Nulldach

Welche Richtlinien für Nulldächer gelten, erklärt das Glossar von Tipp zum Bau.

Das Nulldach weist ein Gefälle von 0 Grad auf und gilt bei Bauexperten als veraltet.

Mit einem Nulldach ist eine Sonder-Konstruktion des Flachdachs gemeint. Dies hat ein Gefälle von 0 Grad. Laut den heutigen Standards der Technik ist das Nulldach veraltet und nicht mehr empfehlenswert. Synonyme für das Nulldach sind Wasserdach, Nassdach oder 0°-Dach.

Sinkende Attraktivität und Richtlinien für Nulldächer

Das Nulldach hat seinen Ursprung in den 1970er Jahren. Aufgrund dessen, dass die Abflüsse leicht erhöht sind, kommt es zur Pfützenbildung. Niederschlagswasser fließt durch das Nullgefälle nicht ab. Im Sommer war das von Vorteil für die Kühlung durch die Verdunstungskälte des Wassers. Im Winter hingegen hatte das vereiste Dach den Effekt einer Dämmung für das Haus.

Das Nulldach gilt heute als veraltet, da es einige Probleme mit sich bringt. Diese sind vor allem Folgende:

  • Die Gefahr einer statischen Belastung erhöht sich durch stehendes Wasser. Dadurch kommt es zu einer Standwasserbildung.
  • Eine Durchfeuchtung beziehungsweise die Möglichkeit für ein Leck steigt. Es ist möglich, dass eine einzelne undichte Stelle das komplette Dach durchnässt.
  • Im Winter kommt es zu einer vermehrten Eisbildung.
  • Schmutz und Laub lagern sich besser ab.
  • Zwischen trockenen und feuchten Bereichen bilden sich leichter Rotalgen.

Für den Bau von Nulldächern legt die Flachdachrichtlinie DIN 18531-1:2017-07 einige Vorgaben fest. Nulldächer sind der Anwendungs-Richtlinie K1 zuzuordnen. Das bedeutet, dass es besondere Maßnahmen gibt, den etwaigen Beanspruchungen gerecht zu sein. Die K1 gilt bei einem Dachgefälle von unter 2 Prozent.

Zusätzlich fallen Nulldächer auch unter die Anwendungs-Richtlinie K2. Diese bestimmt die Stoffauswahl für die Dachabdichtung. Nach dieser Richtlinie ist eine zweilagige Abdichtung für Nulldächer notwendig. Sie verhindert, dass Niederschlag in das Dach eindringt. Nur wenn diese Regeln erfüllt sind, ist der Bau eines Nulldachs erlaubt.

Prüfung des Flachdachs

  • Eine Untersuchung findet mindestens einmal jährlich und nach Stürmen statt. Außerdem prüfen Fachleute das Dach auf etwaige Lecks.
  • Die Funktions-Fähigkeit der Abflüsse spielt bei der Prüfung eine Rolle.
  • Es ist wichtig, Reparaturen immer von einer Fachperson durchführen zu lassen.

Der Bau eines Nulldachs ist heutzutage aufgrund technischer Standards nicht mehr üblich. Allerdings ist es möglich, dass dieses bei einer Sanierung die einzige mögliche Variante ist. Das ist von der Dachkonstruktion abhängig. Die passende Abdichtung ist dabei ausschlaggebend.

Aufgrund der hohen Anfälligkeit für Schäden ist ein Umbau zu einem Gefälleflachdach empfehlenswert. Der Einbau einer Gefälledämmung verhindert, dass es zu Schäden kommt, die das Nulldach verursacht.