1. Funktionsweise der Pelletheizung
Eine Pelletheizung benötigt viel Platz für die Lagerung der Pellets. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Lagerraum großzügiger ist, als beispielsweise ein Keller für Öltanks. Denn Pellets benötigen etwa doppelt so viel Platz wie die gleiche Energiemenge in kWh aus Öl.
Die Pelletheizung zeichnet sich durch komplexe Fördertechnik und hohem Platzbedarf aus. Daher führt diese Heizung zu größeren Investitionen als andere moderne Heizsysteme. Allerdings rechnet sich das in Zukunft: Dank heutiger Öl- oder Gaspreise rechnen sich die höheren Investitionskosten bereits nach 10 Jahren. Damit sparen Sie mit dieser Heizung langfristig.
Die Funktionsweise und der Aufbau einer Pelletheizung sind der Verbrennungs-Technik ähnlich. Die Kernkomponenten der Pelletkessel sind der Brenner und das Pelletsilo mit Fördersystem zum Kessel, sowie ein Pufferspeicher.
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Förderung der Pellets zum Brenner
Zwei Systeme befördern die Pellets zum Heizkessel.
Es gibt verschiedene Systeme wie die Pellets in den Brennertopf oder den Brennteller gelangen.
Dabei werden zur Beschickung des Pelletkessels mit Holzpellets normalerweise zwei Varianten benutzt:
- Die Förderung mit einer Förderschnecke
- oder mit Hilfe eines Sauggebläses.
Sehr gebräuchlich ist auch die sogenannte Unterschubfeuerung. Dabei werden die Pellets nämlich mit einer Förderschnecke von unten auf einen Teller gedrückt. Anschließend verbrennen Sie dort. Später fängt ein Aschebehälter die Verbrennungsreste der Pellets auf. Die Ascheentsorgung (z.B. als Gartendünger) erfolgt im Abstand von mehreren Wochen.
Der Umstieg auf eine Pelletheizung gelingt mit dem richtigen Heizungs-Installateur.
Lagerung der Holzpellets
Das Pelletsilo ist der Lagerraum der Holzpellets. Dort, wo früher im Keller ein Raum für Öltanks war, reicht die Raumgröße normalerweise aus. Die Pellets werden allerdings nicht in Tanks gelagert. Sie füllen vielmehr den gesamten Raum aus.
Pufferspeicher
Die Effizienz einer Pelletheizung nimmt ab, wenn das Heizsystem nur im Teillast-Bereich arbeitet. Daher wird die produzierte Wärme des geregelten Dauerbetriebs zwischengespeichert, bis sie tatsächlich gebraucht wird. Hierzu ist der Einsatz eines hinreichend großen Pufferspeichers für die Pelletheizung sinnvoll.
Einzelheiten zum Brennstoff Pellet
Zur Herstellung von Pellets werden entweder Holzreste oder Rundholz verwendet. Holzreste als Rohstoff fallen bereits in großen Mengen in Form von Hobel- oder Sägespänen ab. Es handelt sich hierbei um ein Abfallprodukt in der holzverarbeitenden Industrie an.
Aber Rundholz wird vorher z.B. mit einer Hammermühle zerkleinert, um Späne zu erzeugen. Je kleiner die Späne nämlich sind, desto besser lassen sie sich später pelletieren.
Dazu werden die Späne unter hohem Druck verdichtet und pelletiert. Das heißt, sie werden in ihre zukünftige zylindrische Form gepresst. Lagern Sie den erhaltenen, regenerativen Rohstoff trocken. Denn nur so garantieren Sie eine einwandfreie Verbrennung.
Ausgeliefert werden die Pellets lose als Stückgut in speziellen Silofahrzeugen. Diese sind mit einer Einblasvorrichtung ausgestattet. Alternativ erhalten Sie Pellets abgepackt in Big-Bags oder Säcken.
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2. Verschiedene Arten der Pelletheizung
Einzelöfen
Eine einzelne Pelletheizung stellen Sie direkt im Wohnraum auf. Denn sie verfügen über kleine Pellet-Vorratsbehälter, die automatisch gesteuert werden. Die Wärme wird in der Regel direkt in den Raum abgegeben und nicht an eine wasserführende Heizung.
Zentralheizungen
Die zentrale Pelletheizung eignet sich für den Einsatz in Ein- und Zweifamilienhäusern. Auch der Einbau in größeren Wohnblöcken oder –Einheiten ist möglich. Hier ist eine Erhöhung der Effizienz des Gesamtsystems der Heizung sinnvoll. Eine Wassertasche oder ein Pufferspeicher sind empfehlenswerte Erweiterungen der Heizung.
