Luftdichtheit

Die Luftdichtheit beschreibt die Verringerung von unkontrollierten Luftströmen. Sie bezieht sich auf Gebäudehüllen. Sind diese luftdurchlässig, kommt es zu einem Luftwechsel zwischen dem Gebäudeäußeren und -inneren. Die Ursache dafür sind Druckunterschiede. Luftdichte Gebäudehüllen sind wichtig, weil unkontrollierte Luftwechsel zu Bauschäden führen.

Was bedeutet Luftdichtheit im Bauwesen?

Ein Gebäude ist luftdicht, wenn nur geringe bis keine unkontrollierten Luftwechsel stattfinden. Es kommt daher zu keinem Luftaustausch zwischen Außen- und Raumluft. Um Luftdichtheit zu gewährleisten, sind bestimmte Bauteile und Luftdichtheitsschichten notwendig.

Luftdichtheit: Geeignete Materialien und Bauteile

Manche Bauteile sind von Natur aus luftdicht. Dazu zählen zum Beispiel Metalle oder Folien. Liegen keine luftdichten Bauteile vor, so sind Luftdichtheitsschichten erforderlich. Die luftdichte Ebene verläuft lückenlos und befindet sich auf der Rauminnenseite. Für diese Schichten eignen sich folgende Materialien:

  1. Gipsfaserplatten.
  2. Gipskartonplatten.
  3. Faserzement-Platten.
  4. Werkstoffe aus Kunststoff.
  5. Papierwerkstoffe.
  6. Klebemassen.
  7. Vorkomprimierte Dichtbänder.

Luftdichtheit: Wo treten Luftströme auf?

Ein zu 100 % luftdichtes Gebäude ist jedoch eher unwahrscheinlich. Das liegt an den zahlreichen Anschlüssen und Fugen eines Gebäudes. Lecks in der Gebäudehülle begünstigen die Luftdurchlässigkeit. Diese treten an verschiedenen Stellen im Gebäude auf. Zum Beispiel:

  • Bei Anschlüssen, wie bei Fenstern und Türen.
  • An der Schnittstelle zwischen Wand und Dach.
  • Am Rollladenkasten.
  • Bei Lücken im Innenputz.
  • Am Schornstein.

Ermittlung der Luftdichtheit

Die Ermittlung der Luftdichtheit eines Gebäudes erfolgt durch ein Differenzdruck-Verfahren. Vereinfacht heißt dieses auch Drucktest oder Blower-Door-Test. Bei diesem Test erzeugt ein Ventilator zunächst einen Unterdruck, dann einen Überdruck. Die Messungen helfen dabei, Lecks aufzuspüren und die Luftwechselrate zu berechnen. Die Luftwechselrate beschreibt den Austausch der Raumluft pro Stunde.

Warum ist Luftdichtheit bei Gebäuden wichtig?

Luftdurchlässigkeit führt zu Tauwasser und verringertem Schallschutz. Luftdichte Gebäude erhöhen den Wohnkomfort der Bewohner und helfen bei der Einsparung von Kosten. Ein luftdichtes Gebäude liefert einige Vorteile:

  • Die Verringerung von Zugluft und Fußkälte.
  • Luftströme bringen Schadstoffe in das Gebäude. Die Luftqualität der Innenräume verbessert sich bei Luftdichtheit.
  • Die Schalldämmung steigt.
  • Luftströme erhöhen die Wärmekosten. Bei luftdichten Gebäuden kommt es zu Einsparungen bei den Heizkosten.
  • Die Luftdichtheit verhindert Tauwasser, welches zu Bauschäden führt.