Ökologisch Bauen und gesund Wohnen
Ökologisch Bauen mit Holz
Als Naturbaustoff ist Holz umweltfreundlich und wasserdampfdurchlässig. Achten Sie darauf, dass das Holz nicht mit chemischen Stoffen behandelt wurde. Denn nur so ist der Baustoff allergenfrei und schließt somit Ausgasungen von Schadstoffen aus. Durch die Herstellung beziehungsweise Verarbeitung von Holz aus lokalen Sägewerken sparen Sie sich längere Anfahrtswege. Mit dem Bau eines Holzhauses reduzieren Sie nicht nur Fahrtkosten, auch die Bilanz an grauer Energie wird dadurch positiv beeinflusst.
Unter dem Begriff der grauen Energie versteht man die Energiemenge, welche bei der Herstellung, dem Transport, der Lagerung, dem Verkauf und der Entsorgung eines Produktes benötigt wird.
Mit vorgefertigten Elementen für Dachstuhl, Wände und Decken reduzieren Sie die Bauzeit auf Ihrer Baustelle erheblich. Mithilfe dieser Elemente ist Ihr neues Haus noch schneller bewohnbar. Sie sparen sich unter anderem 75% der Energie bei der Herstellung ein. Auch die Einhaltung von Trockenzeiten, um Schäden durch Baufeuchte zu vermeiden, entfällt komplett.
Doch ökologisches Bauen endet nicht alleine beim Innenausbau. Sorgfältig ausgewählte Vollholzarten eignen sich auch zur Fassadengestaltung und unterstreichen damit nicht nur Nachhaltigkeit innerhalb des Hauses, sondern auch Ihren äußeren Nachhaltigkeitsgedanken.
Zellulose als ökologischer Dämmstoff
Der Dämmstoff Zellulose wird zum Beispiel aus recycelten Zeitungen, Pappe, Baumwolle, Stroh, Sägemehl, Hanf, Maiskolben und Papier gewonnen. Die Basis des umweltfreundlichen Dämmmaterials ist Holz.
Ein ökologischer Dämmstoff bewährt sich im Vergleich zu einem künstlichen Dämmstoff besonders während der kalten Jahreszeit. Denn dieser wird Ihr Haus im Winter mollig warm halten. Ein weiterer Vorteil dieses auf Naturbasis beruhenden Dämmstoffes ist, dass dieser im Sommer für angenehme Kühle sorgt.
Neben der hohen Isolierwirkung bietet eine Zellulosedämmung auch sehr gute Schallschutzeigenschaften.
Die Zellulose dünstet zudem keine Chemikalien aus. Sie ist feuchtigkeitsregulierend und wasserdampfdurchlässig und somit ein idealer Dämmstoff für das ökologische Bauen.
Nachhaltig Dämmen mit ökologischen Holzfaserdämmplatten
Ein weiterer geeigneter Dämmstoff für das ökologische Bauen ist die Holzfaserdämmung. Diese Dämmplatten werden aus entrindetem Restholz hergestellt. Zudem empfiehlt sich die Verwendung von Holzfaserdämmplatten auch für ökologische Trittschalldämmungen.
Solarenergie – Gewinnung von Strom und Wärme
Die Nutzung von regenerativen Energien spielt in der heutigen Zeit eine immer wichtigere Rolle. Für den Eigenheimbereich eignen sich hierfür Solarthermieanlagen zur Wärmegewinnung sowie Photovoltaikanlagen zur Stromgewinnung.
Warmwassererzeugung durch Solaranlagen
Solaranlagen eignen sich sowohl für die Erwärmung von Brauchwasser als auch zur Heizungsunterstützung. Je nach Anlagengröße, Ausrichtung und Energieverbrauch kann eine Solaranlage bis zu 70% Warmwasseraufbereitung sowie bis zu 15% Ihrer Heizwärmebedarfs abdecken.
Stromerzeugung durch Photovoltaikanlagen
Photovoltaikanlagen sind Solarstromanlagen, die mittels Solarzellen einen Teil der Sonneneinstrahlung in elektrische Energie umwandeln. Mittlerweile ist es sinnvoller, wenn Sie den Strom selbst verbrauchen oder, sofern wirtschaftlich sinnvoll, selbst speichern, um somit ein Nullenergiehaus oder sogar Plusenergiehaus zu realisieren.
Ökologisch Heizen mit Holz
Eine CO2-neutrale Holzheizung senkt insbesondere den Primärenergiebedarf. Voraussetzung hierfür ist sowohl eine gute Wärmedämmung, als auch ein geringer Heizenergieverbrauch. Im Gegensatz zu fossilen Energieträgern, in Verbindung mit ständig steigenden Preisen, ist Holz als nachwachsender Rohstoff nahezu überall verfügbar. Ein wassergeführter Holzofen eignet sich, wie auch eine Pelletheizung, insbesondere für die Kombination mit einer Solarthermie-Anlage. Falls eine solche Heizung für Sie in Frage kommen sollte, sparen Sie sich sowohl bei den Anschaffungs- als auch bei den Betriebskosten Einiges an Geld.
Natürliche Bodenbeläge aus Holz
Neben Fußböden aus Holz, wie zum Beispiel Parkett oder Dielenböden, gibt es mittlerweile eine Vielzahl von ökologischen Bodenbelägen.
Viele Baustoffhändler bieten ein immer breiteres Sortiment an baubiologisch einwandfreien Baumaterialien an. Fragen Sie einfach mal in Ihrem heimischen Baumarkt nach.
Bodenbeläge aus Kork beispielsweise zeichnen sich durch ihre wärmespeichernde und elastische Form aus. Dieser umweltfreundliche Bodenbelag eignet sich unter Anderem hervorragend für Allergiker.
