Nachverdichtung

Bei einer Nachverdichtung nutzen Eigentümer freistehende Flächen in einer bereits bestehenden Bebauung. Die Bebauungsdichte nimmt durch die Verdichtung von Wohnraum zu. Weitere Bezeichnungen für eine Nachverdichtung sind bauliche Nachverdichtung oder Innenverdichtung.

Begriffserklärung zur Nachverdichtung

Stadtplaner verstehen unter diesem Begriff das Nutzen von freien Flächen in einem bebauten Bereich. Diese Methoden sind in Städten beliebt und bilden eine Alternative zum Bauen in Stadtrandgebieten. Indem Bauende freie Flächen in bereits bewohnten Gegenden nutzen, schonen sie unbebauten, frischen Boden.

Vorgehensweise bei einer Nachverdichtung

In der Stadtplanung und Bauindustrie unterscheiden Fachleute zwischen limitierenden und öffnenden Faktoren. Mit diesen beiden Faktoren identifizieren Bauende die verdichtungs-bereite Fläche. Bestehende Infrastrukturen, wie Nahverkehrsanbindungen, sind als „öffnend“ eingestuft. Einschränkungen durch Natur-, Denkmal- oder Baumschutz limitieren das Bauvorhaben.

Die Nachverdichtung erfolgt zum Beispiel durch eine Aufstockung oder Andockung von mehreren Flächen. Zudem ist eine Schließung von Baulücken möglich. Eine weitere Option bildet die Hinterland-Bebauung von Flächen. Eine Vervollständigung einer offenen Bebauung zur geschlossenen Bebauung ist eine Alternative. Eigentümer reißen manchmal den vorhandenen Altbestand ab und bauen eine größere auf das Grundstück.

Gründe für eine Nachverdichtung

Eigentümer oder Stadtplaner setzten Nachverdichtungen besonders in Städten ein. Hier spielt der Aspekt der Nachhaltigkeit eine wesentliche Rolle. Diese Punkte sprechen für Nachverdichtungen:

  • Einwohner nutzen die bereits vorhandene städtebauliche Infrastruktur und Erschließung. Dazu gehören Wasser-, Strom-, Telefonleitungen und Straßen.
  • Schulen und Einkaufsmöglichkeiten sind bereits am Standort vorhanden.
  • Die Kosten für den Grundstückserwerb sind oft geringer.
  • Nachverdichtungen unterstützen häufig die gewollte Innenentwicklung der Stadt.
  • Eine Verdichtung verbessert das Ortsbild optisch, indem beispielsweise eine einheitliche Fassadenfront entsteht.
  • Eigentümer gewinnen aus einer zusätzlichen Nutzfläche auf ihrem Grundstück mehr Profit, wenn sie diese nutzen.

Gründe gegen eine Nachverdichtung

Nachverdichtungen bereiten manchen Nachbarn Sorgen. Immerhin handelt es sich um einen Eingriff in ihre gewohnte Umgebung. Diese Gründe sprechen gegen Nachverdichtungen:

  • Sie gelten als Landschaftsverbrauch durch Versiegelung von Flächen. Es gilt eine Ausnahme, wenn die Nachverdichtung auf einem bereits ungenutzten Grundstück stattfindet.
  • Verlust von Freiräumen und Wanderwegen in Städten.
  • Nachverdichtungen schränken die Luftzirkulation durch Luftschleusen ein. Die Feinstaubkonzentration steigt an.
  • Bauliche Verdichtungen beeinflussen die Standortökologie und das Stadtklima ungünstig, da sich Wärmeinseln bilden.
  • Die Lebensqualität langjährige Anwohner sinkt bei einer störenden Art eines Bauvorhabens.
  • Die Bevölkerungs- und Verkehrsdichte wachsen.