1. Die Ausbildung zum Maurer
Für alle Häuser, die gebaut werden, werden Maurer gebraucht. Der Architekt zeigt ihm erst einmal seine Baupläne. Er setzt dann aus vielen Steinen stabile Mauern zusammen. Dabei fängt der Maurer ganz unten beim Fundament an und hört erst auf, wenn das Haus die geplante Höhe hat. Wie er das alles meisterst, lernt er in der Ausbildung zum Maurer.
Die Ausbildung zum Maurer dauert 3 Jahre lang. Sie wird in Hochbau- oder Betonbauunternehmen, Sanierungsfirmen und im Fertighausbau absolviert. In diesen 3 Jahren lernt der Maurer-Auszubildende die vielseitigen Arbeiten auf der Baustelle:
- Im ersten Jahr erfolgt erst einmal die handwerkliche Grundausbildung. Der Auszubildende lernt Geräte, Maschinen und die verschiedenen Materialien kennen. Außerdem fertigt er Fundamente aus Beton an und stellst Konstruktionen aus Holz her. Auch baut er Materialien zur Dämmung ein und verlegt Fliesen und Platten.
- Im zweiten Lehrjahr macht der angehende Maurer seine berufliche Fachausbildung. Er absolviert sie meistens in den Bereichen Hochbau, Tiefbau oder Ausbau. Die Wahl hängt aber auch vom Unternehmen ab, bei dem er seine Ausbildung macht. Im jeweiligen Bereich vertieft er sein Können und Wissen.
- Im dritten Jahr spezialisiert sich der Maurer-Azubi dann auf den Bauberuf des Maurers. Hier mauert er schwierigere Bauteile, erstellt eine Mauer aus Natursteinen und baut Treppen. Außerdem lernt er, wie Gebäude saniert werden. Am Ende der Ausbildung errichtet er einen kompletten Rohbau selbst.
Nach der abgeschlossenen Ausbildung zum Maurer gibt es einen Gesellenbrief. Damit besteht auch die Möglichkeit, den Maurermeister zu machen. Außerdem bildet sich ein ausgelernter Maurer zum Technischen Fachwirt weiter. Danach ist auch ein Studium im Ingenieurswesen oder der Architektur möglich. Außerdem gründet er mit diesen Weiterbildungen auch einen eigenen Betrieb.
In diesem Gewerk des Rohbaus benötigen Maurer, die sich selbständig machen, zwingend einen Meisterbrief. Daher gehen Sie davon aus, dass ein selbständiger Maurer-Betrieb qualitativ hochwertige Arbeit an Ihrem Bau-Projekt leistet.
2. Der Maurer und andere Gewerke
An einem Rohbau sind die unterschiedlichsten Fachbereiche am Werk. Dennoch gehört der Maurer zu den bekanntesten und auch wichtigsten Handwerkern auf diesem Gebiet. Daneben arbeitet auch der Werkstein-Hersteller am Rohbau. Doch diese Berufsgruppe fertigt hauptsächlich Fertigteile aus Beton und ist daher weniger vielseitig, als der Maurer. Außerdem kommen einige weitere Fachmänner auf der Baustelle zum Einsatz:
- Der Dachdecker baut und repariert Dächer und kümmert sich um die Außenwände.
- Der Ausbau-Facharbeiter übernimmt den Innenausbau eines Hauses. Er verlegt Fliesen, sorgt für die Wärme- sowie Kältedämmung und hilft beim Ausbau des Daches.
- Der Bodenverleger ist für den Boden zuständig und misst zunächst aus, wie viel Material benötigt wird. Danach glättet er den Boden und gleicht ihn bei Unebenheiten aus.
- Der Maler und Lackierer streicht die Wände im Innen- und Außenbereich.
3. Die Aufgaben des Maurers
Grundsätzlich ist es der Job eines Maurers, ein Gebäude nach den Plänen zu errichten. Dazu zählen verschiedene Aufgaben und Tätigkeiten, die ein Maurer beherrscht. Generelle Aufgaben des Maurers:
- Baumaschinen und -geräte für den Hochbau bedienen, pflegen und warten.
- Ausführungsqualität der Arbeiten prüfen, Aufmaß erstellen.
- Baustellen einrichten und absichern (z.B. Bauzaun errichten, Absperrungen aufstellen).
- Mit den am Rohbau Beteiligten Abstimmungen treffen.
- Baumaterialien, Geräte und Maschinen anfordern bzw. transportieren, lagern oder vorbereiten.
Bauwerke und Bauwerksteile, Mauerwerk herstellen:
- Mörtel oder Beton mischen.
