Oktametersystem

Das Oktametersystem ist ein Maßsystem im Bauwesen für Mauerwerksmaße. Die Basiseinheit beträgt 12,5 cm. Dies entspricht einem Achtelmeter. Das Oktametersystem hilft dabei, weitere Nennmaße für Mauerwerke zu bestimmen. Zudem ist mit dem Oktametersystem ein einheitliches Maßsystem für den Bau geschaffen.

Was ist das Oktametersystem?

Das Oktametersystem wird auch Baurichtmaß bezeichnet. Die Grundeinheit beträgt dabei 12,5 cm. Die Abkürzung für das oktametrische Maß ist am. Es wurde in den 40er Jahren von Ernst Neufert entwickelt. Neuferts Ziel war es, ein einheitliches Maßsystem für den Bau zu schaffen.

Verwendung findet das System im Hochbau. Jedes notwendige Maß wird dabei als Vielfaches oder als ein Teil der Grundeinheit ausgedrückt. Die Maßordnung für Mauerwerke ergibt sich aus Steinen und Fugen. Ein Stein hat eine Breite von 11,5 cm. Die Fuge eine Breite von 1 cm. Daraus ergibt sich ein Achtelmeter. Dieser wird in der Baupraxis auch als „Kopf“ bezeichnet.

Warum ist das Oktametersystem wichtig?

Mit dem Oktametersystem lassen sich folgende Nennmaße im Mauerwerksbau bestimmen:

  • Bei dem Außenmaß fehlt eine Fuge. Eine Fuge ist in dem Maßsystem als 1 cm definiert. Dementsprechend wird 1 cm von dem Oktametermaß abgezogen.
  • Das Öffnungsmaß beschreibt die Messung der Öffnung zwischen Steinen. Diese Öffnungen ergeben sich durch den Einbau für Öffnungen, wie für Türen oder Fenster. Daher wird dem Oktametermaß 1 cm hinzugefügt.
  • Das Vorsprungsmaß ist das Vielfache der Grundeinheit (12,5 cm). Das Vorsprungsmaß entspricht genau dem Oktametermaß, da es auf einer Seite eine Fuge hat. Somit entspricht es den 12,5 cm. Die Anzahl der benötigten Steine multipliziert mit dem Oktametermaß ergibt das Vorsprungsmaß.