Ein Linoleumbelag ist extrem strapazierfähig und gleichzeitig pflegeleicht. Es gibt ihn mittlerweile in den unterschiedlichsten Farben und Optiken.
Innenwände mit Lehmputz oder Lehmbauplatten
Wandelemente oder Wandbeläge auf Lehmbasis gehören zum ökologischen Bauen einfach dazu. Ökologische Lehmbauplatten wirken sich unter Anderem positiv auf Ihr Wohnraumklima aus, absorbieren Strahlung, verfügen über gute Schallschutzeigenschaften und eigenen sich besonders für Wandheizungen in Kombination mit Deckenheizungen. Da Lehm ein Naturprodukt ist, enthält er keine Schadstoffe und trägt so zu einer stimmigen Baubiologie bei.
Dachbegrünung mit Erdanschüttung
Auch bei der Wahl der Außengestaltung eines Hauses muss auf ökologisches Bauen nicht verzichtet werden. Eine Dachbegrünung oder eine Erdanschüttung wirken sich positiv auf das Klima im Haus aus. Während eine Dachbegrünung oder Erdanschüttung im Winter zusätzlich gegen Kälte schützt, sorgen sie im Sommer für ein angenehmes Raumklima in Ihrem neuen ökologisch-nachhaltigen Haus.
Modernes Energiesparmanagement mit Smart Home Lösungen
Eine Smart Home Lösung ist dank moderner Technik fast unabdingbar, wenn ein Energiesparhaus realisiert werden soll. Es lassen sich jegliche technische Einrichtungen in Ihrem Haus kombinieren und zentral oder dezentral steuern. Smart Home Lösungen lassen sich ganz bequem von Ihrem Tablet oder Smartphone aus steuern
Eine Hauptanwendung von Smart Home Lösungen ist beispielsweise die Steuerung der Heizung. Sie haben selbst die Möglichkeit zu bestimmen, welche Leistung Sie vom System zu welcher Tageszeit erwarten. Nachhaltiges Bauen bedeutet nur so viel Energie zu verbrauchen, wie benötigt wird. Im Energiesparhaus bieten sich daher Smart Home Lösungen vortrefflich an.
Förderprogramme
Bund, Länder und EU fördern energiesparendes Bauen und die Nutzung regenerativer Energiequellen mit verschiedenen Programmen.
Wenn Sie eine solche Fördermaßnahme in Anspruch nehmen möchten, müssen Sie bereits rechtzeitig vor Baubeginn einen Antrag stellen.
Auf die meisten Förderhilfen besteht kein Rechtsanspruch. Sie, als Antragsteller gehen leer aus, sobald die Mittel für das laufende Jahr bereits aufgebraucht sind.
Bundes- und jeweilige Länderprogramme schließen sich meistens gegenseitig aus, aber nicht immer. Nachfragen lohnt sich.
Die umfangreichsten Fördermöglichkeiten und Kredite finden Sie auf den Seiten der BAFA und der KfW.
Aktualisierungen werden von den zuständigen Stellen dauerhaft durchgeführt, geändert und manchmal sogar einfach kurzfristig entfernt. Lassen Sie sich von den zuständigen Stellen daher unbedingt beraten.
Fragen Sie auch Ihren örtlichen Energieversorger nach individuellen Förderprogrammen.
Auch bei Ihrer Landesbausparkasse und der Sparkasse vor Ort werden Sie über Förderprogramme beraten.
Fazit
Wer umweltbewusst bauen will, findet in Holz den perfekten Werkstoff. Gerade in Zeiten, in denen unsere Erde an ihrer Belastungsgrenze steht und die Ressourcen knapp werden, ist es wichtig, nachwachsende Rohstoffe zu verarbeiten. Holz erfüllt nicht nur diese Voraussetzung, sondern punktet auch in anderen Bereichen mit zahlreichen Vorteilen. Das angenehme Wohngefühl, die einfach vorzunehmende Verarbeitung, die Optik, und die niedrigen Energiekosten sprechen für sich. Grundvoraussetzung ist jedoch eine erstklassige Qualität und eine hochwertige Umsetzung des Bauvorhabens, um großflächige und kostenintensive Reparaturarbeiten zu vermeiden. Die Vorteile eines Holzhauses überwiegen, sobald dieses qualitativ einwandfrei gebaut und regelmäßig gepflegt wird. Kein anderer Rohstoff besitzt von Natur aus so viele positive Eigenschaften wie Holz.
Checkliste
Beim ökologischen Bauen den Überblick bewahren
Wenn Sie selbst ökologisch bauen möchten, sollten Sie jedes einzelne Produkt, jedes Bauteil und jeden Aspekt auf dessen Nachhaltigkeit hin sehr genau überprüfen. Holen Sie sich daher essentielle bedeutende Ratschläge von erfahrenen Architekten, Ingenieuren, Hausanbietern oder Bauunternehmen, die Sie während des Baus oder rund um das Thema „ökologisches Bauen“ aufklären. Typische Fragen, die rund um das Thema aufkommen können sind:
- Welche natürlichen Dämmstoffe soll Ich verwenden?
- Welche Naturfarben, Klebstoffe und Lacke sind die richtigen für mich?
- Wie kann Ich das Abwasser aus Dusche, Waschmaschine oder Badewanne nutzen?
- Wie kann Ich die graue Energie der Baustoffe und Bauteile berechnen?
Ökologisches Bauen ist kein leichtes Projekt. Wenn Ihr neues Heim komplett ökologisch sein soll, müssen Sie ausreichend Zeit für die Konzeption, Beratung und Recherche einplanen. Dann steht Ihrem komplett nachhaltigen Wohntraum nichts mehr im Wege.
Hinterlassen Sie einen Kommentar
Wollen Sie an der Diskussion teilnehmen?Feel free to contribute!