Für diese Effizienzsteigerungen erhalten Sie in Deutschland sogar Zuschüsse.
Anbau-Pelletbrenner
Diese günstige Alternative wird an bestehende Kessel, wie z.B. einen Ölkessel montiert. Dies bedeutet, dass die bestehende Heizung nicht komplett auf Pellets umgestellt wird. Das wirkt sich jedoch in einer geringeren Effizienz aus. Daher ist diese Erweiterung auch nicht förderbar.
3. Der Kauf einer Pelletheizung
Eine Pelletheizung ist emissionsarm und energieeffizient. Doch wann lohnt sich der Kauf dieser Heizung so richtig? Ab einem Alter von 15 Jahren, ist Ihre Heizung nicht mehr auf dem Stand der Technik. In diesen Fällen lohnt sich daher der Umstieg auf eine effiziente Pelletheizung.
Die Energieeffizienzklasse
Achten Sie beim Kauf einer Pelletheizung auf einen hohen Nutzungsgrad und geringe Emissionen. Eine Klasse von A++ kennzeichnet die beste Pelletheizung.
Die richtige Größe
Bei der Wahl der richtigen Größe gilt es Ihren Bedarf zu errechnen. Außerdem ist die Größe des Pelletsilos entscheidend. Rechnen Sie bei einem Einfamilienhaus mit einer Heizleistung von 15 Kilowattstunden. Der Wärmebedarf beträgt 28.000 Kilowattstunden. Sie benötigen für diese Größe einen etwa 11 Kubikmeter großen Raum. Dieser braucht bei einer 2-Meter-Deckenhöhe eine Grundfläche von 2,75 x 2 Meter. Rechnen Sie auch den Aufstellplatz des Pellettkessels und des Pufferspeichers mit ein. Hierfür benötigen Sie mindestens 5 Quadratmeter Platz. Insgesamt reicht ein Kellerraum mit 15 Quadratmetern im Normalfall also aus.
Eine Heizung wärmt nur dann effektiv, wenn Ihr Haus gut gedämmt ist. Prüfen Sie also Mängel an der Dämmung, bevor Sie Ihre neue Pelletheizung einbauen. Denn nur ein gut gedämmtes Haus heizt energieeffizient und sammelt seine Wärme.
Lesen Sie hier mehr über Heizungsrohre.
4. Umweltbilanz einer Pelletheizung
- Pellets werden zu 100% aus Holz Hobel- und Sägeresten hergestellt. Sie geben bei ihrer Verbrennung nur so viel CO2 frei, wie bei der natürlichen Verrottung entstanden wäre.
- Zur Herstellung von Pellets ist deutlich weniger Energie notwendig, als zur Förderung von Öl oder Gas.
- Durch zumeist kurze Transportwege zum Verbraucher, fallen weniger Emissionen als beim Transport von fossilen Brennstoffen an.
- Durch die starke Verdichtung ist der Energiegehalt von Pellets sehr hoch. Eine Tonne Holzpellets erzeugt genauso viel Wärme wie ungefähr 500 Liter Heizöl.
- Dank immer weiter optimierter Pelletqualität fallen bei der Verbrennung nahezu keine Feinstaubemissionen an. Durch die Verwendung von Pellets verschmutzen oder zerstören Sie die Umwelt nicht.
5. Kosten und Preise – Wirtschaftlichkeit einer Pelletheizung
Die Kosten einer Pelletheizung teilen sich auf. Zum einen in die Investitionskosten für die Erstanschaffung der Komplettanlage. Zum anderen in die jährlichen Kosten für den Pellet-Brennstoff. Hinzu kommen die jährlichen Kosten für Strom, Service und Wartung der Heizung.
Dabei liegen die Anschaffungskosten einer zentralen Heizung mit ca. 15.000 € deutlich höher als vergleichbare Gas- und Ölheizungen. Zusätzlich veranschlagt die Heizung selbst ca. 7.500 € bis 10.000 € an Erstanschaffungs-Kosten. Planen Sie dieselbe Summe für Lagerplatz, Fördersystem und gegebenenfalls einen Pufferspeicher ein. Hinzu kommen auch noch die von der Heizung unabhängigen Heizungsrohre und Heizkörper.
Neben einer möglichen finanziellen Förderung punktet die Pelletheizung bei den Betriebskosten:
- Die Brennstoffpreise sind in Deutschland gegenüber fossilen Brennstoffen wie Öl oder Gas zurzeit deutlich geringer.
- Daher rechnet ein Einfamilien-Haushalt bei derzeitigen Preisen mit Brennstoffkosten von nur ca. 1.000 €. Die höheren Investitionskosten rechnen sich bei den heutigen Preisen für Pellets schon nach ca. 10 Jahren.
