Messwerkzeug

Messwerkzeuge – Ihr Hilfsmittel für maximale Genauigkeit

Messwerkzeuge sind ein ständiger Begleiter des Baualltags. Jeder Haushalt verfügt über ein einfaches Maßband. Aber welche Messwerkzeuge gibt es noch? Hier erfahren Sie alles über die wichtigsten Alternativen und Ihre Eigenschaften.

Der Kompass symbolisiert den Navigationsbereich auf dieser Seite. Mehr erfahren Sie im Inhaltsverzeichnis von Tipp zum Bau.

1. Funktion von Messwerkzeugen

Messwerkzeuge liefern präzise Ergebnisse trotz einfacher Handhabung. Ihre Funktion ist abhängig von der Art des jeweiligen Werkzeugs. In erster Linie dienen Messwerkzeuge der exakten Messung von:

  • Abständen.
  • Höhen und Tiefen.
  • Stufen.
  • Innen- und Außenmaßen.

Sie finden in verschiedenen handwerklichen Bereichen Anwendung. Dazu gehören:

  • Zimmerei.
  • Schlosserei.
  • Schreinerei.
  • Steinmetzbetriebe.
  • Baugewerbe.

Messwerkzeuge messen neben Längen, Winkeln und Flächen auch andere physikalische Größen. So nutzen Fachleute verschiedene Messwerkzeuge beispielsweise zur Erfassung und Aufzeichnung von Temperatur und Stromstärke.

2. Typen und Arten von Messwerkzeugen

Messwerkzeuge erhalten Sie in allerlei Arten und Ausführungen. Sie unterscheiden sich im wesentlichen nach Nutzung und Aufbau. Zu den gängigsten Messwerkzeugen zählen:

  • Das klassische Maßband, das in jedem Haushalt vorhanden ist.
  • Der Messschieber, auch Kaliber, Schieb- oder Schublehre genannt.
  • Den Winkel gibt es in drei verschiedenen Ausführungen.
  • Die altbekannte Wasserwaage.
  • Elektronische Messwerkzeuge finden ebenfalls immer häufiger Anwendung.

Maßbänder und Zollstöcke

Tipp zum Bau verrät Ihnen, welche Messwerkzeuge am beliebtesten sind.

Zollstöcke zählen zu den am häufigsten gebrauchten Messwerkzeugen.

Das Maßband findet bei nahezu jeder handwerklichen Tätigkeit Anwendung. Besonders beliebt ist es in der Zimmerei und im Schneiderhandwerk. Es dient zur Abmessung von millimetergenauen Längen und ist sehr flexibel.

Kleine Taschenmaßbänder, wie Sie in jedem Haushalt vorrätig sind, erhalten Sie bereits ab 4€. Sie bestehen aus Bandstahl von 1-3 m Länge und einer kleinen Kapsel. Durch einen Federmechanismus rollt sich das Band nach Benutzung in der Kapsel zusammen. Auf diese Weise ist es möglich, Taschenmaßbänder unkompliziert und platzsparend zu verstauen.

Zur Messung von großen Längen benutzen Fachleute Glasfaserbänder. Sie bestehen aus Glasfaser oder Stahl und besitzen einen Haltering. Er erleichtert die Messung großer Entfernungen ungemein.

Im Zimmerhandwerk machen sich Experten die schwarzen Rauten auf dem Band zunutze. Sie finden sie in Abständen von 20 cm auf der Skala. Diese Abstände markieren jeweils eine Traverse, den Abstand zwischen zwei Stützbalken. Experten sparen sich so umständliches Rechnen und aufwendiges Nachprüfen. Zur Messung von Körpermaßen bestehen Maßbänder in der Schneiderei meist aus Leinen. Dieses Material ist noch flexibler und passt sich jeder Rundung und Kante an.

Messschieber

Ein Messschieber ist etwas aufwendiger aufgebaut als ein einfaches Maßband. Er besteht aus einer einfachen Schiene als Basis, einer Skala und zwei beweglichen Messschenkeln. Fixieren Sie diese mit Feststellschrauben. Der obere Messschenkel ist abgeflacht und dient der Messung von Innenmaßen. Die kreuzförmigen Angaben erleichtern das Maßnehmen von Flächen. Auch der untere Messschenkel ist flach. Er besitzt den sogenannten Nonius, eine Noniuseinleitung, sowie eine Messstange für die Tiefenmessung.

