Ihr Inhalt
- Was ist ein Rauchmelder?
- Funktionen eines Rauchmelders
- Voraussetzungen und Normen für die Installation eines Rauchmelders
- Die Kosten für einen Rauchmelder
- Vor- und Nachteile der Rauchmelder-Arten
- Rauchmelder – Wie verhalten Sie sich im Falle eines Brandes?
- Rauchmelder – Vorsicht vor Betrügern!
- Der Rauchmelder – Alle wichtigen Informationen im Überblick
- Fazit zum Thema Rauchmelder
Weitere Themenpunkte
Türsicherung | Fenstersicherung | Alarmanlage | Bewegungsmelder
1. Was ist ein Rauchmelder?
Definition und Eigenschaften
Der korrekte Begriff dieses Gerätes lautet Rauchwarnmelder. In der Umgangssprache ist er Ihnen sicherlich unter dem Namen Rauchwarnmelder bekannt. Die meisten haben eine runde Form und sind an der Decke installiert. Das liegt an der physikalischen Eigenschaft von Wärme.
Warme Luft und auch Rauch steigen nach oben, da sie leichter als kalte Luft sind. Wenn sich ein Feuer ausbreitet, steigt dessen Rauch nach oben. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Melder den Rauch registriert, ist sehr hoch.
Wie der Name bereits verrät, sind sie dazu konzipiert, Rauch zu melden. Sie alarmieren Menschen vor Rauchausbreitung in Räumen. In modernen Geräten sind zusätzlich Wärmemelder eingebaut, die vor Brandgefahren ohne Rauchentwicklung warnen.
Aufbau und Funktionsweise eines Rauchmelders
Ein Rauchwarnmelder ist kein einzelnes Gerät. Er besteht aus vier wichtigen Komponenten:
- Sirenen und Signalgeräte, die den Rauch erkennen.
- Die Infrarot-Leuchtdiode.
- Die Fotodiode.
- Einer lichtempfindlichen Zelle.
Die Leuchtdiode sendet innerhalb des Melders ein Licht aus, welches auf die Fotodiode trifft. Durch Reflexion streut das Licht im Melder und gelangt ins Nichts. Das ist die Ausgangssituation, bevor der Rauchwarnmelder einen Rauch erkennt.
Sobald Qualm in den Melder gelangt, dauert es nur noch Sekunden bis ein Ton erklingt. Der Qualm lenkt das Licht innerhalb des Melders in alle Richtungen ab. Dadurch bekommt die lichtempfindliche Zelle das Licht ab und leitet das Signal weiter. Genau genommen zu den Sirenen, die dann einen lauten Ton von sich geben. Um den Rauchwarnmelder zu betreiben, brauchen Sie Batterien.
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2. Verschiedene Rauchmelder-Arten
Auch wenn er nur einem bestimmten Zweck dienen, gibt es sie in unterschiedlichen Ausführungen. Grundsätzlich existieren drei verschiedene Varianten von Rauchmeldern:
- Foto-optische.
- Ionisierende.
- Thermo-optische.
Die drei Rauchmelder im Detail
Der foto-optische Rauchmelder ist die bekannteste Art. Ihre Funktionsweise ist die eben beschriebene im Kapitel zuvor. Fehlalarme sind bei dieser Version nahezu ausgeschlossen. Der Sensor ist verbaut, dass äußere Lichteinflüsse nicht eindringen. Dazu ist das nicht-reflektierende Material zuständig.
Der thermo-optische Rauchwarnmelder erfüllt im Gegensatz zum foto-optischen Melder zwei Funktionen. Zum einen alarmiert er ganz klassisch über Rauchentwicklungen. Zum anderen reagiert er eine erhöhte Umgebungstemperatur. Diese misst der Melder mit Hilfe von einem:
- Mess-Heißleiter.
- Heißleiter.
- Vergleichs-Heißleiter.
Grundvoraussetzung ist der Stromfluss durch den Heißleiter. Der Messheißleiters misst die Umgebungstemperatur durch einen veränderten Stromfluss. Der Vergleichsheißleiter hat die Aufgabe, die Messergebnisse zu vergleichen. Falls eine ansteigende Umgebungstemperatur vorherrscht, löst dieser schließlich einen Alarm aus.
Der ionisierende zeichnet sich durch Sensibilität aus und erfasst bereits kleine Rauchentwicklungen. Im Inneren des Gehäuses gibt es zwei Metallplatten. Zwischen den Metallplatten befindet sich ein radioaktives Element, das Alpha– und Betastrahlen abstrahlt. Zwischen den beiden Metallplatten ionisieren die Strahlen. Der Vorgang setzt Elektronen frei, die einen Stromfluss bilden.
Falls Rauch zwischen die Metallplatten eindringt, bindet er Ionenverbindungen an sich. Das Ergebnis hiervon ist ein abnehmender Stromfluss. Falls dies geschieht, schlägt der Ionisationsrauchmelder Alarm.
