5. Einsatzbereiche der OSB-Platte
OSB-Platten werden im Rohbau, Innenausbau bis hin zum Möbelbau eingesetzt. Die Nutzung der Verlegeplatte ist im Rohbau auf Schalung für Beton und Bauplatten beschränkt. Vielseitiger ist ihr Einsatzgebiet im Innenausbau:
- Fertigteilestrich.
- Unterkonstruktion des Bodenbelags.
- Verlegeplatten für den Bodenbelag .
- Beplankung der Wände.
- Dachbeplankung mit Verlegeplatten.
- Feuchträume.
- Möbel aus Verlegeplatten.
Bevor Sie mit der Arbeit beginnen, braucht die Verlegeplatte etwas Zeit. Denn OSB-Platten akklimatisieren sich innerhalb von 48 Stunden. Dadurch passt sich der Feuchtegehalt dem Wert der Umgebung an.
Besondere Beachtung gilt der Verbiegungsgefahr an den Rändern der OSB Platte. Deshalb ist es ratsam innerhalb von 36 Stunden nach der Montage die Weiterverarbeitung der Verlegeplatte auszuführen. Dies bezieht sich auf den Anstrich oder die Aufbringung eines Oberbelags.
Fertigteilestrich
Als Teilestrich werden OSB-Platten schwimmend ein- oder zweilagig verlegt. Falls der Estrich noch frisch ist, ist es sehr wichtig eine Dampfbremse darunter zu verbauen. Diese schützt die OSB-Platten vor eventueller Feuchtigkeit aus dem Boden. Ist der Estrich bereits seit längerem verbaut, empfiehlt es sich trotzdem eine zu verwenden.
Verleimen Sie die Verlegeplatten an ihren Profilen. Schneiden Sie für die erste Plattenreihe die Feder ab. Beachten Sie hierbei 10 – 15 mm zur Wand hin frei zu lassen.
Danach tragen Sie Fugenleim auf die nächste Feder der folgenden OSB-Platten auf. Anschließend schieben Sie die Profile fest zusammen. Wenn Leimtropfen aus der Verlegeplatte austreten, müssen diese schnellstmöglich mit einem Spachtel abgezogen werden. Nach 24 Stunden ist der verleimte Boden wieder belastbar.
OSB-Platten können auch Teil des Trockenestrichs sein. Informieren Sie sich auf unserer Themenseite über den Trockenestrich.
Unterkonstruktion des Bodenbelags
Als Unterkonstruktion werden die Verlegeplatten auf Balken oder Lattung verbaut. Dabei wird empfohlen, zwischen den einzelnen Balken höchstens 50 cm Abstand zu haben. Auch bei dieser Konstruktion ist genug Platz zur Wand wichtig. Nur so kann ein guter Feuchteschutz wirken.
Tipp: Bei dieser Anwendungsart empfiehlt sich die Benutzung eines Knarrschutzes.
Bodenbelag
Mittlerweile sind die OSB-Platten durch ihre markante Optik auch eine beliebte Alternative als Bodenbelag. Wenn Sie diesen Look anstreben, benötigt die Verlegeplatte eine farblose Grundierung. Anschließend benutzen Sie eine matte oder glänzende Lackierung. Bei der Installation bleiben die Stöße sichtbar, da die Platten lediglich an Nut und Feder zusammengesteckt werden.
So verlegen Sie OSB-Platten als Bodenbelag
Verlegeplatten auswählen
Damit Sie wissen, wie viele Verlegeplatten Sie benötigen, vermessen sie den Raum. Beachten Sie bei der Auswahl der Platten, welche Funktion diese erfüllen werden. Bevor Sie sich an die Arbeit machen, ist es wichtig diese zu akklimatisieren. Dadurch passen sich die OSB-Platten dem Feuchtigkeitsgehalt und der Temperatur im Raum an. Somit wird ein weiteres Ausdehnen verhindert.