Für die Tiefenmessung führen Sie die Tiefen-Messstange in das Bohrloch ein. Achten Sie darauf, dass die hintere Kante des Messschiebers in einem 90° Winkel zur Bezugsfläche steht. Ein Tiefen-Messschieber eignet sich speziell für die Tiefenmessung und erleichtern das exakte Maßnehmen. Stufenmessung ist ebenfalls mit dem Messschieber möglich. Hierbei setzen Sie den Schenkel des Schiebers auf die Bezugsfläche auf. Sie verwenden den Messschieber also genau stirnseitig.

Umgangssprachlich heißen Messschieber auch Kaliber, Schieb- oder Schublehren. Ihre Bezeichnung ist stark abhängig von der Region und den örtlichen Gewohnheiten. Grundsätzlich messen Messschieber auf bis zu drei Dezimalstellen genau.

Winkelmesser

Winkelmesser finden nicht nur im Baugewerbe Anwendung. Tischler, Schlosser und Steinmetze verwenden sie ebenfalls bei der Arbeit. Sie dienen beispielsweise als Kontrollmaß für die Rechtwinkligkeit zweier Ebenen. Winkelmesser lassen sich nach folgenden Arten unterscheiden:

  • Anschlagswinkeln aus Stahl und Holz.
  • Flachwinkeln aus Flachstahl.
  • Haarwinkeln mit besonders kurzen, flachen Schenkeln und einer spitzen Messkante.

Wasserwaagen

Bereits vor 2.500 Jahren diente Wasser den Ägyptern als Hilfsmittel. Sie nutzten es, um die Bodenplatten für ihre Pyramiden auszurichten. Heute unterscheiden Experten zwischen verschiedenen Modellen und Ausführungen der Wasserwaage:

  • Schnurwasserwaagen dienen zur Ausrichtung von Wänden.
  • Schlauchwasserwaagen bestimmen das Höhenniveau mit einem Lineal oder einer Skala.
  • Pfostenwasserwaagen eignen sich, um Pfosten von Zäunen gerade aufzustellen.
  • Magnetische Wasserwaagen haften an magnetischen Flächen und sind besonders praktisch.
  • Laser-Wasserwaagen messen Gefälle durch einen steuerbaren Laser.
Erfahren Sie alles über die Wasserwaage als Messwerkzeug bei Tipp zum Bau.

Wasserwaagen sind praktische Messwerkzeuge und kommen bei vielen Gelegenheiten zum Einsatz.

Üblicherweise greifen Wasserwaagen bei einer Länge von 0,3-2m. Sie besitzen bis zu drei sogenannte „Libellen“. Eine Libelle ist eine kleine Luftblase in einem Röhrchen, das mit Flüssigkeit gefüllt ist. Auf diese Art und Weise messen Fachleute horizontale und vertikale Ebenen.

Laser-Wasserwaagen verfügen über eine Linse, eine Laserdiode und eine Steuereinheit. Der Laser verläuft parallel zur Sohle der Wasserwaage. Auf diese Weise messen Fachleute Gefälle mit Längen von bis zu 40m.


3. Kosten von Messwerkzeugen

Je nach Art, Hersteller und Verarbeitung variieren die Preise für Messwerkzeuge. Elektronische Messwerkzeuge beispielsweise sind meist um ein Vielfaches teurer. Entnehmen Sie die Kosten für herkömmliche bis hin zu digitalen Messwerkzeugen dieser Tabelle:

MesswerkzeugKosten
Maßband1 € bis 75 €
Messschieber10 € bis 30 €
Winkelmesser6 € bis 200 €
Wasserwaage7 € bis 150 €

4. Fazit – Messwerkzeuge für jeden Zweck

Messschieber eignen sich für viele verschiedene Messungen. Sie sind allerdings auch etwas schwieriger zu handhaben, sowie teurer als ein einfaches Maßband. Kontrollieren Sie die Ebenheit von Böden oder die Ausrichtung von Wänden oder Pfosten? Für die vertikale oder horizontale Überprüfung ist eine Wasserwaage unverzichtbar. Winkelmesser dienen der Messung von Winkeln.

Alle Messwerkzeuge haben ihre speziellen Vor- und Nachteile. Es gibt sie für jede Art der Nutzung und jedes Funktionsprinzip. Wofür Sie sich also entscheiden, hängt davon ab, wofür genau Sie Ihr Messwerkzeug brauchen.