- Fundamente betonieren.
- Umfassungs- und Zwischenwände von Kellergeschossen mauern oder betonieren.
- Verschiedenartiges Mauerwerk aus Steinen oder aus Beton und Betonfertigteilen herstellen.
- Decken, Wände, Stürze, Unterzüge, Stützen und sonstige Bauwerksteile betonieren.
- Schornsteine, Rauchrohre, Bögen und Gewölbe errichten.
- Beton- oder Stahlbetontreppen einbauen, dabei insbesondere Fertigteile verwenden.
Innen- und Außenputze herstellen:
- Putzträger auswählen und anbringen.
- Unterschiedliche Arten von Putzen auf Decken und Wände auftragen, Putzmaschinen bedienen.
Dämm- und Abdichtungen einbauen:
- Bauwerke und Bauwerksteile gegen Kälte, Wärme und Schall dämmen.
- Bauwerke und Bauwerksteile gegen Feuchtigkeit abdichten.
Estriche und Bodenbeläge herstellen:
- Verschiedene Estrichkonstruktionen herstellen.
- Bodenbeläge aus künstlichen und natürlichen Steinen und Platten verlegen.
Mauerwerk veredeln, Außenwandbekleidungen herstellen:
- Fassadenverkleidungen aus Steinen sowie aus Bauplatten und Fassadenelementen herstellen.
- Sichtmauerwerk und Natursteinmauerwerk verfugen.
Gerüste, Verschalungen, Lehrgerüste bauen:
- Schalungen für Fundamente, Pfeiler, Wände und Decken herstellen.
- Lehr- und Lehrbogengerüste planen, anfertigen sowie ein- und ausbauen.
- Schutz- und Arbeitsgerüste aufbauen.
Als Experte für den Rohbau arbeitet Ihr Maurer auch Spezial-Themen aus. Dazu zählen dekorative oder tragende Säulen, sowie Torbögen und andere besondere Formen. Sie entfernen eine Wand, damit die Küche endlich licht-durchflutet ist? Dann ist auch hier Ihr Maurer der richtige Ansprechpartner. Denn er weiß, welche Wand tragend ist. Wenn die Wand nicht für die Stabilität Ihres Hauses notwendig ist, übernimmt Ihr Maurer außerdem die Abriss-Arbeiten.
4. Verschiedene Materialarten von Maurer-Arbeiten
Die Materialart, die sich für Ihr Mauerwerk besonders eignet, hängt von Ihrem Bauvorhaben ab. Im Folgenden werden Ihnen die Vor- und Nachteile der verschiedenen Arten von Material vorgestellt. Die häufig verwendeten Materialien von Maurer-Arbeiten sind:
- Mauerziegel.
- Kalksandstein.
- Poren-Beton oder Ytong.
- Leichtbau- oder Wärmedämm-Steine.
Mauerziegel
Ziegelsteine ist nur eines von vielen verschiedenen Materialien eines Maurers.
Die klassischen Ziegelsteine bestehen aus Ton, Lehm oder tonigen Massen, sowie verschiedenen Zuschlagstoffen. Die fertig geformten Ziegel werden bei hohen Temperaturen gebrannt und benötigen entsprechend viel Energie zur Herstellung.
Ihre Vorteile von Mauerziegeln:
- Sie stammen 100% aus natürlichem Ursprung und sind somit sehr umweltfreundlich.
- Durch die Schwere des Materials ist Ihre Fassade vor äußeren Einflüssen bestens geschützt.
- Außerdem minimieren Ziegel-Mauern den Lärmpegel. Dies geschieht sowohl zwischen den einzelnen Zimmern in Ihrem Haus, als auch von außen.
- Im Winter speichern Ziegel-Mauern die Wärme im Haus. Dagegen bewahren Sie im Sommer eine angenehme Kühle in Ihren Innenräumen. Dadurch heizen Sie effizient und sparen dabei Kosten.
- Wände aus Ziegelsteinen schützen effektiv vor Feuchtigkeit. Somit vermeiden Sie mit Mauerziegeln Schimmel in Ihrem Haus.
Die Nachteile sind jedoch:
- hohe Anschaffungskosten.
- Beim Bohren besteht Bruchgefahr.
- Schwere Gegenstände lassen sich in der Regel nur mit Spezialdübeln sicher in der Wand verankern.
Im Bereich der Mauerziegel für den Massivbau werden ständig Verbesserungen vorgenommen. Durch sogenannte Planziegelsysteme werden unter Verwendung geringer Toleranzen ein Dünnbettmörtel eingesetzt. Dieser verbessert durch eine möglichst einheitliche Wandstruktur die bauphysikalischen Eigenschaften zusätzlich.
