Reaktionsholz

 

Stoßen äußere Einflüsse über lange Zeit auf einen Stamm, bildet dieser einseitiges Reaktionsholz. Diese Einflüsse sind Wind, starker Regen oder Schnee. Reaktionsholz besteht aus einem halbring förmigen, anomalen Holzgewebe. Der Gebrauchswert dieses Holzes sinkt aufgrund seiner abweichenden Eigenschaften.  

Merkmale von Reaktionsholz

Reaktionsholz ist das aktive Richt Gewebe des Baumes. Es versucht aus der ursprünglichen Lage gebrachte Organe zurück in ihre Normalstellung zu bringen. Baumstämme und Äste, die sich nicht mehr in Normalstellung befinden, weisen ein exzentrisches Dickenwachstum auf. Es entsteht eine Zone vermehrten Zuwachses. 

Bei Laubhölzern liegt diese auf der Oberseite des Stamms oder des Astes. Sie ist als Zugholz bekannt. Bei den Nadelhölzern befindet sie sich auf der Unterseite und heißt Druckholz. 

Auslöser der Bildung von Reaktionsholz

Bäume nehmen ausgelöste mechanische Spannungen in der Reaktionszone über mechanosensitive Kanäle wahr. Diese mechanischen Spannungen werden durch die Schwerkraft und äußere Einflüsse gebildet. 

Die Aktivierung dieser Kanäle führt zur Anlage von Cellulose in Parallel-Richtung zu den Spannungslinien. Die Achse des Zellwachstums verändert sich nun. Daraufhin verdickt sich das Gewebe in Richtung des Schwerevektors

Das Reaktionsholz bricht unter mechanischer Belastung leicht und verformt sich bei Veränderung der Luftfeuchtigkeit. Dadurch ist die Bildung von Reaktionsholz für die wirtschaftliche Nutzung ungünstig. 

Unterschied von Reaktionsholz bei den Holzarten

Die Veränderung des Reaktionsholzes bezieht sich auf die Holzfasern. Es entsteht halbmondartig innerhalb der Jahrring-Verbreiterung. Oft ist es mit einem exzentrischen Wuchs verbunden. Das Reaktionsholz hat beim Nadelholz und Laubholz unterschiedliche Merkmale: 

  • Druckholz beim Nadelholz (Rotholz oder Buchs).

Der Betrachter erkennt es an verbreiteten Jahrringen und der rötlichen Farbe. Das Holz hat einen höheren Ligningehalt und einen geringeren Cellulosegehalt. Diese Cellulose ist an der Unterseite von Ästen oder der schwächer beanspruchten Stammseite gespeichert. Das Holz dehnt sich in Faserrichtung aus. Somit drückt es den Ast nach oben und stützt ihn dadurch.

  • Zugholz beim Laubholz (Weißholz)

Das Reaktionsholz beim Laubholz glänzt weiß. Es verfügt über einen höherer Cellulosegehalt und einen geringeren Ligningehalt. Das Laubholz verkürzt sich und bewirkt eine Zugspannung, die zu einer Verformung führt.