Sie sind handwerklich begabt oder ein erfahrener Heimwerker? Nehmen Sie häufig Reparaturen und Bauprojekte selbst vor? Dann empfiehlt es sich, in jedes der genannten Messwerkzeuge zu investieren. Messwerkzeuge bilden den Grundbaustein für eine gute Hand- und Heimwerker-Ausrüstung. Sie sind Ihnen bei vielen Gelegenheiten von großem Nutzen.

5. Hilfsmittel für Ihr Messwerkzeug

Oftmals reicht ein einfaches Messwerkzeug nicht aus, um exakte Messungen durchzuführen. Hier kommen die Messhilfen ins Spiel. Sie wirken da, wo gewöhnliche Werkzeuge versagen. Zu den gängigsten Messhilfen zählen:

  • Fühlerlehren, Ventillehren oder auch Fächerspione, die Sie in engen Spalten verwenden.
  • Radienschablonen als Messwerkzeug für Rundmaterial und Konkav-Flächen.
  • Gewindeschablonen zur Messung der Gewindesteigung von Außengewinden.
  • Schnureisen zur Ausrichtung von Mauer- oder Pflasterlinien.

Als Schnureisen bezeichnen Experten spitze Metallstäbe, an denen sie später die Maurerschnur anbringen. Diese Metallstäbe sind aus glattem Rundstahl. Sie finden sowohl im Treppenbau, als auch bei Fundamentarbeiten und Pflasterungen Anwendung.

6. Markierungsmittel für Ihre Messwerkzeuge – Stifte und Kreiden

Neben den Messhilfen für Ihre Messwerkzeuge gibt es auch Markierungshilfen. Sie dienen zur anschaulichen Markierung von Abständen und dem An- oder Vorzeichnen von Linien. Gängige Markierungshilfen für Ihre Messwerkzeuge sind:

  • Stifte und spezielle Kreiden.
  • Farbe in Form von Farbrollen, Pinsel und Eimer oder Markierungsspray.
  • Schlagschnüre mit eingefülltem Kreide- oder Farbpulver.
Erfahren Sie bei Tipp zum Bau welche Markierungsmittel sich für Ihr Messwerkzeug am besten eignet.

Markierungsmittel erleichtern die Arbeit mit Messwerkzeugen maßgeblich.

Die beliebtesten Markierstifte sind der Zimmermannsbleistift und der Lackpermanent-Marker. Der Zimmermannsbleistift lässt sich einfach und angenehm anwenden. Es besteht sogar die Möglichkeit, ihn mit einem speziellen Anspitzer zu spitzen. Alternativ nutzen Sie einfach ein Messer. Beide Stifte haften auf Leder, Glas, Kunststoff, Papier und Metall.

Signier- und Frostkreiden sind keine einfachen Tafelkreiden, wie Sie sie aus der Schule kennen. Durch die Zugabe von speziellen Wachsen und Fette sind sie wetterfest. Sie haften sowohl auf trockenen als auch nassen Untergründen. Dazu zählen:

  • Holz.
  • Stein.
  • Metall.
  • Papier.

Angepasste Kreidehalter sorgen dafür, dass Sie sich die Hände beim Markieren nicht unnötig schmutzig machen. Sie sind online und im Fachhandel für circa 7€ erhältlich. Zimmermannsbleistifte und Permanent-Marker erhalten Sie bereits ab 1€.

7. Markierungsmittel für Ihre Messwerkzeuge – Farben und Schlagschnüre

Erfahren Sie alles über die Variationen der Markierungsmittel Ihrer Messwerkzeuge bei Tipp zum Bau.

Das Markierungsspray als Markierungsmittel für Ihr Messwerkzeug stellt eine handliche Alternative zu normalen Farbe dar.

Nicht nur Stifte und Marker dienen als Markierungsmittel für Messwerkzeuge. Mit Farbroller, Eimer und Pinsel erzielen Sie ebenso gute Ergebnisse. Besonders beliebt ist das sogenannte Markierungsspray. Es haftet auf Holz sowie Pflaster-, Stein-, Beton- und Asphaltböden. Sie erhalten es in unterschiedlichen Ausführungen: Entweder zur temporären Markierung oder für langfristige Haftung.

Schlagschnüre kommen meist mit einem Gehäuse, das bereits Kreide- oder Farbpulver enthält. Sie besitzen also ein besonders gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Insgesamt sind Schlagschnüre sehr preiswert. Füllen Sie den Behälter der Schlagschnur beliebig oft und je nach Bedarf auf.

