Mittlere Ortszeit
Die mittlere Ortszeit ist die gebräuchlichste Art, die Tageszeit anzugeben. Abgekürzt heißt sie MOZ und beschreibt die mittlere Sonnenzeit (MSZ) bezogen auf einen Ort. Sie gibt eine korrigierte Zeit an. Nämlich errechnet sich die mittlere Ortszeit aus der wahren Ortszeit minus ihrer jahreszeitlichen Schwankungen. Diese Rechnung heißt Zeitgleichung.
Wahre und mittlere Ortszeit
Zur Angabe der Zeit gibt es zwei Sonnenzeiten:
- Die wahre Ortszeit, abgekürzt WOZ, ist, was die Sonnenuhr anzeigt. Sie ist ungleichmäßig und schwankt je nach Tages- und Jahreszeit. Der Grund dafür: Die Erde kreist in einem Oval um die Sonne. Somit sind manche Tage kürzer als andere.
- Die mittlere Ortszeit ergibt sich aus dem durchschnittlichen bzw. gemittelten Sonnentag. Sie gibt also die Zeit an, wenn jeder Tag gleich lang wäre. Dann durchläuft die Erde eine fiktive perfekte Kreisbahn. Sie ist regelmäßig und konstant. Deshalb bietet sie die Grundlage für die heutigen alltäglichen Zeit- und Uhrenangaben.
Die wahre und mittlere Ortszeit unterscheidet sich im November um bis zu 16 Minuten. Ortszeiten heißen diese Sonnenzeiten außerdem, weil sie sich stets auf einen Ort beziehen. Schließlich variiert die Tageszeit je nach Längengrad des Messortes.
Entwicklung der mittleren Ortszeit
Ursprünglich maß eine Sonnenuhr die Tageszeit. Sie gab somit die wahre Ortszeit an. So hatten zahlreiche Orte ganz unterschiedliche Tageszeiten. Diese variierten zusätzlich auch noch je nach Jahreszeit. Seit Ende des Mittelalters geschieht Zeitmessung durch mechanische Uhren. Die Sonnenuhr verlor an Bedeutung. Diese neuen Uhren benötigten aber gleichmäßige Zeitabstände, die während des gesamten Jahres konstant bleiben. Deshalb wurde die mittlere Ortszeit eingeführt. Diese richtet sich nach einer gemittelten und fiktiven Sonne.