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3. Voraussetzungen und Normen für die Installation eines Rauchmelders
Wie auch bei vielen anderen elektrischen Geräten gibt es auch für Rauchmelder Normen. Genau genommen sind es zwei Stück. Diese heißen DIN EN 14604 und DIN 14676. Was sie im Detail beinhalten, erfahren Sie hier:
DIN EN 14604
Die DIN EN 14604 ist eine europäische Produktnorm, die Prüfverfahren festlegt. Die Norm besagt, dass Hersteller aufgefordert sind, die Leistungen ihrer produzierten Rauchmelder zu beschreiben. Zudem ist sie mit einer CE-Kennzeichnung auszustatten. Sobald sie dies getan haben, sind sie in Europa für den Verkauf zugelassen. Falls Sie Ihre Räume mit ihm ausstatten, achten Sie auf die entsprechende Norm.
DIN 14676
Die DIN 14676 gilt für das deutsche Bundesgebiet und ist eine nationale Anwendernorm. Sie gibt vor, wie die Rauchmelderpflicht auszusehen hat. Detaillierte Vorgaben sind in den jeweiligen Landesbauordnungen vorzufinden.
Was vor der Installation zu beachten ist
Wenn Sie Ihre Wohnräume mit Rauchmeldern ausstatten, kaufen Sie sich am besten die mit dem Q-Siegel. Die Lebensdauer der Batterien beträgt bei diesen mindestens zehn Jahre. Es ist ebenfalls ratsam, die einzelnen Rauchwarnmelder miteinander zu vernetzen. Vernetzungen sorgen für eine größere Sicherheit, da Sie über weite Entfernungen hinweg über Rauchentwicklungen alarmieren. Dabei wählen Sie zwischen einer Vernetzung per Funk oder Kabel. Generell ist es bei der Installation notwendig, folgende Punkte zu beachten:
- Ein Rauchmelder reicht für einen Wohnraum, der 60 m² groß ist. Bei größeren Wohnräumen sind zusätzliche Rauchmelder notwendig.
- Einbauhöhe nicht größer als sechs Meter.
- Mittig an der Zimmerdecke anbringen.
- 50 cm von Wänden und Leuchtmitteln entfernt anbringen.
- Kinderzimmer, Schlafbereiche und Flure brauchen unbedingt Rauchmelder.
- Bei Renovierungsarbeiten nicht überstreichen oder verdecken.
- Spätestens nach 10 Jahren die Batterien austauschen.
Bei der Installation Ihres Rauchmelders befolgen Sie am besten drei Arbeitsschritte:
- Bedienungsanleitung lesen und Werkzeuge vorbereiten.
- Rauchmelder an der korrekten Position anbringen.
- Betriebsbereitschaft testen.
Bevor Sie mit der Montage beginnen, lesen Sie die Bedienungsanleitung durch. Dort finden Sie die wichtigsten Informationen. Danach bereiten Sie das nötige Werkzeug vor. Um die Rückenplatte an der Decke zu befestigen, benötigen Sie folgende Voraussetzungen:
- Bohrlöcher.
- Dübel.
- Schrauben oder ein Klebepad.
Mit einem Handgriff befestigen Sie anschließend den Rauchmelder an der Rückenplatte. Achten Sie bei der Positionierung darauf, ihn mittig und waagerecht im Zimmer anzubringen. Wichtig ist, dass er 50 cm Abstand zu Wänden und allen anderen Gegenständen hat.
Im letzten Schritt kontrollieren Sie die Betriebsbereitschaft und betätigen den Testknopf. Der Rauchmelder funktioniert einwandfrei, wenn ein Piepsignal ertönt oder die LED-Anzeige schneller blinkt.
Wartung
Bedenken Sie auch, dass Ihre Rauchmelder eine jährliche Wartung benötigen. Die Wartung ist entweder selbst oder durch einen Fachhändler durchzuführen. Eine Dokumentation der Ergebnisse und Maßnahmen der Prüfung sind Pflicht. Grundsätzlich setzt sich die Wartung aus drei wesentlichen Arbeitsschritten zusammen:
- Sichtprüfung.
- Schmutzbeseitigung.
- Funktionstest.
Bei der Schmutzbeseitigung kontrollieren Sie die Rauchöffnungen. Schauen Sie, ob sich in den letzten Monaten Schmutz angesammelt hat. Wenn Sie feststellen, dass Öffnungen verstopft sind, reinigen Sie diese. Am besten tun sie das mit einem feuchten Tuch oder einem Staubsauger.
Die Sichtprüfung ist eine Ausführung, die Beschädigungen des Rauchmelders ausfindig macht. Risse oder Kratzer deuten darauf hin, dass der Signalgeber kaputt ist. Danach führen Sie einen Funktionstest durch. In jedem Rauchmelder ist eine spezielle Taste eingebaut, die einen Alarm zur Probe auslösen.
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4. Die Kosten für einen Rauchmelder
Generell setzen sich die Kosten aus Anschaffungs– und Wartungskosten zusammen. Vermieter sind dazu in der Lage, die Kosten auf den Mieter zu übertragen. Dabei besteht für den Vermieter die Möglichkeit, Anschaffungskosten als Modernisierungs Maßnahmen anzugeben. Elf Prozent der Kosten werden dann auf die Jahresmiete übertragen. Da die Kosten zu gering sind, verzichten Vermieter grundsätzlich auf die Kostenabwälzung.