Vor der Nutzung Ihrer Schlagschnur vergewissern Sie sich, dass das Gehäuse genug Kreidepulver enthält. Zwei Punkte bilden die Linie, die Sie nun markieren. Fixieren Sie das Ende der Schnur an einem der beiden Punkte. Stellen Sie sich mit der Schlagschnur zu dem zweiten Punkt. Spannen Sie die Schnur und heben sie sie ein wenig an. Lassen Sie dann los, schnalzt die Schlagschnur zurück. Dabei hinterlässt sie auf dem Boden eine exakte Kreide-Linie.

8. Markierungsmittel für Ihre Messwerkzeuge – Reißnadel und -zirkel

Erfahren Sie alles über die Markierungsmittel für Ihre Messwerkzeuge bei Tipp zum Bau.

Auch im Baugewerbe leisten Zirkel Ihnen zusammen mit Ihren Messwerkzeugen gute Dienste.

Ein weiteres Markierungsmittel für Ihr Messwerkzeug ist die Reißnadel. Sie ähnelt dem Zimmermannsbleistift. Mit ihrer Hilfe malen Sie Markierungen jedoch nicht nur auf. Sie ritzen Ihre Linien gut sichtbar in besonders feste oder glatte Materialien. Dabei beschädigen Sie das Material keinesfalls. Die Spitze der Reißnadel ist so dünn, dass Sie lediglich feine Linien in der Oberfläche hinterlässt. Reißnadeln sind üblicherweise 20 – 30 cm lang und besitzen einen Durchmesser von 3 – 4 cm. Sie verfügen über einen Griff, an dem Sie die Reißnadel bequem halten und führen.

Zur Aufzeichnung von Kreisen, Bögen und Radien empfehlen sich spezielle Reißzirkel. Sowohl Reißnadel als auch Reißzirkel eignen sich besonders gut für Markierungen auf Metall. Sie sind bereits ab einem Preis von 3,50€ erhältlich.

9. Vier Tipps zur richtigen Verwendung Ihres Markiersprays bei Messwerkzeugen

Die Handhabung des Markiersprays ist kinderleicht. Dennoch gibt es ein paar Tricks, mit denen Sie sich die Arbeit erleichtern. Mit der richtigen Nutzung sorgen Sie außerdem dafür, dass Ihr Messwerkzeug lange hält. Hier finden Sie die wichtigsten Tipps auf einen Blick:

  • Bevor Sie sprühen, stellen Sie sicher, dass der Boden vollkommen sauber ist. Fegen Sie im Zweifelsfall noch einmal nach. Staub sowie kleine Steinchen verfälschen leicht die Genauigkeit Ihrer Linie.
  • Nutzen Sie Handschuhe, wenn Sie Markierungsspray nutzen. Die Farbe lässt sich häufig nur sehr schwer von den Händen lösen. Dies ist besonders der Fall, wenn es sich um ein Permanent-Spray handelt.
  • Achten Sie bei der Nutzung Ihres Markiersprays besonders auf den ersten Sprühstoß. Häufig ist die Farbe am Anfang etwas dicker.

Haben Sie die Markierung beendet? Dann sprühen Sie jetzt den Kopf Ihres Sprays frei. Das stellt sicher, dass die Dose nicht verklebt. Verwenden Sie Ihr Markierspray im besten Fall einfach mehrmals. So sparen Sie sich Kosten.

10. Die Winkel-Prüfung mit Ihrem Messwerkzeug

Bei der Winkel-Prüfung messen Sie die Genauigkeit von Winkeln und Kanten eines bestimmten Objekts. Hierfür liegen beide Messschenkel senkrecht auf der zu prüfenden Fläche. Achten Sie darauf, dass keine Lücke zwischen Fläche und Winkelmesser besteht. Bevor Sie den Winkelmesser nach Gebrauch verschieben, heben Sie ihn leicht an. So verhindern Sie Verschleiß des Materials und garantieren die Langlebigkeit Ihres Messwerkzeugs.

Wenn Sie einen stumpfen Winkel messen, ist ein wichtiger Aspekt zu beachten. Ziehen Sie bei Universalwinkelmessern die gemessene Anzahl von 180° ab. Die errechnete Differenz entspricht Ihrem gesuchten Winkel. Ein stumpfer Winkel ist ein Winkel zwischen 90° und 180°. Ein Grad entspricht 60 Bogenminuten.

Grundsätzlich ist dieses Verfahren nicht ganz einfach und mit allerlei Rechnerei verbunden. Wenn Sie eine digitale Variante verwenden, sparen Sie sich Zeit und Aufwand. Das Sinuslineal ist eine weitere Alternative zur Winkel-Prüfung. Es ist ebenfalls etwas schwierig in der Handhabung, erfasst jedoch auch vorliegende Abweichungen. Daher ist es besonders genau und zuverlässig.