Kalksandstein
Ein Kalksandstein besteht nur aus Kalk, Sand, kieselsäurehaltigen Zuschlägen und Wasser. Die Härtung des Gemischs erfolgt unter Dampf, wofür die meiste Energie benötigt wird. Diese Steine werden in Deutschland unter der Verbundmarke KS vertrieben. Sie werden im Rohbau für Innen- sowie Außenwände verwendet.
Ihre Vorteile von Kalksandsteinen:
- Ein massives Mauerwerk aus Kalk-Sandstein ist kostengünstig. Denn nicht nur das Material selbst ist preiswert, sondern auch die vergleichsweise schnelle Verarbeitung.
- Kalksandsteine besitzen aufgrund ihrer hohen Dichte eine gute Schalldämmung. Ebenso sind der Brand-, Schall- und Wärmeschutz sehr hochwertig.
- Kalk-Sandsteine werden individuell nach Ihren Maßen und in großen Formaten gefertigt. Somit sparen Sie zusätzlich Geld bei der Arbeitszeit Ihres Maurers.
- Darüber hinaus haben Sie mit Kalk-Sandsteinen mehr Raum, um sich zu entfalten. Schließlich werden hier Wände von nur wenigen Zentimetern Dicke Konstruktionen getragen. Dadurch gewinnen Sie mit dieser Bauweise mehr Nutzfläche.
- Ein zusätzlicher Vorteil von Kalk-Sandsteinen ist ihre Zusammensetzung. Somit belasten Sie nicht Ihre Gesundheit oder die Umwelt durch giftige Inhaltsstoffe.
Die Nachteile dieses Materials sind dagegen:
- Kalksandstein reagiert empfindlich auf Säuren. Es wird am besten nicht mit stark säurehaltigen Reinigungsmitteln behandelt.
- Durch seine helle Farbe ist Kalksandstein anfälliger für Verschmutzungen als zum Beispiel Mauerziegel.
- Insbesondere bei Sichtmauerwerk empfehlen sich ein Schutz der Oberflächen während der Bauphase. Außerdem trägt eine Imprägnierung zum Schutz vor weiteren Verunreinigungen bei.
Poren-Beton oder Ytong
Porenbeton oder Ytong bezeichnet einen Baustoff aus Zement, Quarz-Sand oder Kalk und Wasser. Der Hauptbestandteil ist mit über 80% jedoch Luft. In Kombination mit der Recyclingfähigkeit des Materials sind diese Steine sehr umweltfreundlich.
Ihre Vorteile von Poren-Beton oder Ytong:
- Das Material hat besonders gute Eigenschaften zur Wärme–Dämmung.
- Durch den hohen Anteil an Luft im Ytong, hat er ein äußerst geringes Gewicht.
- Außerdem ist nur eine dünne Schicht Mörtel nötig. Dadurch ist die Verarbeitung von Poren-Beton sehr einfach.
Allerdings bringt das auch Nachteile mit sich:
- Poren-Beton ist sehr durchlässig für Geräusche.
- Das Material nicht witterungsbeständig und bietet wenig Schutz vor Feuchtigkeit.
- Deshalb bildet sich hier schnell Schimmel.
Die richtige Nachbehandlung wirkt dem allerdings entgegen. Die Außenseite der Außenwände wird entsprechend geschützt. Das geschieht zum Beispiel mit einer Putzschicht oder einer Vormauerschale aus Mauerziegeln oder Kalksandsteinen.
Leichtbau-Steine oder Wärmedämm-Steine
Unter Leichtbau-Steinen oder Wärmedämm-Steinen verstehen Bau-Experten Steine aus Zement. Diese werden mit porösem Material wie Bläh-Ton oder Bims kombiniert. Das anfangs fließfähige Material wird in nahezu jede Form gegossen.
Ihre Vorteile von Leichtbau-Steinen oder Wärmedämm-Steinen:
- Da Leichtbau-Steine lange Wärme speichern, garantieren sie eine sehr hohe Wärme-Isolierung. Denn die Zwischenräume in diesen Baustoffen sind verhältnismäßig groß. So sparen Sie an Heizkosten!
- Außerdem bietet diese Bauweise optimalen Schutz vor Feuer, weil die enthaltenen Elemente nicht entflammbar sind.
- Zusätzlich bohren Heimwerker leicht in Wärmedämm-Steine. Das Material besitzt eine geringe Dichte.