Rauchmelder gibt es schon ab 20 €. Für eine Drei-Zimmer-Wohnung zahlen Sie 50 € bis 100 €. Falls Sie einen Fachbetrieb für die Installation engagieren, verdreifachen sich die Kosten. Haben Sie zusätzlich einen Wartungsvertrag mit einem Dienstleister abgeschlossen, kommen Wartungskosten hinzu. Das beläuft sich auf ungefähr 15 € pro Rauchmelder.
5. Vor- und Nachteile der Rauchmelder-Arten
Rauchwarnmelder gibt es in unterschiedlichen Variationen. Klären Sie vor Kauf ab, für welchen Raum diese vorgesehen sind. In folgender Tabelle finden Sie alle Vor– und Nachteile der jeweiligen Rauchwarmelder-Art:
Rauchmelder-Art | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Foto-optischer Rauchmelder | ||
Thermo-optischer Rauchmelder | ||
Ionisationsrauchmelder |
6. Rauchmelder – Wie verhalten Sie sich im Falle eines Brandes?
Warum ist Rauch gefährlich?
Bei der Frage, ob Rauch oder Feuer gefährlich ist, lautet die Antwort: Rauch. Doch wieso? Atmen ist für den Menschen lebensnotwendig. Wenn Sie bei einem Brand Luft holen, gelangt Qualm in Ihre Lunge. Somit besteht die Möglichkeit, dass Sie ersticken. Das Gefährliche am Rauch ist der Gehalt an Kohlenmonoxid. Dieser führt zu einer Art innerem Ersticken. Ebenso ist es möglich, dass das Feuer Kunststoffe anzündet. Dadurch entstehen auch hochgiftige Stoffe.
Das falsche und richtige Verhalten
Es gibt zahlreiche Empfehlungen, wie Sie sich im Falle eines Brandes verhalten. Doch nur eine Handvoll ist korrekt. Was Ihnen wenig bis gar nicht hilft:
- Ein nasses Handtuch schützt Sie nicht vor giftigen Stoffen. Das Kohlenmonoxid gelangt auch durch ein Tuch. Dennoch hält es die Russpartikel auf.
- Auf dem Boden krabbeln hilft nur am Anfang, wenn der Rauch sich noch nicht verbreitet hat.
- Türen und Fenster öffnen.
- Keine Rettungsversuche starten.
Stattdessen befolgen Sie die folgenden Schritte:
- Verlassen Sie so schnell wie möglich den Raum oder das Gebäude.
- Schließen Sie Türen und Fenster. Das Feuer erstickt, da es keinen Zugang zu Sauerstoff hat.
- Rufen Sie zuverlässig die Feuerwehr und beantworten die klassischen W-Fragen.
7. Rauchmelder – Vorsicht vor Betrügern!
Rauchwarnmelder sind Pflicht. In bestimmten Zimmern sind Vermieter aufgefordert, diese anzubringen. Dennoch gibt es bei dieser Regelung einen Haken. Auch wenn er Pflicht ist, gibt es keine Kontrollen bei Eigenheimen. In Wohnungen und Mehrfamilienhäusern hingegen schon.
Wenn Sie in einem Eigenheim wohnen, sind Sie selber dazu verpflichtet, Rauchwarnmelder anzubringen. Weder die Feuerwehr noch der Schornsteinfeger kontrollieren das. Falls jemand an Ihrer Türschwelle nach Rauchwarnmeldern fragt, passen Sie auf.
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8. Der Rauchmelder – Alle wichtigen Informationen im Überblick
Damit Sie bestens über Rauchwarnmelder informiert sind, folgt eine Zusammenfassung aller relevanten Informationen:
- An der Decke installieren.
- Es gibt drei Arten. Der Foto-optische, der Thermo-optische und der Ionisationsrauchmelder.
- DIN EN 14604 und DIN 14676 sind Normen für Hersteller und Verbraucher.
- Lesen Sie die Bedienungsanleitung sorgfältig durch, bevor Sie mit der Montage anfangen.
- Warten Sie Ihre Melder jährlich.
- Kosten belaufen sich auf circa 20 €.
9. Fazit zum Thema Rauchmelder
Rauchwarnmelder retten Leben. Vor allem, wenn Sie sich in mehrstöckigen Gebäuden aufhalten. Sei es Ihr Eigenheim oder ein Firmengebäude. Durch die eingebaute Sirene ertönt bei Raucherfassung ein Ton. Dieser gibt Ihnen einen Vorsprung, rechtzeitig das Gebäude oder den Raum zu verlassen. Sie lohnen sich definitiv.
Allerdings sind Sie nicht dazu in der Lage, zu entscheiden, ob Sie Rauchwarnmelder anbringen. In Deutschland ist es Pflicht. Jedoch ist die Regelung von Bundesland zu Bundesland verschieden. Als Mieter ist der Vermieter dafür zuständig, dass Melder angebracht sind. Im Eigenheim sind Sie selbst dafür verantwortlich. Kontrollen gibt es ebenso wenig.