11. Das Sinuslineal als Messwerkzeug

Das Sinuslineal dient zur Bestimmung von beliebigen Winkeln. Es ist 10-20 cm lang und damit platzsparend zu verstauen. Seine Handhabung ist etwas komplizierter und erfordert einige mathematische Kenntnisse. Dafür liefert es zuverlässige Ergebnisse bis auf 3 Bogensekunden genau. Ein Grad entspricht 60 Bogenminuten, eine Bogenminute wiederum 60 Bogen- oder Winkelsekunden.

Bei der Messung liegt das Sinuslineal schräg auf zwei Kegeln oder Zylindern. Einer der beiden Kegel ist durch eine Endmaßkombination erhöht. Hierfür nutzen Sie ein Parallel-Endmaß aus Stahl, Hartmetall oder Keramik. Bei einem Endmaß handelt es sich um einfache Blöcke von bis zu 150cm Länge. Neben dem Parallel-Endmaß gibt es Winkel-, Kugel-, Zoll- und Zylinderendmaße. Die Höhe Ihres Parallel-Endmaßes errechnen Sie mit der Gleichung E= L*a.

E steht hierbei für die Länge des Endmaßes, L für die Länge des Lineals und a für den Winkel Alpha. Einerseits erhalten Sie so die benötigte Länge Ihres Endmaßes für einen gewünschten Winkel. Andererseits haben Sie die Möglichkeit, sich Ihren Winkel mit einer bekannten Endmaß-Größe auszurechnen.

Haben Sie das Parallel-Endmaß korrekt gewählt und angebracht, geht es auch schon los. Zwei Messuhren auf beiden Kegeln messen den Höhenunterschied der Ober- und Unterseite des Sinuslineals. Daraus ergibt sich die Winkelungenauigkeit.

12. Die Distanzmessung mit digitalem Messwerkzeug

Beim Häuserbau reicht ein kleines Maßband natürlich nicht aus. Glasfaserbänder leisten zwar gute Dienste, jedoch verdrängt die digitale Distanzmessung nach und nach klassische Varianten. Unterscheiden Sie bei der modernen Distanzmessung zunächst zwischen elektrooptischer (ED) und Mikrowellen Distanzmessung (MD).

Beide Messeinrichtungen bestehen aus einem Sender und Empfänger. Diese sind entweder unterschiedlich oder aber identisch. Die Hauptstation befindet sich am Ausgangspunkt und sendet eine Strahlungswelle mit bekannter Geschwindigkeit. Empfänger ist die Nebenstation am Zielpunkt. Handelt es sich um nur ein Gerät mit Funktionswechsel, leiten Reflektoren die Strahlung zurück.

Bei der elektrooptischen Distanzmessung handelt es um Lichtwellen im Bereich 400-1000 nm. Der Sender selbst besteht aus der Strahlungsquelle und einem Oszillator. Die Mikrowellen dagegen haben eine Länge von 8-100 mm. Diese Art der Distanzmessung hat den Vorteil, dass ihre Reichweite nicht wetterabhängig ist. Die Distanzmessung selbst erfolgt entweder über die Laufzeit, dem sogenannten Impulsverfahren, oder dem Phasenvergleichsverfahren.

13. Die Bedeutung des Nonius an Ihrem Messwerkzeug

Der Nonius an Ihrem Messwerkzeug ist eine bewegliche Skaleneinheit. Pierre Vernier erfand sie 1631 zur verbesserten Ablesegenauigkeit. Der Nonius ist sowohl auf Messschiebern als auch auf manchen Maßbändern vorhanden. Er ermöglicht das exakte Messen von Strecken mit einer Genauigkeit von bis zu 0,1mm. Zum Vergleich: Das Auflösungsvermögen des menschlichen Auges liegt bei 0,05mm.

Das Prinzip des Nonius äußert sich wie folgt: Bei Markierungen dieser Größe ist es kaum möglich, exakte Ergebnisse abzulesen. Das Auge ist jedoch sehr wohl in der Lage, gegenüberliegende Linien als solche zu erkennen. Stellen Sie sich vor, Sie messen die Dicke eines Schrankbrettes. Ihre Messungen ergeben, dass sie bei unter 1,5 cm liegt. Um nun den genauen Wert festzustellen, legen Sie den Nonius bei 1,4 cm an. Der erste Strich der Skala, der mit einer Markierung der Hauptskala übereinstimmt, bestimmt die Länge. Bei einem Wert von 6 beträgt die Dicke Ihres Brettes dementsprechend 1,46cm. Nutzen Sie zur verbesserten Genauigkeit eine Ableselupe.