- Falls Sie Wert auf regionale Produkte legen, bieten sich Leichtbau-Steine an. Denn diese werden in Deutschland abgebaut und verarbeitet.
Trotz der positiven Energie Bilanz bringt der Rohbau mit Wärmedämm-Steinen auch Nachteile mit sich:
- Sie dämmen fast keinen Schall und sind empfänglich für Feuchtigkeit.
- Dadurch besteht ein erhöhtes Risiko für Schimmel und Bau-Schäden.
5. Bau-Überwachung und Abnahme
Damit Sie zufrieden in Ihren Eigenen Vier Wänden leben, werden beim Rohbau keine Fehler gemacht. Um sich gegen Mängel abzusichern, ist es deshalb sinnvoll, den Fortschritt der Baustelle zu dokumentieren. Bei Maurer Arbeiten achten Sie speziell darauf, dass alle Wände und Fußböden gerade und eben sind. Außerdem sind die Wände nach der Trocknungszeit fest, sauber und trocken. Besonders in den Ecken verstecken sich manchmal Risse, die ein Hinweis auf Kälte-Brücken sind!
Am besten dokumentieren Sie das Ergebnis der einzelnen Arbeitsschritte Ihres Maurers als Fotos. So sind Sie im Fall eines Schadens auf der sicheren Seite. Es empfiehlt sich außerdem die tragenden Wände und dergleichen in einen Bauplan einzuzeichnen. Das ist sehr hilfreich, falls Sie später einmal umbauen, sanieren oder renovieren.
6. Die Kosten von Maurer-Arbeiten
Durchschnittlich kostet eine Arbeitsstunde bei einem Maurer in Deutschland zwischen 35 – 50 €. Dabei benötigt der Maurer für den Rohbau eines Einfamilien-Hauses von circa 150m2 in etwa 3 Monate Arbeitszeit. Sie gehen zusätzlich für Ihre Maurer-Arbeiten von etwa folgenden Preisen pro m2 aus:
Tätigkeit | Kosten pro m² |
---|
Einrichtung und Sicherung der Baustelle | 20 - 30 € |
Erdarbeiten | Ab 30 € |
Entwässerung und Tiefbau | 10 - 15 € |
Mauerwerk | 100 - 150 € |
Je nach verwendetem Material schwankt auch der Preis der Bau-Maßnahmen. Trotz allem ist ein Hausbau natürlich sehr teuer. Durch Ihre Eigenleistungen lässt sich jedoch der ein oder andere Euro einsparen. Aber gerade beim Rohbau sind Sie damit besser vorsichtig! Schließlich braucht Ihr Haus ein stabiles Skelett! Allerdings unterstützen Sie Ihren professionellen Maurer bei der Arbeit mit Poren-Beton oder Leichtbau-Steinen. So lernen auch Sie als erfahrener Heimwerker noch einiges dazu.
7. Fazit zum Maurer
Bevor Sie Ihren Auftrag an eine Firma oder einen selbstständigen Maurer vergeben, steht die Ausschreibung an. Manchmal haben Familie oder Bekannte bereits gebaut oder anderweitig Erfahrungen gesammelt. Dann fragen Sie gezielt nach Empfehlungen für Betriebe und Maurer. Hören Sie sich also in Ihrem Umfeld um und lassen Sie sich Tipps geben! Dazu machen Sie sich Gedanken und stellen sich folgende Fragen:
- Handelt es sich um eine kleine und unkomplizierte Aufgabe oder ein großes und langwieriges Projekt?
- Benötigen Sie einen professionellen Maurer, weil Sie ein komplexes und kompliziertes Bauvorhaben planen?
- Renovieren Sie ein Gebäude, was unter Denkmalschutz steht?
- Welche Ansprüche haben Sie an Ihr neues oder renoviertes Heim?
Davon abhängig eignet sich ein Mauerwerk aus verschiedenen Materialien. Bereits vor der Ausschreibung Ihres Auftrags überlegen Sie sich, welches Material in Frage kommt. Denn so wählen Sie die Betriebe und Maurer aus, die auf Ihre Wünsche spezialisiert sind. Anhand der Ausschreibung vergleichen Sie die verschiedenen Angebote und das Preis-Leistungs-Verhältnis miteinander.
Wenn Sie sich bereits vorher informiert haben, gehen Sie ideal vorbereitet in Beratungsgespräche mit Ihrem Maurer. Haben Sie sich für ein Unternehmen entschieden? Achten Sie darauf, dass Sie den Bau-Vertrag nach der VOB abschließen. Das schützt Sie als Bauherr besser als das allgemeinere BGB.
8. Hier finden Sie Ihren Maurer