen eine Farbrolle, für schmale Stellen kräftige Flachpinsel.
- Eimer oder Farbschale. Darin mischen Sie die Farbe und nehmen Sie auf. Wählen Sie ein Behältnis, das groß genug ist, damit das Abstreichgitter
- Leiter oder andere Erhöhung zum Renovieren der Decke. Auch wenn Sie den oberen Teil der Wand streichen, schadet eine Trittleiter nie.
Sobald Sie die notwendigen Materialien haben, geht es nun an die Umsetzung. Beim Renovieren helfen einige Tipps dabei, dass wirklich eine Verschönerung herauskommt. Streichen Sie die Decke heller als die Seitenwände. Dadurch wirkt der Raum höher. Einen sehr hohen Raum „drücken“ Sie hingegen mit dem gegensätzlichen Vorgehen. Tarnen Sie die Dachschrägen, indem Sie auf diese die Wandfarbe auftragen.
Ihnen ist eine simple, neue Wandfarbe zu wenig? Schneiden Sie aus Karton oder Folien Schablonen aus. Dadurch generieren Sie einzigartige Muster auf Ihrer Wand. Die Schablone einfach mit etwas Klebeband fixieren und mit einem Pinsel darüberstreichen. Beachten Sie vor dem Kauf von Farben und Anstrichen das Etikett. Folgende Stoffe sind in jedem Fall zu vermeiden:
- Biozide.
- Bromierte Flammschutzmittel.
- Formaldehyd.
- Glykolether.
- Benzol.
- Blei.
- Xylol.
- Nonylphenol.
Sauber machen nach dem Renovieren
Sind Sie mit dem Renovieren zufrieden, ist nur noch eines zu tun: sauber machen! Reinigen Sie Pinsel und Ähnliches gründlich. So gewährleisten Sie den Erhalt der Werkzeuge und Materialien. Wenn Sie das nächste Mal etwas umbauen und renovieren, ist bereits alles vorbereitet. Beachten Sie bei der Reinigung folgende wichtige Punkte:
- Pinsel mit Ölfarbe durch einen trockenen Lappen abreiben. Borsten und Haare mit Kernseife und warmem Wasser Verwenden Sie nie entfettende Seife.
- Rollen und Pinsel mit wasserlöslichen Farben gründlich auswaschen. Bei bereits eingetrockneten Farben hilft Ihnen ein ungiftiges Lösungsmittel.
- Waschen Sie Pinsel mit Acrylfarbe ebenso mit Wasser Ist die Farbe getrocknet, hilft nur noch ein spezielles Lösungsmittel.
- Getrocknete Pinsel mit einem trockenen Lappen in die ursprüngliche Form
- Pinsel vor dem erneuten Nutzen an der Luft trocknen In keinem Fall auf der Heizung trocknen.
5. Kosten, die beim Renovieren anfallen
Wenn Sie etwas umbauen oder renovieren, spielen die Kosten natürlich eine große Rolle. Auch wenn ein Eimer Farbe nicht billig ist, sind derartige Maßnahmen günstig. Bei größeren Plänen, gerade wenn Sie umbauen, sind die Kosten in großem Maße relevant. In der Regel kommen Sie nämlich nicht um einen Fachbetrieb herum. Innenwände sind von findigen Heimwerkern in Eigenregie zu streichen. Bei Außenfassaden wird dies hingegen ungemein schwieriger. Es wird beispielsweise ein Gerüst benötigt. Die nachfolgende Tabelle gibt Ihnen daher einen Überblick über verschiedene Maßnahmen und deren Kosten.
Renovierungsmaßnahme | Verhältnis Materialkosten/Arbeitskosten | Ungefährer Preis |
---|---|---|
Dach und Fassade umbauen und renovieren. | Ungefähr 20/80. | - 50 € pro m² für Innendämmung ohne Verkleidung. - Aufsparrendämmung ca. 200 Euro. |
Dach aus– und umbauen. | Vom Anteil der einzelnen Gewerke abhängig. | Bis zu 1.000 € pro m² Wohnfläche. |
Fassade dämmen. | Ungefähr 20/80. | 25.000 – 40.000 € für ein Beispielhaus von 80 m² Grundfläche und 130 m² Wohnfläche. |
Außenanstrich. | Ungefähr 20/80. | Ab ungefähr 20 € pro m². |
Innerhalb des Hauses umbauen und renovieren (Innendämmung der Außenwände). | Ungefähr 20/80. | 35 bis 60 € pro m². |
Kellerdecke dämmen. | Ungefähr 20/80. | Ab ungefähr 30 € pro m². |
Fenster austauschen. | Ungefähr 30/70. | Ca. 400 € pro Fenster + 60 € für Einbau und Abdichtung. |
Türen erneuern. | Ungefähr 40/60. | Ab 200 € pro Innentür mit Zarge. |
Bodenbeläge erneuern. | Variiert je nach Material. | Verlegekosten ab ungefähr 11 € pro m² + Sockelleisten ab ungefähr 5,50 € pro Meter + eigentlicher Bodenbelag. |
Elektroinstallation umbauen und erneuern. | Ungefähr 20/80. | Ungefähr 100 – 130 € pro m² Wohnfläche (Montage von Schaltern und Steckern inklusive). |