Für Strom, Service und Wartung werden ca. 200 – 400 € im Jahr einkalkuliert.
6. Fördermöglichkeiten einer Pelletheizung
Für den Einbau einer emissionsarmen Pelletheizung sind unterschiedliche Förderprogramme möglich. Das wird durch Kredite gefördert:
- Energieeffiziente Neubauten,
- Sanierungen und
- Kauf effizienter Gebäude.
Die KfW
Die bundeseigene Förderbank finanziert den Kauf Ihrer Pelletheizung und dazu nötige Sanierungen. Dies geschieht im Rahmen des Energieeffizient-Sanieren-Förderprogramms. Die Grundförderung pro Heizung beträgt 50.000 Euro. Sie lässt sich bei Bonusnutzung auf 100.000 Euro erweitern.
Zusätzlich ist ein Baukindergeld von 1.200 Euro pro Kind als Zuschuss möglich. Jedes Kind unter 18 erhält diese Summe pro Jahr und über einen Zeitraum von maximal 10 Jahren.
Das BAFA
Ein umfassendes Förderprogramm zur Pelletheizung bietet Ihnen das BAFA. Dabei werden bis zu 35 Prozent der Kosten für die Heizung gefördert. Dazu benötigt Ihre Heizung eine Nennwärmeleistung von mindestens 5 Kilowatt und Kesselwirkungsgrad von 89 Prozent.
Entscheiden Sie sich für zusätzliche förderbare Einrichtungen zur Heizung. Darunter fallen Abgas-Wärmetauscher, Partikelabscheider und Abgaswäscher.
Der Bund
Ihre Pelletheizung und die passende Dämmung werden vom Bundesministerium der Finanzen gefördert. Vorab haben Sie die Möglichkeit, sich von einem Sachverständigen am Telefon oder vor Ort kostenlos zu informieren.
Im Rahmen der energetischen Sanierungs-Maßnahmen sind außerdem die Kosten für den Energieberater förderbar. Dies betrifft 50 Prozent der Kosten für einen Fachmann. Zusätzlich werden 20 Prozent der Gesamtkosten über drei Jahre von der Steuer abgesetzt.
Möchten Sie lieber selbst Hand anlegen, werden auch Ihre Arbeiten gefördert. Dazu setzen Sie 20 Prozent Ihrer Handwerkskosten von der Steuer ab. Dazu zählt jedoch nur Ihre Leistung, jedoch nicht die Materialien.
Die DBU
Die Deutsche Bundesstiftung für Umwelt fördert klimaschonendes Bauen und erneuerbare bzw. effiziente Energien. Die Förderung für Ihre Pelletheizung erfolgt als zweckgebundener, nicht rückzahlbarer Zuschuss.
Diese Förderung auf Kostenbasis gewährt einen pauschalen Gemeinkostenzuschlag. Das heißt, Sie erbringen einen Eigenanteil an den Kosten. Die konkrete Summe des Zuschusses wird individuell an Ihre Maßnahmen angepasst.
Weitere Fördermöglichkeiten
Informieren Sie sich außerdem über weitere Förderungen der einzelnen Bundesländer und Kommunen.
7. Vorteile/Nachteile einer Pelletheizung
Sie finden in nachfolgender Tabelle die wichtigsten Vor- und Nachteile einer Pelletheizung:
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Niedriger Bezugspreis für Pellets führt zu niedrigem Betriebspreis | Hohe Anschaffungskosten (ca. 15.000 - 20.000 €) |
Regenerativer Rohstoff | Lagerraum im Keller notwendig |
CO2-neutrale Verbrennung | Bauliche Maßnahmen zur Pelletförderung notwendig |
Gute Kombinationsmöglichkeiten mit anderen regenerativen Energien z.B. Solarthermie |
8. Fazit: umweltfreundliche Pelletheizung
Eine Pelletheizung ist umweltfreundlich und energieeffizient. Die Herstellung der Pellets benötig wenig Energie und bei ihrer Verbrennung entstehen nahezu keine Feinstaubemissionen. Jedoch benötigt eine Pelletheizung, sowie die einzelnen Pellets selbst eine große Fläche.
Verschiedene Förderprogramme unterstützen Sie bei der Anschaffung und Bewältigung von Sanierungen. Auf lange Sicht, sparen Sie sich dank der Pelletheizung Brennstoff-Kosten. So machen Sie die relativ hohen Anschaffungskosten wieder wett.
- Steigen Sie noch heute auf erneuerbare und effiziente Energien um.
9. Fachpartner finden
Sie planen den Kauf einer neuen Pelletheizung? Oder benötigen einen Rat vor Ort?
Unsere Fachpartner in Ihrer Nähe helfen Ihnen gerne!