Untergrund vorbereiten
Die Verlegeplatten werden schwimmend verlegt. Dabei ist es ratsam eine Dampfbremse zwischen Boden und OSB-Platten zu legen. Dadurch werden die Verlegeplatten vor möglicher Feuchtigkeit aus dem Fußboden geschützt.
Tipp: Wenn Sie eine PE-Folie als Dampfbremse benutzen, ist eine Mindeststärke von 0,2 mm ratsam. Haben sie keinen Keller, erhöhen Sie auf 1,2 mm.
Wenn Sie die Folie verlegen, achten Sie darauf, dass sie an den Kanten um circa 25 cm überlappen. Im Anschluss verkleben Sie die einzelnen Bahnen an den Rändern mit Klebeband.
OSB-Platten verlegen
Wir empfehlen Ihnen die erste Reihe der OSB-Platten an der längsten Wand zu beginnen. Hierbei sägen Sie die Feder an den Verlegeplatten der ersten Reihe ab. Die abgeschnittene Seite ist Richtung Wand zu richten. Beim Verlegen bleiben zu allen Wänden mindestens 15 mm Dehnungsfuge frei. Verkleben Sie die Sockelleiste nicht mit der OSB-Platte. Als Unterstützung gibt es Distanzkeile, die den Abstand erhalten.
Die zweite Reihe verlegen Sie versetzt zur ersten. Damit die Konstruktion stabiler wird, empfiehlt sich eine Versetzung der OSB-Platten von 40 cm. Mit Hilfe einer Spritzvorrichtung tragen Sie Holzleim auf die Federn der Verlegeplatten auf. Anschließend schieben Sie die OSB-Platten der ersten Reihe und die der zweiten Reihe ineinander. Zum Fixieren der Verlegeplatte eignen sich Schlagholz und Hammer. Austretenden Leim entfernen Sie mit einem Spachtel oder einem Tuch.
Möglicherweise passen die OSB-Platten der letzten Reihe nicht ganz. Dann schneiden Sie diese einfach zurecht. Denken Sie auch hierbei an das Entfernen der Feder.
Nachdem Sie das Verlegen komplett abgeschlossen haben, lassen Sie den Leim 24 Stunden aushärten. Anschließend versiegeln Sie Ihren neuen Boden mit Lack.
Denken Sie sich doch über die hochwertigere Variante Parkett nach? Informationen dazu erhalten Sie auf unserer Themenseite: Parkettboden.
Beplankung der Wände und des Daches
OSB-Platten werden auch als Beplankung der Wände beim Trockenbau oder als Dachbeplankung beim Dachausbau genutzt. Wenn Sie eine nachträgliche Dachdämmung anbringen, sind die Verlegeplatten häufig der Abschluss der Untersparrendämmung. Die Anbringung des Dämmstoffes erfolgt unterhalb der Dachsparren. Dies ist eine gängige Methode zur Dachdämmung, die der Isolierung dient. Zusätzlich verbessert sie die Wärme- und Schalldämmung.
Bei der Dachdämmung und dem Dachausbau werden die Verlegeplatten für gewöhnlich direkt auf die Dachbalken geschraubt. Nut und Feder verleimen Sie zusätzlich. Bei diesem Vorgehen ist es wichtig, auch den Balkenabstand zu beachten. Dieser benötigt eine Größe von weniger als 60 cm.
Handelt es sich um eine Wandbeplankung, ist es häufig ein Zusammenspiel von OSB-Platten als Grundlage und weiteren Platten. Wenn der Raum höher als 2,5 m ist, empfiehlt sich die horizontale Endlosverlegung.
Von einer Tapezierung der OSB Platten ist abzuraten. Aufgrund der möglichen Ausdehnung der Verlegeplatten, kann die Tapete reißen.
Tipp: Sie wollen nicht auf eine Tapete verzichten? Dann ist es möglich ein rissüberbrückendes Armierungsgewebe zu befestigen. Alternativ bringen Sie eine Verlegeplatte aus anderen Materialien wie beispielsweise Gips darüber an.