14. Die Geschichte der Wasserwaage als Messwerkzeug

Erfahren Sie bei Tipp zum Bau wie sich die Wasserwaage zum beliebten Messwerkzeug entwickelte.

Wasserwaagen als Messwerkzeug haben eine lange Tradition.

Wie bereits angesprochen erfreut sich die Wasserwaage einer besonders langen Tradition. Schätzungen zufolge wandten Menschen sie bereits 500 v. Chr. für ihre Messungen an. Nicht nur die Ägypter richteten so Ihre Pyramiden bis auf 2 cm genau aus. Römer und Griechen wandten ebenfalls gewisse Vorgänger des uns heute bekannten Modells an.

Beispiele dieser Vorgänger sind die Setzwaage und sogenannte Chorobaten. Sie dienten der Ausrichtung von Gegenständen mithilfe von Loten. Nachteile dieser Art der Messung war jedoch nicht nur die hohe Windanfälligkeit. Es war lediglich möglich, horizontale Messungen durchzuführen. Dennoch verkauften Hersteller die Setzwaage noch bis ins 20. Jahrhundert. Zu dieser Zeit hatte die Wasserwaage mit der typischen Libelle längst Einzug gefunden. Die erste richtige Version der Wasserwaage entstand Anfang des 19. Jahrhunderts. Üblicherweise fertigten Handwerker sie aus Holz. Die Länge entsprach praktikablen 20-30 cm.

15. Die Nutzung der Wasserwaage als Messwerkzeug – Beispiel Waschmaschine

Der Gebrauch der Wasserwaage kommt Ihnen unnötig oder veraltet vor? Weit gefehlt. Auch im Alltag lohnt sich der Besitz und die Verwendung einer Wasserwaage ungemein. Um die Nutzung der Wasserwaage als Messwerkzeug besser zu veranschaulichen hier ein Beispiel:

Sie haben sich eine Waschmaschine gekauft und stellen diese nun am gewünschten Ort auf. Bevor Sie Ihre Neuanschaffung jedoch in Betrieb nehmen, prüfen Sie, ob die Waschmaschine gerade steht. Ist das nicht der Fall kommt es zu lauten Störgeräuschen oder dem „Wandern“ der Maschine. Insbesondere während dem Schleudervorgang lohnt sich ein fester und gerader Stand. Im schlimmsten Fall lösen sich Kabel und Leitungen und es kommt zu Geräteschäden oder Überschwemmungen.

Um zu testen, ob Ihre Waschmaschine gerade steht, positionieren Sie Ihre Wasserwaage auf der Maschine. Befindet sich die Libelle nicht auf der Markierung in der Mitte? Dann justieren Sie die Standfüße Ihrer Waschmaschine entsprechend nach. Holen Sie sich hierbei am besten Hilfe von einem Bekannten oder Nachbarn. Das gemeinsame Verstellen erleichtert die Arbeit ungemein.

16. Die Nutzung der Wasserwaage als Messwerkzeug – Beispiel Kühlschrank

Ein weiteres wichtiges Beispiel für die Nutzung der Wasserwaage ist das Aufstellen Ihres Kühlschranks. Steht Ihr Kühlschrank schräg, ist er nicht nur laut. Auf Dauer kommt es zu Betriebsstörungen und Geräteschäden. Ein Indiz für einen schiefen Kühlschrank ist beispielsweise Tauwasser, das sich im Schrank ansammelt. Es beeinflusst auf lange Zeit nicht nur Ihr Betriebssystem, sondern auch die Haltbarkeit Ihrer Lebensmittel.

Setzen Sie zur Überprüfung des Kühlschranks die Wasserwaage auf Ihren Kühlschrank. Hier sind insbesondere digitale Wasserwaagen von Vorteil. Sie geben einen entsprechenden Signalton ab, wenn Ihr zu prüfendes Objekt gerade steht.

Ein guter Tipp hierbei ist, den Test überkreuz durchzuführen. Ist Ihr Kühlschrank leicht schräg genügt es, die Standhöhe ein wenig zu verstellen. Befinden sich größere Unebenheiten im Boden, sind dieser mit Ausgleichsmasse nachzubessern. Dies ist allerdings nur in seltenen Fällen vonnöten.

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